Wie werdet ihr psychisch mit der Erkrankung fertig?

meine liebe kleine Maiglocke
Man sollte alles versuchen auch wenn man mein t das gibt nichts.
Man hat ja nichts zu verlieren.
Drück dich gaanz lieb
Grille:kiss:
 
Hinausgeschobene Erwartung macht das Herz krank,
aber das Begehrte ist ein Baum des Lebens, wenn es wirklich kommt. (Sprüche 13:12)

Man sollte alles versuchen auch wenn man meint, daß es doch nichts gibt.
Man hat ja nichts zu verlieren.

Der Geist kann eine langwierige Krankheit ertragen;
was aber einen niedergeschlagenen Geist betrifft,
wer kann ihn tragen? (Sprüche 18:14)


Ist eigentlich schon jedem aufgefallen, daß es früher einen Sozialetat für alle gab, auf den jeder Bürger bei Bedürftigkeit einen (einklagbaren) Anspruch hatte und es diesen heute nicht mehr gibt ?

Heute gibt's tausende von "privaten Vereinen" oder "gemeinnützige Stiftungen" die ganz besonders von "rot-grünen" Entscheidungsträgern unterstützt werden. Heute werden private Organisationen mit Milliardenbeträgen (Steuergelder !) unterstützt. Nur um derartige Zusammenhänge mal darzustellen, habe ich mir hier erlaubt darauf hinzuweisen, wie sehr sich die "Genossen" aus den Kassen der Sozialfürsorge bedienen. Ich drücke doch nicht "nur" Sozialneid aus, wenn ich von jemandem berichte, der seinen "privaten Hilfsverein" gründete, um sich dann als Sozialarbeiter aus dem Etat der Obdachlosen einen Maserati für 100.000 € , ein Festgehalt von 435 000 €, eine Dienstvilla für 1,5 Millionen und einen Pavillon für 600 000 € und ein Bootshaus für 250 000 € zu genehmigen.

Immer wieder lese ich: "Ich hab diese oder jene Hilfe beantragt, aber ich habe keine Hilfe bekommen ..." Ja, wundert das noch jemanden, der vorher selbst solche Seilschaften gewählt hat ? Wer will sich denn bei dieser Selbstbedienungsmentalität noch wundern, daß die Ämter kein Geld mehr haben, um auch die normale Bevölkerung noch unterstützen zu können ? Selbst Verfassungsrichter und Richter des Bundessozialgerichts beklagen, daß selbst sie nicht mehr herausfinden können, wo Bedürftige noch Hilfe bekommen können. Es mag ja sein, daß für sie Hilfe bereitgestellt wird, doch was nützt das, wenn niemand mehr herausfindet, wo sie zu bekommen ist ?

Wendet man sich also ans Jugendamt, so wird der Mitarbeiter dort sagen: "Wir haben leider kein Geld !" Wendet man sich aber an den Beauftragten für "benachteiligte Jugendliche", dann kann der oft über einen prallgefüllten Topf verfügen und dann reicht ein Anruf beim Jugendamt und es werden Dinge genehmigt, die man sich nie hätte träumen lassen ...

In Großunternehmen könnte man sich auch an den Betriebsrat wenden, denn meist "reservieren" sich Konzerne einen gewissen "Anteil vom Kuchen". So bekommt dann der Sohn oder die Tochter eines Managers einen Internatsplatz für 5.000 €/ Monat (Eliteschule), ohne daß der Manager auch nur einen Cent zuzahlen muß. Der muß sich eben vorrangig um Firmenangelegenheiten kümmern und die Firma hilft ihm, daß sich der Staat (mit Steuergeldern) um die Erziehung seines Kindes kümmert. Das wird dann aus dem Topf für "Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten = Förderschulen" bezahlt.

So - und nachdem ich nun über deutsche Kinder hergezogen bin, kann ich mir noch etwas zum Thema Integration von Ausländern erlauben. Hierzu rastete ein serbisches Mädchen vor drei Jahren aus und brach an 45 Autos der Nachbarschaft die Antenne ab. Einfach weil sie sich gefrustet fühlte und die Mutter sich kaum noch um sie kümmerte. Daraufhin schickte ich der Mutter die Reperaturrechnung, doch die sah sich für das Verhalten ihrer Tochter nicht als verantwortlich an (sie ist schließlich berufstätig und hat somit Wichtigeres zu tun). Es hatte also einen Hintergrund als ich in Posting #96 schrieb:
Die Eltern der sogenannten "bildungsfernen Kinder" kommen nach Deutschland, denken dann nur noch ans Geld verdienen und lassen ihre Kinder verwahrlosen. Statt diese Eltern deswegen mit den Kosten für ein Erziehungsheim zu belasten, soll nun die Gesellschaft für den Schaden aufkommen.
Also übergab ich die Sache meinem Anwalt und der schickte mir daraufhin ein vollsteckbares Urteil zu. Nunja - ich übergab's dem Gerichtsvollzieher und der teilte mir dann mit, daß sich das Mädchen nun in einem Erziehungsheim befindet. Das Jugendamt hatte sich an die Integrationshilfe gewandt und diese hat dann für sie ihren Fördertopf geöffnet. Der Gerichtsvollzieher teilte mir dazu von sich aus mit: "Das kostet zwar pro Monat 4.500 € ohne Selbstbeteiligung, aber sie wird dort trotzdem 2 Jahre bleiben ..." Bei der Gelegenheit fällt mir glatt wieder ein, daß ich den vollsteckbaren Titel mal wieder zum Gerichtsvollzieher schicken könnte ...

