Warnungen, Rote-Hand-Briefe, Rückrufe & Rücknahmen von Medikamenten

nicht der papa

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Warnungen, Rote-Hand-Briefe, Rückrufe & Rücknahmen von Medikamenten

Vorab. Tatsächlich ist nicht nur ein Rote-Hand-Brief wichtig. Genau so wichtig ist es alle weit vor einem Rote-Hand-Brief und einer Rücknahme gemeldeten Warnungen ernst zu nehmen.

Ein Beispiel dazu: Ende 2007 gab es einen Rote-Hand-Brief betreffend Rocephin® (Ceftriaxon), einem Breitspektrum-Antibiotikum der neueren Generation von Roche.
Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung: 1. März 1983 / 31. Dezember 2005.

Hier wurde aufgrund weltweiter Todesfälle von Früh- und Neugeborenen, die dieses Medikament bei gleichzeitiger Gabe eines Kalziumpräparats bekommen haben, vor der gemeinsamen Anwendung gewarnt und darauf hingewiesen, dass es nicht gemeinsam gegeben werden darf.

Aber: Bereits 1996 wurde von der französischen Arzneimittelsicherheitsbehörde (Afssaps) über schwere unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) bei Früh- und Neugeborenen berichtet, denen Ceftriaxon und kalziumhaltige Lösungen appliziert wurden. In Lungen und Nieren wurden Präzipitate von Ceftriaxon-Kalziumsalz festgestellt, die in einigen Fällen zum Tod führten.

Der Hersteller Roche selbst gab dann Anfang 07/07, 11 Jahre später, bekannt den Beipackzettel für sein Antibiotikum Rocephin um einen Warnhinweis zu ergänzen.

Demnach soll Rocephin bei Neugeborenen nicht in Kombination mit Kalzium oder kalziumhaltigen Produkten angewendet werden, teilte das Unternehmen da mit. Der Warnhinweis basiere auf Meldungen, die seit der Lancierung des Medikaments beim Hersteller eingegangen seien. In den letzten Jahren sei es bei Neugeborenen vereinzelt zu tödlichen Reaktionen in der Lunge und Niere gekommen.

Dies führte zu der weiteren Erkenntnis, dass die Präzipitate (Produkte einer Ausfällung) darüber hinaus bei Kindern und Jugendlichen zu einer biliären Pseudolithiase sowie zu Nierensteinen führen können.
Gleichwohl es hierzu tatsächlich sogar schon Veröffentlichungen aus 1988 gibt.
Bei Kindern sollten Dosen von mehr als 80 mg/kg Körpergewicht Ceftriaxon wegen des erhöhten Risikos von Ausfällungen in Gallenblase und Niere vermieden werden.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat die Fachkreise aber erst 2006 und 2007 informiert und eine entsprechende Risikoinformation auf seiner Homepage veröffentlicht.

Man beachte also, das trotz des Bekanntseins von Wechselwirkungen und Risiken zu einem Medikament oft sehr lange nichts passiert.
Wie kann es sein, dass deutsche Behörden erst mittels Rote-Hand-Brief warnen, nachdem sich der Hersteller selbst zu Warnungen bereit erklärt hat? Wie kann es sein, dass der Hersteller selbst sein Medikament quasi nach Belieben mit einem entsprechenden Warnhinweis versehen kann und den Beipackzettel nicht sofort nach bekannt werden einer ernsten Komplikation um einen entsprechenden Warnhinweis ergänzen muss?
rolleyes.gif


Wo bekommt man nun diese Informationen.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte veröffentlicht regelmäßig sog. Rote-Hand-Briefe.
www.bfarm.de/cln_043/nn_42434...html__nnn=true
Hier kann man auch schauen:
Rote-Hand-Briefe

Unmengen an Warnungen, Meldungen und Hinweise erhält man darüber hinaus beim Landesinstituts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst NRW
Arzneimittelsicherheit
Hier sind auch Warnungen/Meldungen zu etlichen Medikamenten zu lesen, die bei bfarm nicht veröffentlicht sind. Im Archiv sind diese Monatsweise bis einschl. 2003 alle Daten archiviert.

Sehr gut sind auch Seiten wie das arznei-telegramm oder einfach nach Warnung zu einem bestimmten Medikament googeln.

