Themenstarter
- Beitritt
- 24.10.05
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- 6.296
Meines Wissens findet sich dieser Begriff erstmals in folgendem Titel:
Wolfgang Behringer: Kulturgeschichte des Klimas / München: C.H. Beck, 2007.
Hierzu seien folgende Rezensionen notiert:
Deutschlandradio Kultur - Kritik - Grönland war mal grün
Kulturgeschichte des Klimas. Von der Eiszeit bis zur globalen Erwrmung
Wenig ist bekannt, daß mit dem, was hinter dem erst in jüngster Zeit geprägten Begriff "Sündenökonomie" steht, den Menschen über Jahrtausende hinweg ein schlechtes Gewissen eingeredet und damit von der frühesten Kindheit an ein falsches Gottesbild eingeprägt worden ist - und dies bis heute, wie nachstehend zu zeigen ist.
Kurz: Die Überzeugung, daß Gott die Menschen für ihre Sünden straft; und je mehr sie sündigen, desto schlimmer und härter wird diese Strafe (Krankheit, Krieg, Naturkatastrophen) ausfallen, bezeichnet man als "Sündenökonomie". Diese ist von der Babylonischen Mythologie über das Judentum schließlich vom Christentum aufgenommen worden und wird bemerkenswerterweise heute noch von Vertretern der römischen Kirche vertreten; zuletzt durch Weihbischof Hubert Laun, Salzburg, zum Thema: "Love-Parade - Sünde, und die Strafe Gottes":
KATH.NET - Katholischer Nachrichtendienst
Dabei ist diese Ideologie spätestens am 1. November 1755, 9.40 Uhr Ortszeit, ad absurdum geführt worden: Alle, die an diesem Allerheiligentag die Festtagsgottesdienste in den zahlreichen Kirchen der Stadt Lissabon aufgesucht haben, sind durch das Erdbeben mit nachfolgenden großflächigen Bränden der Stadt und schließlich mehreren bis zu 15 m hohen Tsunamiwellen umgekommen. Dagegen ist jenen, die sich zu diesem Zeitpunkt in der von den Mauren gegründeten Altstadt - dem Rotlichtviertel - aufgehalten haben, nichts passiert.
Quelle:
Gerhard Lauer und Thorsten Unger (Hrsg.): Das Erdbeben von Lissabon und der Katastrophendiskurs im 18. Jahrhundert / Göttingen: Wallstein, 2008.
Damit gibt es auch heute noch zu dem, was Weihbischof Hubert Laun kürzlich in diesem Zusammenhang gesagt hat, nur eine Antwort, nämlich jene, die Immanuel Kant am 30.09.1784 auf die Frage "Was ist Aufklärung?" gegeben hat. Da der erste Abschnitt dieses Textes meist verkürzt wiedergegeben wird, sei dieser nachstehend ungekürzt notiert:
"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!, ist also der Wahlspruch der Aufklärung."
Hierzu wünsche ich Euch allen guten Mut!
Gerold
Wolfgang Behringer: Kulturgeschichte des Klimas / München: C.H. Beck, 2007.
Hierzu seien folgende Rezensionen notiert:
Deutschlandradio Kultur - Kritik - Grönland war mal grün
Kulturgeschichte des Klimas. Von der Eiszeit bis zur globalen Erwrmung
Wenig ist bekannt, daß mit dem, was hinter dem erst in jüngster Zeit geprägten Begriff "Sündenökonomie" steht, den Menschen über Jahrtausende hinweg ein schlechtes Gewissen eingeredet und damit von der frühesten Kindheit an ein falsches Gottesbild eingeprägt worden ist - und dies bis heute, wie nachstehend zu zeigen ist.
Kurz: Die Überzeugung, daß Gott die Menschen für ihre Sünden straft; und je mehr sie sündigen, desto schlimmer und härter wird diese Strafe (Krankheit, Krieg, Naturkatastrophen) ausfallen, bezeichnet man als "Sündenökonomie". Diese ist von der Babylonischen Mythologie über das Judentum schließlich vom Christentum aufgenommen worden und wird bemerkenswerterweise heute noch von Vertretern der römischen Kirche vertreten; zuletzt durch Weihbischof Hubert Laun, Salzburg, zum Thema: "Love-Parade - Sünde, und die Strafe Gottes":
KATH.NET - Katholischer Nachrichtendienst
Dabei ist diese Ideologie spätestens am 1. November 1755, 9.40 Uhr Ortszeit, ad absurdum geführt worden: Alle, die an diesem Allerheiligentag die Festtagsgottesdienste in den zahlreichen Kirchen der Stadt Lissabon aufgesucht haben, sind durch das Erdbeben mit nachfolgenden großflächigen Bränden der Stadt und schließlich mehreren bis zu 15 m hohen Tsunamiwellen umgekommen. Dagegen ist jenen, die sich zu diesem Zeitpunkt in der von den Mauren gegründeten Altstadt - dem Rotlichtviertel - aufgehalten haben, nichts passiert.
Quelle:
Gerhard Lauer und Thorsten Unger (Hrsg.): Das Erdbeben von Lissabon und der Katastrophendiskurs im 18. Jahrhundert / Göttingen: Wallstein, 2008.
Damit gibt es auch heute noch zu dem, was Weihbischof Hubert Laun kürzlich in diesem Zusammenhang gesagt hat, nur eine Antwort, nämlich jene, die Immanuel Kant am 30.09.1784 auf die Frage "Was ist Aufklärung?" gegeben hat. Da der erste Abschnitt dieses Textes meist verkürzt wiedergegeben wird, sei dieser nachstehend ungekürzt notiert:
"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!, ist also der Wahlspruch der Aufklärung."
Hierzu wünsche ich Euch allen guten Mut!
Gerold