Ich hab's dann auch meinen Nachbarn erzählt, denn ich denke garnicht daran, meinen Frust in mich hineinzufressen. Einer dieser Nachbarn ist daraufhin zu diesem Internat gefahren und wollte wissen, ob sein Sohn dort auch aufgenommen werden kann. Die Heimleiterin sagte: "Ja, aber das geht nur, wenn das Jugendamt dies bewilligt !" Das wird sowas aber nicht beantragen, weil es dafür kein Geld im Etat hat. Einige Entscheidungsträger haben das fehlende Geld eben schon längst an gemeinnützige Vereine gespendet, die sich um spezielle Randgruppen kümmern. Nun sitzen die Mitarbeiter des Jugendamtes vor einer leeren Kasse und können der normalen Bevölkerung nicht mehr helfen.

Man müßte also schon einen Verein mit speziellem Fördertopf finden, der dann für so eine Maßnahme die Kosten übernimmt ... Und genau hier wären wir dann wieder bei den Aussagen der höchsten Gerichtsbarkeit: "Selbst als Richter können sie heutzutage nicht mehr herausfinden, von welchem Verein akut Bedürftige Hilfe bekommen können ..."

Dieser Kommentar mag in der akuten Situation zwar nicht hilfreich sein, doch er könnte aufzeigen welche Auswirkung die getroffene politische Wahlentscheidung auf das tägliche Leben nimmt. Es ist einfach unmöglich von "Politik" verschont zu bleiben. Politik beinflußt unser Leben zu sehr, um sie einfach ignorieren zu können. Wer sie lieber ignoriert und dann mit seinen Nöten ständig nur abgewimmelt wird, der dürfte noch schneller verzweifeln. Da möchte man doch wenigstes erfahren, warum einem dies so widerfährt.

Ständig enttäuschte Erwartung macht das Herz krank, und wer kann schon einen niedergeschlagenen Geist ertragen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Gerichtsvollzieher teilte mir dazu von sich aus mit: "Das kostet zwar pro Monat 4.500 € ohne Selbstbeteiligung, .......
Da kann ich nur sagen, so sind die Heimpreise und um die einzusparen hat man letztens ein Mädchen lieber bei den viel günstigeren Pflegeeltern gelassen, von denen sie getötet wurde.:rolleyes:

Ganz abgesehen davon, dass es bei noch nicht strafmündigen Kindern versicherungstechnisch allemal besser ist, wenn die Eltern nicht dabei stehen, während das Kind die Autos beschädigt. Ein Kind hat auch rein rechtlich absolut seinen Freiraum. Keine Eltern dieser Welt können ständig bei ihrem Kind sein.
Mein Sohn hat mal mehrere Autos mit einem Malstein bemalt. Die Haftpflicht hat alles bezahlt.
 
Du hast recht und ich weiß es auch.
Ess liegt trotz meinen Krankheiten aber in meiner Art Menschen Mut zu machen und sie nicht noch Runter zuziehen.

Ich warte schon 6 Jahre auf meine Rente obwohl durch eine Klink mit Aparaturen alles bewiesen und aufgezeichnet ist.
Was nutzt es mir wenn genau diese Unterlagen immer verloren gehen.
Da soll einer nicht durchdrehen.
Hier fehlt auch das Geld und es halten alle zusammen oder sind evt,befangen.
Was ich durchgemacht habe das glaubt mir kein Mensch.

Grille
 
@all

Das, was hier zurecht wütend macht, ist nicht die Folge von Links, Mitte oder Rechts. Das Problem ist, dass das Gesundheitssystem ein rechtsfreier Raum ist. Die Selbstverwaltung hat sich längst von der Demokratie abgekoppelt. Wir können an der Wahlurne über Vieles abstimmen, nur nicht über den existenziellen Bereich "Gesundheit". Diese Politik bestimmt eine autarke Interessengemeinschaft mit unerhörter Sanktionsmacht: Fachärzte, die das eigene Hemd mehr interessiert, als das potentielle Leichenhemd ihrer Patienten.

Den Artikel „Jeder kriegt, was er braucht. Von wegen!“ in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 2. Mai 2010, kommentierte Dr. Axel Brunngraber unter faz.net folgendermaßen:

„...als langjähriger Richter für "Kassenarztrecht" am hiesigen Sozialgericht (die Selbstverwaltung entsendet ärztliche Fachrichter) darf ich auf das uns Richter bindende "WANZ"-Prinzip hinweisen: nicht Patienten-Bedürfnisse, nicht Versicherten-Willen sind Richtschnur. Vielmehr "Wirtschaftlich/ Angemessen/ Notwendig/ Zweckmäßig", eben WANZ. Diese scheinbar "klaren Kriterien" der Arztentscheidung sind höchst wirksame Stellschrauben staatlicher Priorisierung und Rationierung. WANZ ist die "Latte" im ärztlichen Hochsprung, die zu reißen die eigene Existenz kosten kann. Diese absurde Haftung für Umsätze fremder "Lieferanten" (z.B. Pharmazie, Physiotherapeuten) kann zu Honorarabzügen in sechsstelligem Bereich führen!

