Themenstarter
- Beitritt
- 21.06.11
- Beiträge
- 583
Hallo alle
Ich habe gestern am Fernsehen eine interessante Doku-Sendung gesehen (TVNZ, Channel 1, Rubrik "Sunday" um 20 Uhr, erster Beitrag). Ich will euch mal kurz mitteilen, worum es hier ging.
Wie in der Überschrift ersichtlich, ging es um Weizenintoleranz. Das hat zwar nicht direkt etwas mit HIT zu tun, jedoch kann diese Unverträgllichkeit selbstverständllich zusammen mit HIT vorkommen, was offensichtlich gar nicht so selten ist.
Um ein Mißverständnis gleich auszuräumen: Weizenunverträglichkeit ist nicht eine Unverträglichkeit von Gluten, also nicht Zöliakie!!! Das muss man also auseinander halten.
Die Symptome von Weizenunverträglilchkeit sind teilweise dieselben wie bei HIT, deshalb werden beide Krankheiten oft als dieselbe betrachtet, was jedoch nicht richtig ist. Die typischen Symptome bei We-Intoleranz sind: Blähbauch und dadurch starke Baumschmerzen, besonders im oberen Darmbereich (direkt unter dem Nabel), aber die Blähungen können auch noch tiefer sein, links nach unten gehend. Ferner häufige Kopfschmerzen, oft sogar Depressionen, Unlust, schlechte Laune, Antriebsschwäche, Schwindel und Blutdruckschwankungen. Häufiges Schwitzen und dann wieder Frieren und erhebliche Schalfstörungen sind fast auch immer dabei. Ebenso ist häufig auch eine Tendenz zur Gewichtszunahme, selbst wenn man gar nicht allzu viel isst.
Die Beschwerden lassen sehr schnell nach, wenn man Weizen ganz weglässt.
Es wurde davon gesprochen, dass ca. 5% der westlichen Bevölkerung diese Intoleranz hat, was ein sehr hoher Anteil ist. Die Dunkelziffer (meist wegen der nicht erkannten Ursache) dürfte die Zahl der Fälle mehr als verdoppeln!
Die Ärzte wissen meist noch nichts von dieser Unverträglichkeit und falsche Diagnosen sind an der Tagesordnung.
Diese Krankheit ist also schon sehr häufig, viel häufiger als Zöliakie mit nur ca. 1% der Bevölkerung.
Wer an Weizenunverträglichkeit leidet, kann andere Glutenarten (z.B.Roggen oder Gerste) ohne Probleme essen, es geht also hier, im Gegensatz zur Zöliakie, nur um den Weizen.
Der Grund wurde auch untersucht: Vor ca. 80 Jahren war der Weizen genetisch noch anders als der heutige Weizen. Seit 1960 begann man, systematisch den Weizen so zu züchten, dass er immer mehr Ertrag brachte. In dieser Zeit hat sich die Produktion per ha verdreifacht! Das ist ein gewaltiger Unterschied zu früher. Dazu kommt noch, dass man Weizensorten gezüchtet hat, die resistent gegen Herbizide sind, sodass man nun den Weizen gegen Unkraut spritzen kann. Das Unkraut stirbt, jedoch der Weizen wächst weiter. Aber die Chemie ist sowohl im Boden wie auch im Weizen.
Früher gab es offensichtlich die genannte Weizenunverträglichkeit nicht, was man nun geht verstehen kann, wenn man sieht, wie man den Weizen manipuliert hat. Es liegt also nicht am Weizen selbst, sondern nur an den modernen Zuchtformen. Leider sind die alten Weizensorten kaum mehr vorhanden, denn jeder Bauer wird doch den Weizen anbauen, der ihm mehr Ertrag und somit mehr Geld einbringt.
Es ist nun die Frage, ob man Weizen ganz meiden soll, selbst wenn man die Unvertäglichkeit nicht hat. Diese Frage muss natürlich jeder selbst entscheiden. Ich habe diese Unverträglichkeit nicht, habe jedoch vor einiger Zeit schon - ohne von der We-Unverträglichkeit etwas zu wissen - den Weizen stark reduziert. Ich habe nämlich selbst festgestellt, dass ich Brot, das nur etwa 1/4 Weizen hat und der Rest Roggen und Haferflocken ist, mir besser bekommt.
Wer nicht Zöliakie hat und nur die Weizenunverträglichkeit, der muss auch nicht die meist teuren glutenfreien Artikel kaufen. Es genüg, wenn man den Weizen weglässt. Übrigens ist mein Mischbrot sehr schmackhaft und ich liebe es inzwischen viel mehr als das vorige reine Weizenbrot. Ich kann sogar Vollkornroggen verwenden, während ich bisher immer bei Vollkornweizen starke Blähungen bekam. Es lag also offensichtlich nicht am Vollkorn, sondern am Weizen!
Wenn man natürlich Bio-Weizen bekommen kann und zudem noch wüsste, dass es alte Sorten sind, dann könnte man den Weizen unbedenklich essen, sofern man nicht Zöliakie hat.
Noch kurz ein Hinweis über mein Brot: Wie schon mehrmals an anderer Stelle berichtet, verwenden wir nur Natron. Das ist nicht dasselbe wie Weinstein, denn Weinstein hat noch Säure dabei, die bei HIT nicht gut ist.
Wie ich schon sagte, machen wir es aus der genannten Mischung. Man kann natürlich selbst Mischungen zusammenstellen, ganz ganz Geschmack und Laune. Salz sollte man auch nicht vergessen.
Alles gut durchkneten für 5 Minuten und dann sofort in den kalten Ofen. Anfangs 10 Min. bei 200°, dann weitere 30 Min. bei 120-150° backen. Die Dauer liegt an der Größe des Brotes, also ein wenig beobachten. Der Laib sollte nicht zu hoch werden, weil er sonst nicht richtig aufgeht. Die Höhe einer Semmel ist richtig. Am besten verwendet man eine Backform.
Wichtig ist die richtige Menge des Natron. So wenig wie möglich. Das ist pro 150 gr. Mehl 1 gr Natron. Bitte mit der Briefwaage oder Digitalwaage abmessen, wenn man zuviel nimmt, dann schmeckt es seifig, wenn man zu wenig nimmt, geht es nicht auf!
Statt Wasser zum Anmachen hat sich bei uns Milch bewährt. Gibt einen besseren Geschmack. Wer keine harte Kruste mag, der sollte das Brot sofort nach dem Backen, also wenn es ganz heiss ist, mit etwas Wasser einpinseln. Dann wird die Kruste ungefähr so wie bei einer Semmel.
Schöne Grüße
Werner
Ich habe gestern am Fernsehen eine interessante Doku-Sendung gesehen (TVNZ, Channel 1, Rubrik "Sunday" um 20 Uhr, erster Beitrag). Ich will euch mal kurz mitteilen, worum es hier ging.
Wie in der Überschrift ersichtlich, ging es um Weizenintoleranz. Das hat zwar nicht direkt etwas mit HIT zu tun, jedoch kann diese Unverträgllichkeit selbstverständllich zusammen mit HIT vorkommen, was offensichtlich gar nicht so selten ist.
Um ein Mißverständnis gleich auszuräumen: Weizenunverträglichkeit ist nicht eine Unverträglichkeit von Gluten, also nicht Zöliakie!!! Das muss man also auseinander halten.
Die Symptome von Weizenunverträglilchkeit sind teilweise dieselben wie bei HIT, deshalb werden beide Krankheiten oft als dieselbe betrachtet, was jedoch nicht richtig ist. Die typischen Symptome bei We-Intoleranz sind: Blähbauch und dadurch starke Baumschmerzen, besonders im oberen Darmbereich (direkt unter dem Nabel), aber die Blähungen können auch noch tiefer sein, links nach unten gehend. Ferner häufige Kopfschmerzen, oft sogar Depressionen, Unlust, schlechte Laune, Antriebsschwäche, Schwindel und Blutdruckschwankungen. Häufiges Schwitzen und dann wieder Frieren und erhebliche Schalfstörungen sind fast auch immer dabei. Ebenso ist häufig auch eine Tendenz zur Gewichtszunahme, selbst wenn man gar nicht allzu viel isst.
Die Beschwerden lassen sehr schnell nach, wenn man Weizen ganz weglässt.
Es wurde davon gesprochen, dass ca. 5% der westlichen Bevölkerung diese Intoleranz hat, was ein sehr hoher Anteil ist. Die Dunkelziffer (meist wegen der nicht erkannten Ursache) dürfte die Zahl der Fälle mehr als verdoppeln!
Die Ärzte wissen meist noch nichts von dieser Unverträglichkeit und falsche Diagnosen sind an der Tagesordnung.
