Sterbehilfe-Debatte: der Weg des Sterbefastens

ob man sich in einem pflegeheim oder krankenhaus wirklich daran halten würde, was in einer patientenverfügung steht, wage ich zu bezweifeln. aber wenn man eh sterben will, kann man ja auch zuhause bleiben und so sterben wie man möchte.

da hab ich was zu meinen eigenen erfahrungen mit mehrere tage lang nicht mehr essen (das kann man ja etliche wochen durchhalten) und vor allem nicht mehr trinken (in meinen fall bisher aber immer nur nicht können wegen schwerer krankheit o.ä.) geschrieben. https://www.symptome.ch/threads/freitod-durch-verdursten.140868/


lg
sunny
 
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Das ist ein Thema, das ich für wichtig halte, vor allem, solange der Mensch selbst bestimmen kann, ob er essen und trinken möchte oder eben nicht.

Eigentlich ist es doch vor allem ein Thema, wenn die Menschen nicht mehr selbst bestimmen können, ob sie essen und trinken wollen, oder nicht! Denn ab da werden die Menschen "zwangsernährt" (das muss nicht mal durch eine Sonde geschehen, sondern es genügt schon, wenn ein dementer und physisch wehrloser Mensch, zum essen und trinken durch "reinschieben" genötigt wird, selbst erlebt) und das Sterben künstlich in die Länge gezogen. Einem Menschen, der noch geistig und körperlich voll da ist, etwas beizubringen, was er nicht will, ist weitaus schwieriger.
Oder meintest du jetzt im Sinne von Vorsorgen solange man noch kann im Sinne einer Verfügung etc.?

LG
 
Hallo Piratin,

ich meine, daß man auf jeden Fall in der Patientenverfügung vermerken sollte, daß man nicht künstlich ernährt werden möchte, um ein Leben zu verlängern, das man so nicht leben möchte. Ob das dann z.B. in einem Heim auch so gemacht wird, ist unklar. Aber versuchen sollte man das schon.
Bei meiner Mutter gab es einst schriftlich den Wunsch, nicht künstlich ernährt zu werden. Trotzdem wurde sie über lange Zeit zunächst mit einer Nasensonde, dann mit einer Magensonde ernährt. Sie selbst konnte sich nicht mehr wehren.
Als wir Kinder darauf hinwiesen, daß sie das nie gewollt hatte, sagte man uns, daß wir sie dann nach Hause nehmen müßten. Der Arzt wörtlich "wir sind dazu da, das Leben zu erhalten und nicht zum Tode beizutragen". Das Mitnachhausenehmen war damals (ca. 2003/2004) nicht möglich, also dauerte diese Art der "Lebenserhaltung" noch eine Weile an.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

das ist wirklich eine erschreckende Geschichte. Dann müsste man am besten schon das Heim so auswählen, dass solche Dinge auch berücksichtigt werden. Ich denke, rechtlich gesehen, ist man da vielleicht in einer Grauzone, aber auch, dass viele Ärzte und Pflegepersonal nicht richtig informiert sind und/oder eine Hemmschwelle haben, jemanden in einem natürlichen Sterbeprozess gehen zu lassen.
Meine Oma wurde auch noch bis zum letzten Tag, obwohl sie schon gar nicht mehr wach und ansprechbar war, geschweige denn noch richtig schlucken konnte heimlich von ihren sonst wirklich ganz tollen Pflegerinnen ernährt. Dem kam man einfach nicht bei, man hätte quasi 24/7 Wache schieben müssen oder halt komplett selbst pflegen. Sie waren allesamt der festen Überzeugung, man darf jemanden nicht "verhungern" lassen. Und wer handelt schon gegen seine eigene Moral?

LG
 
Hallo Piratin,
Dann müsste man am besten schon das Heim so auswählen, dass solche Dinge auch berücksichtigt werden.
Ich habe von einer Freundin gehört, daß ihre Mutter, die in einem anthroposophischen Heim lebte, dort letzlich nur noch über ca. 3 Wochen getrunken hat, dann wurden nur noch ihre Lippen befeuchtet und dann stark sie ruhig und friedlich.

Grüsse,
Oregano
 
Ich würde nie in ein Heim gehen, geschweige in eine Klinik, wenn es denn soweit ist.
Irre Politiker, irre Ärzte und Sonstige reglementieren in einer Demokratie den eigenen Willen.
Wenn ich es heute noch mal zu entscheiden hätte, würde ich Deutschland verlassen.
Ich selbst kenne mehrere examinierte Krankenschwestern, die alle
vorzeitig aufgegeben hatten wegen völlig unzumutbaren Zuständen in Kliniken und Heimen.
Aufgrund der demografischen Entwicklung werden diesbezüglich in den nächsten Jahren nur noch Horrorberichte die Regel sein.
Gute Nacht Deutschland.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Piratin,

Ich habe von einer Freundin gehört, daß ihre Mutter, die in einem anthroposophischen Heim lebte, dort letzlich nur noch über ca. 3 Wochen getrunken hat, dann wurden nur noch ihre Lippen befeuchtet und dann stark sie ruhig und friedlich.

Grüsse,
Oregano

Das finde ich gut, so sollte es sein. Ich habe die Hoffnung, dass sich diese Art des Sterbens langsam durchsetzt, statt die Leute wochen-,monate- oder schlimmstenfalls jahrelang künstlich am Leben zu halten.
 
Soweit die aktuelle Situation.......

Ja, solche Berichte tun natürlich ihr übriges. In D verschärft sich die Situation dadurch immer weiter. Einerseits wird der Bereich Pflege kaputt geredet und andererseits kaputt gespart. Wieder auf der anderen Seite steigen die Beiträge immer weiter... Optimale Bedingungen also für skrupellose Investoren... Läuft, würde ich sagen. :cool:

Der einzige Ausweg für jeden persönlich: nie richtig krank und alt werden. ;)

Viele Grüße blunsi2
 
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