Soziales Leben - endlose Anstrengung und Isolation?

Themenstarter
Beitritt
14.12.12
Beiträge
7
Guten Tag,

ich möchte gerne etwas Persönliches hier loswerden. Vielleicht kann mir jemandes etwas ähnliches berichten, oder etwas raten?

Ich bin weiblich und 38 Jahre. Bin sehr verzweifelt. Im Moment sehr stark Depri-mäßig drauf. Dieses eine, bestimmte Problem bleibt mir treu schon seit Jahren. Daran ändert sich wohl, im wesentlichen, nichts. Obwohl ich es mir bewußt machte und schon vor langem anfing, dieses Problem systematisch zu bearbeiten.

Ständige Isolation. Freundschaften aufzubauen ist anscheinend nicht möglich. Zwar, ich habe einen Partner, der mich immer unterstützen wird, und der immer bei mir ist. Er versteht mich mit einer unendlichen Geduld und Aufopferung. Und er ist seit vielen Jahren meine Stütze. Ich weiß, dass ich mich mit ihm glücklich schätzen kann- nur: Er ist alles. Und außer ihm gibt es niemanden.
Ich weiß ja, es ist nicht gut, wenn mein Leben auf ihn aufbaut. Ich wollte, abgesehen von meinem Partner, ein soziales Umfeld aufbauen. Und das geht nicht. Es funktioniert einfach nicht, obwohl ich mich viel, und auch oft mit Interesse, in der Welt bewege.

Da sind nur abgewendete Personen, HInterköpfe und Krägen: Immer dann, wenn ich auf so was wie meine eigenen Bedürfnisse (nur im Ansatz) zu sprechen komme. Oder auf meine Emotionen. Ich würde sagen, ich bin, war, sozial ziemlich aktiv. Ich habe mich permanent angestrengt über viele Jahre, habe Anteil genommen an zahlreichen sozialen Gruppen ( für gesellschaftliche Themen und Aktionen). Ich habe mich auch ständig in HIlfsaktionen und emanzipativen Organisationen eingebracht. Ich bin sehr neugierig, bin sehr aktiv im gesellschaftlichen Geschehn, ich habe Artikel geschrieben und Menschen getroffen. Ich habe auch Gruppen und Leute getroffen abseits vom gesellschaftlichen Interesse. Und eigentlich wollte ich auch gerne als Frau mit Frauen zusammensitzen und quatschen, naja - genau das funktioniert aber nicht. Ich habe, ( ich bin selbst Frau) aus meiner Biographie ein schwieriges Verhältnis zu Frauen, vermute ich, jedenfalls erlebe ich keine Solidarität und kein Gemeinschaftsgefühl mit Frauen. Manchmal habe ich den Eindruck, die Leute fühlen sich von mir zurückgestoßen, besonders die Frauen meines Alters.

Ich kann keine Verbindungen mit Menschen aufbauen, wie es scheint: Im sozialen Leben gilt es offenbar, sehr energisch, lustig und laut zu sein, und an vielen Aktionen teilzunehmen- zum Beispiel an Frühstücken zu 7 Leuten, oder an Parties zu 20 Leuten. Aber das kann ich nicht, da ist leider Ende der Fahnenstange. Ich mag Parties nur noch selten ( bin jetzt 38 Jahre alt, habe mit 28 Jahren noch ganz gerne Parties gefeiert).
Und ich bin ein relativ langsamer Mensch .

Nun stürzte mich eine Erkältung von 8 Tagen, bei der ich wiederum niemanden aus dem Bekanntenkreis erreichen konnte und kein persönliches freundliches Wort hören durfte, in eine veritable Krise. Es ist stillschweigen um mich herum. Es gibt nur meinen Pasrtner für mich, und von ihm abgesehen den Fernseher.
Nach etlichen Aktionen, nach wochenlangen Aktionen und Meetings verläßt mich meine Energie. Ich brauche einen Rückzugsraum, aber dabei bleibe ich, mit meinen Emotionen, immer alleine. Wie immer . Ich kann mich mit niemandem austauschen. Niemand hat Interesse, im kleinen Rahmen mit mir, zu zweit, oder zu dritt, Kaffee zu trinken. Es scheint, in meinem Umfeld, ein Unding zu sein, wenn ich so was überhaupt vorschlage ( ich muss unglaublich langweilig oder unattraktiv sein- jedenfalls werden meine vorsichtigen Anfragen immer höflich abgelehnt). Jedoch bekomme ich dann von meinem Umfeld viele SMS und Anfrufe, wobei sie mich um HIlfe für dies und das bitten. Ich glaube, ich habe seit fünf Jahren keine SMS mehr bekommen mit dem INhalt : "Wie geht`s dir? Möchtest du, dass wir uns treffen?"
Die Regungen meines Umfelds gehen eher dahin, dass ich sie zu Ämtern und Behörden begleite oder, wie in der Vergangenheit, Geld verleihe, damit eine Frau ihre MOnatsmiete bezahlen kann.

