Stärkung der emotionalen Intelligenz

Hallo Mara

Ja, klar! Das liest sich schlüssig und logisch. - Nur, da sind halt noch Gefühle gebunden und ich bin als Mensch wohl in diesem Aspekt des Lebens anders als du.
Wie oft war ich schon neidisch, weil ich wirklich gerne mehr LMAA gehabt hätte... - Nur... bei mir funzt das nicht auf Befehl. Ich bekomme Distanz dadurch, dass ich meine Gefühle fühle (nicht verdränge oder reinflutsche und mich von ihnen überwältigen lasse, eher so eine Art "Balancepunkt", bei dem ich meine Gedanken wahrnehme und meine Gefühle fühle, aber auch Distanz habe.

Klar, das Leben ist ein Prozess. Deshalb weiss ich, dass auch diese schwierigen Gefühle wieder vorbei gehen. Sie sind auch heute nicht mehr so wie gestern.

Herzliche Grüsse
Fauna
 
Oh... ich war lange nicht mehr hier! :)

Ich stehe an einem anderen Ort in meinem Leben und habe sehr, sehr viel erlebt, auch gelernt in der Zwischenzeit.

Vieles lässt mich kühler als früher. Das habe ich einer für mich sehr schwierigen Familie zu verdanken, die mich emotional sehr gefordert hat im vergangenen Winter.

Ich habe meinen Job gekündigt, weil es mir an diesem Arbeitsort einfach nicht gut ging.

Dann habe ich mir eine Auszeit geschenkt, die ich zuerst für eine lange Radtour (1'700 km) genutzt habe. Letzte Woche war ich in den Bergen mit meiner Tochter und übermorgen werde ich auf eine Hochtour gehen mit meinem Mann, auch noch etwas klettern...

Langsam aber sicher kommen Gedanken an meine Arbeit. Ich habe einen kleinen Auftrag in meiner selbständigen Arbeit für den Oktober. Was ich aber generell tun werde, steht in den Wolken.
Weil mein Stoffwechsel aus dem Lot ist, spüre ich die Psyche - damit die Sorgen wegen der Arbeit - mehr. Vielleicht habe ich auch aus - verdrängter - Sorge um die Arbeit, die Ernährung vernachlässigt. Auf jeden Fall machen mir die Tage zuhause mehr Mühe als die unterwegs... -

Mal sehen.
 
Die Grundfähigkeiten des EQ sind nach D. Goleman:

1. Selbstwahrnehmung (der eigenen Gefühlswelt)
2. Selbstregulation (Umgang mit den eigenen Gefühlen)
3. Selbstmotivation (Brauchen der emotionalen Energie für das Erreichen persönlicher Ziele)
4. Wahrnehmen der Gefühle der Mitmenschen
5. Umgang mit den Gefühlen der Mitmenschen

So habe ich es im ersten Beitrag hier zitiert. Mittlerweile bin ich unschlüssig, was emotionale Intelligenz wirklich ist. Ok. Goleman hat das so definiert und ich finde es nach wie vor aufschlussreich und gut.

Jedoch: Was bedeutet das alles wieder konkret? (die fünf Grundfähigkeiten)- Klar hat Goleman sie beschrieben und definiert. Aber so genau sind sie mir nicht mehr präsent.


Hmmm….
 
Hallo Fauna :wave:
Vieles lässt mich kühler als früher. Das habe ich einer für mich sehr schwierigen Familie zu verdanken, die mich emotional sehr gefordert hat im vergangenen Winter.
Ich denke mir auch von der lieben Familie kann man sich distanzieren, falls nötig; hoffentlich wohnt ihr entfernt ;).
Ich habe meinen Job gekündigt, weil es mir an diesem Arbeitsort einfach nicht gut ging dort.

Dann habe ich mir eine Auszeit geschenkt, die ich zuerst für eine lange Radtour (1'700 km) genutzt habe. Letzte Woche war ich in den Bergen mit meiner Tochter und übermorgen werde ich auf eine Hochtour gehen mit meinem Mann, auch noch etwas klettern...

