Was passiert mit meinem Körper?

Themenstarter
Beitritt
23.05.17
Beiträge
7
Hallo alle zusammen,

Vorab: Weiblich, 26 Jahre alt, ich lebe im Ausland. Bedauerlicherweise bekam ich vor 3 Wochen gesundheitliche Probleme…ich dachte, es wäre ein Hitzschlag, ich hatte starke Kopfschmerzen, Fieber, Nackenschmerzen, Übelkeit. Zu Abend konnte ich mich kaum bewegen, daher sind wir ins Krankenhaus gefahren. Blutbild zeigte erhöhte Leukozyten (14.000). Es wurde eine Lumbalpunktion gemacht, da Verdacht auf Meningitis. Die Entnahme war sehr anstrengend für mich, ich bin mehrmals ohnmächtig geworden und habe mich auch übergeben. Vor der Lumbalpunktion wurde ein MRT vom Gehirn gemacht und alles war in Ordnung. Die Untersuchung zeigte, dass ich kein Meningitis habe (nur auffällig war, dass ich wenig Protein habe). Ich lag 1-2 Stunden noch im Krankenhaus und habe mehrere Infusionen bekommen. Am nächsten Tag fing es mit den Beschwerden an:
- Kopfschmerzen (nur im Stehen),
- Taubheitsgefühle am rechten Bein und an der Hüfte
- leichte Rücken - und Nackenschmerzen
- Schmerzen an den Armen

Nach einem halben Glas Koffein sind meine Kopfschmerzen plötzlich verschwunden. Mir ging es ab dem Tag etwas besser, doch die Nackenschmerzen verschlimmerten sich und ich hatte weiterhin hin und wieder Schmerzen an der Hüfte. Ich war dann bei einer Neurologin und sie sagte, dass die Nerven und Reflexe am Bein keine Auffälligkeiten zeigen. Am Rücken gibt es auch nichts auffälliges, die Einstichstelle tut nicht weh und ich spüre in dieser Region auch nichts auffälliges. Sie gab mir Cortison (Synacthen 100mg). Zudem habe ich 4 Tage Gabapentin (4 Tage x 100 mg) eingenommen.

Ich bin nun mittlerweile zurück aus dem Ausland und war vor einer Woche auch bei einem Internisten:

- Leukozyten: 17.500
- EKG und Lungentest in Ordnung, aber erhöhter Bluthochdruck
- Reflexe an den Armen und Beinen in Ordnung
- Unterberger-Test: Abweichung von ca 90 Grad nach rechts, bei Wiederholung 50 Grad

Auffällig war eben, dass meine Leukozyten erhöht sind, er vermutete, dass es wegen der Cortisonspritze ist, und dass ich beim Unterberger-Test nicht an derselben Stelle stand, fand er auch sonderlich. Ich sollte zum Neurologen und das abklären, eventuell sei irgendetwas mit meinem Gleichgewicht.

Ich war nun gestern bei einem Neurologen in Deutschland und der sagte, dass ich keine neurologischen Probleme habe. Es wurde kein MRT gemacht, lediglich einige Bewegungen und Reflexe kontrolliert. Er sagte, ich soll noch mal sicherheitshalber zum HNO-Arzt, aber er vermutet, dass ich eine zu ängstliche Selbstbeobachtung habe. Es wurde ein Bluttest gemacht und die Leukozyten sind nun bei 12.000. Außerdem hat er festgestellt, dass mein Rücken und Nacken sehr steif sind und ich mit Sport anfangen soll, oder ins Dampfbad gehen soll.

Die Lumbalpunktion liegt nun genau drei Wochen zurück und die Cortisonspritze + Gabapentin genau 2 Wochen. Meine derzeitige Situation ist:

- Rücken - und Nackenschmerzen besser geworden, kaum noch spürbar
- Ich habe seit dem Besuch bei der Neurologin im Ausland das Gefühl, ich wäre in einem Traum. Ich will nicht sagen, dass die Dinge unreal sind, das wäre zu übertrieben,…es ist nur als sei ich neben der Spur und nicht ganz bei mir
- Ich habe Gelenkschmerzen, vor allem während des Schlafens, die sind aber mittlerweile auch besser geworden.
- Seit heute morgen Schwindelgefühle. Wenn ich mich bewege wird es weniger, wenn ich aber Sitze oder Liege, wird es ganz komisch.

