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Auf ein Wort
Singen für Deutschland - Steinmeier und Kouchner im Tonstudio
Nein, es ist nicht so, dass immer nur die Exzentriker gesungen haben, wenn man mal von Nero absieht, der vor flammender Kulisse frohlockte oder von Silvio Berlusconi, nein, es gilt: böse Menschen haben keine Lieder - und die guten gehen nach Neukölln, in den Hinterhof, und produzieren dort einen Song. Gerne mit Migrations-Hintergrund und gerne auch um deutsch-französische Freundschaft zu demonstrieren, da kann man das alles in einem Aufwasch machen, alles hoch-integrativ. Das hat auch Frank-Walter begriffen und seinen Kollegen Bernard in den Neuköllner Problem-Stadtteil geschleppt, dabei kennt der bestimmt viel krassere Viertel in Marseille oder Paris, macht aber nix, er sollte eben trällern mit Frank-Walter und das hat er auch getan, bravo!
Man singt also im politischen Berlin, und man singt deutsch! Wenn auch nur ein einziges Wort, "Deutschland", nämlich, was nicht so wahnsinnig anspruchsvoll ist, weil wir das letzten Sommer bis zum gehtnichtmehrweltmeisterschaftsdrittenPlatz geschmettert haben, aber für einen französischen Politiker, der zwar quasi einen deutschen Namen trägt, aber kein Wort deutsch spricht, vom Singen ganz zu schweigen, eben doch eine Herausforderung. Um den Guten zu calmieren hat man übrigens gegen jede Verabredung und eigenmächtig den Text noch geändert und auch "Frankreich" singen lassen, das war für Bernard Kouchner zwar mindestens genauso schwer, aber es ging hier ja um den guten Willen aller beteiligten Gutmenschen vom PLAK-Label, was nichts mit Karies und Parodontose zu tun hat, sondern schlicht und einfach Schallplatte auf türkisch heißt. Man musste auch kein Plak kriegen, ist alles schön harmonisch gewesen, da im Tonstudio, auch wenn nicht jeder wusste, was eine Pause ist und das hohe C Dokteur Kouchner, der ja u.a. Ex-Kommunist, Ex-Kosovo-Beauftragter, Außenminister und nebenbei auch noch Arzt ist, offenbar eher an ein Vitamin erinnert denn an eine Note. Dafür hat er dem eher bedächtigen Frank-Walter gezeigt, wie man einen richtigen Auftritt hinlegt: seine Krawatte von sich geworfen und die Hüften geschwungen, dass man unweigerlich an Josephine Baker denken muss, nur hat Kouchner darauf verzichtet, sich sämtlicher Kleidung zu entledigen. Heiß genug war es in Neukölln, aber gefährlich zu keiner Zeit, dafür haben schon die gefühlten 50 Sicherheitskräfte gesorgt - die nicht mitsingen durften.
Nebenbei hat der gute Frank-Walter auch noch einen Coup gelandet - und der Angie eins ausgewischt: deutsch-französisches Migrations-Singen im Hot-Spot Neukölln, DAS knallt: nicht so piefig wie ein Auftritt in der Romain-Rolland-Oberschule in Weidmannslust! Da kann die Angie noch so staatsfrauisch den französischen Präsidenten anstrahlen, die Kameras und Scheinwerfer Lichter sind auf Frank-Walter und Bernard gerichtet. Wie sie Seit an Seit schmettern: DEUTSCHLAND, und FRONKREISCH!
Autor: Barbara Kostolnik
NDR Info - Programm - Sendungen
Singen für Deutschland - Steinmeier und Kouchner im Tonstudio
Nein, es ist nicht so, dass immer nur die Exzentriker gesungen haben, wenn man mal von Nero absieht, der vor flammender Kulisse frohlockte oder von Silvio Berlusconi, nein, es gilt: böse Menschen haben keine Lieder - und die guten gehen nach Neukölln, in den Hinterhof, und produzieren dort einen Song. Gerne mit Migrations-Hintergrund und gerne auch um deutsch-französische Freundschaft zu demonstrieren, da kann man das alles in einem Aufwasch machen, alles hoch-integrativ. Das hat auch Frank-Walter begriffen und seinen Kollegen Bernard in den Neuköllner Problem-Stadtteil geschleppt, dabei kennt der bestimmt viel krassere Viertel in Marseille oder Paris, macht aber nix, er sollte eben trällern mit Frank-Walter und das hat er auch getan, bravo!
Man singt also im politischen Berlin, und man singt deutsch! Wenn auch nur ein einziges Wort, "Deutschland", nämlich, was nicht so wahnsinnig anspruchsvoll ist, weil wir das letzten Sommer bis zum gehtnichtmehrweltmeisterschaftsdrittenPlatz geschmettert haben, aber für einen französischen Politiker, der zwar quasi einen deutschen Namen trägt, aber kein Wort deutsch spricht, vom Singen ganz zu schweigen, eben doch eine Herausforderung. Um den Guten zu calmieren hat man übrigens gegen jede Verabredung und eigenmächtig den Text noch geändert und auch "Frankreich" singen lassen, das war für Bernard Kouchner zwar mindestens genauso schwer, aber es ging hier ja um den guten Willen aller beteiligten Gutmenschen vom PLAK-Label, was nichts mit Karies und Parodontose zu tun hat, sondern schlicht und einfach Schallplatte auf türkisch heißt. Man musste auch kein Plak kriegen, ist alles schön harmonisch gewesen, da im Tonstudio, auch wenn nicht jeder wusste, was eine Pause ist und das hohe C Dokteur Kouchner, der ja u.a. Ex-Kommunist, Ex-Kosovo-Beauftragter, Außenminister und nebenbei auch noch Arzt ist, offenbar eher an ein Vitamin erinnert denn an eine Note. Dafür hat er dem eher bedächtigen Frank-Walter gezeigt, wie man einen richtigen Auftritt hinlegt: seine Krawatte von sich geworfen und die Hüften geschwungen, dass man unweigerlich an Josephine Baker denken muss, nur hat Kouchner darauf verzichtet, sich sämtlicher Kleidung zu entledigen. Heiß genug war es in Neukölln, aber gefährlich zu keiner Zeit, dafür haben schon die gefühlten 50 Sicherheitskräfte gesorgt - die nicht mitsingen durften.
Nebenbei hat der gute Frank-Walter auch noch einen Coup gelandet - und der Angie eins ausgewischt: deutsch-französisches Migrations-Singen im Hot-Spot Neukölln, DAS knallt: nicht so piefig wie ein Auftritt in der Romain-Rolland-Oberschule in Weidmannslust! Da kann die Angie noch so staatsfrauisch den französischen Präsidenten anstrahlen, die Kameras und Scheinwerfer Lichter sind auf Frank-Walter und Bernard gerichtet. Wie sie Seit an Seit schmettern: DEUTSCHLAND, und FRONKREISCH!
Autor: Barbara Kostolnik
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