Langsam aber sicher kommen Gedanken an meine Arbeit.
Ich finde es toll, dass du überhaupt die Möglichkeit hattest deinen Job zu kündigen, weil es dir nicht gut ging. Viele Menschen sind dringend auf ihren Verdienst angewiesen und harren manchmal in unliebsamen Jobs Jahrelang aus.

Alles Gute auf deinem weiteren Weg wünscht dir Mara
 
Hallo Mara

Das war nicht so gemeint, dass diese Familie meine eigene ist... - Es war eine Familie aus der Schule, in der ich gearbeitet habe. - Und... ich meinte das ernst, dass ich ihr viel zu verdanken habe. Ich würde nicht dort stehen, wo ich jetzt stehe, wenn diese Familie nicht so wäre, wie sie nun eben mal ist...

Auch ich wünsche dir alles Gute auf deinem weiteren Weg.
Fauna
 
Es ist etwas nervig! - Genau dann, wenn ich mit meinem Mann auf einen Schneeberg steigen möchte, kommt eine Störung. - Wegen - des eigentlich so lange ersehnten - Regens können wir keine Hochtour machen Ende dieser Woche. Wirklich schade!

Nun habe ich eine Herausforderung auf sehr hohem Niveau: Anstatt mich weiter auf die vergletscherten Gipfel freuen zu können, muss ich mich umstellen. Wahrscheinlich fahren wir ins Tessin. In Ponte Brolla hat es wunderschöne Kletterrouten, auch nicht allzu schwierige! - Trotzdem finde ich es sehr schade!

Aber ich gehe nachher ev. auf die Grande Traversata delle Alpe. Das ist ein Fernwanderweg durch die piemontesischen Alpen, von der Schweizergrenze nach Ventimiglia am Mittelmeer. Es sind über 60 Etappen. Selbstverständlich würde ich nur einen kleinen Teil davon machen. - Nun überlege ich mir, ob ich mir das alleine zutraue. Eigentlich ist es nicht sinnvoll alleine in einem so abgelegenen Teil der Alpen zu trekken, schliesslich bin ich auch keine 20 mehr!
Als Alternativen stehen mir viele andere Fernwanderwege durch die Alpen zur Verfügung. In der Schweiz sind diese viel häufiger begangen, so dass andere Wandernde eher mal helfen könnten im Notfall. Auch gibt es viel weniger Funklöcher. - Im Piemont gibt es sozusagen kein Wifi und es hat sicher auch viel grössere Funklöcher, so dass ich nicht mal abends meinen Mann sicher anrufen oder smsen könnte, dass ich gut angekommen bin... - Es ist mir wichtig verantwortungsbewusst zu sein.

Sicher möchte ich aber ein zweiwöchiges Trekking machen. Ich könnte auch noch meine Radtour zu Ende bringen von Salzburg nach Venedig oder Triest. Dafür müsste ich nur den Rücktransport von zu hause aus organisieren. - Mal sehen. Ich bin gespannt, was ich machen werde...
 
Liebe Mara
Ich finde es toll, dass du überhaupt die Möglichkeit hattest deinen Job zu kündigen, weil es dir nicht gut ging. Viele Menschen sind dringend auf ihren Verdienst angewiesen und harren manchmal in unliebsamen Jobs Jahrelang aus.

Hmm… ich vermute, dass noch viele andere diese Möglichkeit hätten, dass es aber auch Mut braucht, in die Unsicherheit zu gehen. Es ist ja nicht so, dass ich jetzt nie mehr etwas arbeiten will/kann … - Es wäre auch nicht gesund! - Es ist eine grosse Herausforderung, mir nachher wieder ein Arbeitsfeld zu suchen und mich dem zu stellen. Von aussen liest es sich vielleicht locker und als grosses Privileg. Ist es klar auch! Aber es ist unbequem und ist auch mit einer unsicheren Lebenssituation verbunden. Es braucht wirklich auch sehr viel Mut und Vertrauen ins Leben...

Und wenn ich an viele Menschen denke, die ausharren und die ich kenne, bin ich sicher, dass einige tatsächlich auch andere Möglichkeiten hätten...