Hier noch eine Seite, auf der ein Teil der Marktrücknahmen von Medikamenten wegen gefährlicher Nebenwirkungen archiviert wurde. Auch andere Medikamente, wie Zyprexa, dass in den USA zu einem Skandal geführt hat und hier immer noch erlaubt ist, sind dort aufgeführt.
Die einzelnen Beschreibung findet man weiter unten, unterhalb der Medikamentenauflistung Liste von Risikomedikamenten

Gleichzeitig zeigt dies auch, dass es trotz vorenthaltener Meldungen Unmengen an Informationen für jeden Arzt gibt und man muss sich fragen, wie dieser mit all diesen Informationen umgeht. Schließlich muss er neben der Pflicht sich auf dem Laufenden zu halten auch noch ein bisschen arbeiten.
Im großen und stetig wachsenden Graubereich der Fehlmedikamentierung spielt dies eine immer größere Rolle.

Der Leiters des Instituts für Klinische Pharmakologie an der medizinischen Hochschule in Hannover ( MHH) Prof. Dr. Frölich, der sich seit vielen Jahren mit diesem Thema beschäftigt, geht davon aus, dass jährlich alleine auf internistischen Stationen in unseren Krankenhäusern 58.000 Menschen an Medikamentenvergiftung bzw. unerwünschten Arzneimittelwirkungen versterben.
Und dies bezeichnet er als kleinen Teil derer, die bei uns jährlich an einer solchen Vergiftung sterben.

In Deutschland sterben mittlerweile jährlich mehr Menschen durch Arzneimittel, als an Verkehrsunfällen, Krebs, Herzinfarkten, oder irgendeiner anderen Erkrankung.
Weit weniger als die Hälfte aller Deutschen sterben heute noch eines natürlichen Todes (es gibt Wissenschaftler, die von nur einem Drittel natürlicher Todesfälle ausgehen).

Auch 15% aller Patienten, die ins Krankenhaus kommen, kommen nur wegen einer Arzneimittelvergiftung rein.
video.google.de/videoplay?doc...ient=firefox-a
Es ist also nicht so, dass die Verantwortlichen davon nichts wüssten.

Freilich hat der Arzt eine Aufklärungspflicht, die er aber nicht bezahlt bekommt.
Aus einer Meldung des deutschen Ärzteblatts vom 9.11.07:
Ein Patient muss vollständig über alle Nebenwirkungen einer Behandlung aufgeklärt werden. Nur so kann er sich beispielsweise in einer Konfliktsituation entscheiden, wenn der Wunsch nach Linderung akuter Schmerzen mit der Gefahr verbunden ist, deshalb später erhebliche Gesundheitsschäden hinnehmen zu müssen. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden.
Im zugrunde liegenden Fall machte die Klägerin einen Anspruch auf Zahlung von Schmerzensgeld geltend. Während eines Krankenhausaufenthalts wurde ihr zur Behandlung einer Herzarrhythmie das Medikament Cordarex (Amiodaron) verabreicht. In der Pause zwischen einer durchgeführten und einer geplanten Myokardszintigrafie erlitt sie einen Herzstillstand. Dieser konnte zwar innerhalb von zehn Minuten durch Reanimation beendet werden, führte jedoch zu schweren bleibenden Hirnschäden.
Nach Auffassung des BGH ist der Patient über den Medikamentenwechsel, der mit anderen Risiken verbunden ist als der bisherige Einsatz der Medikamente, umfassend aufzuklären. Entscheidend für die ärztliche Hinweispflicht ist nicht ein bestimmter Grad der Risikodichte, sondern vielmehr, ob das betreffende Risiko dem Eingriff spezifisch anhaftet und bei seiner Verwirklichung die Lebensführung des Patienten besonders belastet wäre. Deshalb ist auch bei äußerst seltenen Risiken aufzuklären. Die Risiken einer zuvor erfolgten ärztlichen Behandlung können somit nicht mit den Risiken der nunmehr vorgenommenen Behandlung verrechnet werden. (Urteil vom 17. April 2007, Az.: VI ZR 108/06) RA Barbara Berner

 
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Hallo nicht der Papa,

ich finde es auch erschreckend was in dieser Richtung alles schon passiert ist, denken wir doch nur an das Ende 50er-Jahre bis Anfang 60er-Jahre-Medikament Contergan :schock:. Eine wirkliche Katastrophe!