Hier wird die persönliche ärztliche Loyalität gegenüber dem Kranken systematisch außer Kraft gesetzt. Und all das rechtlich sanktioniert! Wir haben das vor Bundes-Sozialrichtern verglichen mit "der Situation eines weißen Richters in den 50er Jahren in Alabama. Der - an diskriminierende Gesetze gebunden - einen schwarzen Mitbürger verurteilen muß wegen Nutzung eines für Weiße reservierten Busunterstandes bei Regen". Wohl legal, aber niemals legitim... Diese verborgene Entscheidungsstruktur muss aufgedeckt werden. Danke dafür!“​

In der FAZ vom 7. April 2010 äußerst sich Prof. Jürgen Schölmerich (Direktor d. Klinik u. Poliklinik für Innere Medizin I in Regensburg) in seinen Funktionen als Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin dahingehend, dass „hierzulande die Hälfte der Patienten mit rheumatoider Arthritis nicht entsprechend dem Stand der Wissenschaft, also seiner Meinung nach nur unzureichend behandelt“ werden. Da auch Rheuma zweckmäßigerweise nicht symptomunterdrückend, sondern immunologisch behandelt werden müßte, sind wir ganz nah bei CFIDS.

Wie ist dies vereinbar mit dem allgemeinen Menschenrecht, von Schmerzen befreit zu werden, und wo dies nicht möglich ist, zumindest Schmerzlinderung zu erfahren?

Klaus Kutzer, ehemals Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof in Frankfurt, weist auf dieses Grundrecht in diesem Lande - Deutschland - hin (faz.net). Ebenso, wie Hartz-IV-Empfänger ein Recht auf Sicherung des wirtschaftlichen Existenzminimums haben, ist das Recht auf Schmerzfreiheit ein Aspekt des menschenwürdigen Existenzminimums. Unterlassene Schmerztherapie könne sogar Körperverletzung sein, denn „das Unterlassen ist dem Tun gleichzustellen, wenn die Pflicht besteht, Schmerzen zu beseitigen“, so Kutzer. Und tatsächlich ist die vorsichtige Frage nach Köperverletzung bei genauerer Betrachtung keine, denn neueste Schmerzforschung belegt, dass chronische Schmerzen neurologische Veränderungen der Hirnstruktur bewirken.

Wie ist das möglich, dass eigentlich einflussreiche Personen unserer Gesellschaft Missstände sehen und anprangern, aber nichts ändern? Sie können nicht! Richter sind an unmoralische Prinzipien gebunden, obwohl immer wieder die Rede von unabhängigen Richtern ist. Ärzte fürchten die existenzvernichtenden Berufsverfahren der Ärztekammern und mit ihnen kooperierende Kassenärztliche Vereinigungen. Und davon sind nicht nur Kassen-, sondern genauso Privatärzte betroffen. Wer dagegen rebelliert und vom Durchschnitt abweicht, hat sofort den Kopf in der Schlinge. Kaum ein Arzt wagt seinen Überzeugungen zu folgen, weil er dann als "Scharlatan" verunglimpft und vernichtet wird.

Im Deutschen Ärzteblatt vom 26. März 2009 appellierte der Vorsitzende der größten Kassenärztlichen Vereinigung Deutschlands in Bayern, Dr. Axel Munte, das System so umzubauen, „dass die besten Ärzte das meiste Geld bekommen.“ Er rief alle Mediziner auf, Ihrer sozialen Verantwortung nach zu kommen. Es seien schon zu viele Patienten gestorben. Beispielhaft hat die KV Bayern die Qualitätsoffensive „Ausgezeichnete Patientenversorgung“ gestartet und nur noch den bestqualifizierten Ärzten gestattet, Darm- und Brustkrebsvorsorge durchzuführen. „Wenn uns diese Reform der KV nicht gelingt“, so Munte, „sollten wir sie abschaffen und in eine privatwirtschaftliche Organisation überführen, ohne Zwangsmitgliedschaft und Körperschaftsstatus.“

Das sind eindeutige Worte eines Insiders der Materie. Man könnte seine Kritik 1 zu 1 auf die Zwangsjacke der Charité übertragen. Es ist ein großes Unglück, dass sich die erlaubten Leistungen der Ärzte a) am Durchschnitt und b) an der Lenkung der verfügbaren Mittel zu denen mit der mächtigsten Lobby orientieren. Solange die Selbstverwaltung durch öffentlich-rechtliche Institutionen (Ärztekammern, Kassenärztliche Vereigungen, MDK, Gemeinsamer Bundesausschuß) nicht abgeschafft wird, kann man nur sagen: Sozialstaat adé! Gegen Artikel 20 des Deutschen Grundgesetzes wird im Gesundheitsbereich gröbstens verstoßen. Wer hat die Macht, diese Diktatur abzuschaffen?
 
