Vitamin D und MS - Unterversorgung in Deutschland eklatant?

Kennst du deinen Vitamin-D-Status?

  • Muss man den denn kennen - ist das wichtig?

    Stimmen: 0 0.0%
  • Mein Arzt kümmert sich um alles - der würde mir das sagen und hätte mir einen Mangel mitgeteilt.

    Stimmen: 0 0.0%
  • Kenne ihn nicht, aber vermute keinen Mangel, da ich gesund lebe und regelmäßig in der Sonne bin.

    Stimmen: 0 0.0%
  • Habe vor, meinen Vitamin-D-Spiegel demnächst mal testen zu lassen.

    Stimmen: 1 11.1%
  • Bei mir wurde ein Mangel festgestellt, den ich grad ausgleiche.

    Stimmen: 3 33.3%
  • Habe einen Mangel, aber werde ihn nicht ausgleichen – ich denke, unnatürliche Zufuhr schadet eher.

    Stimmen: 1 11.1%
  • Hatte einen Mangel <20ng, der mittlerweile ausgeglichen ist

    Stimmen: 4 44.4%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    9
Themenstarter
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12.03.10
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2.450
Hallo zusammen,

der Zusammenhang zwischen Vitamin D und Multipler Sklerose ist ja ein seit einigen Jahren häufig diskutiertes Thema:

DMSG schrieb:
Bislang ist nachgewiesen, dass Vitamin D eine Rolle bei der MS-Prävention spielt. Aktuelle Daten deuten darauf hin, dass es auch die Zahl der Schübe von Patienten mit schubförmig remittierender MS reduzieren könnte.
Eine kanadische Studie dokumentierte ein erhöhtes MS-Risiko, wenn eine bestimmte Genvariante und ein Vitamin-D-Mangel zusammenfallen. Demnach könnte schon ein Mangel während der Schwangerschaft oder in jungen Jahren das MS-Risiko des Nachwuchses erhöhen.

DMSG - Multiple Sklerose News: MS-Forschung - Vitamin D und Multiple Sklerose: Gibt es einen Zusammenhang?

neurology.org schrieb:
Sun exposure and vitamin D status may have independent roles in the risk of CNS demyelination. Both will need to be evaluated in clinical trials for multiple sclerosis prevention.

Sun exposure and vitamin D are independent risk factors for CNS demyelination

Vielfach findet man auch die Aussage, dass die Häufigkeit der Erkrankungen korrelliert mit der Sonneneinstrahlung - die in nördlicheren Breitengraden eben seltener ist. :rolleyes:

Aktuell gibt es verschiedene Publikationen zu dem Thema und auch zu dem Vitamin-D-Kongress, der am 9.4.2011 in der Berliner Charité stattgefunden hat.

Eine im Jahr 2008 veröffentlichte Studie, die ein Team um Birte Hintzpeter vom Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin vorgenommen hat, zeigt beispielsweise, dass 57 Prozent der Männer und 58 Prozent der Frauen in Deutschland Werte unter 50 Nanomol pro Liter Blut aufweisen. Als besonders gravierend erwies sich in der Untersuchung, für die 4030 Probanden im Alter von 18 bis 79 Jahren rekrutiert worden waren, der Mangel bei Frauen über 65: Von ihnen verfehlten 75 Prozent den angestrebten Zielwert - und zwar sogar in den Sommermonaten, wenn der Körper Vitamin D eigentlich selbst herstellen kann.

Bei den Kindern sieht die Lage nicht besser aus. Die zwischen 2003 und 2006 vorgenommene RKI-Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) ergab, dass 62 Prozent der Jungen und 64 Prozent der Mädchen den Grenzwert von 50 Nanomol pro Liter Blut unterschreiten.

