Themenstarter
- Beitritt
- 23.11.09
- Beiträge
- 52
Hallo, liebe Mitlesende!
Ich hab bis zum heutigen Tag ca. 6 Monate gebraucht, um mich dazu durchzuringen, in diesem Forum um Hilfe zu bitten. Und das war vielleicht auch gut so, weil erst vor wenigen Wochen mal wieder neue wichtige Erkenntnisse über meine Krankheit - wie immer leider nur Puzzlestücke des Ganzen - ans Tageslicht gekommen sind. Also gut, dann fang ich jetzt mal an.
Ich lebe in Deutschland und bin gerade 40 geworden. Ich leide seit Jahren an einer anscheinend sehr komplexen und immer noch nicht richtig diagnostizierten Erkrankung, von der offensichtlich fast alle Organe bzw. Systeme betroffen sind, die sich ungefähr auf Höhe des Hals-Nacken-Bereiches befinden (dies ergibt sich nicht nur aus meiner Symptomliste, sondern auch aus der Liste der vorliegenden Diagnosen!). Bis Oktober 2008 trat diese „Erkrankung“ nur in Form von wochenlangen Krankheitsphasen mit anschließenden monatelangen Gutfühl-Phasen auf, doch seit November 2009 begleiten mich diese Symptome tagtäglich und unaufhörlich, und es sind in der Zwischenzeit leider auch neue Symptome hinzugekommen.
Hier aber nun die Beschreibung, was für Symptome ich seit rund einem Jahr habe:
1. Fast täglich: Dumpfes Druckgefühl, das vom Hinterkopf her zur Kopfmitte (bis zur Stirn) hin zieht, meist zusammen mit dem in Nr. 2 beschriebenen Kribbeln; dieser Druck macht mich benommen, träge und müde. Es sind keine Kopfschmerzen im üblichen Sinne, sondern wirklich eher ein dumpfer Druck.
2. Fast täglich: Kribbeln am Hinterkopf, das von der Hinterkopf-Kopfhaut bis zum Oberkopf reicht; manchmal sind von diesem Kribbeln auch die Schläfen betroffen
3. Fast täglich: Kitzeliges Druckgefühl auf der Nasenwurzel. Dieses Gefühl kann ich übrigens mit dem Dusch-Wasserstrahl jederzeit auslösen, wenn ich den Wasserstrahl konzentriere und direkt den Bereich zwischen den Augen bestrahle. Es fühlt sich wie gesagt „kitzelig“ und sehr unangenehm an. Und es scheint irgendwie mit Nr. 4 (= nächster Punkt) zusammenzuhängen.
4. Fast täglich (dieses Symptom - und ich glaube, auch Symptom Nr. 4 - habe ich erst seit Anfang August, aber dazu später mehr): Vom linken Ohr zur Kopfmitte hin ausstrahlender Ohrdruck (man könnte es recht unpräzise auch als Ohrenschmerzen bezeichnen) sowie starke Geräuschempfindlichkeit links, vor allem beim Klicken der Computertastatur, Geschirr- und Besteck-Klappern und lauten Gesprächen. Da ist aber nicht nur ein durch jedes solche Geräusch verursachter Sekundenschmerz im linken Ohr, sondern es äußert sich leider auch noch in Form von schmerzhaftem "Nachklopfen" all dieser Geräusche in meinem linken Innenohr! Möglicherweise eine seltene Form von Tinnitus, ich weiß es nicht. Dieses Nachklopfen hab ich schon seit Jahren, aber erst seit August (mögliche Ursache siehe weiter unten!) ist es sehr penetrant und schränkt mich – zusammen mit dem besagten Ohr-Kopf-Druck - in meinem gesamten Leben ein.
