So viele gesunde Menschen trotz sehr ungesundem Lebensstil?

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14.05.19
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Hallo,

diese Leute kennt wohl jeder.

Sie rauchen eine Zigarette nach der anderen.
Sie stopfen nur Fast Food und anderen Dreck in sich hinein.
Von Bewegung oder gar Sport halten sie auch nichts.

Trotzdem sehen sie noch im hohen Alter sehr jung aus und haben auch keine Wehwehchen oder Zipperlein.

Und dann gibt es Leute wie uns, die bereits krank sind.
Wir ernähren und extrem gesund.
Wir rauchen nicht, trinken keinen Alkohol und konsumieren auch sonst keine Drogen.
Wir verzichten auf Industriezucker und industriell verarbeitete Lebensmittel.
Wir sorgen für genügend Bewegung und Ausgleich in unserem Leben.
Denn wir wissen, was unserem Körper eigentlich gut tun sollte und wir erweitern unsere Gesundheitskompetenz jeden Tag mit weiterem Wissen.

Und trotzdem sind und bleiben wir krank.

Dann liest man in so manchen Artikeln oder Büchern auch noch, dass der Mensch selber dran schuld ist, wenn er krank wird. Dass es nicht seine Gene sind, sondern seine vermeintlich falsche Lebensführung.

Dann frage ich mich wohl zurecht, wie es dann sein kann, dass manche Menschen wie wir, trotz allem einfach nicht unsere Gesundheit zurückerlangen können.


Empfindet hier noch jemand so?

Es ist manchmal einfach sehr frustierend.
Man rennt von Arzt zu Arzt, probiert eine Eliminierungsdiät, Nahrungsergänzungsmittel, natürliche Heilkräuter usw. aus ... und nichts scheint zu helfen. Man kauft nur frische Lebensmittel, möglichst Bio. Steht dabei an der Kasse zwischen lauter Menschen, die Cola, Chips und Fast Food sowie Alkohol und Zigaretten aufs Band legen.

Da fragt man sich schon, .... was soll das?
Hab ich meine Gesundheit wirklich selbst in der Hand?
Vielleicht sollte ich mit dem Rauchen anfangen und mich nur noch super ungesund ernähren. Viel schlimmer kann es ja nicht mehr werden.


Open for discussion .....
... ich freue mich, auf eure Meinung. :)
 
zum einen liegt es tatsächlich zum großen teil an den genen, wie robust jemand ist, zum anderen haben heutzutage sehr junge leute schon die krankheiten, die vor 50 und mehr jahren nur viel ältere hatten.
und das liegt meist an der sehr ungesunden ernährung und lebensweise. auch extrem dicke gibt es heutzutage sehr viel mehr als vor 50 jahren und die sind meist auch nicht gesund und werden auch nicht sehr alt.

altersdiabetes wurde sogar in diabetes 2 umbenannt, damit es nicht so auffällt.
und die scheinbar gesunden raucher sind es meist nicht.
der "vorzeigeraucher" helmut schmidt wurde z.b. nur so alt, weil er mehrere bypässe hatte, sonst wäre er viel früher gestorben.
auch viele andere scheinbar gesunde leben nur rel. lange, weil sie mit ersatzteilen (künstl. herzklappen, stents usw), transplantierten organen usw rumlaufen, 3x pro woche an der dialyse hängen, viele pillen schlucken usw usw

das aussehen usw. kann sehr täuschen. mir sieht und merkt es auch niemand an, daß ich mehrere ernste genet. krankheiten habe und einige male schon fast im jenseits gelandet bin (nierenversagen, koma usw usw) . ich hab noch nicht mal falten, obwohl ich dieses jahr schon 69 werde.