Liebe Grüsse und einen wunderbaren Tag wünsche ich dir
Fauna
 
Nach dem Abschluss meiner Arbeit anfangs Juli bin ich sofort auf eine lange Radtour gestartet. Eigentlich sollte es von Kopenhagen ans Mittelmeer gehen.
Es war aber einfach zu heiss. Durchfall setzte uns lahm. Meine Recherchen unterwegs zeigten mir auch, dass es sehr schwierig ist, das Rad wieder nach Hause zu bringen. Deshalb entschied ich mich kurz vor Salzburg mit dem Zug nach Hause zu fahren.

Mittlerweile bin ich ja wieder gut zu Hause angekommen, bin schon seit zwei Wochen von meiner Radtour zurück. Aber ich hole sie immer wieder mal hoch, denn auch schöne Erfahrungen wollen verarbeitet sein. Und diese Wochen unterwegs waren eine sehr dichte Erfahrung - wunderschön, aber intensiv! Deshalb will ich ihr auch immer wieder mal Raum geben, damit sie sich integrieren kann. Deshalb dieser kurze Reisebericht:

Die Radtour war super! Die ersten Tage in Kopenhagen mit meinem Mann war ich etwas hibbelig, wäre gern sofort losgefahren. Aber die Stadt hat mir super gut gefallen. Sie strahlt Lebensfreude und Freundlichkeit aus. Noch nirgends habe ich so viele Fahrräder gesehen... - Einfach toll!

Die ersten 10 Tage war ich alleine unterwegs. Es war noch nicht so heiss und die Landschaft der Ostsee entlang toll. Für mich war die Freiheit, genau das zu tun, was mir entspricht so toll: Tempo, Rasten, Fotohalte, Essen etc. - Mit keinem/r war eine Absprache nötig. Gleichzeitig hatte ich ein klares Programm mit einem Etappenziel. Es war toll!

Mich haben auf dieser Strecke vor allem die Hügelgräber aus der Jungsteinzeit beeindruckt. Cool fand ich auch die unterschiedlichen Verbindungen zwischen den Inseln von Dänemark: Brücken, Dämme, Fähren...

Die Mecklenburgsche Seenplatte war landschaftlich anders, aber auch mit viel Wasser. Schön fand ich, dass ich mich wieder mit den Menschen besser verständigen konnte. Mein Englisch ist nicht soooooo wahnsinnig gut. Es genügt, um das Alltägliche zu sagen und zu verstehen, aber nicht mehr...
Die Fahrt an den Kanälen und Seen auch durch die Wälder war sehr schön. Rheinsberg gefiel mir sehr gut! Auch die Landschaft an der Havel. Eine Ziegelei, die auch ein Arbeitslager in der ehemaligen DDR war, beeindruckte mich sehr. Das ehemalige KZ Sachsenhausen liess ich dann doch aus, obwohl ich es besuchen wollte. Schon am Eingang war ich von den überschwappenden Gefühlen überwältigt. - Auch das beeindruckte mich tief.

In Spandau hatte ich dann eine schöne Begegnung mit einer Frau. Von dort an war dann mein Mann mit auf der Tour. Zuerst musste ich mich so richtig daran gewöhnen, nicht mehr allein zu sein. Ein wenig schien ihn das zu verletzen, dass ich mich nicht so sehr nach ihm gesehnt hatte. Aber er war auch froh... -

Die Strecke bis Wittenberg war sehr dünn besiedelt. Auch Fichtenwald spürte ich sehr bedrückend... - Die Landschaft an der Elbe bis zur tschechischen Grenze war dann eher bequem, weil so schön flach und mit vielen Infrastrukturen (Restaurants, Dörfer, Städte, Fähren etc.) Ein paar schöne kleine Städte und natürlich Dresden. Dresden gefiel mir auch sehr gut, die Ausstrahlung vor allem...

Die Veränderung der flachen Landschaft in die Sächsische Schweiz war toll, auch die Strecke von der Mündung der Moldau an bis Prag fand ich berührend schön! Prag selber war mir zu sehr eine Touristenstadt. Erst beim Losfahren und Durchfahren der Vororte bekamen wir wieder das "normale" Tschechien zu sehen... - Das fand ich dann wieder interessanter. Ich war froh, dass in Tschechien mein Mann mit dabei war, denn dort konnte ich ja nicht mal eine Speisekarte lesen... geschweige denn verstehen... Wir sprachen mit den Menschen wie früher als junge Frau in Griechenland. Ok. in Tschechien konnten viele Menschen Deutsch und / oder Englisch.