Bis vor 1 Woche hatte ich auch das Problem, dass ich für einige Stunden einen komischen Anfall bekam,...es fühlte sich an, als ob jemand an meine Nerven am Nacken und Hinterkopf ziehen würde, es fühlte sich wie ein Brennen an und ich war total benommen und unfähig, einen komischen Reiz hinter den Augen. Das ist nun zum Glück nicht mehr da.

Meine Frage ist nun: Ist das alles nur psychisch? Ich habe kein Problem damit, wenn das alles psychisch sein sollte, ich bin da nicht empfindlich, wenn die Ärzte sagen, dass ich zu viel psychischen Druck mache. Es ist nur so, dass ich nicht weiß, wie ich dann vorgehen soll. Ich kann im Ausland nicht zur Verhaltenstherapie oder so. Ich brauche einfach nur Klarheit und möchte eine Lösung für das Problem.
 
Es wurde eine Lumbalpunktion gemacht, da Verdacht auf Meningitis. Die Entnahme war sehr anstrengend für mich, ich bin mehrmals ohnmächtig geworden und habe mich auch übergeben. Vor der Lumbalpunktion wurde ein MRT vom Gehirn gemacht und alles war in Ordnung. Die Untersuchung zeigte, dass ich kein Meningitis habe (nur auffällig war, dass ich wenig Protein habe). Ich lag 1-2 Stunden noch im Krankenhaus und habe mehrere Infusionen bekommen. Am nächsten Tag fing es mit den Beschwerden an:
- Kopfschmerzen (nur im Stehen),
- Taubheitsgefühle am rechten Bein und an der Hüfte
- leichte Rücken - und Nackenschmerzen
- Schmerzen an den Armen

Nach einem halben Glas Koffein sind meine Kopfschmerzen plötzlich verschwunden.
...........................
Ich war nun gestern bei einem Neurologen in Deutschland und der sagte, dass ich keine neurologischen Probleme habe... Er sagte,... er vermutet, dass ich eine zu ängstliche Selbstbeobachtung habe....
...........................
- Seit heute morgen Schwindelgefühle. Wenn ich mich bewege wird es weniger, wenn ich aber Sitze oder Liege, wird es ganz komisch.
...........................
Meine Frage ist nun: Ist das alles nur psychisch?...

Hallo ZeynT,

natürlich ist das nicht "nur psychisch". Der Neurologe, der das zu Dir meinte, hat anscheinend im Studium nicht gut aufgepasst oder etwas verschlafen. Doch spätestens jetzt hätte er in wenigen Sekunden, wie ich so eben, googeln und blitzschnell erfahren können, dass es das so genannte postpunktionelle Syndrom gibt.

Risiken und Nebenwirkungen einer Lumbalpunktion

Der Eingriff mit der Hohlnadel führt zu einer punktuellen Beschädigung zwischen dem Bereich der Lendenwirbel, die zu einem Liquorunterdruck im Rückenmarkskanal führt. Dadurch können Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Erbrechen und Übelkeit auftreten. Diese Folgeerscheinungen werden auch als postpunktionelles Syndrom bezeichnet und klingen in der Regel einige Zeit nach dem Eingriff wieder ab. Lediglich bei den Kopfschmerzen kann es einige Wochen dauern, bis diese nachlassen.