außer gesund essen und leben, spielen auch noch faktoren wie positives denken, ignorieren von nicht wirklich lebensbedrohlichen beschwerden und statt dessen genau das tun, das spaß macht usw. usw. eine sehr große rolle

wenn das, was spaß macht, etwas gesundes ist wie z.b. tanzen, radfahren im grünen usw. und nicht in leistungssport ausartet (der ist ungesund wie man bei vielen leistungssportlern sehen kann) ist das natürlich sehr viel besser als wenn es etwas eher ungesundes ist.

aber der spaß an der sache ist sehr wichtig. mit blick auf schrittzähler usw. zu laufen statt die schönen bäume und blumen am wegrand usw. zu sehen, wirkt bei weitem nicht so gut. der erfinder des neuzeitlichen joggens ist schon früh an einem herzinfarkt gestorben.

ich war früher in versch. med. bereichen tätig und hab es da tausende male miterlebt wie wichtig positives denken udn spaß haben ist und wie sehr es sogar bei sehr schlimmen krankheiten helfen kann udn wie leidend patienten mit sehr viel weniger schlimmen oder sogar ganz harmlosen, aber unangenehmen beschwerden waren, die nicht so gut drauf waren, sondern nur um ihre beschwerden gekreist sind.

auch in meinem jetzigen beruf, der nichts mit medizin usw. zu tun hat, erlebe ich es immer wieder mal mit, wie z.b. bei einer älteren dame, die lange immer nur rumgejammert hat und sich dann sogar von den ärzten einreden ließ, sie hätte eine sehr ernste herzkrankheit im fortgeschrittenen stadum, dabei war sie topfit, lief mehrmals täglich völlig problemlos 5 etagen rauf, fuhr alle wege mit dem rad, joggte morgens im park und das mit über 70, aber sie war leidend, weil sie den ärzten glaubte, dabei hätte sie mit der krankheit im fortgeschrittenen stadium niemals 5 etagen völlig problemlos hochlaufen können.

als sie dann durch ein paar allg. tips auf andere gedanken kam, positiver dachte, mehr sachen machte, die spaß machen, änderte sich ihr befinden und sie sah auch nicht mehr alt und krank aus und ist jetzt mit 77 gesünder als vor ein paar jahren, obwohl sie keine pillen genommen oder therapien gemacht hat.
und vor allem macht ihr das leben wieder spaß und damit kann sie trotz der herzkrankheit, die mit sicherheit erst im anfangsstadium ist (sie rennt immer noch die 5 treppen hoch usw, das geht damit eigentlich schon im anfangsstadium nicht mehr so problemlos), noch etliche jahre fröhlich leben.
und ähnlich war es schon bei ganz extrem vielen leuten, bei denen ich es früher direkt miterlebt habe, wobei da viele tatsächlich schwer krank waren (krebs, multiple sklerose usw).


lg
sunny
 
Hi Japanworm.

ich denke ganz oft genauso wie du. Kenne auch viele Menschen, die essen, trinken..... Uns es geht ihnen gut. Ich passe auf, verzichte auf sooo vieles und es wird doch nicht besser, nur schlechter. Manchmal möchte ich auch mal wieder essen genießen können, eine Pizza in Italien, mit einem Glas Rotwein, ein Stück Buttercremetorte im Caffee, einen Absacker in einer Bar....... Wenn ich dann wieder ganz miese Phasen habe, frage ich mich schon, warum ich auf alles verzichte und mur geht es trotzdem schlecht. Warum nicht genießen um des Genusses Willen, aber das traue ich mich dann doch nicht, leider

Lg Moni
 
Guten Morgen allerseits!

Hallo,

diese Leute kennt wohl jeder.

Sie rauchen eine Zigarette nach der anderen.
Sie stopfen nur Fast Food und anderen Dreck in sich hinein.
Von Bewegung oder gar Sport halten sie auch nichts.

Trotzdem sehen sie noch im hohen Alter sehr jung aus und haben auch keine Wehwehchen oder Zipperlein.

