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Hallo,
ich will hier Informationen sammeln, was ein gutes Olivenöl ausmacht, auch woher man es bekommen kann.
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/olivenoel.html
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/olivenoel-qualitaet.html
ich will hier Informationen sammeln, was ein gutes Olivenöl ausmacht, auch woher man es bekommen kann.
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Konsumentenbetrug ist völlig normal
Als die Fachzeitschrift für Wein und Olivenöl Merum in Zusammenarbeit mit Stern, ZDF und dem deutschen Slow-Food-Magazin im Jahre 2004 einunddreissig Olivenöle (alle angeblich nativ Extra) aus dem deutschen Lebensmittelhandel untersuchen liess, stellte sich heraus, dass lediglich ein einziges diese Bezeichnung auch wirklich verdient hatte.
Neun weitere hätten nur "nativ" (also nicht "nativ Extra") auf dem Etikett tragen dürfen und 21 Öle, die den Verbrauchern als hochwertige Olivenöle angedreht wurden, waren nichts anderes als minderwertigste Lampantöle. Konsumentenbetrug bei Olivenöl ist also wirklich keine Seltenheit, sondern vollkommen normal.
Von einer wundersamen Verwandlung
Neunzig Prozent der Olivenöle, die in den Supermärkten die Regale füllen, sind – laut Etikett – hochwertige Extra Vergine Olivenöle. Das Olivenöl, das die Ölmühlen verlässt ist jedoch zum Grossteil ungeniessbares sog. Lampantöl, im besten Falle einfaches natives Olivenöl. Nur ein winziger Teil davon ist Extra Vergine Olivenöl.
Woher also kommt all das Extra Vergine Olivenöl, wenn es in Wirklichkeit gar nicht produziert wird? Und wohin verschwindet das minderwertige Lampantöl? Ganz einfach: Auf dem Weg von der Ölmühle in die Supermärkte wird aus Lampantöl Extra Vergine Olivenöl. Und nicht nur das. Auch andere Öle wie beispielsweise Sojaöl oder Haselnussöl werden in speziellen Fabriken so behandelt und – des Aromas wegen – mit ein wenig nativem Olivenöl vermischt, dass sie dem ahnungslosen Verbraucher als Extra Vergine Olivenöl untergejubelt werden können.
Im Jahre 2005 wurden beispielsweise 100.000 Tonnen als Extra Vergine deklariertes und für Deutschland bestimmtes Olivenöl im Wert von 6 Millionen Euro beschlagnahmt. Es hatte sich um Rapsöl gehandelt, das mit Carotin und Chlorophyll olivenöltypisch eingefärbt war.
Während letzteres zwar immer wieder einmal vorkommt, aber nicht unbedingt an der Tagesordnung ist, findet der Verkauf von minderwertigen Lampantölen, die als Extra Vergine Olivenöle etikettiert sind, tagtäglich und Jahr für Jahr statt – völlig einerlei, wie streng die Gesetze auch immer sein mögen. Die Ölfälscher sind den Kontrolleuren und Gesetzgebern immer einen Schritt voraus.
Kriterien für die Auswahl eines echten Extra Vergine Olivenöls
Geschmack: Ein echtes Extra Vergine Olivenöl schmeckt fruchtig, leicht bitter und hinterlässt ein Kratzen im Hals. Die gesunde und entzündungshemmende Substanz Oleocanthal ist für dieses Kratzen zuständig. Sie soll bestimmten Krebsarten und Herz-Kreislauf-Leiden vorbeugen. Verbraucher, die grundsätzlich Billigöle verwenden, sind deren Geschmack gewöhnt und glauben daher nicht selten – wenn sie zufällig an ein echtes Extra Vergine Öl geraten – es müsse sich um ein verdorbenes Öl handeln, einfach, weil sie keine Ahnung haben, wie ein hochwertiges Olivenöl wirklich schmeckt.
Chemische Analysen: Die Angabe des Gehaltes freier Fettsäuren (unter 0,3 Prozent) und der Peroxidzahl (möglichst unter 10 bis 14) kann auf ein korrektes Extra Vergine Öl hinweisen, muss aber nicht und ist daher noch keine Garantie für ein Premiumöl.
Polyphenolgehalt: Ein Wert, der tatsächlich auf die wirkliche Qualität eines Öles schliessen lassen könnte – wenn die Messmethoden irgendwann einmal standardisiert sein werden – ist der Polyphenolgehalt. Doch wird dieser von der EU bis heute weder in seiner Entwicklung gefördert noch als offizielle Prüfmethode zugelassen.
Bei einem echten Extra Vergine Olivenöl sollte der Polyphenolgehalt bei über 250 Milligramm pro Kilogramm Olivenöl liegen, während Industrieöle im besten Falle mit 100 Milligramm Polyphenolen pro Kilogramm Öl aufwarten können. Doch auch hier ist eine Portion Hintergrundwissen nötig, um den angegebenen Polyphenolgehalt richtig einschätzen zu können.
In Italien beispielsweise werden die Oliven aufgrund des eher stattfindenden Wintereinbruches viel früher im Jahr geerntet als in Griechenland. Eine frühe Ernte sorgt jedoch für einen höheren Polyphenolgehalt. Deshalb sind die griechischen Öle aber nicht automatisch schlechter. Selbstverständlich muss der Polyphenolgehalt deshalb unbedingt im Zusammenhang mit den übrigen Inhaltsstoffen und Kriterien eines Olivenöls bewertet werden.
DOP – Geschützte Ursprungsbezeichnung: DOP heisst "Denominazione d’Origine protetta" und garantiert die Herkunft eines Olivenöls. Doch wird die Qualität von Olivenöl weniger von Boden, Klima und der Sorte bestimmt (wie bei Wein), als vielmehr von der Behandlung und Verarbeitungsweise der Oliven, so dass auch das DOP-Siegel keine Garantie für Qualität bieten kann.
Manche Olivenölproduzenten geben freundlicherweise den Erntezeitpunkt ihrer Oliven an – und nicht einfach nur das Abfülldatum.
Kaufen Sie Ihr Olivenöl dort, wo Sie entsprechend kompetent beraten werden und nur dann, wenn Sie auf all Ihre Fragen bereitwillig und fachkundige Antworten erhalten. Bei der Wahl eines echten Extra Vergine Olivenöls können ausserdem spezielle Einkaufsführer behilflich sein.
Sie lassen Öle chemisch und sensorisch von unabhängigen und strengen Verkosterpanels testen und stellen daraufhin zuverlässige Produzenten hochwertiger Öle vor.
Wirklich hochwertige und echte Extra Vergine Olivenöle sind natürlich etwas kostspieliger. Aber sie in Massen zu benutzen wird ihrer Gesundheit förderlicher sein, als Unmengen der mit Sicherheit gepanschten oder gefälschten Öle zu verwenden, die es für wenige Euros im Discounter gibt.
Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung von Familie Genth, die seit vielen Jahren in Griechenland ein Extra Vergine Olivenöl der Spitzenklasse produziert: www.alisseos.de Weitere Quelle u. a.: Merum 05/2007
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