5. Ca. 2-3 Mal pro Woche, jeweils den ganzen Tag dauernd: Zusätzlich zu den obigen Symptomen ein pulsierendes Druck- und Spannungsgefühl im Bereich Oberkiefer/Wangen/Stirn; oft zusammen mit Kribbeln in den Schläfen. Dazu noch ein stundenlanges "Ziehen" in den unteren Schneide- und Eckzähnen. Manchmal spüre ich auch meinen Herzschlag in der Stirn pochen; dies dauert dann auch den ganzen Tag. Mein Blutdruck ist übrigens stets völlig normal (115/75 mmHg).
6. Ungefähr alle 1-2 Wochen: Einen ganzen Tag lang bohrende Stirnkopfschmerzen über dem rechten Auge, mit denen ich bereits morgens aufwache (sie beginnen aber in der Regel schon mitten in der Nacht) und die dann meist bis zum Abend dauern. Sobald diese Stirnkopfschmerzen rechts irgendwann nachlassen, spüre ich die übliche Benommenheit von Symptom Nr. 1 umso mehr.
Hinweis: Die Symptome Nr. 1 bis 5 beginnen meist schon kurz nach dem morgendlichen Aufstehen, manchmal aber auch erst nach einer halben bis ganzen Stunde. Was jedoch praktisch IMMER da ist und einen müden, kraftlosen alten Mann aus mir ehemaliger Sportskanone gemacht hat, ist Symptom Nr. 1.
Es braucht kaum erwähnt zu werden, dass diese Symptome mich depressiv, aber auch wütend machen. Ich erlebe immer wieder Tage, an denen ich das Ganze nicht mehr ertrage. Da ich selbstständig bin und von zu Hause aus arbeite, habe ich mir seit Beginn meiner Symptome keinen einzigen Tag freigenommen, sondern ich beiße mich regelrecht durch und kämpfe mich durch den Alltag. Ein normal arbeitender Angestellter oder Arbeiter würde bei solch massiven Beschwerden definitiv zu Hause bleiben und sich letztendlich für erwerbsunfähig erklären lassen. Ich war im Laufe dieses Jahres bei so vielen Fachärzten und Heilpraktikern, dass man damit ein ganzes Adressbuch füllen könnte.
Hier noch was über mich:
- Von 1996 bis ca. September 2009 vegetarisch/vegan
- Nichtraucher, fast nie Alkohol
- Rein sitzende Tätigkeit
- Früher sehr sportlich, die letzten 7-8 Jahre jedoch ca. 25 kg Übergewicht angefuttert (jahrelang knapp über 100 kg bei 171 cm Größe). Seit Sommer 2009 mit der „Bodycur“-Methode ca. 15 kg abgenommen, was sich jedoch leider – zu meinem Erstaunen – überhaupt nicht positiv auf meine Krankheit ausgewirkt hat.
- Um 2000 herum einige Schläge auf den Oberkopf (Haushaltsunfälle, beim Aufstehen mit dem Kopf gegen Bücherregale gedonnert).
- Um 2002 monatelanges Beziehungs-Trennungstrauma
Vorliegende Diagnosen:
MRT:
- Bandscheibenprotrusion in der Halswirbelsäule bei C4/5
- Leichte Skoliose/Streckfehlhaltung der HWS
- Schilddrüse rechts vergrößert (jedoch laut bisherigen Blutbefunden KEINE Unter- oder Überfunktion)
Orthopäde:
- Neurovegetative Dystonie mit stark erhöhtem Sympathikotonus
- Starke Muskelüberspannung im Hals-Nacken-Bereich sowie funktionelle Störungen und eingeschränkte Beweglichkeit entlang der gesamten Wirbelsäule
- Ganz leichter Linksschiefstand des Atlaswirbels
Schmerztherapeutin/Akupunkteurin:
- Starke Muskelverspannungen am Hals, Nacken, Kaumuskeln
- Verdacht auf Mischform aus Spannungskopfschmerz und Migräne
Zahnärztin und Osteopath:
- Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD); die von ihr angefertigte Nachtschiene, die mich am Zähne-Zusammenpressen hindern (ich knirsche nicht, ich presse) hat sich jedoch überhaupt nicht auf meine Symptome ausgewirkt.