So jemanden kenne ich nun aber wirklich nicht! Die Leute, die ich so um mich rum sehe, die so leben, sehen auch so aus und sind tws. noch viel kränker als ich, haben Asthma, laufen am Rollator (gut, die sind noch ein paar Jährchen älter) usw.
Und die Leute die an der Kasse stehen und nur Müll kaufen sehen auch ganz oft eben dementsprechend aus, außer, sie sind noch sehr jung. Und ich hingegen finde, dass ich trotz dem ganzen Mist noch sehr jung aussehe für mein Alter. Sogar zu jung manchmal.
Aber klar gibt es die Leute, die "normal" leben, also alles essen, was sie wollen und gesund sind dabei. Die eben mit einer guten Grundkondition, ohne Vorbelastungen von den Eltern oder aus der Kindheit und mit wenig Stressbelastung, ohne finanzielle Probleme. Ja, die gibt es. Aber wenige. Die meisten oder zumindest sehr, sehr viele in unserer Generation haben irgendwelche Zipperlein. Wenn ich mich mal in meinem Freundeskreis umschaue, muss ich leider sagen, geht es den meisten da nur minimal besser. Die ziehen aber nicht die Bremse und ich denke manchmal, es ist besser in meinem/unserem Alter schon die Bremse zu ziehen, bevor man nachher mit 60 kaum noch laufen kann. Denn dann wird es sicher schwieriger sein, zu regenerieren.
Es gibt ja einige hier, die es geschafft haben, das Ruder nochmal kräftig rumzureißen und daran orientiere ich mich.

Also, nein, ich sehe es nicht so. Vor allem orientiere ich mich immer daran, was ich tun kann, um gesund zu werden. Ja, ich habe meine Gesundheit zum größten Teil selbst in der Hand und ja, es könnte noch viel, viel schlimmer sein und war es auch schon. Ich sehe mich eher Stück für Stück auf dem Weg der Besserung.
Die schreckliche Unart, den Leuten zu suggerieren, sie seien selber Schuld, dass sie krank sind, ist imA genau so eine Krankheit, wie Mobbingopfern die Schuld zuzuschieben. Das ist totaler Quatsch! Keiner kann was dafür, was er veerbt bekommen hat, wieviel Stress und Gifte er im Leben abbekommen hat usw. Das ist einfach nur vermessen und absolut unfaire Eso-Gehirnwäsche! Gedanken erschaffen die Realität ist nur eines von 7 hermetischen Gesetzen, das total aus dem Zusammenhang gerissen heruntergebetet wird. Genauer gesagt heißt es auch "das Gesetz der Resonanz" und das beinhaltet eben nicht oder eher gesagt kaum bewusste Gedanken, sondern viel mehr tiefsitzende Prägungen und Glaubenssätze. Und Lebensführung hat damit auch nur tws. zu tun. Jemand der wirklich vollkommen gesund ist, wird nicht in Suchtmuster wie übermäßiges Junkfood, Kettenrauchen und Alkoholismus, Drogen etc. verfallen. Das alles sind Bewältigungsstragien und sagen, dass dieser Mensch irgendwelche Konflikte oder schon Krankheiten die Suchtverhalten auslösen rumschleppt. Kein vollkommen zufriedener Mensch lebt so!

LG
 
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Guten Mittag!

Das habe ich auch mal gedacht.
Aber jeder hat so seine Belastungsgrenzen. Diese Leute, die so unbeschwert ihren Gelüsten nachgehen, halten unbewusst vielleicht doch bestimmte Grenzen ein und hängen es nicht an die große Glocke - oder sie verheizen gerade ihre Gesundheit und irgendwann bricht es dann zusammen.
Dass können dann Schicksalsschläge sein, die in Stress ausarten, schwierige Berufssituation, Infekte, Umweltgifte, die dann das Fass zum Überlaufen bringen.