Der Moldauradweg war im Gegensatz zur bisherigen, sehr flachen Strecke anstrengend, aber viel weniger befahren, fast schon etwas einsam, aber sehr, sehr schön! Zwei Städte haben uns auch besonders gefallen.

Aber ich war wieder froh, in Österreich wieder gut mit den Menschen sprechen zu können. Von der Menge Radfahrender auf der Strecke zwischen Linz und Passau waren wir fast erschlagen... Der Innradweg war dann wieder anstrengender und er ist auch weniger bekannt. Entsprechend weniger Leute befahren ihn.

Auch wenn wir dann die letzte Strecke, auf der die Hügel wieder höher werden und die Landschaft bergig wird bis Innsbruck mit dem Zug machten, weil mein Mann so starken Durchfall hatte, war der Wechsel der Landschaft beeindruckend.

Ich würde sofort wieder losziehen auf eine Radtour. - Nur lieber von zu Hause aus, denn der Aufwand mit dem Flieger finde ich nicht so schön... - Und Wegfahren und am Schluss, die gefahrene Strecke mit den ÖV zurückfahren und merken, wie weit ich gekommen bin, finde ich irgendwie schöner!

Ein Wunsch für alle hier im Forum, die immer wieder an emotionalen Tiefs leiden oder gerade mit Depris oder PTBS kämpfen: Ich wünsche euch, dass ihr alle auch diese Erfahrung machen dürft, dass PTBS/Depression völlig unwichtig wird, dafür das Leben überhaupt ganz wichtig!
 
Ich habe mich für eine zweiwöchige Wanderung in den Schweizer Alpen, genauer von Ost nach West durch den Kanton Graubünden entschieden. In Müstair im Val Müstair beginne ich, am Gotthard beende ich meine Tour.

Selbstverständlich bin ich jetzt, wo ich das entschieden habe nervös und Zweifel- / Angstgedanken machen sich breit. Aber das kenne ich auch von der Radtour :p) :cool: :)

Gestern bin ich hingesessen und habe mir eine Tour zusammengestellt. Sie führt mich durch Bergtäler, über Pässe und in Hütten, wo ich noch nie war.

Nun bin ich hibbelig. :) Aus der Klettertour im Tessin wird nichts. Wir möchten beide nicht dorthin. Einerseits haben mein Mann und ich uns auf eine Hochtour gefreut. Andererseits ist auch im Tessin das Wetter nicht besonders gut und v.a. auch noch ziemlich heiss. Nun werde ich wohl am Wochenende ins Val Müstair fahren und dann am Montag, wenn das nächste Hoch beginnt, losziehen.
 
Heute Mittag fahre ich ins Engadin. Morgen geht die Tour los.

Ich habe sie gestern noch minimal geändert. Ziel ist jetzt nicht mehr der Gotthardpass sondern der Oberalppass. Etwas kürzer und landschaftlich für mich interessanter.

Ich bin wirklich hibbelig und etwas nervös. Leider ist der Wetterbericht für Donnerstag nicht mehr besonders gut. Das ist genau der Tag, an dem ich über einen schwierigen Weg über einen sehr hohen Pass gehen möchte (fast 2'900m). Aber ich habe eine Alternativroute im Köcher. Weniger attraktiv zwar, aber sicherer bei unsicheren Verhältnissen...

Mal sehen...

Jetzt mache ich noch eine Liste mit den Angaben zu meinen Übernachtungsorten während der kommenden Woche und ein paar Überweisungen, damit ich keine kostenpflichtigen Mahnungen bekomme... - Nachher noch ein Spaziergang mit meinem Mann - und um 14.00 gehe ich auf den Zug.

Ja, ich freue mich!
 