Auf der anderen Seite:
In Deutschland sterben mittlerweile jährlich mehr Menschen durch Arzneimittel, als an Verkehrsunfällen, Krebs, Herzinfarkten, oder irgendeiner anderen Erkrankung.
Weit weniger als die Hälfte aller Deutschen sterben heute noch eines natürlichen Todes (es gibt Wissenschaftler, die von nur einem Drittel natürlicher Todesfälle ausgehen).
ob das wiederum stimmt - hmmm... ich weiß auch nicht :keineahnung:.

Auf jeden Fall aber sollten solche Infos dazu bewegen nicht alles zu schlucken was einem gerade so in den Weg kommt. Es gibt schon so einige Dinge die man beherzigen kann die einem verschiedene Medis ersparen. Und dennoch bin ich persönlich sehr froh darüber, dass man in akuten Phasen durch Medikamente doch die eine oder andere Möglichkeit hat um wieder "in Form" zu kommen :). Es kommt halt immer auf das Maß an und den vernünftigen Einsatz an, wie bei anderen Dingen auch.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
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Guten Morgen,

es ist bewunderswert, für mich, welche Mühe sich "nicht der Papa" mit seiner Recherche
über die Rote Hand Briefe gemacht hat. Ich finde es ist ein sehr konstruktiver Beitrag.

Das kann ich von dem Zitat von Heather:

In Deutschland sterben mittlerweile jährlich mehr Menschen durch Arzneimittel, als an Verkehrsunfällen, Krebs, Herzinfarkten, oder irgendeiner anderen Erkrankung.
nicht gerade sagen.

Bevor ich mich dazu weiter errege währe ein Zitatfund-Hinweis sehr schön.

vG Peter
 
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Hallo "Mama",
hallo Heather,

ich verfolge schon lange die Meldungen in den "Rote Hand Briefen". Es ist wirklich unfassbar, wie aus Gewinnstreben gehandelt wird.
Auf der anderen Seite haben sich aber auch die Lebensmaxime der Menschen geändert und die Patienten sind an den Verhältnissen nicht unschuldig. Heute kommt es scheinbar nur noch darauf an, möglichst alt zu werden! Diesem Wunsch ordnet sich alles unter und aus diesem Grunde wird jede Menge Chemie geschluckt. In welchem Zustand man das hohe Alter erreicht und dass die letzten Jahre ein Matyrium sein können, scheint in unserer Gesellschaft keine Rolle zu spielen!

Aus diesem Grunde halte ich die Aussage, die Heather bezweifelt für richtig zumal ja die Lebenserwartung nicht erwähnt wird.
 
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Hallo James,

Du schreibst:
Es ist wirklich unfassbar, wie aus Gewinnstreben gehandelt wird.

kann ich ja nun wieder nicht verstehen. Gewinnstreben ist weder gut noch schlecht. Ohne dem würde auf dieser Welt nichts funktionieren. Auch vor 150 000 Jahren bei den ersten Menschen gab es soetwas schon.

Mit den Rote Hand Briefen werden negative Medikamenten-Folgen veröffentlicht und das ist positiv für die Verbraucher aber negativ für die Hersteller.

vG peter
 
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Das ist zwar schon eine Weile her, aber hier wird von dem Rückruf von Medikamenten berichtet, die zunächst mit viel Werbung und Versprechungen auf den Markt kamen:

www.uni-greifswald.de/~apotheke/aminfo/rotehand.html

Gruss,
Uta
 
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Hallo Knutpeter,

bevor Du Dich über etwas ärgerst
Knutpeter schrieb:
Bevor ich mich dazu weiter errege währe ein Zitatfund-Hinweis sehr schön.
solltest Du genauer lesen ;).

Denn dieses Zitat:
Zitat:In Deutschland sterben mittlerweile jährlich mehr Menschen durch Arzneimittel, als an Verkehrsunfällen, Krebs, Herzinfarkten, oder irgendeiner anderen Erkrankung.
stammt aus dem ersten Beitrag von nicht der papa ;).


