Wildkräuter und Wildgemüse

Stimmt, ich kann schon nicht mehr durch die Stadt gehen ohne mit hungrigem Blick in die Vorgärten zu schauen :D Bei jedem Fitzelchen Grün denke ich "Kann man das essen?"
Leider hab ich noch nicht so viele Stellen wo man gut sammeln kann. Gänseblümchen find ich auch voll lecker.
 
Hallo Binnie,
Deine neu entdeckte Liebe zur Natur finde ich sehr erfreulich! - Jedoch sollte, wer sich aus der Natur ernährt, meines Erachtens schon ein wenig Ahnung von Artenschutz und von gefährdeten Wildpflanzenarten haben, um nicht mehr Schaden anzurichten, als er eigentlich möchte:

Ich finde Kims Anregung deshalb sehr begrüßenswert!

Natürlich spricht nichts gegen den reichlichen Verzehr von Kulturfolgern, wie Brennessel, Giersch ( Aegopodium podagraria), Gänseblümchen und so weiter.

Informationen zu gefährdeten Wildkräutern findet man unter anderem hier:

Info 1/2000 - Kostbarkeiten auf Ackerland - Gefährdete Ackerwildkräuter und ihre Erhaltung
Gefährdete (60Artikel o. Pflanzen) Bilder Fotos Infos
wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=13519628&top=SPIEGEL

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo Binnie,
Deine neu entdeckte Liebe zur Natur finde ich sehr erfreulich! - Jedoch sollte, wer sich aus der Natur ernährt, meines Erachtens schon ein wenig Ahnung von Artenschutz und von gefährdeten Wildpflanzenarten haben, um nicht mehr Schaden anzurichten, als er eigentlich möchte:

Ich finde Kims Anregung deshalb sehr begrüßenswert!

Natürlich spricht nichts gegen den reichlichen Verzehr von Kulturfolgern, wie Brennessel, Giersch ( Aegopodium podagraria), Gänseblümchen und so weiter.

Informationen zu gefährdeten Wildkräutern findet man unter anderem hier:

Info 1/2000 - Kostbarkeiten auf Ackerland - Gefährdete Ackerwildkräuter und ihre Erhaltung
Gefährdete (60Artikel o. Pflanzen) Bilder Fotos Infos
wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=13519628&top=SPIEGEL

Herzliche Grüße von
Leòn
Wissen das die Rehe und die anderen Wildtiere denn auch ? ;) Klar, Leòn, bin ich vorsichtig und plündere nicht Mutter Natur! Aber selbst wenn ich nicht so vorsichtig wäre, so wäre das doch vergleichsweise mit den Schäden, die durch die kommerzielle Nahrungsgewinnung angerichtet werden, ein völlig zu vernachlässigender Klacks, sage ich mal... Klar, das Spiegel und Co., im Sinne der Industrie auch über sowas in der Form schreiben. Dass Deutschland Fleischexporteur Nummer 1 ist, in ganz Europa, glaube ich, davon reden sie natürlich nicht! Ein so kleines Land! Aber wo gibt es hier sonst noch "Wachstumsmärkte" außer vielleicht noch beim Gesundheitswesen... Aber da spielen dann natürlich Grundwasserverschmutzung, usw. usf. keine Rolle mehr, wenn´s um´s Geld geht!
 
Hallo an Alle,

ich möchte euch heute von einem sehr unangenehmen Erlebnis berichten. Bei einem Spaziergang habe ich mir eine Holunderblütendolde abgerissen und einige Blütenblättchen davon gegessen. Der Geschmack war wunderbar, doch kurze Zeit später fingen meine Knie zum Zittern an, ich konnte mich kaum auf den Beinen halten. Ich bekam Schweißausbruch und war in kürzester Zeit klatschnaß. Nach 10 Minuten war der Spuk vorbei. Der Schreck sitzt mir noch in allen Gliedern. Was war denn das? Es kam mir vor wie eine Vergiftung.

Es war ganz sicher Holunder und ich habe keine grünen Teile davon gegessen. Soweit ich weiß, sind diese giftig. Ich habe schon öfters einen Holundersirup aus den eingelegten Blüten hergestellt und hatte damit keine Probleme, schmeckte immer wunderbar. Auch habe ich aus den Beeren schon Saft gekocht und Konfitüre.