Um sich aus dem Loch zu strampeln, muss man etwas strenger mit sich sein und den gesunden Lifestyle pflegen, auch wenns uncool ist. Hat man sich wieder aufgepäppelt, darf man auch mal (etwas ungesundes)genießen/machen, aber nicht vergessen, was die eigenen Grenzen sind.

Viele Grüße
Earl Grey
 
Es gibt ja einige hier, die es geschafft haben, das Ruder nochmal kräftig rumzureißen und daran orientiere ich mich...

Ich sehe das auch so und habe selber gerade noch rechtzeitig das Ruder herumgerissen. Ich hab früher auch Produkte aus Massentierhaltung gegessen, viel zu viel Tierisches, zuviel Zucker und Weißmehl und dann eben deshalb geraucht und auch manchmal ein paar Bier zuviel getrunken.
Irgendwie muss man ja sein Immunsystem niederhalten, der eine macht es mit Zigaretten und Bier, der andere kifft oder nimmt Ibuprofen, Kortison oder Schmerzmittel. Manche schaffen einen Ausgleich mit viel Sport, ein paar NEMs können eventuell auch helfen, etwas mehr "sündigen" zu dürfen, aber auf Dauer und ab einem gewissen Alter ist das für die meisten zuwenig.

Heute esse ich eben kein rotes Fleisch und keine Milchprodukte (Neu5gc) mehr, dafür vertrage ich wieder Vollkorn (keine Glutenintoleranz mehr), Histaminintoleranz und andere Unverträglicheiten sind auch weg, ebenso Gelenkschmerzen und Schilddrüsenknoten.
 
Hallo japanworm,

der Schein trügt manchmal. Ich würde mich nicht an Rauchern o.ä. orientieren.
Ich kenne einige Raucher, die für diese Körperliche-Dauerbelastung direkt oder indirekt mit ihrer Gesundheit bezahlt haben und wahrscheinlich noch weiter bezahlen.

Klar können unsere Genen unseren Körper ein Stück weit beeinflussen. Gene lassen sich jedoch ein- und ausschalten - durch unser Mikrobiom z.B. oder durch unsere Lebensweise.

Die richtige Ernährung ist ein Faktor von vielen. Oftmals fehlen trotzdem wichtige Mikro- oder Makronährstoffe - durch einseitige Ernährung, verarbeitete Lebensmittel, Medikamente, Gifte usw.
Das Weglassen von schädlichen Produkten - wie künstliche Hormone, zuviel Zucker u.a. - und negativen Einflüssen, gutes Stressmanagement, Darmgesundheit, Bewegung, Schlaf, genügend trinken, glückliche Beziehungen usw. gehören genauso dazu.
Selbst etwa 60gr Fett (gesunde Fette, wie Butter) pro Tag ist lebenswichtig.
Alle Vitamine (ausser B und C) können wird z.B. ohne etwas Fett nicht aufnehmen.

Ich denke, wir können und sollten unser Gesundheit selber in die Hand nehmen. Dein Arzt interessiert sich für keinen der genannten Faktoren. Das muss jeder selber in den Griff bekommen.

Alles Gute
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, vielleicht mache ich ja immer noch einiges falsch, weil es mir einfach nicht besser gehen will.
Oder ist es schon als Erfolg anzusehen, dass es mir nicht schlechter geht? Ich will das nicht so akzeptieren.

Ich habe im Freundeskreis (mein alter, also Ende 30) viele, die nicht gesund leben. Sie sind übergewichtig, schaufeln viel Fast Food in sich rein und bewegen sich kaum. Sie haben aber einen Job, den sie lieben, ein super familiäres und soziales Umfeld und sind von Natur aus sehr gelassen und lassen sich von nichts stressen. Das macht offenbar auch schon viel aus.

Ich hatte in meinem Leben viel Stress und ein paar sehr einschneidende Erlebnisse, aber sobald der Stress aufgehört hat, hat sich mein Körper auch wieder erholt. Ich habe nie geraucht und vielleicht 1-2 Mal Alkohol getrunken.

