Wie mit Demenzkranken umgehen?

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Hallo ihr Lieben,

vielleicht habt ihr einen Rat. Wir haben in der Familie einen Demenzkranken.

Diese unkontrollierbaren Wutausbrüche, in denen er Sachen um sich wirft, machen uns Sorgen. Seine Frau, die teilweise bettlägerig ist, versucht ihm so wenig wie möglich zu widersprechen um ihn nicht zu reizen.

Aber es belastet sie sehr, da ihr das natürlich auch Angst macht, wenn er sie wütend anbrüllt. Dann hat er wieder klare Zeiten dazwischen und alles ist normal.

Er hat Medikamente bekommen, aber er nimmt sie nicht. Spricht man ihn darauf an, reagiert er mit einem Ausbruch. Seinen Diabetes kontrolliert er auch nicht mehr regelmäßig. Heimlich kann sie ihm die Medikamente auch nicht ins Essen geben, denn er ist ständig bei der Zubereitung dabei.

Sie hat einen kleinen Froster für die Küche bestellt, damit sie nicht in den Keller muss, um Gefrorenes zu holen, da machte er einen Heidenaufstand und wir mussten das auf den Speicher verbannen. Auch andere Erleichterungen boykottiert er.

Seine Frau will ihn aber so lange wie möglich zu Hause behalten, was ich auch verstehen kann.

Wenn das Wetter besser ist, kann er sich draußen im Garten aufhalten, wo sie auch etwas aufatmen kann. Er hatte soviele Hobbies, die ihm Spass machten, doch er rührt keines mehr an. Es scheint, dass er auch in einer Art Altersdepression steckt.

Wir überlegen die ganze Zeit, was wir tun können, habt ihr einen Rat dazu?

Der Hausarzt im Ort sagt, er kann nichts tun, wenn er seine Medikamente nicht nimmt.

Bekommt man eine Telefonsprechstunde bei einem Experten? Bringt das etwas?

Danke für Antworten!
 
Der Hausarzt im Ort sagt, er kann nichts tun

mal wieder typisch arzt. die guten sind wirklich selten.

natürlich kann er was machen. z.b. ihm entsprechende medis per spritze verabreichen.

ich hab früher mal eine weile bei einem neurologen gearbeitet, der auch psychiater und psychotherapeut war und nebenbei auch ein übergangsheim für leute mit psychosen betreut hat.

in der praxis war ich vor allem für gespräche mit patienten zuständig (der arzt war araber und konnte nicht gut deutsch.....) und in dem heim für die wöchentlichen spritzen, weil der arzt angst vor den patienten hatte.
am ende der woche hatte die wirkung der spritzen immer schon nachgelassen und einige patienten waren sehr aggressiv (sie haben teils auch die pfleger angegriffen, die keine erfahrenen psychiatriepfleger waren, sondern junge sozialpädagogen).

also hat der arzt mich vorgeschickt und kam erst, wenn die spritzen schon wirkten.
ich hatte keine angst und deswegen war es völlig problemlos. sie waren letztendlich kaum anders als kl. kinder im trotzalter und jugendliche in der pubertät (da haben vor allem die männllchen ja auch teils eine gr. klappe und wollen mit drohen usw. andere beeindrucken) und mit denen hatte ich auch nie probleme, obwohl die alle viel größer und kräftiger waren als ich.

es gibt sicher auch für diesen alten mann mittel, die eine woche wirken und ihn soweit ruhigstellen, daß er keine gefahr mehr für andere darstellt und etwas umgänglicher ist.
in dem alter kann man auch etwas mehr geben oder schon nach 6 tagen, weil man ja keine spätwirkungen nach etlichen jahren berücksichtigen muß, hat also einen dauerfriedlichen mann.

und für einen arzt sollte es auch kein problem sein, ihm die erste spritze zu verpassen. alle weiteren sind einfacher, weil man die ja geben kann, solang die vorige noch wirkt.


lg
sunny
 
und für einen arzt sollte es auch kein problem sein, ihm die erste spritze zu verpassen. alle weiteren sind einfacher, weil man die ja geben kann, solang die vorige noch wirkt.
Was sind das für Spritzen sunny? Ich meine, wenn diese längere Zeit anhalten, dann müsste es sich schon um etwas stärkeres handeln - und macht das dann eher lethargisch?

