Ich denke auch, dass eine Beziehung, in der sich über längere Zeit für einen der Partner zu wenig oder Egalsex abspielt, stark gefährdet ist für Konsequenzen in Form von Trennung.
Frauen wissen, dass es riskant ist, wenn ein Mann zu lange sexuell ausgehungert ist, das ist genau der Grund, weshalb sich viele auf Egalsex einlassen, obwohl er dem eigenen Selbstbewusstsein schaden kann, weil man sich benutzt fühlt. Ich war hinterher immer schlecht gelaunt und habe meinem Mann meinen Frust gezeigt, weshalb er sich auch irgendwie mies fühlte und die "Quotenregelung" für uns beide dann Vorteile brachte, weil es eben keinen Egalsex mehr gab, sondern die wenigen Begegnungen dann besser waren.
Wie schnell es der Beziehung schadet, wenn ein Partner deutlich weniger Lust hat und das auch durchzieht, hängt u.a. davon ab, wie scharf der Partner ist und wie gut die Beziehung sonst ist.
Mein Mann hat leider viele Jahre durchhalten müssen uind hatte sich mit 2x pro Monat ganz gut abgefunden, weil die Beziehung an sich stimmte und die Qualität des Sexes auch gut war.
Für ihn ist Sex toll, aber nicht die Priorität in unserer Beziehung gewesen. Der Alltag ist doch wesentlich entscheidender in einer guten Beziehung mit einer soliden Basis. Sex ist dann das Sahnehäubchen, aber nicht unbedingt beziehungsentscheidend.
Kritischer wurde es, als auch die Beziehung an sich Phasen hatte, in denen das Liebvolle ein wenig abhanden kam, weil ich oder wir zu gestresst waren und leicht reizbar oder wir uns missverstanden, was leider zwischen Männern und Frauen häufig vorkommt und viele Beziehungen zerstört, vermutlich sogar weit mehr als das Verzichtenmüssen auf Sex (Buchtipp John Gray´s Bestseller "Männer sind anders.Frauen auch", sehr empfehlenswert, es geht nicht direkt um Sex, sondern um die mangelhafte Kommunikation in Beziehungen, warum das so ist und wie man das ändern kann, das hat dann auch positive Auswirkungen auf den Sex. Buch bekommt man meist für 1 Euro plus Porto in ebay, es lohnt sich!).
Ich habe gelesen, dass manche Männer ihre Liebe nur zeigen können, indem sie mit der Frau schlafen. Verweigert man ihnen den Beischlaf, wie sollen sie sonst ihre Liebe ausdrücken? Sie fühlen sich dann mies, denn sie wollen es ihrer Frau doch so gerne beweisen wie sehr sie sie lieb haben.
Das ist wohl auch der Grund, warum viele Männer fälschlicherweise denken, dass eine Frau einen Mann dann nicht liebt, wenn sie nicht mit ihm schlafen will. Mein Mann bekam irgendwann auch leise Zweifel und er war sich nicht mehr ganz sicher, ob es mir nicht doch nur darum ging versorgt zu sein. Ich kann ihm das nicht verdenken, vor allem nachdem ich das Gray-Buch gelesen hatte und mir klar wurde, wie Männer wirklich denken und fühlen.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass mangelnder Sexwunsch bei Frauen nichts mit mangelnder Liebe zu tun haben muss. Ich hatte lange Jahre leider kaum Lust auf Sex, habe meinen Mann aber trotzdem immer geliebt und gewollt. Ich war einfach nur zu gestresst.
Heute sieht es zum Glück anders aus, wir sind jetzt beide "süchtig" nach Sex, und das nach mehr als 20 gemeinsamen Jahren.
Jemand schrieb, dass der Sex nach 20 Jahren nicht mehr so prickelnd ist. Das kann ich nicht bestätigen, er ist bei uns besser als je zuvor, weil wir erfahrener sind und jetzt auch in der Lage, uns neuen Techniken etc. zu öffnen.
Neben den üblichen Stellungen etc. gibt es beim Sex fast unbegrenzte Möglichkeiten zu gemeinsamen Höhenflügen, auch nach vielen Jahren muss es nicht langweilig werden: gemeinsames Duschen und Baden, body to body Massage (aus Thailand, deswegen fahren viele Europäer als Sextouristen dort hin), Tantramassage, Penis- und Prostatamassage, Oralverkehr, Tantrasex etc.. Zu all diesen Themen gibt es z.B. DVDs, die Anregungen geben, wie man es gut hinbekommt und die Techniken verbessern kann.