Wo es bei mir gehapert hat, ist sicher die Stressresistenz, das soziale Umfeld, die Gene und früher hab ich mich zu wenig bewegt (also von 20 bis 30 zumindest) und auch ungesund gegessen......

Trotzdem müsste sich das ja alles ausgleichen lassen. Ich merke aber seit Jahren keine Besserung und das ist dann einfach ärgerlich und frustrierend. Ich gönne den anderen ja ihre Gesundheit, aber ich möchte gerne auch wieder dahin.

Am schlimmsten finde ich es, wenn es im sozialen Umfeld dafür kein Verständnis gibt.
Ich hatte mal eine Arbeitskollegin, mit der ich mich wirklich super verstanden habe. Wir haben uns immer alles erzählt. Sie hat sich oft bei mir ausgeheult.
Aber irgendwann meinte sie, dass sie es nicht mehr hören kann, wenn es mir schlecht geht.
Wenn sie mich gefragt hat, wie es mir geht oder was ich so am Wochenende gemacht habe, hätte sie halt gerne fröhliche Dinge gehört, aber ich war halt dann in der Notfallklinik oder lag daheim flach vor Schmerzen etc. Und dafür hatte sie einfach kein Verständnis .... naja. :)
 
Hallo japanworm,

neben den vielen Sachen, die schon genannt wurden, spielt das Alter auch eine große Rolle. Wenn man ungesund lebt, ist das Fass halt irgendwann voll, und je älter man wird, umso mehr erwischt es einen. Viele sagen, die Grenze ist so bei 40-50 Jahren.

Außerdem spielt das normale stress- und sorgenfreie Leben auch eine Rolle. Sich um nichts kümmern in Punkto Gesundheit ist je nachdem auch ein Stückchen Sorgenfreiheit. So ungesunde Lebensgewohnheiten manche haben, aber in punkto Gesundheit einfach in den Tag hineinleben hat das auch Pluspunkte.

Was die eigene Gesundheit angeht, muss man halt sehen, die Punkte alle zu finden und verbessern, die bei einem im Argen liegen. Von daher ist das vielleicht der Punkt, warum Du noch keine Besserung merkst.

Verständnis kriegt man meiner Meinung nach nur von ebenfalls Kranken, andere bewerten alles oftmals vor ihrem Erfahrungshintergrund, wo es sowas nicht gibt (na ja, wie wäre man selbst mit einem Kranken umgegangen, als man noch gesund war und sich das alles nicht vorstellen konnte?) und da ist man wohl ein Exot.
Bei einem Freund gehts mir glaub ich ähnlich (wir haben nur noch selten Kontakt), der null auf seine Ernährung achtet, na ja, er hat seit längerem Bluthochdruck. Seine Lösung dafür ist, Blutdrucksenker zu nehmen. So gehen wohl viele damit um.

Viele Grüße
 
Wir ernähren und extrem gesund.

...und müssen aufpassen, nicht in eine Orthorexie abzurutschen...

("Der Ausdruck Orthorexia nervosa ist der vorgeschlagene Name für das Krankheitsbild einer Essstörung, bei der die übermäßige Beschäftigung mit der Qualität der Lebensmittel aufgrund selbst auferlegter Regeln zu psychischen und/oder physischen Beeinträchtigungen führen kann.")
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Orthorexia_nervosa

"Gesund, gesünder, Essstörung
Glutenfreies, fettarmes, veganes Superfood: Immer mehr Menschen wollen gesund essen. Das Problem: Manchmal führt genau das an den Rand einer Essstörung – zur Orthorexie. "

Quelle: https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2018-07/ernaehrung-orthorexie-gesund-essen-essstoerung
Dann liest man in so manchen Artikeln oder Büchern auch noch, dass der Mensch selber dran schuld ist, wenn er krank wird. Dass es nicht seine Gene sind, sondern seine vermeintlich falsche Lebensführung.
Ich denke, das kann man so nicht verallgemeinern. Die Gene legen m.E. die Grundlage und eröffnen dann Spielräume für "ungesundes" Leben bei dem man dennoch relativ gesund bleibt.