Kieferorthopäde:
- Okklusionsstörung
- CMD
- Verhärtung der Kau- und Nackenmuskeln
Erster Hals-Nasen-Ohren-Arzt:
- Nebenhöhlenschleimhäute geschwollen
- Starke Schleimproduktion (laut Labor hohe Zahl von Staphylokken und Acinetobacter)
- Tubenkatarrh links
- Unterdruck im linken Ohr
Zweiter HNO-Arzt:
- Amalgamvergiftung (laut Urintests vor und nach DMPS-Injektion) und hoher Kupferwert
Augenarzt:
- Erhöhter Augeninnendruck
Kardiologe:
- Normalbefund
Urologe:
- Prostata minimal vergrößert. Sonst Normalbefund.
- Niedriger Testosteronwert (dazu mehr siehe unten)
Neurologe:
- Normalbefund (EEG, Doppler/Duplex usw., also das komplette Programm)
Bereits erfolgte bzw. noch laufende Therapien:
- 15 kg Gewichtsabnahme innerhalb von 3-4 Monaten nach der „Bodycur“-Methode
- 6x Atlastherapie nach Arlen (beendet)
- Atlasprofilax nach Schümperli
- 8x Craniosacraltherapie (läuft aktuell weiter)
- 8x Osteopathie, davon 5x durch einen reinen Osteopathen, die letzten 3x durch einen sehr kompetenten, ganzheitlich denkenden Orthopäden (läuft aktuell weiter)
- 8x Akupunktur und Myoreflextherapie (beendet)
- 10x Physiotherapie (je 40 Min. Massage; beendet)
- Eigenbehandlung mit Vitaminpräparaten sowie sämtlichen Mikronährstoffen, die im Buch „Schwachstelle Genick“ von Bodo Kuklinski empfohlen werden
- Sämtliche Amalgamfüllungen wurden im Frühjahr/Frühsommer entfernt, danach zwei Monate lang Quecksilberausleitung mit Nux vomica, Solidago, Chlorella und Coriandrum.
- Anfang August zusätzlich Schwermetallausleitung mit DMPS-Injektion; der zweite Termin wäre im Dezember (falls mir nicht jemand dringend davon abrät).
- Progressive Muskelentspannung und Autogenes Training – fällt mir jedoch schwer, weil ich sofort nach dem Augenschließen meine Symptome im Kopf noch viel stärker spüre.
Bluttests:
- Blutuntersuchungen bei meinem Hausarzt ohne Befund.
- Laut „Kompaktscreen“ (bei diesem werden die 90 häufigsten Allergene aus dem Nahrungsmittelbereich getestet) keine klassischen Nahrungsmittelallergien (IgE-Antikörper), dafür jedoch zahlreiche Nahrungsmittelunverträglichkeiten (IgG4-Antikörper, dazu mehr siehe unten).
- Niedriger Testosteronwert. Fragen zur Ursache: Ist das vielleicht, weil ich zum Zeitpunkt der Blutabnahme seit 13 Jahren Veganer war? Oder etwa psychisch bedingt, also wegen der ständigen psychischen Niedergeschlagenheit wegen meiner körperlichen Symptome? (Ständige Niedergeschlagenheit und das Gefühl von Misserfolg senkt laut aktuellen US-Studien den Testosteronspiegel.)
Beim Umweltmediziner war ich noch nicht. Evt. Elektrosensibilität? Kommen meine Beschwerden evt. doch von einem Mobilfunk-Sendemasts, der ca. 800 Meter von unserem Haus entfernt steht und direkt auf unser Haus schaut (es liegen keinerlei Hindernisse dazwischen!)? Evt. Allergien gegen irgendwas in der Wohnung?
Vom Kieferorthopäden werde ich den sogenannten „Bionator“ bekommen, kann aber noch dauern. