Hallo Laurina,
mich beschleicht das Gefühl, dass Dein ursprünglicher Beitrag nun eine ganz andere Dynamik erhält. Deswegen verweise ich nochmal auf den ersten Beitrag von Dir, in dem Du u.a. schreibst:
...Aber im Moment scheinen sie massiv ihre Grenzen auszutesten ... Da wird Fäkalsprache benutzt, provokant vor mir auf den Boden gespuckt (wie um zu sehen, wie ich reagiere), mir frech ins Gesicht gegrinst, wenn ich ermahne, und die Ermahnung ignoriert, die Zunge rausgestreckt, manchmal sogar in der ersten Wut zugeschlagen. Ich habe schon vieles versucht, von deutlichen Worten, dass das so nicht geht in einer Familie, über ins Zimmer schicken für eine Auszeit und anschließende Entschuldigung, von Spucke wegputzen lassen bis Privilegienentzug (wer schmutzige Wörter benutzt, kann keine Süßigkeiten haben) ... aber nichts kommt wirklich bei ihnen an. ...
Da in meinem Kopf schnell mal ein wenig Unordnung herrscht, fasse ich für mich zusammen:
Du suchst nach Handlungssicherheit und versuchst zu verstehen, welches Verhalten Deinerseits Dir diese ermöglichen kann, bzw. wie Du so etwas wie Souveränität bewahren kannst, wenn das Verhalten Deiner Kids abweichend von Deinen Erwartungen, Normen usw. erscheint. Soweit "richtig"?
Du hast ja schon einige Situationen beschrieben, hast darauf Antworten erhalten und mancherlei Zweifel an möglichen erzieherischen Maßnahmen angeführt. Hat sich denn für Dich schon etwas geändert in der Auseinandersetzung mit Deinen Kids? Hast Du schon einige der hier genannten Ratschläge in welcher Form auch immer umgesetzt? Oder in der Auseinandersetzung mit diesen eigene Alternativen entdeckt, entwickelt?
Klare Linien sind immer gut. Wunderbar empfinde ich ausserdem, dass Du wirklich nach Möglichkeiten suchst Dich mit Deinen Kids und ihrem Verhalten auseinander zusetzen. Du könntest ja auch einfach "verzweifeln", hier und da mal eine Ohrfeige verteilen usw. Das wäre weit aus einfacher (zum. erscheint vielen das so... leider). Da bist Du mit der Erziehungsberatung, so denke ich, vielleicht schon auf einem sehr guten Weg!
Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass Du noch weitere Tipps benötigst!
Auf mich wirkst Du nicht nur stark genug Deinen eigenen Weg zu finden sondern auch kompetent genug, um zu schauen wie Dein eigenes Verhalten (sowie das Deines Mannes) und das Deiner Kinder einander evtl. bedingen. Es gilt klare Regeln zu definieren und deren Einhaltung unablässig einzufordern. Mit Aufmerksamkeit und Zuwendung versehen, ergibt sich daraus über kurz oder lang eine Eindeutigkeit für Deine/Eure Kinder, die diese nicht mehr einfach ignorieren, andauernd austesten werden.
Was mir noch einfiele wäre, immer wieder zu versuchen durch die Augen des Kindes zu sehen, durch seine Ohren quasi zu hören, durch seine Sinne zu erfahren wie Du/die Umwelt/Regeln evtl. ankommen, wirken, welchen Sinn diese für sie möglicherweise ergeben - oder auch nicht.
Und mit den Kids im Gespräch bleiben. Gemeinsam regeln definieren, deren Wirksamkeit immer wieder gemeinsam besprechen, evtl. neue definieren usw. Dadurch erfahren Kinder so etwas wie Selbst- wirksamkeit, werden zu Beteiligten in der Erziehung - zu Partnern.
So. Jetzt ist der gedankliche Eimer leer.

Viele Grüsse