Allgemein gilt erhebliches Übergewicht als hinderlich für die Durchführung einer Lumbalpunktion. Auch Patienten mit einer Blutgerinnungsstörung ist von einer Liquorentnahme abzuraten, da bei ihnen das Risiko für eine spinale Hämatombildung besonders groß ist. Nicht durchführbar ist die Nervenwasserentnahme bei Menschen mit erhöhtem Hirndruck.

https://www.gesundheit.de/wissen/ha...zinische-begriffe/was-ist-eine-lumbalpunktion

Zusammenfassung
Die Liquorpunktion ist der invasive Eingriff des Neurologen schlechthin. Wichtigste Komplikation ist das postpunktionelle Syndrom. Leitsymptom ist lageabhängiger Kopfschmerz. Ursache ist ein Duraleck mit prolongiertem Liquoraustritt. In Abhängigkeit von der Punktionstechnik liegt dessen Inzidenz zwischen 1% und 30%. Wichtigste Maßnahme zur Reduktion des Risikos ist die Verwendung einer dünnen (22 Gauge), atraumatischen Sprotte- oder Whitacre-Nadel. Therapie der Wahl ist die Gabe von Koffein und bei Nichtansprechen der epidurale Blutpatch (mind. 20 ml Eigenblut). Das spontane Liquorunterdrucksyndrom beruht auf einem Einriss der Dura, zeigt die gleichen Symptome und in der MRT meist eine KM-Aufnahme der Meningen. Das spontane Liquorunterdrucksyndrom wird in den meisten Fällen erst nach Wochen bis Monaten diagnostiziert, sodass man bei allen chronischen Kopfschmerzen an dieses Syndrom denken sollte. Behandlung der Wahl sind ebenfalls Koffein und der epidurale Blutpatch. Bei Nichtansprechen kann das Leck mittels Radiozisternographie, Dünnschicht-MRT oder CT-Myelographie lokalisiert und ggfs. operativ oder per CT-gestützter Applikation von Fibrinkleber verschlossen werden.

https://www.springermedizin.de/postpunktionelles-und-spontanes-liquorunterdrucksyndrom/8063006

Freundliche Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

vielen Dank für deine Antwort!

Allerdings verstehe ich nicht ganz den Zusammenhang zwischen dem, was du nanntest und meinen Beschwerden. Ich habe nämlich keine Kopfschmerzen mehr, die besagten Kopfschmerzen, die man nach der Lumbalpunktion hat, die hatte ich nur 3 Tage und sind dann zum Glück abgeklungen.

Ich habe nun mehr ein Problem damit, dass ich mich wie in einer Blase fühle, etwas neben der Spur, etwas leer im Kopf. Zudem habe ich eben einen verspannten Rücken und Nacken,...und seit heute morgen Schwindelgefühle mit etwas Übelkeit und schwachen Beinen.

Die Leukozyten liegen derzeit bei 12.000. Cortison habe ich heute vor 2 Wochen bekommen und Gabapentin habe ich 4 Tage lang eingenommen, das letzte mal vor 13 Tagen. Gibt es da einen Zusammenhang? Die Lumbalpunktion ist nun 3 1/2 Wochen her. Ich muss auch sagen, dass das Schwindelgefühl (+ Übelkeit und schwache Beine) wirklich erst seit heute ist. Das Gefühl, neben der Spur zu sein habe ich erst seit der Cortisonspritze + Gabapentin. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles noch was mit der Lumbalpunktion zutun hat, oder doch? Nerv getroffen kann es doch irgendwie nicht sein, sonst wären die Rücken - und Nackenschmerzen nicht besser geworden und zudem hätte ich das gleich nach der Lumbalpunktion ja gemerkt, ich hätte starke Schmerzen, hatte ich aber nicht. Es fing erst alles nach einigen Tagen an.

Hast du oder jemand anderes noch eine andere Idee?
 
Es ist schwer, zu sagen, was woher kommt, weil neben der Lumbalpunktion auch das Gabapentin Nebenwirkungen haben kann. Bei der Punktion soll ja ein Liquorunterdruck entstehen, der auf ein durch die Nadel verursachtes Dura-Leck zurückgeführt wird, so wird es jedenfalls in den von mir oben eingestellten Zitaten erklärt. Dieser Unterdruck soll/kann möglicherweise zu Beschwerden führen.

Andererseits kann das Gabapentin ja auch Nebenwirkungen wie Schwindel und Benommenheit haben. Daher finde ich es wichtig, einen guten Facharzt zu fragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben