Hallo,
obwohl die Frage von Jazzy schon etwas zurück liegt und für sie selbst nicht mehr von Bedeutung sein dürfte, noch ein paar grundsätzliche Ausführungen:
Zur Vermeidung einer Beinvenenthrombose bei Flügen, Bus-, Auto- und Bahnfahrten von über 4 Stunden Dauer (ab dieser Zeit unbeweglichen Sitzens steigt die Thrombosegefahr deutlich an) sind auf jeden Fall medizinische Kompressionsstrümpfe empfehlenswert.
Die niedrigste Kompressionsklasse (Klasse 1) könnten Personen tragen, die (noch) keine Beinvenenprobleme haben. Menschen mit Venenproblemen (wie Krampfadern, chronisch-venöse Insuffizienz, etc.), aber auch Raucherinnen, die die Pille nehmen und stark übergewichtige Personen sollten besser Strümpfe mit der Kompressionsklasse 2 anziehen.
Wer bereits selbst eine Beinvenenthrombose hatte und/oder an angeborenen Gerinnungsstörungen des Blutes leidet, die mit einer erhöhten Thromboseneigung einhergehen, sollte keinesfalls auf Kompressionsstrümpfe verzichten!
Ich selbst würde im Flieger Kniestrümpfe (Länge A-D) nehmen, auch wenn teilweise zu Strumpfhosen geraten wird. Die Sitzplatzabstände im Flugzeug sind, jedenfalls in der Economy-Class, sehr eng. Man muß daher die ganze Zeit mit angewinkelten Beinen sitzen. In diesem Fall schneiden Kompressionsstrümpfe mit einer Länge bis zum Oberschenkel bzw. Strumpfhosen in der Kniekehle ein, sind dann sehr unangenehm und wirken eher stauend. Anders ist es, wenn man (wie z.B. im Auto bei weit nach hinten gestelltem Sitz oder in der Bahn) die Beine ausstrecken kann. In so einem Fall ist gegen Kompressionsstrumpfhosen nichts einzuwenden.
Stützstrümpfe und Stützstrumpfhosen haben keine genau definierte Druckklasse; bei manchen Modellen steigt der Druck am Bein von unten nach oben sogar an, was recht gefährlich werden kann.
Wer gesunde Beine hat und sich deshalb keine Kompressionsstrümpfe vom Arzt verschreiben lassen möchte, könnte statt dessen auf medizinische Reisestrümpfe ausweichen, z.B. den "mediven travel" von der Firma Medi.
mediven® travel - medi Strumpf gegen Thrombose auf Reisen
Bei Menschen mit hohem Thromboserisiko ist auf jeden Fall zusätzlich zu den Kompressionsstrümpfen eine Blutverdünnung mit niedermolekularem Heparin angezeigt. Ich benutze dazu ein Enoxaparin-Natrium-Präparat (Handlesname: Clexane), das ich mir selbst spritze.
Zudem:
Öfter mal vom Sitz aufstehen und herumgehen. Wo das nicht möglich ist, wie z.B. im Auto, öfter Pausen machen und draußen etwas laufen. Mit den Füßen auf und ab zu wippen (wie beim Treten einer Nähmaschine) ist auch gut, um durch die Betätigung der Sprunggelenks- und Wadenmuskelpumpe den Blutfluß anzuregen.
Reichlich trinken (z.B. Mineralwasser), aber keinen Alkohol.
Liebe Grüße
Jürgen