was ist schon "richtige Liebe"? Ich glaube das ist ein Begriff den jeder für sich definieren muss.
Für den einen ist es wichtig das man Tag für Tag zusammenhockt und so oft wie möglich im Bett landet, und für den anderen beteutet sie Treue und Zusammenhalt, das Körperliche ist nebensächlich.
Da ist jede Beziehung unterschiedlich denke ich.
Ob man das so sagen kann.

Ist es nicht für die meisten Menschen das Normalste der Welt, als verliebte Menschen möglichst viel Zeit miteinander verbringen zu wollen und auch, dass zumindest Anfangs eine hohe körperliche Anziehung besteht? Ist es nicht genau so Normal, dass diese Gefühle mit der Zeit etwas nachlassen und andere Gefühle in den Vordergrund treten.
Das schliesst für mich einen von Anfang an bestehenden Anspruch von gegenseitiger Treue und auch von Anfang an bestehende Gefühle wie Vertrauen und Zusammengehörigkeitsgefühl nicht aus. Im Gegenteil.
Also für mich gibt es da kein entweder/oder.
Aber die Nebensächlichkeit des Körperlichen sehe ich schon noch etwas anders. In gewisser Weise als Minenfeld.
Auf der platonischen Ebene habe ich gute Freunde.
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass man mit einem Mann auf Dauer wirklich glücklich werden kann, wenn es schon von Anfang an beim Sex nicht passt.

Im Gegenteil ist das mMn. etwas, dass eine Frau am Anfang aus Gründen der Verliebtheit noch hinnehmen kann und oft auch hinnehmen wird, was sich aber mit der Dauer der Beziehung zu einem unüberwindlichen Hindernis entwickeln kann.
Denn dann werden irgendwann Gefühle von Frust und Benutztwerden im Vordergrund stehen. Weil man ja eigentlich nie seine Sexualität mit diesem Menschen erfüllen konnte. Und das, was man vorher ihm zuliebe tat, ihm vielleicht sogar vorgespielt hat, um ihn glücklich zu machen, verkommt irgendwann zur Pflichtnummer, die nur noch frustiert.
Ich kann mir nicht vorstellen, wie man das leben kann, ohne es auf Dauer als störend zu empfinden.
Ich kann nicht bestreiten, dass es frigide Frauen gibt oder auch Frauen, die Sex nur als notwendiges Übel sehen. Ich habe ehrlich gesagt noch keinen Mann kennengelernt, dem Sex unwichtig ist, obwohl es sie geben soll. Frauen aber schon einige.
Nur wird dann umgekehrt der Mann damit bei aller Liebe selten wirklich glücklich werden, wenn er nicht wirklich auch so drauf ist wie die Frau. Denn es gibt auch genau so Männer, die aus Verliebtheit hier von Anfang an bewusst zurückstecken.
Man kann es drehen, wie man will. Sex ist nicht das Wichtigste in einer Beziehung und wenn zwischen zwei Menschen nur das Eine passt, reicht das auch nicht auf Dauer.
Aber wenn es da nicht grundsätzlich stimmt und einer sich von Anfang an ständig zurück nimmt und auf Dauer zurücknehmen muss, dann denke ich, wird das für diesen Menschen früher oder später ein Problem werden.
Und gerade weil sich hier oft einer in der Beziehung zurück nehmen muss, ist Sex wohl das Thema, dass immer ein Thema bleiben wird.
Der Mensch ist schon ein seltsames Wesen.:idee: Erst lässt er sich aus Verliebtheit auf einen Menschen ein, von dem er eigentlich schon recht schnell merkt, dass es nicht richtig passt (und das gilt ja nicht nur für die sexuelle Komponente einer Beziehung

) und dann wundert er sich nach der ersten Verliebtheit, warum diese Beziehung nicht wirklich funktioniert.