Habt ihr so etwas auch schon erlebt?

Liebe Grüße
Hanni
 
Hallo Hanni,

soweit ich weiß, ist Hollunder leicht giftig. Er enthält den Stoff Sambunigrin, der zu Erbrechen, Durchfall und Schweißausbrüchen oder Schwindel führen kann.
Die ätherischen Öle der Holunderblüten wirken auf jeden Fall schweißtreibend.

Wenn Du Hollunderblüten-Sirup herstellst, werden die Blüten bzw. Beeren gekocht. Dadurch zerfällt das Sambunigrin und der Saft verliert seine Giftigkeit.

Beim reinen Verzehr der Blüten dürfte eigentlich nicht viel passieren, aber vielleicht hast du allergisch auf irgendetwas reagiert.

Gruß Tweetyole
 
Hallo Hanni,

soweit ich weiß, ist Hollunder leicht giftig. Er enthält den Stoff Sambunigrin, der zu Erbrechen, Durchfall und Schweißausbrüchen oder Schwindel führen kann.
Die ätherischen Öle der Holunderblüten wirken auf jeden Fall schweißtreibend.

Wenn Du Hollunderblüten-Sirup herstellst, werden die Blüten bzw. Beeren gekocht. Dadurch zerfällt das Sambunigrin und der Saft verliert seine Giftigkeit.

Beim reinen Verzehr der Blüten dürfte eigentlich nicht viel passieren, aber vielleicht hast du allergisch auf irgendetwas reagiert.

Gruß Tweetyole

Hallo Tweetyole,
danke für Deine Antwort. Die Holunderblüten für den Sirup werden nicht gekocht, sondern roh in Wasser mit Zucker und Zitrone und Zitronensäure eingelegt. Vielleicht war es eine allergische Reaktion. Ich werde keine Blüten mehr essen, der Schreck sitzt mir noch in den Knochen.

Weiterhin guten Appetit in der Natur und danke für Deine leckeren Rezepte

Hanni
 
Hallo zusammen,

Giersch gilt bei den meisten Gärtnern ein unausrottbares Unkraut. Ich habe es leider nicht im Garten und gehe dafür extra an eine bestimmte Stelle im Wald. Aber für alle Unkrautgeplagten gibt es nun eine Lösung: Unkrautvernichtung mit Messer und Gabel:)

Paprika-Giersch Salat (gerade ausprobiert):

Rote oder/und gelbe Paprika
Frische, junge Giersch-Blätter
zu gleichen Teilen in eine Salatschüssel geben

dazu (vom schnellen Wildkrautjäten im Garten): einige
- zarte Löwenzahnblättchen
- frische Rainkohl-Blätter
- etwas frisches Schaumkraut
- zarte Blätter und Knospen der Gänsedistel (die Knospen sind eine meiner Lieblings-Delikatessen - schmecken süßlich-nussig, auch wenn die Knospen noch geschlossen sind)

Das ganze garniert mit Taubnessel- und Basilikum-Blüten.

Dazu ein Dressing aus Olivenöl und Balsamico Bianco, Pfeffer, Salz und einige frische Gartenkräuter (Thymian, Majoran, Basilkum und Zitronenmelisse)


Dazu schmeckt Brot überbacken mit Ziegenkäse und großzügig mit frischer Knoblauchrauke belegt.

Ein absolut frisches und köstliches Abendessen - mmmh lecker!!

Giersch wurde früher auch als "Zipperleinkraut" bezeichnet, was auf die Heilanwendung bei diversen Erkrankungen hindeutet. Giersch hilft vor allem bei Blasenentzündung, Durchfall,
Gicht, Hämorrhoiden, Ischias, Rheuma, Skorbut, Übergewicht, Verdauungsschwäche und zur Wundbehandlung z.B. bei Schnitten oder Insektensticken.
Es enthält vor allem viel Kalium und Vitamin C und wirkt entzündungshemmend, Entgiftend und harntreibend.

