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Immer wieder sorgen Berichte über "Spontanheilungen" von Krebskranken für Aufsehen. Was ist wirklich daran wahr?
Aber:
Herzliche Grüße von
Leòn
Spontanheilungen von Krebserkrankungen stoßen naturgemäß auf besonderes Interesse der Allgemeinheit wie auch der Fachöffentlichkeit. Bei Krebsheilungen, die nicht infolge von Therapiemaßnahmen auftreten, wird auch von spontaner Remission gesprochen. Korrekt dokumentierte Vorkommnisse sind selten (Medline: ca. 4 Fallbeschreibungen pro Jahr; 1989-2001 insgesamt 42 Fälle). Es handelte sich vorwiegend um Lymphome, Leukämien und Krebs der Nieren. Nach heutigem Verständnis muss insbesondere das bösartige Tumorgewebe durch feingewebliche Untersuchung nachgewiesen sein; die Heilung bzw. Besserung muss durch klinische und technische Untersuchungen über längeren Zeitraum bestätigt sein.
Aber:
Häufiger beruhen angebliche Spontanheilungen auf fehlerhaften Diagnosen oder auf unvollständiger Kenntnis der angewendeten Therapien. Während Onkologen (Krebsärzte) extrem selten über eigene Beobachtungen von Spontanheilungen berichten, sind solche Beschreibungen im komplementärmedizinischen Schrifttum relativ häufig. Vermutlich bleibt eine unbekannte, aber sicherlich kleine Zahl von wissenschaftlich einwandfrei dokumentierten Fällen bestehen. Im Tumorzentrum Heidelberg wurden während 10 Jahren insgesamt 16 Fälle beobachtet, meist bei Lymphomen, Nierenkrebs, Melanom und dem kindlichen Neuroblastom.
Als Ursache wird eine plötzliche Stärkung der körpereigenen Immunabwehr vermutet. Die Beeinflussbarkeit des Immunsystems durch geeignete Ernährung oder durch komplementäre Therapieverfahren wird häufig postuliert, jedoch ist sie bisher nicht nachgewiesen worden. Ein Zusammenhang mit bestimmten religiösen und meditativen Praktiken besteht offenbar nicht.
Spontanheilung - Wikipedia
Herzliche Grüße von
Leòn