Bei manchen können die Spielräume dann, genetisch bedingt, leider eng sein.
Vielleicht sollte ich mit dem Rauchen anfangen und mich nur noch super ungesund ernähren. Viel schlimmer kann es ja nicht mehr werden.
Den Gedanken finde ich interessant. Vom Rauchen würde ich zwar abraten und von super ungesund halte ich auch nicht viel - aber eine etwas "ungesundere", stressfreiere Ernährung könnte tatsächlich hilfreich sein.

Gruss
Hans
 
Diese Krankheit kann auch eine Erfindung der NEM-Industrie sein.

Oder der Pharmaindustrie, ist ja wieder eine gute Gelegenheit zum Psychiatrisieren. Gesund essen wollen soll krankhaft sein. Echt, das ist ja wie bei Georg Orwell.
Also ich meine jetzt natürlich nicht dich, Hans, das darfst du bitte nicht falsch verstehen, aber für mich klingt das Krankheitsbild total verdreht und spiegelt genau das, worin wir uns gesellschaftlich befinden. Die Leute, die gesund sein, werden oder bleiben wollen, werden als verrückt wahrgenommen.

Früher war es ja ganz normal, dass die Nahrungsaufnahme so viel Zeit erforderte: Nahrung beschaffen (ernten, sammeln, jagen) und zubereiten dauert halt seine Zeit. Das hat sich ja erst geändert im Zuge der Industrialisierung und das musste ja auch so sein, damit auch die Frauen genug Zeit für die Erwerbsarbeit haben. So wie ich es mitbekomme, kochen die wenigsten Menschen die VZ arbeiten täglich frisch. Viele essen ausschließlich außerhalb, vom Lieferdienst oder Fertiggerichte. Wenn man sowas nicht verträgt, hat man halt Pech.
Also bei mir geht dafür auch sehr viel Zeit drauf, was ich im übrigen auch im weitesten Sinne zum Haushalt rechne.
LG
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oder der Pharmaindustrie, ist ja wieder eine gute Gelegenheit zum Psychiatrisieren. Gesund essen wollen soll krankhaft sein.
Nein, es geht nicht um gesund essen. Es geht darum, dass es Menschen mit dem gesund essen so weit übertreiben, dass sie sich dadurch wieder schädigen. (Was ich japanworm aber keinesfalls unterstellen wollte.) Es ist dabei wie mit allen Dingen, die sich, übertrieben angewandt, dabei ins Gegenteil verkehren können.

Gruss
Hans
 
Nein, es geht nicht um gesund essen. Es geht darum, dass es Menschen mit dem gesund essen so weit übertreiben, dass sie sich dadurch wieder schädigen. (Was ich japanworm aber keinesfalls unterstellen wollte.) Es ist dabei wie mit allen Dingen, die sich, übertrieben angewandt, dabei ins Gegenteil verkehren können.

Gruss
Hans

Das ist dann aber sehr auslegungsfähig, was übertrieben ist und was nicht.
Mich erinnert das extrem an mein Erstgespräch in der Reha, wo mir nach 2 Minuten eine Essstörung unterstellt wurde, als ich sagte, dass ich unter den und den Einschränkungen leide. Für mich entsteht der Eindruck, dass jedes "Anderssein" als krankheitswertig eingestuft wird mittlerweile.
Übrigens habe ich dich versehentlich falsch angesprochen. Entschuldige bitte, habe es geändert.

LG
 
Hallo zusammen!

Ob gesund oder nicht, darüber gibt es endlos Diskussionen zum Zeitvertreib oder zum Nachdenkenüben...

