Typ-5-Diabetes infolge kindlicher Mangelernährung

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... Typ-5-Diabetes ist eine neu anerkannte Form des Diabetes mellitus infolge kindlicher Mangelernährung. Vor allem Menschen in Ländern mit niedrigem Einkommen sind betroffen. Eine aktuelle Studie beschreibt erstmals die Pathophysiologie und mögliche Therapien.
...
Im Vergleich zu Typ-2-Diabetikern zeigten die Studienteilnehmer mit Typ-5-Diabetes:
  • eine deutlich reduzierte Insulinsekretion,
  • bessere periphere Insulinsensitivität,
  • eine geringere hepatische Glukoseproduktion,
  • eine höhere Glukoseaufnahme.
Zudem war das viszerale Fettgewebe sowie die hepatozelluläre Lipidakkumulation deutlich niedriger als bei Typ-2-Diabetikern. Insgesamt bestätigten diese Ergebnisse, dass Typ-5-Diabetes eine primär sekretorische Störung ohne relevante Insulinresistenz darstellt.

Diese Erkenntnisse deuten klar darauf hin, dass Typ-5-Diabetes keine Variante des Typ-2-Diabetes ist, sondern eine eigenständige metabolische Form des Diabetes darstellt. ...

In unseren Breiten wohl eine Form, die recht selten vorkommt.

Grüsse,
Oregano
 

... Bislang wurde Typ-5-Diabetes als »Diabetes mellitus in Verbindung mit Mangelernährung« (Malnutrition-related Diabetes mellitus, MRDM) bezeichnet. Die formale Anerkennung als eigener Diabetes-Typ (siehe Kasten) markiere einen Wendepunkt im Verständnis der Erkrankung, so die IDF. Typ-5-Diabetes sei erstmals vor mehr als 70 Jahren beschrieben worden, in Diskussionen um die öffentliche Gesundheit bislang aber kaum vorgekommen. Früher sei der Typ-5 oft fälschlicherweise als Typ-1 oder Typ-2 klassifiziert worden. Neuere Forschungsergebnisse hätten jedoch bestätigt, dass Betroffene mit Typ-5 ein klar abzugrenzendes metabolisches Profil aufweisen.
Kennzeichnend für Typ-5-Diabetes sind demnach eine ausgeprägte Insulindefizienz und eine schlechte metabolische Kontrolle. Im Gegensatz zu Typ-2-Diabetes wird Typ-5-Diabetes durch chronische Unterernährung vor allem in der Kindheit und Jugend ausgelöst. Man nimmt an, dass die Bauchspeicheldrüse sich infolge des Nährstoffmangels nicht ordentlich entwickelt und deshalb zu wenig Insulin produziert.
Patienten mit Typ-5-Diabetes seien insulindefizient, aber nicht insulinresistent, betont die IDF. Bei vielen Betroffenen sei der Stoffwechsel mit oralen Diabetesmedikamenten besser zu kontrollieren als mit Insulin-Injektionen. Für die Versorgung der Patienten in den zumeist ressourcenschwachen Regionen sei das wichtig, weil Oralia oft günstiger seien als Insuline.
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/jetzt-neu-typ-5-diabetes-155495/
(Hevorhebung durch mich)

Vor mehr als 70 Jahren: das war also ca. 1950, 5 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs. Da könnte es doch gut sein, daß auch die Menschen, die den Krieg und Hungern erlebt haben, betroffen sind?

Grüsse,
Oregano
 
Dieser Diabetes äußert sich aber typischerweise vor dem 30. Lebensjahr (steht im ersten Link). Ich kann jetzt nicht sehen, daß die Generation der um 1940 oder 1945 Geborenen sehr häufig in jungen Jahren Diabetes bekamen.
 
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