Manche von euch werden vielleicht sagen, das machen wir alles oder teilweise schon. Das haben wir teilweise auch schon vorher gemacht, aber eben nicht gut, sind quasi iim Anfängerstadium stecken gelbieben und es gab massig Verbeserungsmöglichkeiten, die man aus den Lehr-DVDs ziehen konnten.
Es gibt auch Pornos für Paare, aus denen man sich was abgucken kann. Hatte so etwas zufällig in ebay entdeckt.
Wenn schon egal-Sex, dann sollte er wenigstens qualitativ gut sein

. Vielleicht macht es Frau aber auch mehr Spaß mit diesen Methoden, die nicht alle nur auf Vaginalverkehr abzielen und es kommt seltener oder gar nicht mehr zu dieser Egal-Stimmung

.
Es muss im Bett auch nach vielen Jahren nicht langweilig werden und es ist auch nicht immer Potenz dazu nötig. Wenn "er" mal erschöpft ist und nicht so will wie sein Besitzer, dann kann man die Massagen nutzen, um sich trotzdem nah zu sein und "ihn " zu verwöhnen, ohne den Mann oder seinen Anhang unter Leistungsdruck zu setzen. Oder man kuschelt eben nur.
Mit meinem Mann kann ich kuscheln, wenn er sonst genug Sex bekommt. Als er immer zwei Wochen auf Sex warten musste, war es für ihn schwer, nicht an das Finale zu denken und Kuscheln schwieriger oder unmöglich.
Gegen Potenzprobleme helfen übrigens auch Aminosäuren. Da muss man u.U. ein wenig experimentieren. Arginin vertrug mein Mann gar nicht, bekam Symptome wie sie bei Viagra auch aufteten sollen, geschwollene Nasenschleimhäute und dicken Kopf, obwohl er noch nicht einmal die nötige Dosis erreicht hatte.
Taurin und Glycin in geringer Dosis hingegen machen keine Probleme, war Zufall, dass wir das entdeckt haben.
Ein Problem, weshalb Frauen sich für Egalsex entscheiden, ist auch, dass Männer ab 40 in die Midlifecrisis geraten können. Die ersten grauen Haare und ein Wanst stellen sich dann bei vielen ein und sie überdenken ihr Leben in seinen Teilbereichen Beruf, Beziehung, Sex etc. nach dem Motto "das soll alles gewesen sein, noch ist Chance was Neues auszuprobieren". Bestenfalls schaffen sie sich dann nur einen neuen Sportwagen an ... .
Ich kann Frauen, auch den Egal-Frauen, nur raten, sich spätestens ab diesem Alter (des Mannes) Gedanken zu machen, wie sie das Sexleben verbessern können, z.b. durch die oben genannten Variationen. Gerade Tantra-Sex (es gibt ein gleichnamiges Buch) bietet fast unerschöpfliche Möglichkeiten, wenn man sonst schon so ziemlich mit allem "durch" ist.
Männer können anscheinend eine geringe Frequenz besser durchstehen, wenn wenigstens die Qualität hervorragend ist und sie völlig befriedigt sind bei den Malen, wo es stattfindet. Kritisch scheint es besonders dann zu werden, wenn sie viele unbefriedigte Wünsche haben und die Beziehung ansonsten auch nicht liebevoll genug ist, also liebe Blicke, Händchenhalten, sich geachtet und respektiert und erwünscht fühlen.
In dem Bestseller von Pease "Warum Männer immer Sex wollen und Frauen von der Liebe träumen" steht, dass Männer sich insgeheim eine liebe, vorzeigbare und treue Frau wünschen, die gleichzeitig jedoch wie eine Nutte im Bett ist. Das klingt wie ein Widerspruch, muss es aber nicht sein.
Viele Männer stellen sich anscheinend vor, dass es mit Nutten das Höchste sein muss, ein spezielles Sexerlebnis, weil sie eben alles mitmachen und auch selbst aktiv werden im Bett, also ihn richtig anmachen. Auf so etwas stehen die meisten Männer, nur wissen ihre Frauen meist nichts davon, weil die Männer darüber nicht reden, leider.