Wie schnell kann aus einer Beobachtung ein falscher Rückschluss werden! Beim Abendessen (drei nahmen Pilze, zwei nicht) entstand die Idee: Die Pilze waren vergiftet. Die drei stachen keine Mücken. Die zwei anderen wurden geplagt. Das es den dreien dank gutem Essen und ohne Stiche besser ging, war die Frage bald erledigt.

Auch zu mir kam deine Frage als Vorwurf: Du lebst gesund. Die anderen aber vertragen Rauch, Parfüm, Wasch- und Spritzmittel. Warum eigentlich?

A) Gefühl ausgeschaltet, Warnung nicht beachtet
B) Ein Gegenmittel eingenommen
C) Ein Fehler im Gesundessen?

Rasch beantwortet sich A). Wie ein Zweig, der so lang gebogen wird, bis er bricht, plötzlich.

Bei B) wird es kompliziert - bei unbewusstem Verhalten. Von den vielen konsumierten Produkten ist fast keinem bewusst, was wirkt. Gegen Krebs soll das neue „Wundermittel“ Natron sein. Greenpeace machte eine Studie vor vielen Jahren. Chlor, u.a. verwendet in Waschmitteln und Spritzmitteln erzeugt Krebs, beeinflusst Hormone. Natron hebt es auf, macht "Salz" drüber. Wer fleißig Kuchen machte mit Backpulver hatte Magenbeschwerden, es sei denn im Haus war Antifliegenmittel. Von dem bekamen die einen Kopfschmerzen, die anderen Fieber, aber die Trinker blieben gesund. Obgleich sie das keineswegs sind – für sich betrachtet.

Bei C) wird es entweder komplizierter, oder ganz arg. Obgleich die Idee des Gesundessens die Richtige ist, wobei sie gleichzeitig die allerunmöglichste ist. Je sinnvoller der Mensch lebt, desto besser werden seine Sinne. Er ist also nur am Meckern und verzweifelt schier, da es fast kein Gesundes essen gibt.

Soll er also Rauchen und Trinken beginnen oder Betäubungsmittel nehmen? Zum Glück miauen ganz kräftig die Kater. Spätestens dann wird es klar:

Es ist schon richtig züchtig und maßvoll zu leben!
LG
 
.... Es geht darum, dass es Menschen mit dem gesund essen so weit übertreiben, dass sie sich dadurch wieder schädigen.

ich denke nicht, dass man zu gesund essen kann, bestenfalls, wenn sich dabei irrt, z.B. weil man Milchprodukte für gesund hält.
Niemand schädigt sich, weil er Fastfood, Wurst, Käse, weißes Mehl und Zucker meidet.
Ich kann mir eher vorstellen, dass sich Menschen schaden, wenn sie extrahierte Einzelstoffe z.B. in Kapseln aus synthetischer Cellulose zu sich nehmen oder andere NEMs mit fragwürdigen Zusatzstoffen wie Farbstoffen, Süßstoffen und Aromen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es kommt vielleicht auf den Typ Mensch an. Ich bin persönlich sehr stolz, wenn ich alle meine tollen Erkenntnisse über gutes Essen und gesunden Lifestyle auch anwende. Und wenn ich es schaffe, dann gibt es auch Verbesserungen.

Den ungesunden Verlockungen kann ich aber auch nicht immer widerstehen. Und in Belastungssituationen gibt es Ausreißer, oder auch, weil es eben so gemütlich ist.

Leute, die immer etwas tun müssen und sich getrieben fühlen, geraten evtl eher in so eine Essstörung.
 
Leute, die immer etwas tun müssen und sich getrieben fühlen, geraten evtl eher in so eine Essstörung.

Wobei für mich eine Essstörung eher ist, wenn man so isst, wie es die Masse tut, mit Ausnahmen natürlich, wie Bullimie o.ä.
Aber "gesund essen" als Störung zu sehen, nur weil es nicht die Norm betrifft, ist schon sehr verwegen.
 
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