Ich sehe mich immer alleine, wenn ich mal ohne Energie zurückbleibe, eine Erkältung habe oder eine Unterstützung brauche, zum Beispiel für den Umzug, oder wenn ich eine Depression habe. Dann will niemand mit mir zu tun aben, und wenn ich meine Bekannten dann anzurufen versuche, rufen sie nicht mal zurück.
Wieviel Zeit stekct ihr eigentlich in eure Bekanntenkreise, bis ihr eine Freundschaft entwickelt, bis jemandes auch mal Interesse an eurer Person entwickelt? Dauert so was 10 Jahre Aufopferung für eine Person? Oder hat es mit attraktiv-sein und beruflichem Erfolg zu tun?
BIn dabei, zu verschwinden. Verschluckt von meinem Umfeld, und vom Augenblick.
schöne Grüße,

fioufiou
 
soziales Leben -endlose Anstrengung und Isolation?

Guten Abend
Ich glaube da du sehr aktiv bist und immer allen hilfst,kommt niemand auf den Gedanken das du auch mal Hilfe brauchst.Vieleicht bist du zu aktiv und läßt die Menschen neben Dir keine Chance auch was zu machen.Vieleicht solltest du dich etwas zurücknehmen,so jedenfals empfinde ich es.LG Rubin:wave::wave:
 
Guten Tag,
Dieses eine, bestimmte Problem bleibt mir treu schon seit Jahren. Daran ändert sich wohl, im wesentlichen, nichts. Obwohl ich es mir bewußt machte und schon vor langem anfing, dieses Problem systematisch zu bearbeiten.

Ständige Isolation. Freundschaften aufzubauen ist anscheinend nicht möglich.

Ich wollte, abgesehen von meinem Partner, ein soziales Umfeld aufbauen. Und das geht nicht. Es funktioniert einfach nicht, obwohl ich mich viel, und auch oft mit Interesse, in der Welt bewege.

Ich habe mich permanent angestrengt über viele Jahre, habe Anteil genommen an zahlreichen sozialen Gruppen ( für gesellschaftliche Themen und Aktionen). Ich habe mich auch ständig in HIlfsaktionen und emanzipativen Organisationen eingebracht.

Niemand hat Interesse, im kleinen Rahmen mit mir, zu zweit, oder zu dritt, Kaffee zu trinken. Es scheint, in meinem Umfeld, ein Unding zu sein, wenn ich so was überhaupt vorschlage ( ich muss unglaublich langweilig oder unattraktiv sein- jedenfalls werden meine vorsichtigen Anfragen immer höflich abgelehnt). Jedoch bekomme ich dann von meinem Umfeld viele SMS und Anfrufe, wobei sie mich um HIlfe für dies und das bitten.

Ich sehe mich immer alleine, wenn ich mal ohne Energie zurückbleibe, eine Erkältung habe oder eine Unterstützung brauche, zum Beispiel für den Umzug, oder wenn ich eine Depression habe. Dann will niemand mit mir zu tun aben, und wenn ich meine Bekannten dann anzurufen versuche, rufen sie nicht mal zurück.

Liebe fioufiou,

erstmal herzlich willkommen in diesem Forum! :) Ich finde es sehr mutig von Dir und freue mich darüber, dass Du so ein persönliches Thema und Deinen wunden Punkt so offen einbringst.

Bitte sei nicht irritiert, dass ich im Zitat ein paar Worte "gemarkert" habe. Ich tat es, weil mir auffiel, dass Du Dich so sehr anstrengst. Das muss auf die Dauer auch anstrengend sein und sicher zermürbend. Vor allem, wenn der Erfolg nicht eintritt.

ich weiß garnicht, ob man überhaupt Freundschaften "aufbauen" kann. Klar, Freundschaften wollen gepflegt werden und auch Freunde, aber Freunde gewinnen kann man wohl nicht mit Arbeit und Anstrengung.