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
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kann ich ja nun wieder nicht verstehen. Gewinnstreben ist weder gut noch schlecht

Das sehe ich anders. Vor kurzem habe ich einen Bericht gesehen über die Infizierung von Blutern mit dem AIDS-Virus durch ein Medikament. Das wurde im Westen zwar vom Markt genommen, als bekannt wurde, warum die Leute krank wurden. Es wurde aber im Osten (z.B. Taiwan und anderen Ländern) weiter verkauft, ohne darüber aufzuklären, was faul war mit diesem "Medikament". - Aus reinem Gewinnstreben, in voller Kenntnis der Sachlage.
Das finde ich "schlecht" und absolut nicht gut.

Gruss,
Uta
 
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@Heather

Wenn Du diesen Satz, der nicht auf meinem Mist gewachsen ist,
In Deutschland sterben mittlerweile jährlich mehr Menschen durch Arzneimittel, als an Verkehrsunfällen, Krebs, Herzinfarkten, oder irgendeiner anderen Erkrankung.
bezweifelst, dann können wir ja mal rechnen.

Die Zahl von 58.000 jährlichen Toten für internistische Abteilungen, die dort durch von Ärzten falsch verordnete/dosierte/kombinierte Medikamente versterben, nennt Prof.Dr. Frölich (das Video zur TV-Reportage ist oben verlinkt) einen kleinen Teil der durch Ärzte mittels falsch verordneter/dosierter/kombinierter Medikamente verursachten Toten in D.
Man muss also davon ausgehen, dass den anderen größeren Teil unsere niedergelassenen Ärzte zu verantworten haben.
Gehen wir also davon aus, dass 58.000 nur ein kleiner Teil ist, kann man sich leicht ausreichen, dass die Gesamtzahl mit Sicherheit mehr als 120.000 (50%) betragen muss und eher irgendwo zwischen 200.000-300.000 liegen wird.;)

Dagegen in D pro Jahr
Verkehrstote ca. 10.000
Krebs ca. 210.000
Herzinfarkt ca. 65.000

Das ist mMn. eine Tatsache, die man zu seinem eigenen Wohl wahrnehmen sollte.

Wenn wir uns die andere genannte Zahl, dass 15% aus solchen Gründen erst ins Krankenhaus kommen, genauer ansehen, dann reden wir hier bei schätzungsweise 17 Millionen Behandelten im Jahr alleine schon von ca. 2,5 Millionen Menschen.

Zu der Lebensverlängerung durch Medikamente. Was bedeutet diese denn?
Ich habe die Geschichte meiner SchwiMu erlebt, die zum Schluss erblindet war, nicht mehr gehen konnte und irgendwann nur noch sterben wollte, was sie bei vollkommener geistiger Klarheit mit Verweigerung jeglicher Nahrung und lebensverlängerter Medikamente auch selbstbestimmt tat.

Ich bin die letzten Monate in verschiedenen Altersheimen gewesen. Nach meinem ersten Besuch in einem Altenheim war ich total geschockt. Habe zu meinem Mann gesagt, eher erschiesse ich mich.:cool:
Gesund im Alter und dann sterben wie meine Großmutter(92) und Urgroßmutter(90) ist eine schöne Sache.:)
Aber leben, wenn es nur noch ein langsames, betreutes und verwaltetes Sichtum ist, dass ungefähr so weit weg ist von freiem selbstbestimmtem Leben, wie die Sonne von der Erde und von dem viele der vor sich Hinvegetierenden kaum noch etwas wahrnehmen? Ist das wirklich noch ein Leben? Um den Preis will ich ehrlich gesagt nicht alt werden.
 
Warnungen, Rote-Hand-Briefe, Rückrufe & Rücknahmen von Medikamenten

Auf jeden Fall aber sollten solche Infos dazu bewegen nicht alles zu schlucken was einem gerade so in den Weg kommt. Es gibt schon so einige Dinge die man beherzigen kann die einem verschiedene Medis ersparen.

Liebe Grüße :wave:.