Castor
Genau so ist es du sprichst mir aus der Seele.
Das bedeutet aber das ich nichts aber auch gar nichts dagegen machen kann.
der Richter hat mir ins Gesicht geschaut und gesagt.
"Wenn sie auf das Geld verzichten (Nachzahlung der Rente von Jahren) dann steht dem nichts im Wege und schaut den Rentenversicherungsmann an der auch mit dem Kopf nickte.
Einige Wochen später rief mich eine Frau von der Rentenversicherung an ich solle mir keine Hoffnungen machen ich würde die Rente wahrscheinlich nicht bekommen.
Was geht da ab?
Wir wurden von unseren Eltern zur Ehrlichkeit erzogen und ein Richter lügt mich an,im Namen Gottes,das ist doch wohl das allerletzte.
Ich weiß ich sollte das hier nicht erzählen,Spione sind überall ich werde auch bewacht ,keine Einbildung von mir,sondern von anderen gesehen.
Es ist mir aber egal was ich sage ist die Wahrheit.
Ich bin tatsächlich noch kränker geworden durch das Theater mit der Rentenversicherung.
Sobald ich ein Gutachten hatte das ich arbeitsunfähig sei kam sofort ein neuer Gutachter der mich wieder Arbeitsfähig geschrieben hat.
Ich habe ca.40 Jahre gearbeitet,alles was wir hatten ist weg auch unser Haus ist dabei drauf gegangen.
Wie gesagt,ich halte das ganze auch für eine Körperverletzung so etwas kann kein Mensch einfach wegstecken.
Ich bin seit 2005 krankgeschrieben das interressiert die Rentenversicherung kein bisschen.
Ich habe schon versucht mir das Leben zu nehmen weil ich es nicht mehr ausgehalten habe ich konnte nicht mehr so viel unrecht habe ich in meinem Leben nicht erfahren.
ich weiß ich kann überhauptnichts damit bewirken auch wenn ich es noch so oft schreibe aber es tut mir gut wenn mich jemand versteht und nicht sagt das ich spinne.
Danke fürs zuhören -lesen

Grille
 
Liebe Grille


wenn man das so liest ,kann man es eigentlich nicht glauben was Einem so widerfahren kann.....

ich kann ja auch ein Liedchen singen und mir steht jetzt auch noch viel bevor..

freut mich das du trotzdem den Schritt des Lebensnehmens entsagt hast und trotz der Umstände nach Vorne schaust..:)

wüsnche dir Alles Gute und viel Kraft noch weiterhin..:)

liebe grüße darleen:wave:
 
Hallo, Grille,

ich findes es super, dass Du trotz all der Steine, die Dir in den Weg gelegt werden, weiterkämpfst!!! Auch ich werde mich weiter durchbeißen, aufgeben kann ja jeder :)!

Lass Dich drücken!!!

Leibe Grüße von der Maiglocke
 
Hallo Darlehen
Ja es ist leider so wie gesagt die meisten glaUBEN MIR GAR NICHT SO UNWARSCHEINLICH WIE DAS IST:
Ich danke dir das du mir Mut machtst zum weiterkämpfen.
Alles Liebe schönes Wochenende

grille

Maiglocke
Man glaubt gar nicht was ein Menscha lles aushalten kann aber ich bin wirklich fast daran gestorben und weiß auch nicht wie lange ich das noch aushalte aber das ist ja der Sinn und Zweck,das man aufgibt.
Danke dir fürs Mut machen.
Alles Liebe und schönes Wochenende

Grille
 
Die meisten GLAUBEN MIR GAR NICHT SO UNWARSCHEINLICH WIE DAS IST:

Immer wieder frage ich mich, ob überhaupt jemand überprüft, ob die Sozialbehörden die ihnen überlassenen Gelder für die vorgesehenen Zwecke verwenden.

Hartz-IV-Empfänger wohnen im Luxusviertel

Ihr Domizil bringt auf dem umkämpften Münchner Immobilienmarkt rund acht Millionen Euro ein. Geld, mit dem die Stadt gleich mehrere Neubauten am Stadtrand hätte bauen können. Hinzu kommen noch die 1,7 Millionen Euro für die Renovierung des Gebäudes sowie die ständige Betreuung der Bewohner durch Sozialpädagogen. Der Name des Wohnprojekts ist KomPro: Die Wohngebiete der Wohlhabenden sollen neu durchmischt werden ...
Vielleicht erinnert man sich auch an Al Capone: "Mit einer freundlichen Bitte und einer Kanone kannst du mehr erreichen, als mit einer freundlichen Bitte alleine." (amerik. Gangsterboß , 1899-1947)

"Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert.
Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen,
was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt."
(Jean-Claude Juncker, erklärt seinen EU-Kollegen die Demokratie - SPIEGEL 52/1999)
 