Eher sind es wohl gemeinsame Interessen oder manchmal auch ein gemeinsames Schicksal, dass einen zusammenführt.

Ich lese aus Deinem Beitrag, dass Du Dich sehr anstrengst in allen möglichen Bereichen mit dem Ziel, Dir ein soziales Umfeld zu erschaffen. Mir ist auch aufgefallen, dass Du Dich selber nicht sehr positiv bewertest. Das wäre ein Ansatzpunkt (sich selbst mögen und zwar genau so unglücklich, langweilig und deprimiert wie Du im Moment bist). Der zweite könnte vielleicht sein, etwas nicht zu tun, bzw. sich einbringen in etwas, was irgendwie angesagt ist, oder was Du meinst, tun zu müssen, sondern mal das herauszusuchen, was Dir wirklich Spaß macht, was Dich von ganzem Herzen begeistert, was Deine Leidenschaft weckt. Ich glaube nämlich nicht, dass dies nun ausgerechnet Kaffeklatsch mit 1 - 3 Leuten ist.

Interessanter wären dann schon die Themen des Kaffeeklatsches. Was bewegt Dich? Da ich gerade C.G. Jung höre (you tube), sage ich mal mit seinen Worten: was ergreift Dich und Deine Seele?

Wenn Du das tust, was Dein Herzensbedürfnis ist, dann ist es egal, ob dabei Freunde oder eine soziales Umfeld herauskommt, Du machst es, weil es Dir Freude bereitet. Alles andere kommt dann vielleicht von selbst sogar.

Schau mal, was Deine wirklichen Wünsche und Bedürfnisse sind, das wäre mein Tipp und trau Dich, begeistert zu sein.

Lieber Gruß:)
LieberTee
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo ,
oft ist man nur schlecht in der lage ,seine eigene bedürftigkeit zu zeigen !
sogenannte maskenträger .niemand würde auf die idee kommen ,der jemand braucht etwas !
vielleicht wirkst du stark und durch deine maske etwas unnahbar !
bei mir ist es so .ich bin überzeugt ,die leute denken draussen ,der ist stark und souverän ,weiß immer rat !
in wirklichkeit ,sind die türen dann mal zu ,bin ich ein armes bedürftiges würstchen !

Guten Morgen -kopf :)
 
Liebe fioufiou
Schön wie Du alles ausführlich beschreibst. Du hast Dich sehr gut ausgedrückt, und ich verstehe Dich. Wie geht es Dir, wenn Du das alles mitteilst ? Konntest Du das auch bei deinen Freundinnen so mitteilen ? Die anderen sehen Dich sicherlich einfach als sehr aktiv an, mit offenen Armen wenns ums Helfen geht und Du hattest ein offenes Ohr für die anderen. Das kannte ich früher als ich noch berufstätig war auch von mir. Meine Schwächen kannten wenige, man sah mir meine Unsicherheit ja auch nicht an. Als ich dann immer kränker wurde, immer mehr in die Tretmühle der Behörden und Aemter kam, hatte ich gar keine Kraft mehr für soziale Kontakte, und so kam ich in die totale soziale Isolation. Kontakte waren nicht mehr möglich, es blieben sehr wenige Menschen übrig, die das verstanden wenn ich mich Monate lang nicht meldete (hatte auch kein Tel.mehr). Später hatte ich dann Kontakte nur mit selbst kranken Frauen die ich mal über ein Inserat in einer Zeitung eines Behindertenverbandes kennen lernte, oder vom Verein mit Menschen mit meinem Krankheitsbild. Anderen Freundinnen von Früher reichte so ein Kontakt nicht. Nun nach vielen Jahren nehme ich zum Teil wieder Kontakt zu diesen Frauen auf, um zu sehen was aus ihnen geworden ist-zum Teil verstehen sie mich erst jetzt, und es entsteht ein neuer Austausch, wenn zum Teil auch selten und über E-Mail. Andere Menschen die mich nehmen konnte wie ich war, war eine Spitzensportlerin, sie stellte mir ihre körperlichen Kräfte eine Zeit lang zur Verfügung, wenn ich im Haus Hilfe brauchte. Durch Sie nahm auch mein Selbstwert wieder zu, denn ich bin auch jemand der oft urteilt und verurteilt (auch mich selbst)-das bringt nichts, vor allem wenn man wie ich wenig Kräfte hat.
Ich bin mir selbst am nächsten, das lernte ich im langjährigen Alleinsein auch mit dem Kampf bei den Behörden. Das wichtigste ist dass Du deine Bedürfnisse kennst, sie ausdrücken kannst, daran glaubst, dass es möglich ist diese zu leben. Je klarer ich bin in dem was ich brauche, um so besser verstehen mich auch die anderen. Wenn ich aber zweifle, und selbst finde, dass ich mich dem anderen anpassen muss.... dann kommt nichts gescheites raus.
Menschen denen Du wirklich etwas wert bist, da darfst Du auch mal unklar sein, die fragen dann nach. Du wurdest wohl wie ich über Deine Leistung von Dir selbst und den anderen bewertet. Dabei sollten wir einfach uns selbst lieben und geliebt werden für das was wir sind. Jeder Mensch ist wertvoll, jeder Mensch will lieben und geliebt werden, manchmal ist das einfach sehr sehr tief verborgen.
Nutze die Dep.Phase um zu spühren was da tief in Dir sehr wertvolles leuchtet-es ist in Dir, nicht draussen. Hast Du Erfahrung mit Ausdrucksmalen-evtl. könnte es Dir helfen.
Nun mach ich Schluss, und gehe nochmals ins Bett.
Wünsche Dir einen schönen Tag.
Herzensgrüsse :kiss:
KARDE
 
Hallo fioufiou,

Ich sehe mich immer alleine

Das ist für mich ein Schlüsselsatz: DU siehst Dich immer alleine. Ich könnte mir vorstellen, daß das ein altes Denk- und Fühlmuster bei Dir ist. - Ob Deine Umwelt Dich evtl. auch alleine sieht, weil Du so aktiv bist, wahrscheinlich auch immer mit einer fröhlichen und starken AUsstrahlung, so daß keiner merkt, daß es in Dir ganz anders aussieht?
Was ich mich frage: hat denn Dein Partner keine Bekannten und Freunde, mit denen Ihr dann zusammen etwas unternehmen könnt? Oder ist er quasi Dein männliches Gegenüber?

Ist Dir der Begriff "Co-Abhängigkeit" bekannt? In Deinem Fall würde ich das "Co" eher weglassen und nur von Abhängigkeit sprechen: abhängig von der Zuwendung, die Du gibst und der Hoffnung, daß sie zurück gegeben wird, abhängig von dem Gefühl, nichts wert zu sein, wenn Du nichts für andere tust, sogar ein bißchen abhängig davon, daß Du Dich klein machst? - Die anderen könnten ja merken, daß Du wirklich auch mal schwach bist...?

Ich finde es super, daß Du Dich sozial engagierst, und andere sicher auch.
Wie sieht es denn mit Aktivitäten aus, in denen es einfach nur um ein gemeinsames Tun geht, wie z.B. Singen (Chor), Musizieren, Sport (Walken, Wandern), VHS- oder andere Kurse, Malen, das Dir Spass macht? Da steht immer dieses Tun im Vordergrund und macht an und für sich schon Freude. Manchmal ergeben sich dann auch daraus Kontakte, manchmal auch nicht. Wichtig scheint mir dabei, daß die Aktivität an und für sich schon befriedigend ist.

Hast Du Dir eigentlich schon professionelle Hilfe gesucht - also eine Psychotherapie? Vielleicht würde das auch ein Stück weit weiter helfen.

Für den Anfang wären vielleicht Möglichkeiten, die man selbst tun kann, gut:
EFT z.B. oder Entspannungsübungen nach Jacobson oder Bücher von Bartlett und die Anwendung für sich alleine. Oder entsprechende Kurse?

https://www.symptome.ch/threads/eft-emotional-freedom-techniques.1408/
https://www.symptome.ch/threads/eft-methode.89647/#post-657698

https://www.symptome.ch/threads/aut...e-muskelentspannung-und-autosuggestion.87042/

https://www.symptome.ch/threads/matrix-resonanz-quantenheilung-matrix-energetics.73570/

Und wenn Du Dich tatsächlich mit solchen Techniken beschäftigen würdest: wende sie für Dich an, evtl. mit Deinem Partner zusammen, aber vor allem für Dich! Wie heißt es in der Kosmetik-Werbung immer so schön: "weil ich es mir wert bin ...." ;).