Heather
Das soll meine Hauptaussage sein. Allerdings möchte ich damit auch deutlich machen, dass Ärzte nicht alles wissen können und die Verantwortung des Einzelnen und die Möglichkeiten diese wahrzunehmen erhöhen.
Wenn man seine Medikamente regelmäßig in Hinsicht auf Warnungen überprüft, schützt man seine Gesundheit.;)
 
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Hallo,

nicht der papa schrieb:
Allerdings möchte ich damit auch deutlich machen, dass Ärzte nicht alles wissen können und die Verantwortung des Einzelnen und die Möglichkeiten diese wahrzunehmen erhöhen.
Wenn man seine Medikamente regelmäßig in Hinsicht auf Warnungen überprüft, schützt man seine Gesundheit.
das sehe ich genauso :)!


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
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Hallo,

Das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gibt hingegen zwischen 15000 und 17000 unerwünschte Nebenwirkungen durch Medikamente jährlich an, Tendenz ebenfalls steigend. Dazu zählen 1200 bis 1400 tödliche Komplikationen. Diese Zahlen erfassen aber nur die gemeldeten Zwischenfälle.

Krank durch Medikamente - Leiden auf Rezept - Gesundheit - sueddeutsche.de

vG Peter
 
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Wobei in dem letzten Absatz des vorvor geposteten Artikels alles gesagt wird.
"Das sind weder alle Nebenwirkungen noch alle Todesfälle", sagt Ulrich Hagemann, der die Abteilung für Pharmakovigilanz im BfArM leitet, die für Arzneimittelsicherheit und -überwachung zuständig ist. "Leider muss man vermuten, dass die Mehrzahl der Ärzte keine Nebenwirkungen meldet."

Wenn wir diese Meldungen so einordnen, wie die gemeldeten Impfkomplikationen laut einem deutschen Insider einzuordnen sind, dann befinden wir uns bei den Nebenwirkungen im 5% Bereich.:rolleyes:
Obwohl Ärzte eigentlich von berufswegen dazu verpflichtet sind, diese Meldungen zu machen, ist schon lange bekannt, dass die kaum erfolgen. Daher hat man in D seit 2001 mit geringem Erfolg sogar eine gesetzliche Verpflichtung und ein Bußgeld eingeführt.

Schwieriger als die Erfassung von Nebenwirkungen ist die Fassung der Todesfälle. Denn wer weiß schon immer genau was jetzt den Tod ausgelöst hat, so lange keine Obduktion mit Berücksichtigung einer möglichen Medikamentenschädigung erfolgt. So basieren die Zahlen von Prof. Frölich auch auf Obduktionen nach Tod im Krankenhaus.
Dagegen leider selbst erlebt- Selbst wenn man eine Obduktion veranlasst und diese über einen Arzt in die Wege geleitet wird, braucht man keine Angst zu haben, dass Medikamente hierbei überhaupt berücksichtigt werden.:rolleyes:

Ein weiteres Beispiel, dass ich selbst erlebt habe und mich schon früh zum Nachdenken brachte:
Unser Sohn hatte mit 10 Monaten das 3-Tage-Fieber. Am 1. Tag hatte er einen kurzen Fieberkrampf. Ich habe ihn darauf hin in der Folge sehr genau beobachtet und konnte neben dem Fieber keine Symptome feststellen. Entsprechend habe ich lediglich fiebersenkende Maßnahmen durchgeführt.
Als meine Mutter mich dann am Telefon ganz verrückt gemacht hat, war ich doch noch beim Kinderarzt. Am 24.12., dem 3. Tag des Fiebers.

Der Kinderarzt hat gemeint man könne auch eine Hirnhautentzündung:eek: nicht ausschliessen, wobei Symptome wie Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Apathie etc. komplett fehlten.
Dann hat er 5 verschiedene Medikamente verschrieben und mich eine 1/4 h lang davon überzeugt, dass ich diese Medikamente sofort geben müsse und nicht bis zum nächsten Tag (der beim 3-Tage-Fieber Fieberfreiheit bedeutet) warten könne.

Ich habe mir zuhause in "Bittere Pillen" (da gab es ja noch kein www) erstmal das ganze Zeug angesehen und festgestellt, dass die meisten Medikamente erst ab 5 Jahren zugelassen waren, es bei einigen zu ernsten Zwischenfällen und bei 2 der Medikamente auch zu mehreren Todesfällen bei Kleinkindern und Säuglingen kam.
Wie entscheidet man da? Denn auch wenn ein Arzt etwas für angebracht hält, so kann er niemanden den Verlust durch eine Fehlentscheidung ersetzen?