Da er sowieso skeptisch gegenüber Medikamenten ist, bin ich mir nicht so sicher, ob man ihn dazu bringen kann, und wer gibt ihm dann regelmäßig diese, wenn der Hausarzt eigentlich davon wohl keine Ahnung hat?
 
es gibt versch. , meist sind es neuroleptika. die machen nicht lethargisch, wenn man das richtige in der richtigen dosierung nimmt und auch nicht abhängig.

in der damaligen praxis war eine junge frau, die sie wegen einer fehldiagnose bekam. sie hatte keine nebenwirkungen und konnte trotz der spritze die abendschule besuchen um das abi nachzuholen.

ich hab dann die dosis (natürlich nach rücksprache mit dem arzt, ich hab nie allein behandelt) langsam reduziert bis sie nur noch 1-2 tropfen bekam, also eigentlich nichts, aber es gab ihr ein gefühl der sicherheit, das sie nach jahren mit spritzen und fehldiagnosen erst noch brauchte.

wenn der hausarzt keine ahnung hat, geht man halt erst mal zu einem anderen. das mittel spritzen kann dann ja auch der hausarzt. oder eine gemeindeschwester oder ein pflegedienst o.ä.
wie auch bei diabetikern, die nicht selbst spritzen können. :)


lg
sunny
 
Guten Morgen, liebe Laurianna,

nach dem Lesen deiner Zeilen war ich gefühlsmäßig sofort bei euch und kann darum erst jetzt schreiben.
Ich war erleichtert, dass Sunny dir gleich mit guten Ratschlägen zur Seite stand.

Mein Vati hatte eine mittelschwere Form der Demenz, hier im Haus wohnte lange eine demenzkranke Frau mit ihrem Mann und in der langen Zeit in der ich täglich in einem Pflegeheim ein und aus ging, bin ich auch mit dieser Erkrankung in Berührung gekommen.

Liebe Laurianna, ich bewundere euch, denn es ist alles andere als leicht, sich um einen Lieben zu kümmern, wenn die Diagnose Demenz feststeht. Ich kann nur darüber schreiben, was ich erlebt und beobachtet habe.
Mein Vati war oft gereizt oder wütend, wenn er sich nicht verstanden fühlte, denn er empfand vieles als Bevormundung. Seine Welt war eine ganz andere als die Realität. Mit weiterem Verlust seines Kurzzeitgedächtnis veränderte sich auch seine Laune, er wurde immer unsicherer, war überfordert und hatte Angst.

Aggression ist eigentlich nicht so typisch für Demenz nach meinen Erfahrungen, sondern oft ist es die Veränderung in der Alltagsroutine oder eine stressige Situation, die bei ihnen eine eine Überforderung, Frust und Wut hervorrufen.
Oft verstehen sie die Situationen nicht, finden sich nicht mehr zurecht und können sich immer weniger verständigen. Aber das weiß deine Familie ja nur zu gut.
Mein Vati hat sich oft geschämt und nur ich erreichte ihn noch und dann nahm er auch meine Hilfe an. Aber nicht immer! Es war oft schwer herauszufinden warum er gerade wieder schimpfte und schrie und ich habe gelernt, dann den Mund zuzulassen und ihn machen zu lassen, in diesem Moment. Danach habe ich ihn immer spüren lassen, dass ich ihn verstehe und lieb habe.

Gibt es bei euch Tagesgruppen für Demenzkranke mit einer Beschäftigungstherapie? Oder eine Selbsthilfegruppe für den Austausch? Ich konnte beobachten wie ausgeglichen und zufrieden die an Demenz Erkrankten vom Tanzen, Singen, Ausflügen usw. zurückkamen.
Ich würde weiter im Gespräch mit dem Arzt bleiben oder mir eine Überweisung zum Facharzt geben lassen, aber ob euer Angehörige/r dann die neue Medikation akzeptieren würde?