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Leute,
danke für eure Antworten, wow, - das baut mich schon bisschen auf, jetzt! - gewissenhafte ,gute Ratschläge.

Rubin, ja, das könnte sein, ich sollte mich mehr zurücknehmen und anderen die Chance zum Aktivsein einräumen.
Und zugleich ist es auch so, dass mensch dabei sehr stark wirkt. Und, wie „kopf“ sagt, das ist dann auch ein Maskenverhalten. Das hab ich mir früher auch schon so gedacht.

Es ist wohl so, die Leute legen einen sofort fest auf das Starke und Emphatisch-Helfende, wenn mensch ihnen das am Anfang übermittelt. Mir selbst macht das ja dann im Moment auch Spaß und das gibt mir auch so `ne Art Trumpf in die Hand, ne? So ein Bestätigtsein. Und ich bin eigentlich auch gerne freundlich. Ich glaube, ich mach das aber auch, weil ich ansonsten eher unauffällig, und eine langsame Type bin. (Früher haben sich nämlich öfters Leute über mich lustig gemacht, mit meiner Langsamkeit.) Also gleich`ich das aus. Ja, Bestätigung möcht ich schon gern. Nur, später, wenn auch mal von meiner Seite einige schlechte Gefühle rüberkommen (und in solch Momenten ging`s mir, m.E., echt nicht um Kleinliches!), herrscht plötzlich eitel Schrecken !Da wird dann sofort von anderen der Kontakt abgebrochen, und dann ist Sense. Bloß, wie kommt mensch da raus, aus diesen Extremlagen?

Ich beiße nämlich schon seit einiger Zeit herum an diesem Mechanismus!! In einer Krise vor vier Jahren ging es im großen und ganzen auch um dies Problem ( das kam nach einer fieberhaften Arbeitsphase). Da hatt ich dann eine monatelange Depri . War ganz isoliert, bis auf meinen Freund. Blieb zuhause, währenddessen nahm ich schon morgens, und tagsüber Baldriantropfen, um zu vermeiden, dass ich Kette rauchte und flaschenweise Wein trank. Denn da fluteten nur so die schlechten Gefühle hoch, das konnt ich überhaupt nich dämmen. Enorm! Und das konnt ich auch nicht ausdrücken oder an die „richtigen“ Adressaten weitergeben, äußern. Denn ich hab in meiner Vergangenheit schon einigen Mist abgekriegt! Das ist ebent wahr. glaubt mir nur keiner. Sind unverarbeitete Sachen – ich kann sie auch jetzt nur wenig verarbeiten außer, wenn ich vieles davon meinem Freund erzählen kann (alles hat immer nur er aufgefangen). Damals versuchte ich auch , noch mit jemandem anderen , mit einem Kumpel, zu sprechen- dass der mir mal `n bisschen zuhört. Der wehrte mich aber fast angstvoll ab, no chance! Der wollte oder konnte mir einfach nicht zuhören!

Ich hätt mal ein Ventil gebraucht, oder auch therapeutische Hilfe, um vieles zu verkraften, denn da sind noch viele Aggros, bei mir. Dass die rauskommen., das mach ich dann manchmal mit Wein und Tabak.

`ne Therapeutinnensuche hab ich damals, nach meiner Krise, auch mal unternommen. Bin aber, damals, gescheitert. Vielleicht sollte ich mich wieder in dieses Vergnügen stürzen? Gute Therapeutinnen sind ja normalerweise ausgebucht bis dorthinaus!

Es freut mich auch wirklich, von euch ermuntert zu werden zur Nicht-Anstrengung :) ,z.B. zu schönen Tätigkeiten. Klingt auch wie eine Ermutigung zum Ausdruck (Oregano), der Hinweis für Singen oder etwas ähnliches!

Karde, deine Geschichte gibt mir auch was!, so unverstellt, nüchtern aber doch mit Mut und Ermutigung zum Ichsein, wie du sie mir erzählst, danke!
Ich glaub das nämlich auch, dass Kranksein schnell, schnell dazu führen kann, dass mensch im Abseits landet- zuerst mit den äußerlichen Verhältnissen, Arbeitsverlust usw., dann auch im Bekanntenkreis...Dann braucht es viel Kraft und auch Geduld, bis sich die Situation vielleicht wieder zurechtstottert – anders, aber wenigstens wieder im Lot ist. Das hast du offenbar geschafft, und noch einige Verbindungen zu Freund/innen gerettet, letzteres ist das Wichtigste., oder?

