Vitamin C hochdosiert
Frau Kaden ist eine Fotojournalistin, die zunächst Fotografie gelernt hat und danach noch Medizinjournalismus. Sie betreibt die multiMEDvision Agentur zusammen mit Herrn Bubenzer mit folgendem Angebot
mMv liefert als Internet-Fullservice-Agentur zudem alles für qualifizierte, erfolgreiche Internet-Auftritte Notwendige aus einer Hand - vom Konzept, über Design, Texte oder Abbildungen bis hin zur Programmierung und Realisierung kompletter Web-Auftritte. mMv kümmert sich auch um die on- und offline Web-Promotion, macht also Websites bekannt und generiert so Besucher.
Frau Kaden zieht als Beleg für die "Gefährlichkeit" von Antioxidantien eine Studie von Goran Bjelakovic heran, die seinerzeit für Schlagzeilen rund um den Globus gesorgt hat. Es ist vorstellbar, dass diese Metaanalyse genau für diesen Zweck und genau für diese Schlagzeilen durchgeführt wurde. Die Ergebnisse von Metaanalysen können durch die Art und Weise wie die Auswahl der Studien betrieben wird, die in die zusammenfassende Analyse aufgenommen werden , beeinflusst werden. Und genau davon scheint Herr Bjelakovic Gebrauch gemacht zu haben. Es sollten nämlich ursprünglich 815 Studien für die "neue" Statistik benutzt werden. Davon wurden 747 oder 91,6 (!) Prozent als
ungeeignet aussortiert. Bei 405 von diesen "nicht geeigneten" Studien war die Begründung - bitte anschnallen und festhalten: es war in beiden Gruppen der Studien niemand gestorben! Man erstellt eine "Studie", die eine erhöhte Sterblichkeit durch Vitamine "beweisen" soll und sortiert die Studien aus, in denen niemand gestorben ist?
Es ist erstaunlich, dass so eine "Arbeit" überhaupt von einer Fachzeitschrift, die als seriös gelten will, angenommen wurde.
Wenn innerhalb der Studien Telnehmer gestorben sind, dann deutet das daraufhin, dass die Studien mit kranken Menschen durchgeführt wurden. Das Ergebnis einer Meta-Analyse aus Studien, an denen Kranke teilnahmen, kann nicht auf die gesunde Bevölkerung übertragen werden.
Goran Bjelakovic führt immer wieder Meta-Analysen durch. Ein grosses Problem dieser Art von statistischer Auswertung ist, dass Fehler, die in den ursprünglichen Studien gemacht wurden, durch eine Meta-Analyse eher nicht verkleinert sondern vergrössert werden. Es gibt hinterher immer wieder Diskussionen darüber, welche Art der Auswertung hätte verwendet werden dürfen. Manchmal werden neue Auswertungsmethoden nur für eine Meta-Analyse "erfunden".
Wenn man Studien für die eigene Entscheidung heranziehen will, ob hochdosierte Nährstoffe für einen selbst hilfreich sein können, dann sollten die Studien fachlich sauber durchgeführt worden sein. Es sollten die Nährstoffe, die man selbst einnehmen möchte, in den Formen und in der Kombination, die man selbst einnehmen will, überprüft worden sein. Zum Beispiel sollte Vitamin E in seinen acht Isomeren getestet worden sein: vier Tocopherole und vier Tocotrienole. In den meisten der Studien wird eine synthetisch hergestellte Form verwendet.
Etwas Ähnliches fällt auch bei den Studien zu beta-Carotin auf. In über achtzig Prozent der Fälle wird eine synthetische Form eingesetzt, die von einem grossen Pharmahersteller nur für Studienzwecke produziert wird.
Und, was noch sehr wichtig ist: das Lesen der Originalstudie bringt einem oft ganz andere Erkenntnisse als die marktschreierischen Überschriften in den Publikumsmedien.
vG. H.