Gestern habe ich mich im Engadin entschieden, die Tour abzubrechen oder zu unterbrechen, weil einfach drei Tage mehr oder weniger Dauerregen angesagt worden ist. Das ist auf der Höhe, auf der ich gewesen wäre (bis fast 2'700m) schon etwas gefährlich, weil es unter Null Grad geworden wäre (Schnee, Eis, Nebel, rutschige Wege, überspülte Bäche, dadurch schwierige Bachquerungen, ev. weggespülte oder überflutete Bäche... - Und... es gibt keine absolut wasserdichten Bergschuhe aus Leder und auch keine atmungsaktive und gleichzeitig wirklich wasserdichte Kleidung. - Entweder von innen oder aussen wird frau/man nass.. - In meinem 22-Liter-Rucksack habe ich nicht allzu viele Kleider zum wechseln dabei....
Es war ein Abenteuer, das ich weiter fortsetzen möchte.

Dieser Unterbruch wurde für mich zu einer guten Erfahrung: Zuerst war ich enttäuscht, fühlte mich als Versagerin. Ganz spontan blieb ich erwachsen, entschied, was vernünftig war, hatte Verständnis für meine Gefühle und Gedanken. Ich wusste, dass weder die Gefühle noch die Gedanken wahr waren, konnte sie aber akzeptieren und loslassen!
Zuhause, als es gestern den ganzen Tag und auch während der ganzen Nacht, war ich froh in meinem Bett zu sein. Unterwegs nach Hause hatte ich für heute Mittag mit einer Freundin abgemacht: Schon wieder etwas, worauf ich mich freuen konnte. -

Ob und wie ich weiter machen werde, werde ich sehen. Aber auf jeden Fall habe ich eine ganze Liste von weiteren Ideen für Outdoor-Abenteuer. Das Leben ist schön. - Und: ICH HATTE VIER TAGE BESTES WETTER UND WUNDERBARE LANDSCHAFTEN ERLEBEN DÜRFEN, AUCH MEINEN KÖRPER, DER STARK IST! - Dass ich diese Chance habe, dafür bin ich von Herzen dankbar und ich freue mich auf die nächste Tour!

Nachts mache ich eine weitere neue Erfahrung: Ich bekam Versagergedanken und -gefühle wegen meiner Arbeit. - Ok. - Ich konnte damit gleich umgehen, wie mit meiner Enttäuschung! Anerkennen und weiterziehen lassen - im Bewusstsein: Es sind meine Gedanken und Gefühle, die ich habe, die ich aber nicht bin. - Dadurch merkte ich, dass ich mich entschieden habe, wieder selbständig zu arbeiten. - Es mag klappen oder nicht. Und ich brauche mich nicht mit Erfolgsdruck zu stressen oder mit Ängsten und Selbstzweifeln. Ich darf mich auf meine Wünsche und Ziele ausrichten und darauf vertrauen, dass ich die richtigen Wege für mich finden werde. Wenn es sein soll, schaffe ich es. Wenn es nicht sein soll, mache ich eine andere, für mich wichtige Erfahrung.

Heute Mittag war ich dann noch in der nahen Stadt verabredet mit einer guten Freundin. Sie fand meine Ausstrahlung toll und findet, dass mir meine Touren sehr gut getan haben. Ich rede anders, verhalte mich anders … - Darüber habe ich mich gefreut!

In der Buchhandlung sprang mich dann ein Buch an - und ich wusste, dass dieses Thema etwas mit meiner neuen, weiteren beruflichen Arbeit zu tun haben wird.
 
Liebe Mara
Hmm… ich vermute, dass noch viele andere diese Möglichkeit hätten, dass es aber auch Mut braucht, in die Unsicherheit zu gehen. Es ist ja nicht so, dass ich jetzt nie mehr etwas arbeiten will/kann … - Es wäre auch nicht gesund! - Es ist eine grosse Herausforderung, mir nachher wieder ein Arbeitsfeld zu suchen und mich dem zu stellen.

Hm Fauna, klar braucht es auch Mut,
doch wenn die Finanzen stimmen geht das doch recht einfach ;)

Aber auf jeden Fall habe ich eine ganze Liste von weiteren Ideen für Outdoor-Abenteuer. Das Leben ist schön. - Und: ICH HATTE VIER TAGE BESTES WETTER UND WUNDERBARE LANDSCHAFTEN ERLEBEN DÜRFEN, AUCH MEINEN KÖRPER, DER STARK IST! - Dass ich diese Chance habe, dafür bin ich von Herzen dankbar und ich freue mich auf die nächste Tour!