Liebe Grüße an euch alle,

fioufiou
 
Liebe fioufiuo
ich hoffe sehr, Du findest zu dem Teil in Dir, der Dir hilft gelassener mit Dir selbst und den anderen umzugehen.
Zu dem:
Das hast du offenbar geschafft, und noch einige Verbindungen zu Freund/innen gerettet, letzteres ist das Wichtigste., oder?
es tönt als ob es so viele sind. Aber das Wichtigste dabei war zb. auch festzustellen, dass es nicht nur an mir lag, dass die Freundschaft abgebrochen wurde, sondern z. Teil auch weil es dem anderen sehr schlecht ging, oder sein Leben sich sehr anders verändert hat.
Für mich war es mutig und es hatte sich gelohnt, auch nach 5 oder 10 Jahren wieder jemanden anzurufen und zu fragen wie es geht. Ich bin ja nicht fähig oft zu telefonieren, aber zu spüren, der Mensch hat Dir mal was bedeutet, und ich bedeutete ihm auch was, waren schöne Erlebnisse. Es gab mir irgendwie Klarheit und Sicherheit indem ich einfach etwas tat, nach dem ich ein Bedürfnis hatte, auch wenn der Kopf es evtl. blöd fand.... ich folgte einer inneren Stimme und das tat mir gut und den anderen.

Uebrigens, evtl. waren Deine Freunde mit der Situation in der Du warst auch einfach überfordert--- auch das gibt es, und die wenigsten können das zugeben, sie ziehen sich dann zurück.

HERZENSGRUESSE
KARDE
 
Liebe fioufiou,

Ich geb auch mal meinen Senf dazu, auch wenn ich etwas spaet dran bin. :)

Toll das du den Mut hast so offen zu schreiben.

Ich glaube die Leute die nur deine Hilfe dafuer brauchen um dich auf Aemter zu begleiten, werden nie deine Freunde sein und ich glaube solche Freunde willst du hoffentlich auch nicht haben. Die sehen in dir nur die billige Hilfe in dir, sie sehen nicht dich.

Genau wie LieberTee schon sagt du solltest herausfinden was du wirklich vom Herzen gerne machst was dich naehrt, das kann dauern aber es lohnt sich. So bist du zufriedener und es werden auch die richtigen Freunde sozusagen auf dich zukommen, mit denen du wirklich gute und vertraute Gespraeche fuehren kannst, die auch deine Interessen teilen.

Was mir noch aufgefallen ist-ich kann mich natuerlich taeuschen- das du zu krampfhaft sucht, es wirkt wie ein kleines Kind das unbedingt sofort, etwas moechte…und deshalb nervig rueberkommmt, das es eher abschreckt und man nur noch als Gegenueber aus dem Weg gehen will. Bitte nicht falsch verstehen. Es heisst ja auch wenn man etwas unbedingt moechte (wie ein kleines weinerliches Kind) dann bekommt man es nicht. Aber wenn man sagt ok, ich haette gern Freunde, ich schau mich mal um. Und wenn es nicht sofort klappt auch nicht so schlimm dann eben spaeter. Dann funktioniert es meistens.

Ich wuensch dir von ganzem Herzen das du deinen Weg findest.
 
Liebe Leute,
es geht mir nicht gut. Ich fühl mich wie lebendig begraben.
Bin in Depression (glaub aber, ich hab auch die veranlagung) und habe -besonders nachts-Gedanken daran, Schluss zu machen, alerdings werd ich das niemals tun, solange mein Lebensgefährte da ist!

Der vergleich mit nem "kleinen Kind" ist gar nicht treffend, light! Ich verlier jetzt wirklich meine Kraft in einer langen, schwierigen Geschichte. Da komm ich so nicht raus, deshalb hab ich hier ja gepostet- eher am Ende der langen versuche, nicht am anfang!
Im Moment wieder, wo ich ziemlich schwach bin,verbleib ich wie im Grab.
Und es ist wahr, dass die anderen meine gefühle auch ganz schön verletzen, ein Freund hat mich grade bei einer verabredung versetzt, und nicht mal angerufen...

