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Herausragende Heidelberger Diabetes-Forscherin ausgezeichnetNicht nur Zucker verursacht Spätschäden bei Diabetes:
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Spätfolgen einer Diabeteserkrankung, wie Nerven-, Nieren- oder Herzkreislaufschäden, lassen sich nur zum Teil durch einen gestörten Blutzuckerspiegel erklären.
Auch aggressive Stoffwechselverbindungen, die sich im Körper der Patienten ansammeln, tragen dazu bei und eignen sich als potentielle Angriffspunkte für neue Therapieansätze.
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Aggressive Moleküle sammeln sich im Körper an
Nach Daten der International Diabetes Federation (IDF) leiden in Deutschland 12 Prozent der Bevölkerung im Alter zwischen 20 und 79 Jahren an Diabetes, überwiegend Typ 2-Diabetes, auch Altersdiabetes genannt. Die chronische Erkrankung führt zu Spätfolgen wie Nerven-, Nieren- oder Herzkreislaufschäden. Forschungsergebnisse der letzten Jahre zeigen, dass diese Folgen nur zu rund elf Prozent durch den Blutzucker und die Dauer der Erkrankung zu erklären sind. „Selbst bei Patienten, deren Blutzuckerspiegel gut eingestellt ist, sammeln sich verstärkt aggressive Stoffwechselprodukte an, die im Körper z. B. chronische Entzündungen auslösen“, erklärt Professor Angelika Bierhaus.
Zu diesen schädigenden Molekülen gehören reaktive Carbonylverbindungen, insbesondere Methylglyoxal (MG), wie Professor Bierhaus in ihren Forschungsarbeiten zeigen konnte. Die Moleküle sind in hochkomplexe Stoffwechselvorgänge eingebunden. „Wir wissen jetzt, dass diese sehr reaktionsfreudigen Verbindungen zu den Hauptverursachern von Diabetes-Folgeschäden zählen. Sie führen z. B. dazu, dass Diabetespatienten chronische Nervenschmerzen entwickeln“, so die Preisträgerin.
Warum sich schädigende Stoffwechselverbindungen im Körper von Diabetes-Patienten ansammeln und warum diese nicht abgebaut werden, möchte Professor Bierhaus in zukünftigen Projekten weiter untersuchen. Hierbei könnten sich auch Ansatzpunkte für neue Behandlungsstrategien entwickeln. „Bislang gibt es noch keine zufriedenstellende Therapie, die Folgeschäden bei Diabetes verhindern kann“, erklärt die Diabetesforscherin.
Grüsse,
Oregano