Es geht hier ja um den Thread darum, wie ihr psychisch mit der Krankheit fertig werdet.
Ich habe da auch so meine Probleme. Zunächst galt ich als depressiv, dass ist auch sicher ein Begleitsymptom. Ich sehe das inzwischen alles als eine Folge des entgleisten NO Stoffwechsel.
Durch die KPU Behandlung und dadurch das ich mich wieder an meine Träume erinnere, merke ich allerdings sehr stark, dass ich während meiner Krankheit eine riesige Wut aufgestaut habe. Hauptsächlich darüber, dass mich scheinbar in meinem Umfeld niemand nachvollziehen kann und mich für bekloppt hällt. Das artet dann in Diskussionen aus. Ich kann erklären was ich will, auch wissenschaftliches. Es wird nicht angenommen, bzw einige Familienmitglieder wollen es aus Schutz vielleicht auch nicht verstehen. Stattdessen bin ich dann faul. Das mich das sehr beschäftigen tut merke ich vorallem an meinen Träumen, die oftmals nicht grade gut sind und sehr viel mit Wut zu tun haben. Wut habe ich auch, weil ich täglich sehe, wie meine Freunde und Mitbewohner studieren und arbeiten können und ich hänge auf der Stelle rum, kriege eigentlich Geld fürs studieren von meinen Eltern, kann aber seit einem Jahr nicht mehr studieren.
Ich bin in guter ärztlicher Behandlung, musste mir aber alles selbst erarbeiten, habe es selbst organisiert durch ganz deutschland zu fahren um mir Ärzte zusammen zu suchen. Ich bin 23. Von meinen Eltern kamen nur solche Sachen wie, stell dich nicht so an... immer brauchst du ne extrawurst... Meine Ärzte vorort haben alles immer wieder für psychosomatisch gehalten und ich bilde mir das nur ein. Es ist ein tiefer schmerz, eine große Wut und auch eine Entfremdung mit einigen Mitmenschen da, die mir eigentlich sehr wichtig sind oder waren.
Psychotherapie habe ich gemacht (hauptsächlich wegen der depressiven Symptomatik), aber ich merkte schnell, dass bei mir im Körper etwas nicht stimmt. Mache sie trotzdem weiter, aber meine Sitzungen sind bal fertig und mein Psychologe weiss nicht so recht was er mit mir besprechen soll und sagt selbst das es bei mir körperlich ist.
Ich frage mich, wie ich mit der Welt und meinen Mitmenschen wieder ins reine komme. Wie ich die Wut und den Zorn über die Krankheit selbst und über meine Mitmenschen bändigen kann.
 
Hallo Tellerrand
Ich kann dich sehr gut verstehen das kann auch nur einer der das selber mitgemacht hat.
Diese Sprücche kenne ich auch alle,stell dich nicht so an ,so schlimm wird es wohl nicht sein usw.man braucht aber nur ein kleines Pflaster und jeder kommt an ,Oh was hast du denn gemacht tut es weh?
Dabei ist doch der andere schmerz den wir haben viel schlimmer aber wie gesagt wer es nicht selber kennt weiß nicht wie es ist.
Man braaauch sehr viel Kraft aber die haat man nicht es ist wirklich wie ein Irrgarten und es ist fast keiner da der einem helfen kann,vor allem wie sollen wir das erklären,ich habe ein Bein oder Arm gebrochen da kennt sich jeder mit aus aber wenn es um solche Dinge geht weiß fast keiner wie er damit umgehen soll.
Ich bin auch in Psyschicher Behandlung aber wie du schon sagst die wissen auch nicht weiter.
Ich habe mir meine eigene kleine Welt aufgebaut ob das richtig ist weiß ich nicht aber es tut mir gut ich bin davon überzeugt das ich auch keinen brauche der mir hilft ich lese und schaue viel lustige sachen obwohl ich da keine lust drauf habe aaber so manchmal hab ich dann doch ein grinsen im Gesicht dann freu ich mich so sehr das ich glaube es geht bestimmt auch wieder nach oben.
Ich wünsche dir alles Gute

Grille:kiss:
 
Hallo zusammen!

Schoen, dass es dieses Thema gibt und der rote Faden wieder aufgegriffen wurde.

@Tellerrand:
Ich mache seit 1 Jahr auch eine Psychotherapie.
Meine Therapeutin hat nach laengerer Suche ein Buch aus der sogenannten "blauen Reihe" als Inspiration zur Hilfe genommen.
Die "blaue Reihe" ist eine Buchreihe fuer Psychotherapeuten und dort gibt es tatatataa eine Ausgabe speziell zu CFS !
Ich habe es selbst nicht gelesen, aber es scheint CFS auch leider als psychische Krankheit zu stigmatisieren...allerdings habe ich mit meiner Therapeutin geklaert, dass ich Strategien erlernen moechte, mit meiner Erkrankung bzw. mit allen einhergehenden Einschraenkungen und Veraenderungen umzugehen.
In diesem Buch gibt es hilfreiche Arbeitsblaetter
Vielleicht ist Dein Therapeut bereit, sich dieses Buch zu besorgen, um weiter mit Dir "arbeiten" zu koennen!?

Ich beschreibe gleich nochmal seperat, wobei und wodurch mir die Therapie im Umganag mit CFS geholfen hat.
 
Hallo tiga,

ich frage mich immer wieder, was ist daran so negativ, wenn die Psyche auch ihr Recht haben will und nicht immer gesagt wird "Körper geh du vorran"

peter
 
Mich unterstuetzt eine ambulante Psychotherapie im Umgang mit CFS sehr!

Ja, das wird sicherlich zu Verwunderung fuehren, aber so ist es - und ich kann es nur empfehlen!