Ich versuchte in den letzten Wochen, mich mehr mit Musik zu beschäftigen, eure Anregungen warn ja auch ganz gut.Dann kam eine Belastung aus der Familie auf mich zu - ein Suizidversuch einer Angehörigen, ich mußte sie im krankenhaus besuchen- und danach noch Ärger mit nem neuen Vermieter ("Möchten Sie nicht ausziehen?"). Das streßt rein! Jetzt ist da der strom schlechter Gefühle, keine kraft.

liebe Grüße
fioufiou
 
Ich verlier jetzt wirklich meine Kraft in einer langen, schwierigen Geschichte. Da komm ich so nicht raus, deshalb hab ich hier ja gepostet- eher am Ende der langen versuche, nicht am anfang!

Hallo fioufiou
leider hast Du Dich seit Mitte Dezember nicht mehr gemeldet-evtl. wäre es für Dich möglich gewesen Unterstützung und Menschen hier im Forum zu finden die Dir zugehört hätten.
Es könnte eine gute Möglichkeit für Dich werden, Dich hier mitzuteilen - versuch es, auch wenn es Mut braucht.
Hoffe sehr, dass Dein Alltag bald wieder lichtvoller wird - wünsche Dir alles Liebe und einen schönen Abend
HERZENSGRUESSE
KARDE
 
steckst du vielleicht in einem Klan fest ?
Deine Lage scheint so aussichtslos . du schreibst -lebendig begraben !
wie meinst du das !



LG kopf .
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sorry fioufiou, das mit dem kleinen Kind war nicht so gemeint, ich wusste nicht das es dir so schlecht geht.

Eine Depression ist kein Spass. Such dir doch noch einmal einen Therapeuten zum Reden. Da kannst du alles rauslassen was dich bedrueckt.
Mir hat mal jemand gesagt das eine Depression unterdrueckte Gefuehle, Agressionen sind und wer eine Depression hat, hat angeblich auch mit dem Loslassen Probleme.

hier ist ein Forum wo es um Depression und Familienaufstellung geht
forum.depressionsblog.com/threads/2289-Traumatherapie-und-Familienaufstellungen-gute-Erfahrungen

liebe Gruesse
 
Ja, eine Depression ist es sicher. Ich glaube , dass ich zwar auch charakterlich dazu neige, aber im Moment ist es auch heftig geworden, auch infolge des neuesten Familienereignisses.
Das war im Dezember, ganz kurz nachdem ich hier geschrieben habe. Meine Schwester lag im Krankenhaus, als ich mich um sie kümmerte, wurden noch alte Wunden bei mir aufgerissen...Dann war ich deshalb auch in keiner Unterstützungsaktion mehr in meinem gewohnten Umfeld aktiv. Dann bekam ich auch noch nen neuen Vermieter der anfragte, ob ich nicht umziehn will, weil er saniern möchte..hatte ich erstmal `nen kleinen Nervenzusammenbruch bei meinem Freund zuhause.
Naja, jetzt sitz ich meistens auf dem Sofa und trinke Johanniskrauttee, um mich zu beruhigen. keine kraft, jetzt, um unter leute zu gehen. "Lebendig begraben" meint eigentlich nur dieses Isolationsgefühl, weil sich (fast) nie jemand von meinen Bekannten bei mir meldet oder `ne persönliche Geste zeigt, wenn mir mal die Kräfte ausgehn.
Danke für eure Überlegungen, und nen guten Sonntag!

fioufiou
 
Hallo,
es geht bestimmt auch um Aggressionen. Wie kann mensch das in der Therapie ausagieren, geht das auch in Familienaufstellung? Ich habe mir das Forum mal angesehn, es ist interessant...Ich bin mir nicht sicher, aber ich denk öfter an Gesprächstherapie (hab ich früher mal versucht, war aber ein schiefgelaufener Versuch).
Vielleicht wäre auch ein Kraftttraining für den Alltag gut, zum Thema Neinsagen und Durchsetzung.
Zur Zeit schwank ich zwischen zwei Extremen: müde oder übermäßig wütend.
Viele Grüße, fiou
 
Vielleicht sollte ich ein neues Thema aufmachen, weil meine Verhältnisse im Vergleich zum Anfang doch verschärft sind? Zur Zeit bin ich müde, (deshalb geh ich z. Zt. nicht mehr als einmal täglich ins Internet, denn zuhause hab ich keinen Internetanschluss), weine viel und habe jetzt auch Herzrasen oder Herzklopfen (wohl kein Wunder, weil ich in der letzten Woche einmal an einem Tag 60 Zigaretten geraucht habe, danach wieder tagelang Nichtrauchen). Umgang mit Aggressionen ist sicher mein größtes Problem. Bin ratlos.
Habe übermorgen einen Termin bei der Heilkundlerin mit Psychotherapie-Schwerpunkt.