Ergänzend zu den Einheiten: 50 nmol = 20 ng



Als Ergebnis hielten die insgesamt 22 nationalen und internationalen Referenten auf der Veranstaltung in einem Sechs-Punkte-Papier unter anderem fest, dass "... die derzeitig verbindliche Empfehlung für eine Zufuhr von 200 IE Vitamin D pro Tag [in Deutschland] als Ausgleich für die fehlende Sonnenexposition absolut unzureichend [ist]. Eine Verabreichung von 1.000-2.000 I.E. täglich (bzw. 7.000-14.000 I.E. pro Woche je nach Lebensalter und Körpergewicht) ist insbesondere in den Wintermonatenwünschenswert. Dabei sollte ein Spiegel mindestens 20 ng/ml im Blut erreicht werden. [...]Das amerikanische Institut für Medizin (IOM) gibt als Obergrenze für eine gefahrlose, dauerhafte tägliche Zufuhr 4.000 I.E. an. Für Kinder ist eine tägliche Zufuhr von 50 I.E. pro Kg Körpergewicht anzustreben. Stillende Mütter benötigen 6.000 I.E. pro Tag.".

journalMED - Vitamin-D-Unterversorgung in Deutschland eklatant

Eine laufende Diskussion zu Vitamin D (mittlerweile 126 Seiten) findet sich hier:

https://www.symptome.ch/threads/vit...hselwirkung-phosphat-calcium-magnesium.21293/

Weitere Details zu Folgen (u.a. Störungen im Phosphathaushalt durch erhöhtes Parathormon):
https://www.symptome.ch/threads/phosphate.85893/page-2#post-627096

Da ich hier in der Rubrik wenig darüber gefunden habe, hier mal der Versuch, das Thema in die Debatte zu werfen... :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hab's auch gelesen, mich als "noch" CIS'ler testen lassen -
60ng, also..kein wirklicher Mangel.
Hatte jedoch 7 Tage vor dem Test tägl. rd 10.000IE eingenommen.

Jetzt bin ich runtergefahren auf 5000 IE und werde in ein paar Monaten nochmal messen lassen.
 
Ich hatte im Dezember 2010 einen Wert von 18,4ng - also unzureichende Versorgung wie so schön im 'Laborbericht steht (Mangel erst ab unter 10ng). Mei Hausarzt meinte allerdings er möchte sowas nicht therapieren weil dazu ist eh die Sonne da sollte öfter an die frische Luft gehen ... echte Frechheit wie ich jetzt nun weiss da ich mich etwas mehr mit Thema Vitaminen beschäftigt habe! Ausserdem merke ich um wieviel besser es mir geht wo ich mich mehr in der Sonne aufhalten kann. Nie wieder Winter ohne Vitamin D!


Ich persönlich glaube schon daran das D Mangel ein Grund (von mehreren) ist an MS zu erkranken - Weil ich denke jede Krankheit entsteht durch irgendwelche Vitaminmangel bzw Spurenelemente!


Was ich allerdings nicht verstehe ist warum MS´lern abgeraten wird sich in der Sonne aufzuhalten.
Einerseits besteht die Gefahr von Verschlechterung bzw auch auslösung von Schüben andererseits braucht der Körper Vitamin D.

Im Kh damals hatten sie mir abgeraten in die Sonne zu gehen auch in der MS Ambulanz! (Auch die Hautärztin ist der Meinung Sonne meiden dann hat man länger eine junge frische Haut....)

Mir eigentlich egal ich lege mich in die Sonne und geniesse die Sonnenstrahlen (wenn sie nicht zu intensiv sind) weils einfach gut tut!



Habe allerdings im März folgendes "interessantes" per Newsletter erhalten:


Sonnenlicht und Vitamin D in Kindheit und Erwachsenenalter beeinflussen die Entstehung von Multipler Sklerose weniger als gedacht

22.03.2011 - Viel Sonnenlicht und dadurch viel Vitamin D - das wird oft als Grund genannt, weshalb Multiple Sklerose in warmen Ländern seltener vorkommt als in kalten. Doch alleine mit diesen beiden Faktoren lässt sich das unterschiedliche Auftreten nicht erklären.

MS tritt in gemäßigten Breiten und polaren Regionen bekanntlich viel häufiger auf als in den Tropen und Subtropen. Als ein Grund gilt die höhere UV-Strahlung in den wärmeren Regionen. Sie führt zu höheren Serum-Vitamin-D-Werten, die in epidemiologischen Studien mit einer niedrigeren MS-Rate einhergingen.

Doch so einfach lassen sich, so berichten Forscher um Dr. Robyn Lucas von der National University im australischen Canberra nach einem Bericht der „Ärzte-Zeitung", die Unterschiede bei der MS-Inzidenz zwischen den Breitengraden nicht erklären.