Ich finds toll, dass du dir solche Erfahrungen leisten kannst.

Es sind meine Gedanken und Gefühle, die ich habe, die ich aber nicht bin. - Dadurch merkte ich, dass ich mich entschieden habe, wieder selbständig zu arbeiten. - Es mag klappen oder nicht. Und ich brauche mich nicht mit Erfolgsdruck zu stressen oder mit Ängsten und Selbstzweifeln. Ich darf mich auf meine Wünsche und Ziele ausrichten und darauf vertrauen, dass ich die richtigen Wege für mich finden werde. Wenn es sein soll, schaffe ich es. Wenn es nicht sein soll, mache ich eine andere, für mich wichtige Erfahrung.

Fauna, wie ernährst du dich in der Zeit, wo du deine Selbstwerterfahrungen sammelst?

Ich grüße dich,
Mara
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Mara

Ich verstehe nicht, was du mit deinen Posts bezüglich "Finanzen" bezweckst oder damit sagen möchtest. -

Und … ich bin sicher, dass "Mut" (der Mut zu vertrauen, dass ich auch in Zukunft genug fürs Leben habe) wichtiger ist als die konkreten Finanzen, auch was ich mir später finanziell zu-MUT-en möchte, weil ich mich in die finanzielle Unsicherheit begeben habe durch meine Kündigung. - Es gibt auch sehr grosse Unterschiede im persönlichen Erleben, was finanzielle Sicherheit ist. (Und mit welchem Komfort frau/man auf so einer Wanderung unterwegs ist.)
Wie kommst du darauf, dass ich keine finanziellen Sorgen habe? (Das lese ich aus deinen Postings. Vielleicht hast du ja das nicht gemeint.)
Und... liest du auch, das ich mich als sehr privilegiert fühle, dass ich das erleben darf? Und dass ich sehr dankbar dafür bin?

Vermutest du einen Zusammenhang zwischen Ernährung und "Selbstwerterfahrungen"? - Und was meinst du genau mit "Selbstwerterfahrungen"?

Herzliche Grüsse
Fauna
 
Heute fühle ich mich schlaff und etwas grippig. Ich bin leicht erkältet. Der Hals brennt und der Kopf brummt und schmerzt ein wenig.
Bei meinem Referat komme ich nicht so richtig vorwärts. Irgendetwas hindert mich...

Aber wir haben wunderschönes Wetter, so richtig schön warm. Ich habe Äpfel gepflückt und Schnitte in Weisswein eingekocht zum Einfrieren. Meinem Mann habe ich eine Menge mit ins Büro mitgegeben zusammen mit ein Paar Birnen und Trauben. Sieht schön aus! - Nun hoffe ich, dass einige seiner Mitarbeitenden anspringen und ein paar Früchte mit nach Hause nehmen...

Die Äpfel sind sehr, sehr lecker. Aber wir haben sicher noch 200kg auf dem Baum... - nicht übertrieben. Es ist einfach zu viel für uns!
 
Es geht mir wieder etwas besser. Der Hals kratzt noch.

Systematisch möchte ich mir weiter das Selbstvertrauen aufbauen. In vielen Bereichen habe ich es schon: unter Menschen (Bekannten, Privatbereicht überhaupt), Kochen, Bergtouren, Radtouren, Aufräumen.

Das möchte ich jetzt ganz bewusst auf meine berufliche Situation übertragen. Mit dem sanften Einbruch vorgestern, verbunden mit einer schlechten Nacht konnte ich locker umgehen. Überhaupt kann ich mich auf meinen gesunden Menschenverstand schon sehr gut verlassen. - Er übernimmt, wenn ich in die kindliche Opferhaltung zurückfallen möchte, auch in die Hilflosigkeit etc.

Von unseren Äpfeln sind schon ziemlich viele weg. Ich habe eine Rundmail an Bekannte geschrieben. Da haben sich einige gemeldet und es sind schon viele kg weg... - *lach* jetzt befürchte ich schon, dass ich einige enttäuschen muss, weil es kein Obst mehr hat... :0236: (Die alten Muster zeigen sich immer wieder und überall... - Aber ich weiss, dass vieles, was ich denke ganz einfach nicht wahr ist. Es lohnt sich, es auf den Wahrheitsgehalt zu prüfen. Auch was andere sagen und denken, lohnt sich zu prüfen. Auch sie haben die Wahrheit nicht für sich gepachtet...