LG
fioufiou
 
Hallo fioufiou,

Vielleicht sollte ich ein neues Thema aufmachen, weil meine Verhältnisse im Vergleich zum Anfang doch verschärft sind?

bitte bleibe der Übersichtlichkeit halber in diesem Thread:). In der Überschrift habe ich den Zusatz "Aggression" eingefügt (mehr Text geht leider nicht); so kann man sehen, um was es noch geht.

Liebe Grüße,
Malve
 
Soziales Leben - endlose Anstrengung und Isolation? Aggressio

Hallo Malve,
bin nicht sicher, ob der Titel so ganz stimmig ist. "Agression" ja- aber nur im Zusammenhang mit "Depression", nicht im Zusammenhang mit "soziales Leben" und "Isolation" ,der Deutungszusammenhang der sich da anbietet, wäre irreführend. bitte dann lieber "Aggression" wieder wegnehmen!

Ich hab zur Zeit Herzklopfen und Herzschmerzen seit acht Tagen. Gestern bei der Ärztin wurde EKG gemacht und nichts festgestellt. Die Ärztin mit Spezialisierung auf Therapien war nicht da, ein neuer Termin mit dieser wurde für übernächste Woche vereinbart.Ein Test von Blutwerten und schilddrüsenwerten wurde für nächste Woche vereinbart.

Bin depressiv, kann nichts mehr machen außer sehr simple Erledigungen. Hab seit acht Tagen in meinen Briefkasten nich mehr gesehen, kann nicht mehr Neues von außen ranlassen.
Nur noch schlechte Gefühle - auch in Bezug auf mehr tieferliegendes als das zuletzt erlebte der vergangenen 2 Monate, und das war schon heftig genug. Der Selbstmordversuch meiner Angehörigen, und da hängt eine sehr komplizierte familiengeschichte mit dran und mein verhältnis zu einer anderen Angehörigen mit einer unverarbeiteten Sache. auch andere Traumata aus der Vergangenheit- glaubt mir kein Mensch- kochen jetzt pausenlos.

Davon abgesehen überleg ich und weiß ich: Was ich in bis Ende letzten jahres gemacht hab, aktivsein in sozialen Bewegungen undsoweiter, war teils wichtig für mich persönlich und auch egoistisch, aus <Überzeugung, und auch weil ich mir Stärke beweisen konnte. Aber teils geschah das wohl auch aus einem alten Helfersyndrom heraus und war dazu geeignet, Eigenes aus meiner biographie zu verdrängen. Es ist verdammt nochmal wahr, dass ich mich nicht emotional gut behauptete. Und das bedingt diese Isolation in der ich jetzt bin.

fiou
 
Hallo fioufiou,

der Titel des Threads wurde entsprechend geändert.

Liebe Grüße,
Malve
 
Soziales Leben - endlose Anstrengung und Isolation? Aggressio

Davon abgesehen überleg ich und weiß ich: Was ich in bis Ende letzten jahres gemacht hab, aktivsein in sozialen Bewegungen undsoweiter, war teils wichtig für mich persönlich und auch egoistisch, aus <Überzeugung, und auch weil ich mir Stärke beweisen konnte. Aber teils geschah das wohl auch aus einem alten Helfersyndrom heraus und war dazu geeignet, Eigenes aus meiner biographie zu verdrängen. Es ist verdammt nochmal wahr, dass ich mich nicht emotional gut behauptete. Und das bedingt diese Isolation in der ich jetzt bin.

hallo fioufiou ,
bekommst du anerkennung und wenn ja ist sie ausreichend ?
liegt vielleicht ein erhöhtes Bedürfnis nach ihr vor ?
ich tue und will bekommen !
wenn dem so wäre ist die erkenntnis wichtig . da ist etwas , vielleicht nicht ganz normal !
über einen langen zeitraum erlebt , endet das pathologisch !

LG
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oben