Mein Vater ist drogenabhängig - wie mit ihm umgehen?

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17.04.13
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Hallo!

Ich probiere mich kurz zu fassen: Mein Vater ist seit meine Mutter mit mir schwanger war ( Ich bin jetzt 24 ) drogenabhängig. Es geht dabei um Heroin, Kokain und Gras. ( Das ist das was ich sicher weiss. ) Insgesammt sind wir 6 Kinder in der Familie, 3 Geschwister sind noch jünger als ich, die jüngste ist 15. Angefangen hat alles mit einem Auslandaufenthalt in Indien. Seither ist es ein stetiges Auf und Ab. Gegenüber uns Kindern beteuert er immer das er clean ist, dass das nicht stimmt wissen wir. Es gab bestimmt Zeiten in welcher er weniger oder ev. auch schon nichts mehr genommen habe, jedoch glaube ich nie über eine längere Zeit. Immer wenn wieder etwas im Leben nicht so lief wie er es mochte, griff er zu den Drogen. Er nimmt auch Methadon. Natürlich hat die Drogensucht auch andere Dinge mit sich gezogen. Zb. zahlt er seine Rechnungen nicht, fährt Auto ohne Führerschein und auch sein soziales Umfeld hat sich von Ihm entfernt.
Seine Frau, meine Mutter, hat sich auch von Ihm getrennt und Ihn aus dem gemeinsamen Haus geschmissen. Er wohnt momentan in einer Büro-Baracke und muss dort bis ende Mai raus, was Ihn natürlich wieder vor neue Probleme stellt.
Das Problem ist, ich weiss nicht wie ich Ihm helfen kann. Ich habe es schon soooo viele male versucht. Und jedesmal habe ich gedacht diesesmal funktionierts, aber ich musste einfach merken das er mich immer wieder verarscht. Er hat sein Leben nicht im Griff, muss bei mir immer Geld pumpen für "essen", was ich Ihm jetzt natürlich nicht mehr gebe. Ich habe das Gefühl er spielt nur eine Theaterrolle vor mir, tut immer so wie wenn alles bestens laufen würde.. Aber wie gut kann das Leben sein wenn zu Hause der Briefkasten mit Mahnungen und Betreibungen überhäuft ist?
Ich bin mir einfach nicht sicher woran ich bin. Wie kann ich herausfinden was er wirklich noch alles nimmt? wie kann ich Ihm helfen? Er möchte keine Therapie machen in einer Klinik weil er einen festen Job hat. ( Was das einzige ist, was Ihn noch am Leben hält, denke ich. )
Ich meine er hat ein festes Einkommen und nicht gerade wenig. Es sollte doch möglich sein ein Break zu machen in seinem Leben und alles hinter sich zu lassen, oder nicht?
Meine beiden grossen Geschwistern können sehr gut sich davon distanzieren, Ihr eigenes Leben leben. Aber ich kann das halt nicht, mache mir sorgen um meinen Papi. mache mir sorgen das er ins Gefängnis kommt, kein Dach über dem Kopf hat oder sich im schlimmsten Fall das Leben nimmt. Meine kleinen Geschwister beschäftigt das auch.. Sie sind die leidtragenden.. Kein Papi der für Sie da ist, kein Papi der Sie mal mitnehmen kann in die Ferien.

Ich würde mich über eure Meinungen freuen. Ev. auch von Personen welche selbst Drogenabhängig sind. Mich beschäftigt das alles sehr.
 
Mein Vater ist drogenabhängig- wie mit Ihm umgehen?

Hallo Colombe,

Dein Vater kann sich nur selbst helfen. Sobald er die nötige Motivation hat, wird ihm das hoffentlich auch gelingen.
Wenn Du Dir jetzt Sorgen um ihn machst, hilfst Du ihm damit gar nicht, und Deinen jüngeren Geschwistern auch nicht.
Wie helfe ich Drogenabhängigen

Warst Du denn schon einmal in Kontakt mit einer Selbsthilfegruppe für Angehörige? Ich denke, das wäre eine gute Möglichkeit für Dich. Hier könntest Du so eine Gruppe finden oder auch an anderer Stelle:

https://www.selbsthilfe-interaktiv.de/foren

Grüsse,
Oregano
 
kannst du nicht etwas für dich tun !? erfahrenes reparieren ?
gesprächstherapie z.b.
das mit dem Break wird nicht einfach sein , vielleicht unmöglich !
und gelingt er deinem vater ,wird eine anstrengende bearbeitung seiner probleme folgen .
wenn ich schreibe ,kümmere dich ums selbst ,klingt es hart .vielleicht ist es aber eine wahrheit !

ich war früher nicht zurechnungsfähig ,unberechenbar ,labil ,unzuverlässig .
eine entscheidung ,die stadt zu wechseln ,fiel in einem der oben genannten zustände .
Gott sei Dank stellte sie sich später als richtig raus ! das kind war zu dem zeitpunkt 7 jahre alt .
oft dachte ich ,was hast du bloß getan ,das kind verlassen !!
mag das sehr schlimm sein ,aber was sie als gegenwert bekam ,ist viel wertvoller ! Ein Leben ohne mich !
wenn es nicht geht -Trenne dich von ihm !

LG kopf.
 
Das hört sich jetzt vielleicht sehr harsch an, aber ich bin mir nicht sicher, ob man als Familie/Freund etc. so wahnsinnig viel ausrichten kann. Mein ehemals bester Freund war schwer Benzo anhängig, hat auch viel anderes zeitweise genommen, Kokain, LSD, Meth. Mittlerweile kifft er angeblich nur noch. Ich kann es nicht mehr so recht beurteilen. Ich hatte mich damals total reingesteigert, und dachte ich könnte ihm wirklich helfen, clean zu werden.
Meine Erfahrung: Entweder mir wurde gesagt, "ich nehme nichts mehr" und es war schlichtweg gelogen (also ähnlich wie bei dir) oder er hat gesagt, "ja, ich will alles ändern" und hatte dabei null Wille oder er hat mich schroff abgewiesen. Das ganze zog sich über drei Jahre, dass ich mit ihm "gekämpft" habe, ihn zu Ärzten begleitet habe und Entzugskliniken besucht habe usw.

Mittlerweise bin ich der Meinung, dass Dorgenabhängige nur sich selbst retten können. Sie müssen es wollen, durch welche Faktoren auch immer. Solange derjenige nicht will, sehe ich wenig Chance auf Besserung, so leid es mir tut :/
 
so hart das klingen mag ...du kannst deinem vater nciht helfen bzw kannst du ihm nur helfen wenn du dich komplett von ihm distazierst .


die rückfallquote liegt bei 98 %, ich glaub seit dem methadonprogramm noch weniger

es gibt keinen junkie der im methadonprogrmm nicht auch zu anderen substanen greifen würde .

ganz ehrlich ..ich glaub nicht das dein dad auf die beine kommt, er ist noch lange nicht am ende

tut mir leid ..leb dein eigenes leben und vor allem gib ihm kein geld mehr :kiss:
 
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