Heute morgen habe ich aus unserem Mangold eine leckere Quiche gebacken, habe für eine Bekannte aus Fallobst ein feines Apfelmuss zum Einfrieren gekocht, habe sehr viel aufgeräumt und mit einer ersten Klientin telefoniert, Wäsche erledigt...

Für heute Nachmittag ist das Vorkochen für eine Einladung heute Abend geplant, Trauben pflücken und dren Saft einfrieren, Birnen heiss einfüllen (ein erster Versuch) und weiter aufräumen und das Referat weiter entwickeln. Eigentlich wollte ich noch mein neues Handy zurückbringen, der Akku funktioniert nicht richtig.

Mal sehen, sicher krieg ich vieles hin, aber nicht alles.
 
Seit gestern fühle ich mich unwohl: grippig, Kopf- und Gliederschmerzen, Druck auf der Brust. Trotzdem haben wir gestern noch einen zweistündigen Abendspaziergang gemacht. Aber ich war nachher völlig groggy und wollte nur noch liegen und schlafen. Leider geht schlafen mit Kopfweh nur schlecht.

Auch heute bin ich matschig und werde mich nochmals hinlegen.
 
Das hat mich heute Morgen angesprochen: (Zitat der Woche von S. Nidiaye)

Weißt du eigentlich, in welchem Ausmaß Begegnung zugleich Berührung ist?
Weißt du, dass jeder deiner Blicke das, worauf er sich richtet, berührt und von ihm berührt wird?
Safi Nidiaye, Intimität. Das Geheimnis des Glücks

Ja, und mir ist durch den Kopf und das Herz gegangen, dass Intimität mit mir selber so wunderbar ist. Intimität mit mir selber ist reine Selbstliebe, - echte Selbstliebe. - Dann ist alles gut so, wie es ist.

Gestern Mittag habe ich mich hingelegt, weil es mir einfach nicht wohl war. Plötzlich kam mir hoch, dass ich doch nicht plötzlich an mich selber glauben kann, ich bin zu "alt"... - Klar durchschaute ich diese Stimme sofort! - Ich öffnete mich, mir selber und spürte meine Angst vor dem Schmerz, der darunter lag. Ich öffnete mich der Erinnerung an meine Mutter, von der ich mich in meinen Begabungen und Talenten sehr zurückgebunden fühlte. Ich öffnete mich der schmerzhaften Tatsache, dass ich zu einem "braven" Kind erzogen wurde und mich auch dazu erziehen lies - aus Angst, nicht mehr geliebt zu werden.

Ich lag einfach im Bett und öffnete all dem mein Herz, was hochkam... - und fühlte mich gleichzeitig dankbar dafür, dass ich nicht mit diesen Gefühlen kämpfen musste. Sondern dass ich sie fühlen konnte und als "nicht die Wahrheit" erkannte... Sofort spürte ich auch, wie heilsam das war. - Am Abend ging es mir sehr viel besser, auch wenn ich noch heute Morgen müde bin.
 
Liebe Fauna,

ich war lange nicht hier, deshalb schreibe ich erst heute.
Ich hatte wohl überlesen, dass du sehr dankbar für diese Möglichkeit bist aus dem Job mal auszusteigen um diese Erfahrungen zu machen, deshalb wohl meine Reaktion, ich weiß das nicht mehr genau, wenn ich ehrlich bin.

Oder ich hätte mir das auch gewünscht und kann es mir nicht leisten, da ich Alleinverdienerin bin. Doch ich freue mich sehr für dich, dass du das tun kannst und es dir gut tut!
Vermutest du einen Zusammenhang zwischen Ernährung und "Selbstwerterfahrungen"? - Und was meinst du genau mit "Selbstwerterfahrungen"?
Ich meinte mit "dich ernähren", von welchem Geld du leben wirst während deiner Selbstwerterfahrungen ohne Job.

Ich grüße dich herzlich
Mara
 
Liebe Mara
Danke für deine Antwort!

ich weiß das nicht mehr genau, wenn ich ehrlich bin.
Ok. so geht mir das auch ab und zu.