Ich stelle mir vor, wie ich jetzt meinem Vati eine Spritze geben lasse und bekomme bei diesem Gedanken Gänsehaut. Mein Vati war ja noch mein Vati mit all seinen Gefühlen und Emotionen, nur ohne Kurzzeitgedächtnis.

Ich weiß wie schwer es ist, liebe Laurianna und drücke dich einmal lieb🤗

Liebe Grüße von Wildaster🍀
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebste Wildaster,

Danke für deine lieben Worte 💞😘 Genauso, wie du es schilderst, ist es.

Ich nehme auch an, dass diese Aggression aus deinen oben erwähnten Gründen resultiert.

Mir ist auch nicht wohl bei dem Gedanken mit einer Spritze. Und sie leben auch in einem Dorf, da sieht es etwas rar mit irgendwelchen Selbsthilfegruppen aus.

Notwendige Medikamente für das Herz, die er vorher jahrelang eingenommen hatte, verweigert er auch, er kenne sie nicht, sagt er.

Und leider hat er auch sonst keine Freundschaften gepflegt, an die er sich halten oder etwas zusammen unternehmen kann, es ist wirklich traurig zuzusehen, wie ein ehemals humorvoller und lustiger Mensch so wegdriftet, das bricht einem das Herz.

Es ist eben auch für seine Frau schwer, da sie ab und zu auch seine Mithilfe braucht.

Wir werden versuchen mit Ärzten ins Gespräch zu kommen und auch so die Umgebung erforschen, was möglich ist, leider ist ja alles wegen Corona sowieso eingeschränkter...

Wie erging es deinem Papa, war er im Heim dann oder Zuhause?

Liebe Grüße
 
Hallo Laurianna,

Demenz ist eine fürchterliche Erkrankung. Echt fies für die Angehörigen.
Mein Vater war ebenfalls mit 88 Jahren daran erkrankt. Da hiess es für mich... umdenken.

Ich hatte es plötzlich nicht mehr mit einem gestandenen Mannsbild zu tun, sondern mit einem vergesslichen alten Vater, der mehr und mehr zum Kind wurde, dass nur noch in der Vergangenheit lebte. Die Veränderungen meines Vaters haben mich zu tiefst erschreckt und sehr belastet.

Wut und Aggression standen an der Tagesordnung. So ähnlich, wie bei Deinem Vater.

Ich nahm ihn einfach so, wie er war. Widersprüche habe ich mir abgewöhnt und mehr Zeit mit ihm und meiner Mutter verbracht, die mit der Veränderung meines Vater überhaupt nicht umgehen, oder sich in ihn hinein versetzen konnte.

Seine Medikament nahm er anfangs auch nur, wenn ich sie ihm in die Hand gelegt und auf die Einnahme ganz lieb, aber mit leichtem Nachdruck, bestanden habe. Ich strich ihm immer leicht über den Kopf und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Tägliche, sich immer wiederholende Erklärungen, warum er sie einnehmen muss, waren sehr anstrengend. Doch irgend wann hats dann geklappt, und er hatte sich... einiger massen... in die neue Situation eingefunden.
Aber das dauerte lange und ich musste vieeeel Geduld aufbringen, bis das Vertrauen aufgebaut war und der Kranke sich sicher und akzeptiert fühlt.

Ich gab ihm und meiner Mutter ein Gefühl von Sicherheit, indem ich ihre Pflege übernahm und ihnen versprach, sie nicht ins Heim abzuschieben.

Es war sicherlich nicht einfach, aber auch nicht unmöglich. Denn es gehört auch eine gewisse "Selbstaufgabe" dazu, sich um Menschen zu kümmern, die das letzte Drittel ihres Lebens erreicht haben.
Es sind meine Eltern gewesen, Vati starb in Alter von 93 Jahren und Mutti mit 89 Jahren.
Und beide zu Hause und nicht alleine.


LG
zausel
 
Hallo Laurianna,

in Deutschland gibt es die "Demenz-Schwester". Sie hat eine Zusatzausbildung für den Umgang mit Demenzkranken. Sie arbeitet zufällig in der Praxis des Hausarztes, und sie steht für Fragen und auch längere Gespräche immer mal zur Verfügung. Das kann hilfreich sein.