Wenn nun nach Vergabe der Medikamente das Schlimmste passiert, wo ja schon der Verdacht Hirnhautentzündung im Raum steht, was glaubt ihr steht auf dem Totenschein?
Tod in Folge einer Hirnhautentzündung oder als Nebenwirkung eines Medikaments?
Wenn nun nach der Vergabe der Medikamente eine ernste Komplikation auftritt, welche Diagnose wird der Arzt nach den Feiertagen stellen? Folgen einer Hirnhautentzündung oder Folgen der Medikamente?
 
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Hallo,

ich finde schon, es ist ein erheblicher Unterschied ob 58 000 Tote/jährlich oder 1400.

Es gab vor 2o Jahren die Frischzellentherapie für viel Geld von Ärzten und Heilpraktikern praktiziert, nach dem bekanntwerden von 2 Todesfällen [durch anaphylaktischen Schock]
wurde die Therapie sofort untersagt.
Da der menschliche Körper komplex und auch noch individuell reagiert, es sogar meist nicht nur eine Urasche ist, die zum Tod führt, halte ich persönlich solche Aussagen für unsachlich.

vG Peter
 
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Hallo,

ich finde schon, es ist ein erheblicher Unterschied ob 58 000 Tote/jährlich oder 1400.

vG Peter
Wer nicht. Zumal, wenn Prof. Frölich diese 58.000 lediglich für die internistischen Abteilungen der Krankenhäuser angibt und als kleinen Teil der deshalb jährlich Versterbenden bezeichnet (siehe gepostetes Video), denn dann sieht es noch mal anders aus, weil wir dann anstatt bei 1.400 bei über 200.000 sind. Und ich muss sagen, ich glaube das sofort.

Es gibt so viele Kritikpunkte am herrschenden von uns finanzierten System, dass man nicht weiß, wo man anfangen soll und wo es aufhört. Es ist absolut korrupt, vertuscht und fälscht nach bestem Wissen und Gewissen, schützt die Ärzte vor Folgen ihrer Fehler und vor allem den fast folgenlosen Umsatz der Pharmaindustrie. Wir, die Patienten, sind dem System nur ausgeliefert.

Am Beispiel der Zahnärzte sieht man wohl am Besten, wie das System Pfuscher massiv schützt. Es gibt keine Stelle, die Auskunft über Patientenklagen und Fehlbehandlungen eines Arztes gibt, so dass man den Arzt beurteilen könnte. Die Krankenkassen sind nicht dazu da Patienten diesbezüglich zu beraten, obwohl wir sie doch bezahlen.
Da gibt es z.B. den Fall von Dr. Gisa P. oder „Dr. Horror“, wie sie die Kölner Lokalpresse nannte. Dr. Gisa P. ruinierte mindestens 70 Patienten ihre größtenteils gesunden Gebisse, um sich „am Leid ihrer Patienten finanziell zu bereichern“ (Opferanwältin Maria Steinert). Die Zahnärztekammer verhielt sich zunächst trotz massiver Patientenbeschwerden gleichgültig. Nach ihrer gerichtlichen Verurteilung gab Dr. P. ihre Kölner Zulassung zurück, zog 2001 nach Hamburg um und praktizierte dort weiter. Dabei nutzte sie die ungenügende Zusammenarbeit der lokalen Kassenzahnärztlichen Vereinigungen. Als man ihr nach den zu erwartenden Behandlungsfehlern und gerichtlichen Klagen der misshandelten Patienten ihre Hamburger Zulassung entzog, wechselte Dr. P. nach Sachsen Anhalt und meldete sich bei der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt an. Da auch die Zahnärztekammer Hamburg keine Informationen an die Kollegen in Sachsen-Anhalt sandte, war Dr. P. befugt, in Magdeburg Privatpatienten zu behandeln (Barbara Hübner: „Fahrendes Gewerbe“, SZ 02.06.2004).

Aus mehreren Ländern liegen dazu noch Daten vor, dass im Krankenhaus kaum Menschen starben, wenn Ärzte gestreikt haben.
Eigentlich müssten aber nicht die Ärzte streiken, sondern wir, die Patienten.:wave:
 
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