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Stent für verkalkte Herzkranzgefäße sind gefährlicher als bisher gedacht.
Artikel aus der Welt am Sonntag v. 28.1.07
Liebe Grüße
Anne S.
Artikel aus der Welt am Sonntag v. 28.1.07
Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen beeinträchtigen die Versorgung des lebenswichtigen Organs, und sie können Ursache eines Infarkts sein. Ein winzig kleines Drahtgeflecht, das die störungsfreie Blutversorgung wieder herstellt, sorgt jetzt in der Fachwelt für heftige Diskussionen. Für viele Herzkranke sind diese sogenannten Stents zunächst Lebensretter. Doch sie erhöhen das Risiko, Monate oder Jahre nach dem Einsetzen einen tödlichen Herzinfarkt zu erleiden, besonders wenn sie mit speziellen Medikamenten beladen sind. Wie groß die Gefahr tatsächlich ist darüber streiten die Experten. Seit Mitte der 90er-jahre werden die kleinen Metallgitter eingesetz. Doch bei 30 % der Patienten verengt das Blutgefäß erneut. Mediziner sprechen von einer Restenose. Sind die kleinen Metallgitter jedoch mit Medikamenten imprägniert, die das Zellwachstum hemmen, dann sinkt das Risiko einer Restenose auf nur noch drei Prozent. Doch der Jubel über diesen Erfolg ist verklungen.
Jüngste Untersuchungen enthüllen nämlich schockierende Daten. Langfristig erhöhen die neuen Medikamentenstents das Risiko für einen tödlichen Herzinfarkt um bis zu 60 %, weil auf der unebenen Oberfläche des Implantats leichter Blutgerinsel entstehen. Eineinhalb Jahre nach der Behandlung, so das Fazit der sogenannten BASKETLATE-Studie, ist jeder zwölfte Patient tot. Diese Langzeitfolgen wurden bislang übersehen.
Deshalb erhalten die Stent-Träger jetzt blutverdünnende Medikamente.......
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Stents, die sich im Körper auflösen, könnten in einigen Jahren zur Methode der Wahl werden. Die Prothesen müssten nicht dauerhaft im Körper bleiben, sagt John Ormiston vom Auckland City Hospital in Neuseeland. Sind die Gefäße sechs Monate nach der Erweiterung noch offen, können sie als geheilt betrachtet werden. Ein permanentes Implantat macht bei einem zeitlich begrenzten Problem Sinn. Ich denke in zehn Jahren werden wir darüber lachen, das wir Metallstücke dauerhalt in Herzkranzarterien implantiert haben, sagt der Kardiologe.
Liebe Grüße
Anne S.