Wie das bei Dir so läuft, weiß ich natürlich nicht.

Grüsse,
Oregano
 
Wut und Aggression standen an der Tagesordnung. So ähnlich, wie bei Deinem Vater.
Es handelt sich um meinen Onkel und Tante, die leider kinderlos geblieben sind.

Mein eigener Vater ist nun auch 88 und entwickelt allerdings auch bereits leichte Tendenzen dazu und auch über kommende Zeiten mache ich mir deshalb Sorgen, denn auch für meine Mutter, die zwar wieder besser auf den Beinen ist, wird das sehr belastend werden.

Ich hatte zum Beispiel meinen Eltern seit Jahren schon angeboten, hier bei mir in der Türkei zu leben, das Klima ist viel gesünder und das Meer in der Nähe. Mein Vater scheute immer wegen seiner Flugangst, und meine Mutter bereut es jetzt, dass sie nicht darauf eingegangen ist und scheut sich auch vor der Flugreise wegen ihrer körperlichen Schwäche.

Zum Thema: "Flugangst überwinden" gibt es übrigens einen sehr guten Artikel:

Mit meiner Tante und auch meinen Eltern telefoniere ich fast täglich, aber es ersetzt natürlich nicht den persönlichen Umgang. Vor Covid-19 bin ich auch öfters mit dem Flugzeug hin- und hergependelt. Da bin ich so dankbar und stolz auf meine Kinder, dass sie vor Ort sind (einer direkt daneben), sodass auch spontan jemand da sein und behilflich sein kann. Täglich ist auch der Pflegedienst vor Ort (bei Tante und meinen Eltern), sowie Putzfrau und Essenslieferungen.

Es plagt mich, dass ich selbst nicht in der Nähe sein kann, manchmal zerreißt es mich innerlich. Denn mein Partner hier braucht mich genauso, er hat ein Aneurisma im Kopf und Herzprobleme, verbunden mit Panikattacken. Jeden Tag bedankt er sich, dass ich bei ihm bin. Ich habe auch schon alles durchgespielt mit ihm nach Deutschland überzusiedeln und mich erkundigt, da liegen allerdings so viele Hindernisse im Weg, vor allem auch berufliche.

Könnt ihr nachvollziehen was da manchmal in mir innerlich vorgeht, wenn man an 2 so weit auseinander liegenden Orten genauso gebraucht wird?

Ich will auch nicht, dass meine Eltern oder mein Onkel ins Heim kommt, aber ich kann meinen Partner auch nicht über Jahre alleine lassen... Wie würdet ihr damit umgehen?
 
Ich habe jetzt lange telefoniert mit meiner Mutter und meiner Tante und eure Ratschläge und Erfahrungen weiter gegeben.

Ein Termin beim Hausarzt mit der Bitte zur Überweisung an eine Fachkraft steht fest. Mein Sohn hat sich auch gemeldet und bereit erklärt, ab und an kleine Ausflüge zu übernehmen.

Meine Mutter schilderte mir ganz begeistert, dass sie immer besser mit dem Tablet zurecht kommt und heute morgen vieles damit (Telefonnummern raussuchen und anrufen) organisieren konnte. Ich solle mir nicht zuviel Sorgen machen.

Gestern war auch meine andere Tochter bei ihr, und sie haben darüber gesprochen. Sie wird auch bei meinem Onkel öfters nach dem Rechten sehen.

Ich fühle mich etwas erleichtert. Wir hatten dann auch über meinen Vater gesprochen. Meine Mutter meinte, sie teste gerade Möglichkeiten aus, wie sie ihn am besten in die richtige Richtung lenken könne, wenn nötig. Und hatte wohl schon etwas Erfolg. 🙂

Trotzdem frage ich mich oft, wie andere Familien in solchen Situationen zurechtkommen, bzw. Lösungen finden, wenn Kinder im Ausland ihren Lebensmittelpunkt (Partner, eigene Kinder und Beruf) haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke liebe Wildaster, dieses Dilemma mit den Schuldgefühlen kann schon belastend sein...