Diese Krankheit ist also schon sehr häufig, viel häufiger als Zöliakie mit nur ca. 1% der Bevölkerung.
Wer an Weizenunverträglichkeit leidet, kann andere Glutenarten (z.B.Roggen oder Gerste) ohne Probleme essen, es geht also hier, im Gegensatz zur Zöliakie, nur um den Weizen.
Der Grund wurde auch untersucht: Vor ca. 80 Jahren war der Weizen genetisch noch anders als der heutige Weizen. Seit 1960 begann man, systematisch den Weizen so zu züchten, dass er immer mehr Ertrag brachte. In dieser Zeit hat sich die Produktion per ha verdreifacht! Das ist ein gewaltiger Unterschied zu früher. Dazu kommt noch, dass man Weizensorten gezüchtet hat, die resistent gegen Herbizide sind, sodass man nun den Weizen gegen Unkraut spritzen kann. Das Unkraut stirbt, jedoch der Weizen wächst weiter. Aber die Chemie ist sowohl im Boden wie auch im Weizen.
Früher gab es offensichtlich die genannte Weizenunverträglichkeit nicht, was man nun geht verstehen kann, wenn man sieht, wie man den Weizen manipuliert hat. Es liegt also nicht am Weizen selbst, sondern nur an den modernen Zuchtformen. Leider sind die alten Weizensorten kaum mehr vorhanden, denn jeder Bauer wird doch den Weizen anbauen, der ihm mehr Ertrag und somit mehr Geld einbringt.
Es ist nun die Frage, ob man Weizen ganz meiden soll, selbst wenn man die Unvertäglichkeit nicht hat. Diese Frage muss natürlich jeder selbst entscheiden. Ich habe diese Unverträglichkeit nicht, habe jedoch vor einiger Zeit schon - ohne von der We-Unverträglichkeit etwas zu wissen - den Weizen stark reduziert. Ich habe nämlich selbst festgestellt, dass ich Brot, das nur etwa 1/4 Weizen hat und der Rest Roggen und Haferflocken ist, mir besser bekommt.
Wer nicht Zöliakie hat und nur die Weizenunverträglichkeit, der muss auch nicht die meist teuren glutenfreien Artikel kaufen. Es genüg, wenn man den Weizen weglässt. Übrigens ist mein Mischbrot sehr schmackhaft und ich liebe es inzwischen viel mehr als das vorige reine Weizenbrot. Ich kann sogar Vollkornroggen verwenden, während ich bisher immer bei Vollkornweizen starke Blähungen bekam. Es lag also offensichtlich nicht am Vollkorn, sondern am Weizen!
Wenn man natürlich Bio-Weizen bekommen kann und zudem noch wüsste, dass es alte Sorten sind, dann könnte man den Weizen unbedenklich essen, sofern man nicht Zöliakie hat.
Noch kurz ein Hinweis über mein Brot: Wie schon mehrmals an anderer Stelle berichtet, verwenden wir nur Natron. Das ist nicht dasselbe wie Weinstein, denn Weinstein hat noch Säure dabei, die bei HIT nicht gut ist.
Wie ich schon sagte, machen wir es aus der genannten Mischung. Man kann natürlich selbst Mischungen zusammenstellen, ganz ganz Geschmack und Laune. Salz sollte man auch nicht vergessen.
Alles gut durchkneten für 5 Minuten und dann sofort in den kalten Ofen. Anfangs 10 Min. bei 200°, dann weitere 30 Min. bei 120-150° backen. Die Dauer liegt an der Größe des Brotes, also ein wenig beobachten. Der Laib sollte nicht zu hoch werden, weil er sonst nicht richtig aufgeht. Die Höhe einer Semmel ist richtig. Am besten verwendet man eine Backform.
Wichtig ist die richtige Menge des Natron. So wenig wie möglich. Das ist pro 150 gr. Mehl 1 gr Natron. Bitte mit der Briefwaage oder Digitalwaage abmessen, wenn man zuviel nimmt, dann schmeckt es seifig, wenn man zu wenig nimmt, geht es nicht auf!
Statt Wasser zum Anmachen hat sich bei uns Milch bewährt. Gibt einen besseren Geschmack. Wer keine harte Kruste mag, der sollte das Brot sofort nach dem Backen, also wenn es ganz heiss ist, mit etwas Wasser einpinseln. Dann wird die Kruste ungefähr so wie bei einer Semmel.
Schöne Grüße
Werner