Zunaechst hatte ich riesen Angst, mich sozusagen zu outen:

Ja - ich habe eine komische Krankheit, die keiner kennt (ich habe erst 5 Monate nach Therapiebeginn - im Oktober 2010 erfahren, dass ich CFS habe, zuvor waren nur KPU, Mitochondropathie, Nitrosativer-, Oxidativer Stress, diverse Nahrungsmittelintoleranzen und anderer 'Kram' klar).
und
Ja - mittlerweile bin ich so depressiv, verzweifelt und hilflos, dass ich nicht mehr weiter weiss.

UND JA - ganz wichtig: Die Betonung liegt auf MITTLERWEILE!!!

Es musste also erstmal geklaert werden, dass ich ERST koerperlich krank wurde und DANN depressiv! Fuer mich war es undenkbar wichtig.

Meine Erkrankung ist nicht psychosomatisch bedingt, sondern ich bin somato-psychisch erkrankt.

Im Verlauf musste ich feststellen, dass es meiner Therapeutin nicht so wichtig war!
Eine gute Psychotherapie verlaeuft ja eher wie eine Art Dienstleistung.
Patient sagt Therapeut, was sein Ziel ist, wo er hin will - und der Therapeut zeigt dem Patienten den Weg, den der Patient gehen kann und will, um an sein Ziel zu kommen.
Eigentlich recht unkompliziert, wenn der Therapeut dem Patienten seine Freiheit laesst und dieser weiss, was er will.
Das ist denke ich das Entscheidende Kriterium fuer eine erfolgreiche Psychotherapie (nicht nur bei CFS, aber dort besonders wichtig, damit die Fronten geklaert sind und nicht in vermeintlichen seelischen Ursachen rumgepult wird).
So kann z.B. auch die Wut auf all die unverschaemten Goetter in weiss mal abgelassen werden.

Mein Ziel war ganz klar, psychisch damit fertig zu werden, als Mitte 30-jaehrige voellig aus dem Leben geschossen zu sein, bzw. von einem Tag auf den anderen das Leben einer schaetzungsweise 99-jaehrigen zu fuehren, ohne allerdings den normalen Alterungsprozess - die 65 Jahre dazwischen zu erleben.
Saemtliche sozialen Rollen zu verlieren, scheinbar meinen Intellekt zu verlieren, nicht mehr lesen, gehen, Fahrrad fahren, tanzen, lange reden oder zuhoeren zu koennen, geschweigedenn mal einen ganzen simplen Film zu verfolgen und zu verstehen, oder mich durch Arbeit finanziell selbst zu versorgen,all die angehaeuften Selbstzweifel die sich im Verlauf der Hilfesuche angesammelt haben....usw.

Ich habe neben all der Angst, was ich eigentlich fuer eine unheimliche Krankheit habe, mich zusaetzlich staendig unter Druck gesetzt.
Ich habe mir monatelang verboten mich tagsueber hinzulegen und mich immer wieder angetrieben, aus Angst, noch mehr Kraft zu verlieren, und am Ende doch an allem selbst Schuld zu sein.
Ich dachte, ich koennte vor der Krankheit fliehen, habe aber an einem Tag geschafft, was ich sonst in 60 Minuten erledigt habe..

Ich habe dann in Begleitung meiner Therapeutin aus dem im vorigen Post beschriebenen Buch ueber Monate Wochenplaene ausgefuellt.
Neben jeder "Taetigkeit" auch die koerperlichen Beschwerden bis ins Detail aufgeschrieben und spaeter in ein Kurvendiagramm uebertragen.
Das war sehr aufwendig, aber unglaublich aufschlussreich!
WEIL:
Ich habe dadurch meine ganz Individuelle Belastungsgrenze kennengelernt und wirklich mal hingeschaut.
Ja, es war erschuetternd und hat mich viele Traenen gekostet schwarz auf weiss zu sehen, dass ich nach dem Staubsaugen immer fuer 30 Minuten bis 2 Tage ausser Gefecht war.
Oder laengere Telefonate fuer stunden lange Benommenheit sorgten.
Es gibt unendliche Beispiele, die wohl alle Betroffenen kennen..
Ich konnt mithilfe dieser Wochenplaene genau sehen, dass meine Beschwerden zunehmen, wenn ich im Wochendurchschnitt 30 Minuten aktiver war, als in anderen Wochen.

Aber das im Nachhinein soo wertvolle war, mit Hilfe meiner Therapeutin den Spiess umzudrehen. Naemlich meinen Tag zu planen und somit das Gefuehl zu haben "ich habe die Kontrolle ueber meinen Tagesablauf und nicht CFS".

So habe ich mir morgens einen Plan gemacht.
Nach der Dusche 1 Stunde liegen, danach 10 Minuten Haushalt, 20 Minuten sitzen, Telefonate reduzieren, 1 Tag Besuch empfangen, 2 Tage Ruhe, am Tag der Psychotherapie keinerlei weiteren Pflichten,.. usw.
Bis ins kleinste Detail habe ich im Verlauf von Wochen und Monaten herausgefunden, wo meine Grenzen sind.

Der gute Nebeneffekt:
Ich habe meinen Freunden und meiner Familie davon genau berichtet.
Durch meine gewonnene Klarheit, haben auch sie welche gewonnen und haben auch gelernt, wo und wann meine Grenzen erreicht sind.
Irgendwann war klar: Wenn ich z.B. heute Besuch bekomme, werde ich die naechsten 1-2 Tage ausruhen..