Ich glaube, es gibt gute Gründe, warum häusliche Pflege nicht immer durchführbar ist und man sollte sich nicht deshalb mit Vorwürfen geißeln.
Keiner hat einen Nutzen davon, wenn man dabei selbst erkrankt und zusammenbricht.

So habe ich das gerade im I-net gelesen. Aber das ist nicht immer so leicht anzunehmen, aber ich muss mir auch eingestehen, dass meine Kräfte nicht ausreichen würden, für eine rund um die Uhr Betreuung. Meine Mutter wiegt nicht wenig und wenn sie mir in der Dusche umkippt oder unsicher wird, ich könnte sie nicht halten. Zum Duschen kommen momentan 2 Pflegekräfte.

Ich verurteile niemand, der seine Angehörigen aus solchen oä Gründen ins Heim gibt. Man kann ja immer noch vieles auf andere Weise beitragen. Das sollte ich mir wohl immer wieder sagen.

Selbst würde ich meinen eigenen Kindern keinerlei Vorwürfe machen, wenn es bei mir Mal soweit wäre, auch wenn der Gedanke an ein Heim mich etwas schreckt.
 
Hallo Laurianna,

mehr als so gut wie möglich zu helfen, ist nicht möglich. Du bist ja selbst nicht ganz gesund und voller Kraft.
Es steht Dir zu, für Deine Kraft und auch für Deinen Mann in Deinem Umfeld einzustehen und dafür zu sorgen, daß Du Dich nicht übernimmst...

Bei uns im Ort gibt es für mehr oder weniger Demente eine Gruppe der Nachbarschaftshilfe (durch Corona leider unterbrochen), zu der man Angehörige jeden Morgen bringen konnte (oder sie wurden abgeholt). Dort wird gespielt, gesungen, gehört ..., und soweit ich das höre, gehen alle gerne hin. Nachmittags um ca. 16 Uhr kommen sie zurück. Mittags gibt es etwas zu essen, und wer mag, kann danach in den bequemen Stühlen sogar schlafen.

Grüsse,
Oregano
 
Bei uns im Ort gibt es für mehr oder weniger Demente eine Gruppe der Nachbarschaftshilf
Danke für den gut gemeinten Rat liebe Oregano. Es gibt in unserem Ort leider keine solchen Gruppen, nur religiöse, wo auch gebetet wird und keine 10 Pferde bringen weder meinen Onkel noch meinen Vater dahin.
 
das klingt doch alles schon recht gut. :)

mit den Schuldgefühlen kann schon belastend sein...

die brauchst du doch absolut nicht zu haben. du kümmerst dich doch soweit möglich um alle.
aber davor ist man wohl nie ganz sicher, vor allem, wenn man im persönlichen umfeld hilfsbedürftige menschen hat.
ich hatte sie wegen meiner großmutter väterlicherseits -zig jahre, obwohl ich alles getan hatte um ihr zu helfen (sie war mit ca. 80 zunehmend depressiv). erst vor ein paar jahren hab ich es nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch begriffen, daß man damit niemandem hilft, sondern sich nur selbst die freude am leben verdirbt.


lg
sunny
 
Liebe Laurianna,

bitte entschuldige, dass ich meinen Beitrag wieder löschte auf den sich deine Antwort bezog. Ich nahm an, dass du es gesehen hattest.:mad:
Es geht hier ja um dich und nicht um mich und erst als ich mein Geschriebenes hinterher las, wurde es mir bewusst.

Ich freue mich riesig, dass es ein Klitzekleines leichter durch diesen Austausch für dich/euch geworden ist und, dass es auch deiner Familie etwas hilft. Wichtig ist immer euer Zusammenhalt.

Es plagt mich, dass ich selbst nicht in der Nähe sein kann, manchmal zerreißt es mich innerlich. Denn mein Partner hier braucht mich genauso, er hat ein Aneurisma im Kopf und Herzprobleme, verbunden mit Panikattacken. Jeden Tag bedankt er sich, dass ich bei ihm bin. Ich habe auch schon alles durchgespielt mit ihm nach Deutschland überzusiedeln und mich erkundigt, da liegen allerdings so viele Hindernisse im Weg, vor allem auch berufliche.