Ich bin überzeugt, dass weniger Männer fremdgehen oder zu Nutten gehen würden, wenn ihre Frauen ihnen obige Sexwünsche etc. zumindest teilweise erfüllen würden, denn ich glaube schon, dass die meisten Männer lieber mit ihren Frauen schlafen würden, es ihnen bei denen aber zu langweilig wird mit der Zeit und sie, um nichts zu verpassen, dann aushäusig sexuell aktiv werden, spätestens ab der Midlifecrisis steigt die Gefahr von so etwas rapide an.
Männer können zwar meist zwischen Sex und Liebe trennen (nur deshalb sind sie in der Lage, sich mit Nutten einzulassen, die sie gar nicht kennen geschweige denn mögen müssen), aber ich denke schon, dass die meisten prickelnde Erlebnisse mit der eigenen Partnerin vorziehen würden.
Solange viele Frauen das nicht wissen, wird das älteste Gewerbe der Welt weiterhin florieren und es wird massig mittelfristig unglückliche Freundinnen verheirateter Männer geben. Bitte nicht falsch verstehen: Ich habe nichts gegen Nutten und Freundinnen, im Gegenteil, wir Frauen können froh sein, dass es sie gibt, sie retten sicher laufend so manche Beziehung, indem sie dem ausgehungerten Mann ein Ventil bieten und er sich eben nicht von seiner Frau trennen muss, um sich sexuell zu erleichtern.
An euch Männer daher mein Appell: Redet mit euren Frauen, was ihr gerne im Bett machen möchtet und redet generell über Frust und Gefühle. Meist finden sich in guten Beziehungen Kompromisse.
Ich hatte auch immer dann mehr Lust, wenn mein Mann sich mehr um mich gekümmert hat. Tagelang beschäftigt oder aushäusig sein und dann gleich ins Körbchen wollen, das befriedigt nicht die Bedürfnisse der Frau nach Nähe. Frauen sind meist erst bereit, wenn sie sich geliebt fühlen und sich dem Partner nah fühlen, was z.B. durch Gespräche oder gemeinsame Unternehmungen geschehen kann (vgl. Buch von Gray).
An euch Frauen: Ich habe mich zum Beispiel informiert, was Nutten so anbieten an Services und habe vieles davon in mein "Repertoire" übernommen, jedoch nur Sachen, die mir auch gefallen. Zum Glück sind wir uns da einig und es bleiben keinen unerfüllten Sehnsüchte übrig.
Was wir nicht kannten, haben wir durch entsprechende DVDs kennengelernt, zum Teil vorher selbst herumprobiert und dann DVDs beschafft, wenn wir es selbst nicht gut genug hinbekamen, und ich kann nur sagen, mir machen all diese Dinge sehr viel Spaß, ich hätte nie gedacht, dass es noch so viel gibt, was wir nicht (richtig) ausprobiert hatten, weil wir davon noch nie gehört hatten bzw. im Anfängerstadium stecken geblieben waren mangels Anleitung oder eigenen Ideen.
Es sind auch viele Techniken dabei, die nicht auf Vaginalsex hinauslaufen und auch nicht lange dauern müssen, aber trotzdem sexuelle Handlungen sind. Ich war für Vaginalsex auch oft zu müde, Massagen z.B. hätte ich aber nicht so anstrengend gefunden und nebenbei beim Fernsehen "abwickeln" können.
Männer lieben z.B. Oralsex und ausgeklügelte Penismassage (mit Öl oder Gel), das geht schnell und ist nicht anstrengend für die Frau. Bestenfalls wird sie dadurch sogar selbst erregt und will dann von allein mehr, wenn sie ihren Partner stöhnen hört

. Das war auch eine sehr wichtige Erkenntnis für mich, falls ich mal wieder in Phasen gerate, wo ich weniger Lust verspüre. Ich kann meinen Mann dann mit diesen Dingen befriedigen und wir können es so überbrücken, bis wieder bessere Zeiten auftauchen.
Außerdem habe ich für reduzierten Stress bei mir gesorgt (Entgiftung) und dadurch mehr Lust bekommen (siehe mein Beitrag weiter vorn). So musste es nicht mehr zu Egalsex oder möglicherweise sogar Trennung kommen.