Oder ich hätte mir das auch gewünscht und kann es mir nicht leisten, da ich Alleinverdienerin bin. Doch ich freue mich sehr für dich, dass du das tun kannst und es dir gut tut!
Ok. Danke für dein Mitfreuen. Ich würde es dir sehr gönnen, wenn du auch mal aussteigen könntest.

Ich meinte mit "dich ernähren", von welchem Geld du leben wirst während deiner Selbstwerterfahrungen ohne Job.
Ich lebe von meinem Ersparten. Unsere Kinder sind ja schon eine ganze Weile selbständig, auch finanziell. So habe ich meinen Mut zusammengenommen. Jetzt gerade stresst es mich etwas und ich bin offen für jede Arbeit, die mich nicht sofort wieder in den alten Stress zurück bringt. Eine Weile kann ich noch so weiter machen, aber es geht auch um mein Auskommen, wenn ich altersbedingt nicht mehr arbeite.

Liebe Grüsse
Fauna

Ich grüße dich herzlich
Mara
 
Was ist mir wichtig? -

Eine Frage, dich mich schon lange - sehr lange beschäftigt. Sie hat mich auch schon gequält.
Ich träume von der "Insel". "Insel" bedeutet für mich … zu sein, Zeit zu haben, nicht zu müssen, schöne Landschaften, weg vom Leistungsdruck, weg von Verantwortung, das Gefühl von Freiheit.

Ich durfte jetzt ein Sabbatical-Quartal geniessen. Es waren drei der schönsten Monate meines Lebens, wenn nicht die schönsten. - Sie haben mich sogar verändert. Das spüre ich. Vor allem in der ersten Zeit, als ich alleine unterwegs war mit meinem Rad war ich glücklich: Ich entschied alles selbst. Wo ich übernachtete, wie weit und wie schnell ich fuhr, was ich mir ansah, wo ich Pause machte, was ich ass usw. - Auch wenn ich das jetzt aufschreibe, kommt dieses wunderbare Gefühle von Autonomie hoch. - Wunderbar!
Nachher gab es einige Abstriche, weil mein Mann dazu kam. Auch schön, klar! - Aber es war wieder eine Einengung. Ok. ich gewöhnte mich wieder daran. Die Beziehung war mir wichtiger.
ABER... ich war auch anders geworden, unbequemer, klarer, direkter. - Er akzeptierte das, fand es nicht immer einfach, aber besser... grmpffff… und lach gleichzeitig. Ich lerne durch meine Veränderung auch meinen Mann anders kennen.

Jetzt weite ich das aus auf meine Beziehungen in Familie (Kinder, Schwestern) und Freundschaften... - Es klappt sogar! Wider Erwarten! - Von einigen bekomme ich sogar Komplimente! ZB. von meiner Freundin (vlelleicht von meiner einzigen...)

Ja, aber mein Alter und mein Beruf sind auch noch da! - Wie weiter?

Übers Wochenende habe ich - auf einer Internetseit! - entdeckt, dass ich nicht nur "Herz" habe, sondern auch "Bauch" und "Verstand"!
Mein Verstand sagte mir, dass auch Geld verdienen für mich wichtig ist! - Das hat mich vor überhöhten Ansprüchen an meine Lohnarbeit befreit. Dafür bin ich sehr dankbar!

Heute habe ich eine Bewerbung geschrieben, morgen schicke ich sie ab. Mein Mann fragte mich beim Lesen des Motivatonsschreibens, ob das die richtige Stelle ist für mich. - Und ich konnte frei und ehrlich sagen: Ich unterrichte nicht gerne. Aber es ist eine Stelle, die mich interessiert. Ich bringe nicht alles mit, was gesucht wird, aber ich bin bereit, es zu lernen. Es geht mir auch ums Geld verdienen und ich arbeite gern mit Menschen. - Es ist ok. -

Zum ersten Mal setze ich mich mit einer Arbeitsstelle nicht unter Druck, weiss dass sie auch Job ist - und bleibe realistisch. - Es könnte hinhauen, wenn sie mich wollen!

Nun bin ich gespannt!
 
Oben