Liebe Laurianna, das ist sehr viel was du zu tragen hast und ich möchte mich den Worten von Oregano anschließen.💞

Egal wie weit die Entfernung ist, es ist wichtig, dass man in Kontakt bleibt, Gott sei Dank gibt es ja heute viele Möglichkeiten, miteinander spricht, hinhört und auch sagt wie lieb man sich hat und immer füreinander da ist.❤️ Zwar wissen das deine Eltern, deine Tante und dein Onkel, aber davon gibt es nie ein Zuviel und es stärkt.💚🍀

Ich hoffe, liebe Laurianna, dass du gute Freunde um dich herum hast, die dich auch einmal auffangen, dir zuhören, dich trösten, aber auch zum Lachen bringen.

Bitte vergiss auch weiterhin nicht, dass es uns auch noch gibt und bitte pass auf dich auf..🤗😘

Ganz liebe Grüße von Wildaster
 
Zuletzt bearbeitet:
bitte entschuldige, dass ich meinen Beitrag wieder löschte auf den sich deine Antwort bezog. Ich nahm an, dass du es gesehen hattest.:mad:
Es geht hier ja um dich und nicht um mich und erst als ich mein Geschriebenes hinterher las, wurde es mir bewusst.
Liebe Wildaster,

Du hättest das nicht zurück ziehen müssen, du hast darin wichtige Dinge angesprochen, die mich auch ermuntert haben, den Artikel im Netz zu suchen und das auch von anderer Seite zu sehen 🙂🤗

Ich hoffe, liebe Laurianna, dass du gute Freunde um dich herum hast, die dich auch einmal auffangen, dir zuhören, dich trösten, aber auch zum Lachen bringen.

Mein Partner und meine Wellis 🙂

Wenn ich mich nicht melde, höre ich leider momentan wenig. Jeder ist mit sich selbst beschäftigt und hat sich eingeigelt in seiner Hütte. Ich habe aber auch den Fehler gemacht, nach der Heirat und den Kindern meine Kontakte nicht regelmäßig zu pflegen, bzw. die Kontakte meines Ex-Mannes zu übernehmen und andere dafür mehr oder weniger aufzugeben. Das machen wohl viele Frauen und davon rate ich dringend ab. Später bereut man das.

Danke für deine lieben Worte 💞, wie auch an alle, die sich hier Zeit nehmen um zu antworten, das gibt mir viel 🎆🤗🥰 das vergesse ich nicht.
 
Dass deine Tante ihn, solange es geht, zuhause behalten will, das ehrt sie ehrlich sehr. Ich kann verstehen, dass es auch für sie schwierig ist loszulassen und endgültig die Erkenntnis durchsickern zu lassen, dass es niemals wieder werden wird wie früher. Es ist wahnsinnig hart jemandem so beim Verfall zusehen zu müssen. Letzten Endes wird sie aber wahrscheinlich weder sich, noch ihm einen Gefallen tun, wenn sie sich selbst auch kaputt macht. Und danach liest es sich für mich schon ein bisschen. Kann sie sich denn für sich psychologische Unterstützung holen, um Strategien für diese schwierige Zeit entwickeln zu können?

Wenn eine zusätzliche Pflegekraft im Haus nicht in Frage kommt, würde ich die Sache mit dem Heim nochmal genauer überlegen. Ob das nicht doch in Frage kommen könnte. Damit meine ich nicht, dass der Demezkranke abgeschoben werden soll, sondern dass er dort auch die Unterstützung bekommen kann, die er in seiner letzten Lebensphase braucht. Eine Tante von mir hat im höheren Alter leider auch Demenz entwickelt. Ihr Mann hat sie lange zuhause gepflegt, als er dann an Krebs erkrankt ist, ist es irgendwann nicht mehr gegangen... Der Demenzerkrankten ist es im Heim wirklich in Ordnung gegangen. Sie hat sich gedanklich so eingerichtet, dass sie nur auf Urlaub dort ist. Sie hat gerne erzählt, wie schön es dort ist und dass sie ja gerne jedes Jahr wieder ihren Urlaub dort verbringen würde.
 
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