Giersch schmeckt frisch und leicht nach Petersilie und frischen Möhren und ist damit sowohl im Salat,als auch als Gemüse verwertbar. Die Blätter sind leicht an einer meist asymetischen Form zu erkennen. Der Stiel ist hohl, unbehaart und dreiecking bis fast rund geformt.

Also, auf den Teller statt in die Bio-Tonne!

Grüße vom Kräuter-Gourmet

Tweetyole
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ne Frage, gibts die Kräuter auch irgendwo zu kaufen ?
oder kann man sich bestimmte kräuter auch in töpfenanpflanzen ?

ich habe mir mal den gesundheits konz bestellt....mal sehen was da so drin steht.


ciao
 
Hallo Tito,

bei Rühlemann's Kräuter und Duftpflanzen gibt es einige Wildkräuter als Samen oder Pflanzen zu kaufen.
Ansonsten würde ich Dir empfehlen mit einer Schaufel bewaffnet auf die nächste Wildkräuterwiese zu gehen und einige Exemplare für den Balkon zu verpflanzen.
Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass sich die meisten Wildkräuter nicht so wirklich gut domestizieren lassen, da viele Kräuter tiefe Wurzeln haben, z.B. Löwenzahn.
Aber Vogelmiere, Rauke oder Wegerich habe ich auch schon im Blumenkasten gezogen.
Besser aber direkt aus der Natur ernten.

Gruß Tweetyole
 
Zuletzt bearbeitet:
also ich als heuschnupfler finde, dass die kräuter für meinen geschmack gerade zu sehr nach pollen schmecken...
 
Wildkräuter-Tees

Ich bin eigentlich absolut kein Freund von Kräuter-Tees. Das grauenhafteste Getränk ist für mich Kamillen-Tee oder Pfefferminz-Tee.

Jetzt habe ich mich allerdings auch mal an Wildkräuter-Tees versucht und muß sagen, ich bin begeistert. Ich habe folgendes probiert:

Beifuß-Tee
Dafür einfach einige Spitzen abscheiden und einige Minuten in kochendem Wasser ziehen lassen.
Schmeckt etwas bitter, aber mit einem interessanten Aroma.
Beifuß regt die Gallensäfte an und wirkt daher positiv auf alle Verdauungsorgane. Hilft vor allem nach schwerem Essen oder allgemein bei Verdauungsbeschwerden. Man kann Beifuß auch für Fastenkuren einsetzen.


Lindenblüten-Tee:
Den kennen wahrscheinlich die meisten, aber frisch haben ich ihn noch nie getrunken.
Dafür einfach einige Lindenblüten mit den Flügeln ca. 15 Minuten in heißem Wasser ziehen lassen. Man braucht die Blüten nicht abfiltern, sondern kann den Tee ruhig weiter ziehen lassen, er wird dann nach und nach etwas stärker.
Schmeckt leicht und etwas süßlich.
Lindenblüten wirken schweißtreibend, regen den Stoffwechsel an und sind entgiftend.


Holunderblüten-Tee:
1-2 Dolden pro Tasse einfach in heißem Wasser etwa 10 Minuten ziehen lassen. Wenn man die Blüten an den Dolden läßt, kann man sie wie einen Teebeutel wieder rausnehmen.
Schmeckt süßlich leicht und lecker.
Holunderblüten-Tee wirkt ebenfalls schweißtreibend und fiebersenkend.

Ingwer-/Zitronen-Tee (mein absoluter Lieblingstee):
Eine Stück frischen Ingwer in dünne Scheiben schneiden oder groß hacken. Einige frische Blätter Zitronenmelisse und/oder Zitronenverbene etwa 10 Minuten in heißem Wasser ziehen lassen.
Schmeckt fruchtig-zitronig mit einer leichten süßen Schärfe.
Man kann den Ingwer und das Kraut ruhig in der Kanne lassen, es wird dann nur mit der Zeit intensiver und schärfer.
Der Ingwer wirkt wärmend und stärkend, die Zitronenverbene/-melisse beruhigend. Der ideale Abendtee - für mich wunderbar entspannend.

Ich werde weitere Tees probieren.
Wer hat noch Tipps?