Das ist nur ein Beispiel von vielem, was mir geholfen hat und ich werde bestimmt noch mehr dazu schreiben, aber brauche nun eine Pause.

Bis dahin
 
@ Knutpeter

Sicherlich ist es objektivv betrachtet nicht "schlimm", wenn die Psyche ihr Recht haben will.
Aber es ist ein Unterschied, ob die Psyche es will, oder ein Arzt.
Wenn der Koerper krank ist, leidet die Psyche auch und umgekehrt.

Steht man aber vor hilfesuchend mit seinem kranken Koerper vor einem "Koerperarzt" und der zeigt auf den Kopf, kann das unter Umstaenden dazu fuehren, dass man sich um die eigentlich gesunde Psyche kuemmert, waehrend der Koerper weiter krank wird.

Dann ist es schlimm.

Mir ist z. B folgendes passiert:
Mir wurde z.B. 12 Jahre lang zugesprochen, ich haette meine Verdauungsbeschwerden mit staendigen Durchfaellen usw., weil ich angeblich nicht entspannen koenne, oder andere unverarbeitete Konflikte in mir habe..
Pustekuchen.
Ich habe das geglaubt und habe eine nebenbei bereicherndePsychotherapie gemacht.
Da sie gegen die Versauungsbeschwerden nicht half, stellte ich mich selbst in Frage.
Heute kenne ich die Ursache:
Milcheiweissallergie, Fruktoseintoleranz, Sorbitintoleranz, Histaminintoleranz.
Ich esse seit 2 Jahren nur noch Kartoffeln und Haehnchen und ganz wenige andere Ausnahmen.

Haetten die "Koerperaerzte" damals nicht auf meinen Kopf gezeigt und einfach mal ein paar Tests gemacht, waere mein Darm jetzt nicht so hin und ich haette mehr Nahrungsauswahl.

Der einzige Vorteil, den ich daraus gezogen habe ist, dass ich heute sicher weiss, was Kopf und was Koerper in dieser wundersamen Menschlichkeit ist und was davon bei mir gesund ist und was krank.

Wenn jemand sagt, dass CFS eine psychosomatische Erkrankung ist, weiss ich zumindest, dass da auch kein Zahnarzt hilft ;-)
 
Hallo tiga,
auch wenn die Sache selbst sehr frustrierend ist, empfinde ich deine völlig sachlichen rationalen Beiträge persönlich sehr positiv und bereichernd.
 
Hallo tiga, ich frage mich immer wieder, was ist daran so negativ, wenn die Psyche auch ihr Recht haben will und nicht immer gesagt wird "Körper geh du vorran" peter

Das Problem besteht darin, daß der Körper zu diesem Psychotherapeuten hingeschleppt werden muß und das dazu oft die Kraft fehlt. Meist kann ein CFS-Patient noch nicht einmal die Kraft aufbringen, um zu einem vorher vereinbarten Termin beim Arzt zu erscheinen. So können dann meist nur (weniger gute) Ärzte aufgesucht werden, bei denen man auch ohne Termin erscheinen kann.

Man sollte also schon ein ziemlich gesunder CFS-Kranker sein, um sich beim Therapeuten auf feste Termine einlassen zu können. Ansonsten schafft es der CFS-Kranke immer mal wieder nicht "termingerecht" zum Therapeuten zu kommen. Dann muß er für die versäumten Stunden Schadensersatz bezahlen, was zumindest eine zusätzliche finanzielle Belastung darstellt. Für die "schuldhaft" verpaßten Stunden bekommt er dann eine Rechnung (50 €) , die er privat zahlen muß. Die nicht wahrgenommene Stunden können nämlich nicht mit der Krankenkasse abgerechnet werden. "Schuldhaft versäumt" bedeutet, daß der Termin nicht drei Tage vorher wegen einem wichtigen Grund abgesagt wurde. Nun stelle man sich mal einen Grundsicherungsempfäger vor der von seinen 350 € pro Monat höchstens noch 20 € zur freien Verfügung hat. Wie soll denn der im schlimmsten Fall 4 x 50 € = 200 € an Strafe zahlen können ? So eine Psychotherapie könnte dazu führen, daß der Gerichtsvollzieher kommt und er eines Tages seine Wohung verliert. Mal ganz abgesehen davon, daß es Betrug ist, wenn ein Hilfebedürftiger Leistungen in Anspruch nimmt, die er dann (bei Terminversäumnis) nicht bezahlen kann. Er wußte ja schon vorher, daß er unter CFS leidet.

Es kann eben passieren, daß so eine Reinfektion nicht am nächsten Tag und nicht nach einer Woche, sondern erst nach einem Monat wieder abgeklungen ist. Woher soll denn ein CFS Kranker schon vorher wissen, wie lange das dauern wird ? Doch selbst dann, wenn es einem CFS Kranken am Abend noch gut geht, so weiß er nie, ob es ihm auch am nächsten Morgen noch gut geht. Wie soll er da schon drei Tage vorher wissen, ob er den Termin absagen soll ?