In einer Fall-Kontroll-Studie hatten sie sowohl Vitamin-D-Spiegel als auch die Sonnenexposition bei 216 Patienten mit einem ersten MS-Schub (erstes demyelinisierendes Ereignis) mit 395 gesunden, gleichaltrigen Kontrollpersonen verglichen.

Die Teilnehmer waren Australier, die zwischen dem 27. und 43. südlichen Breitengrad lebten.
Bei allen Teilnehmern wurden die Serumkonzentrationen von 25-Hydroxy-Vitamin-D gemessen. Die individuelle UV-Belastung ab dem sechsten Lebensjahr ermittelten die Forscher anhand eines Fragebogens sowie mit einem Test auf UV-bedingte Hautschäden.

Das Ergebnis: Wie erwartet, war die kumulative Sonnenexposition bei Patienten mit einem ersten Schub geringer als bei den Gesunden - und zwar um etwa zehn Prozent. Auch waren die Vitamin-D-Serumwerte bei den Patienten im Schnitt etwas niedriger als bei den Gesunden (75,1 versus 80,4 nmol/l).

Mit diesen geringen Unterschieden ließ sich allerdings nicht erklären, weshalb die Inzidenz von Patienten mit einem ersten MS-Schub in Australien um mehr als den Faktor 4 differiert: So bekommen am 27. Breitengrad jährlich 2,1 von 100.000 Australiern einen ersten Schub, 43. Breitengrad sind es dagegen 8,7.

Unterschiede bei der UV-Exposition, Hauttyp und Vitamin-D-Werten können nach den Berechnungen der Forscher nur ein Drittel dieser Differenz erklären. Weshalb Bewohner von tropischen und subtropischen Breiten so selten MS bekommen, das bleibt also weiterhin ein Rätsel.

Außerdem sollten die drei genannten Faktoren in zukünftigen Studien auch unabhängig voneinander betrachtet werden, um ihre Rolle genauer einschätzen zu können, empfiehlt Dr. Lucas.

Quelle: Ärzte Zeitung
Ärzte Zeitung Online
Neurology 2011, 76; 540-548


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Viele Grüsse
 
Mal ein Zitat aus einem anderen Thread:

Zum Lachen:
Die Ärztezeitung titelt heute...
https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/multiple_sklerose/article/640042/sonne-vitamin-d-schuetzen-offenbar-weniger-multipler-sklerose-gedacht.html schrieb:
Viel Sonne und Vitamin D schützen offenbar weniger vor Multipler Sklerose als gedacht

...während das Deutsche Ärzteblatt schreibt:
https://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=44616 schrieb:
Medizin Sonne und Vitamin D beugen multipler Sklerose vor

...und der Witz am Ganzen ist, beide berufen sich auf die gleiche Studie namens Sun exposure and vitamin D are independent risk factors for CNS demyelination.

So verschieden die Titel von der Tendenz her klingen, so geht es auch in den Artikeln weiter. :D

Wobei die Studie letztenendes zum Fazit kommt:
https://www.neurology.org/content/76/6/540.abstract?sid=16dddba6-d5b4-4d22-8985-ec85c5e27e67 schrieb:
Sun exposure and vitamin D status may have independent roles in the risk of CNS demyelination. Both will need to be evaluated in clinical trials for multiple sclerosis prevention.

D.h., wo die Ärztezeitung pessimistisch deluxe klingt, wirkt das Deutsche Ärzteblatt ja glatt mal überschwänglich. ;)

Fazit für mich:
Vitamin D, was mich in diesem Fall interessiert, kann sich gegebenenfalls positiv auf eine Multiple Sklerose bzw. deren Prävention auswirken.

Was zumindest schonmal kein "HAT keinerlei Wirkung" bedeutet. ;)

Ach, am Rande: Einem Bekannten, der MS hat, geht es, seit er nach Spananien ausgewandert ist, vieeeel besser als hier in DE. ;)

Kein Kommentar ;)

rosmarin
 
Hallo,

Hollik hat in seinem Buch: "Schützendes Sonnenlicht " (2005) auf Seite 81 geschrieben:

Trotz der Hoffnung weckenden Möglichkeit, Vitamin D könnte der Schlüssel zur MS-Behandlung sein, ist es bisher nicht gelungen, eine Behandlung mit aktivem Vitamin D zu entwickeln, die ein Fortschreiten der Krankheit verhindert oder aufhält

In der neuen Nutrition News (2/11) schreibt Meinrad Peterlik:

Allerdings
ist nicht nur in den USA die Ansicht
weit verbreitet, dass Vitamin D ein
Wundermittel sei, das – wenn man es
nur in genügend hoher Dosis nimmt –
vor Kopfschmerzen, Grippe, Unterleibsbeschwerden,
Magen-Darmerkrankungen,
Vergesslichkeit, Morbus Alzheimer,
Diabetes jeglicher Art, Herzinfarkt,
Multipler Sklerose u. a. schützt.
Dieser Eindruck wurde nicht nur durch
unseriöse Presseberichte, sondern auch
durch die zunehmende Zahl von unkritischen
Veröffentlichungen in sonst
angesehenen wissenschaftlichen Journalen
vermittelt, die einen Zusammenhang
zwischen einer Vitamin D- und
Calciummangelernährung mit allen
möglichen chronischen Erkrankungen
und Befindlichkeitsstörungen herstellten.
Es ist hoch an der Zeit, sich mit
diesem Phänomen kritisch auseinanderzusetzen
aus:www.medicom.cc/medicom/PDF-NutritionNews/PDF-NuNe-D/NuNe_D_2_11.pdf

Und im 6-Punkte-Papier als Fazit der Vitamin D-Konferenz am 9. April 2011 steht:

Eine Gruppe von 22 nationalen und internationalen Experten hat mit ihren wissenschaftlichen Bei-trägen die Konferenz "Vitamin D-Update 2011“ in der Charité in Berlin am 9. April 2011 gestaltet. Sie kommen aufgrund der aktuellen Datenlage zu folgenden Feststellungen:
3. Eine Fülle von wissenschaftlichen Untersuchungen in den vergangenen 20 Jahren weist darauf hin, dass ein Mangel an Vitamin D wahrscheinlich fast alle chronischen Krankheiten fördert, da-runter: Diabetes, Krebs, Bluthochdruck und Herz-Kreislauferkrankungen, Nervenerkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Infektionskrankheiten und Allergien. Die Unterzeichner fordern daher dringend eine Intensivierung der Forschungsarbeit über Vitamin D in den verschiedensten Fach-disziplinen.5. Ferner ist die derzeitig verbindliche Empfehlung für eine Zufuhr von 200 IE Vitamin D pro Tag als Ausgleich für die fehlende Sonnenexposition absolut unzureichend. Eine Verabreichung von 1000-2000 IE täglich (bzw. 7.000 – 14.000 IE /Woche je nach Lebensalter und Körpergewicht) ist insbesondere in den Wintermonaten wünschenswert. Dabei sollte ein Spiegel mindestens 20 ng/ ml im Blut erreicht werden. Amerikanische Wissenschaftler empfehlen sogar einen Zielbereich von 40-60ng/ml, wozu in einer großen Studie bis zu 10000 IE tgl. benötigt wurden. Das amerikani-sche Institut für Medizin (IOM) gibt als Obergrenze für eine gefahrlose, dauerhafte tägliche Zufuhr 4.000 IE an. Für Kinder ist eine tägliche Zufuhr von 50 IE pro Kg Körpergewicht anzustreben. Stil-lende Mütter benötigen 6000 IE pro Tag.
6. Die Wissenschaftler fordern die Fachgesellschaften und die Öffentlichkeit auf, diese Erkenntnis-se in die entsprechenden Empfehlungen umzusetzen.

peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!

Wurde bei euch ein Vitamin D überhaupt untersucht?

Egal ob MS oder andere Autoimunkrankheit, oder sind die Ärzte soweit das sie ihn regelmäsig kontrollieren schon alleine wg. Cortison-Schubtherapie?

Danke
 
Soweit ich weiß, wird, wenn überhaupt, auch nur der Spiegel des aktiven Vitamin D untersucht - nicht der der Speicherform.

Und auch das Zitat, das Peter weiter oben in die Diskussion geworfen hat, bezieht sich nur auf das aktive Vitamin D.
Es gibt jedoch durchaus positive Ergebnisse bei MS-Erkrankten durch Substitution der Speicherform, also ein einfaches Vitamin-D-Präparat...

rosmarin
 
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