Gruß Tweetyole
 
Hallo Alanis,

je nachdem, gegen welche Pollen Du allergisch bist, kann es durchaus sein, dass bestimmte Pflanzen allergen wirken.

Meine Erfahrung als Ex-Heuschnupfler ist jedoch, dass die Wildkräuter ein wichtiger Schritt in meinem Ernährungsplan waren, um den Heuschnupfen zu bekämpfen. Viele Kräuter besitzen anti-allergische und vor allem immunisierende Stoffe, die Allergien entgegenwirken und das Immunsystem stärken: z.B.
- Augentrost (es gibt ganz gut wirkende Euphrasia Augentropfen gegen das Augenjucken)
- Gartenrose (die Blüten sind eßbar)
- Linde (Blätter von März bis Mai, danach die Blüten)
- Wasserdost (eine Majoran-Art)
- Holunder
- Melisse
- Brennessel (von März bis Oktober wunderbar eßbar und lecker)
- Pestwurz (in der Schweiz gibt es wohl derzeit ein neues Heuschnupfen-Mittel auf Pestwurz-Basis: Tesalin)

Gruß Tweetyole
 
tweetyole, ich bin gegen gräser allergisch und deren pollen befinden sich z.zt. auf jedem kraut.
 
Gibts irgendein buch das ihr zu 100% empfehlen könntet bezüglich kräuter (wirkung, eigener anbau, rezepte...)
 
Hallo tito,

zu Deiner Frage wegen passend geeigneter Literatur, schau mal in den gesetzten naturfreundlichen Kräuterforumlink rein.

Hier ist er noch mal ( oben geht er nicht mehr : / ) :

https://www.kräuterkommune.de/

Da bekommst du viele Antworten auf Deine Fragen und gute Buchtipps.
Das Meiste erfährst du jedoch direkt im Forum.


Liebe Grüsse NellyK
 
Hallo,

anbei noch ein paar getestete Sommer-Rezepte für den Juni:

Blühende Brennessel-Triebspitzen mit Paprika und Tomaten

Die Brennesseln stehen zur Zeit in Blüte, d.h. sie haben so perlenartige Anhängsel an den Triebspitzen. Blühende Brennesseln sind eines meiner Lieblingskräuter. Die Blüten sind sehr magnesiumhaltig und schmecken superlecker. Da die Brennesseln sehr trocken sind, schmecken sie am besten zusammen mit saftigen Gemüsen, wie Paprika und Tomaten.

2 Möhren
1 Gemüse-Zwiebel
1-2 Knoblauch-Zehen
1 Stück Ingwer
1 rote und eine gelbe Paprika
2 Fleisch-Tomaten
400 gr. Brennessel-Triebe mit Blüten

Knoblauch, Zwiebeln und Möhren weich dünsten, anschließend die Paprika kurz bissfest mitdünsten. Zum Schluß die Brennesseln unterheben und kurz mitdünsten.
Mit Salz, Pfeffer, Safran und Paprika abschmecken und mit frischen Garten-Kräutern (z.B. Thymian, Majoran, Basilikum) überstreuen.

Dazu Rosmarin-Kartoffeln oder Gewürzreis

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Gemischter Wildpflanzen-Salat im Juni

Vogelmiere
Gänsedistel
Weißer Gänsefuß
Gefleckte Taubnessel
Schmalblättriges Weidenröschen
Ackerveilchen
Girsch
eventuell auch gemischt mit Batavia-Salat, Ruccola und oder Radicchio-Salaten.

Dazu essbare Deko-Blüten:
Salbei, Thymian, Johanniskraut, Ackersenf, Wegrauke, Kapuzinerkresse

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Beinwell-Zucchini Pfanne mit Taglilien-Blüten

2 große Zucchini
1-2 Scharlotten
300 gr. Beinwell
4-6 Taglilien-Blüten
ggf. Schafskäse

Zucchini mit Scharlotten bissfest dünsten, anschließend Beinwell-Blätter kurz mitdünsten. Zum Schluss die Taglilien-Blüten unterheben und mit Salz und Pfeffer, Kräutern und Gewürzen abschmecken.

Dazu Kräuter-Kartoffeln

Guten Appetit!

Gruß Tweetyole
 
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