Würde der CFS-Patienten genauso wie der Alzheimerpatienten oder viele anderen Personengruppen von einem Sozialtherapeuten zu Hause besucht werden, wäre das für einige CFS Kranke tatsächlich eine Hilfe. Das gilt besonders für bettlägrige, die schon seit Jahren mit keinem Menschen mehr gesprochen haben. Ich hab kein Verständnis dafür, daß die noch nicht einmal ein einziges Mal im Monat besucht werden können. So aber heißt es: "Für CFS-Patienten gibt's kein Geld (keine Hausbesuche)..."

Das Thema Geld mag ja für einige kein Thema sein, doch für die meisten ist es *DER* "rote Faden".
 
Solange eine Psychotherapie entlastend wirkt und auch aus eigenem Antrieb des Betroffenen erfolgt, ist nichts dagegen einzuwenden. Chronisch Kranke müssen sich eben mal ausquatschen und wenn das eigene soziale Umfeld dazu unfähig ist, muß ein "bezahlter Freund" ran.

Drängt jedoch der Arzt dazu, weil er meint, damit heilen zu können, und verursacht er dadurch bei seinem Patienten weiteren Stress, dann ist das im Falle eines CFIDS-Patienten schlichtweg Körperverletzung. Manno hat mit den Einwänden ins Schwarze getroffen.

Kritisch sehe ich die Tatsache, dass eine Psychotherapie stigmatisierend in der Patientenakte vermerkt wird. Das ist nicht auszuradieren und wird im Zweifel infam als Bestätigung für eine psychische Genese ausgelegt; etwa, wenn es um die Erstattungsfrage immunologischer Diagnostik und Therapie geht.

Grüsse!
 
Das Problem besteht darin, daß der Körper zu diesem Psychotherapeuten hingeschleppt werden muß und das dazu oft die Kraft fehlt. Meist kann ein CFS-Patient noch nicht einmal die Kraft aufbringen, um zu einem vorher vereinbarten Termin beim Arzt zu erscheinen. So können dann meist nur (weniger gute) Ärzte aufgesucht werden, bei denen man auch ohne Termin erscheinen kann.

Man sollte also schon ein ziemlich gesunder CFS-Kranker sein, um sich beim Therapeuten auf feste Termine einlassen zu können. Ansonsten schafft es der CFS-Kranke immer mal wieder nicht "termingerecht" zum Therapeuten zu kommen. Dann muß er für die versäumten Stunden Schadensersatz bezahlen, was zumindest eine zusätzliche finanzielle Belastung darstellt. Für die "schuldhaft" verpaßten Stunden bekommt er dann eine Rechnung (50 €) , die er privat zahlen muß. Die nicht wahrgenommene Stunden können nämlich nicht mit der Krankenkasse abgerechnet werden. "Schuldhaft versäumt" bedeutet, daß der Termin nicht drei Tage vorher wegen einem wichtigen Grund abgesagt wurde. Nun stelle man sich mal einen Grundsicherungsempfäger vor der von seinen 350 € pro Monat höchstens noch 20 € zur freien Verfügung hat. Wie soll denn der im schlimmsten Fall 4 x 50 € = 200 € an Strafe zahlen können ? So eine Psychotherapie könnte dazu führen, daß der Gerichtsvollzieher kommt und er eines Tages seine Wohung verliert. Mal ganz abgesehen davon, daß es Betrug ist, wenn ein Hilfebedürftiger Leistungen in Anspruch nimmt, die er dann (bei Terminversäumnis) nicht bezahlen kann. Er wußte ja schon vorher, daß er unter CFS leidet.

Es kann eben passieren, daß so eine Reinfektion nicht am nächsten Tag und nicht nach einer Woche, sondern erst nach einem Monat wieder abgeklungen ist. Woher soll denn ein CFS Kranker schon vorher wissen, wie lange das dauern wird ? Doch selbst dann, wenn es einem CFS Kranken am Abend noch gut geht, so weiß er nie, ob es ihm auch am nächsten Morgen noch gut geht. Wie soll er da schon drei Tage vorher wissen, ob er den Termin absagen soll ?

Würde der CFS-Patienten genauso wie der Alzheimerpatienten oder viele anderen Personengruppen von einem Sozialtherapeuten zu Hause besucht werden, wäre das für einige CFS Kranke tatsächlich eine Hilfe. Das gilt besonders für bettlägrige, die schon seit Jahren mit keinem Menschen mehr gesprochen haben. Ich hab kein Verständnis dafür, daß die noch nicht einmal ein einziges Mal im Monat besucht werden können. So aber heißt es: "Für CFS-Patienten gibt's kein Geld (keine Hausbesuche)..."

Das Thema Geld mag ja für einige kein Thema sein, doch für die meisten ist es *DER* "rote Faden".

WOW, Du triffst den Nagel auf den Punkt. Aus dem Grund habe ich auch keine Psychotherapie begonnen. Diese festen Termine und der Druck, der dadurch entsteht, weil man nie weiß, wie man sich an dem Tag fühlt, kann man sich einfach nicht leisten. Vor allem auch finanziell...
Und wie Du schreibst, ein richtig schwer kranker CFSler kann eh so gut wie nicht aus dem Haus gehen, so dass es nur für die leicht erkrankten CFSler in Frage kommt :mad:

LG Kerstin
 
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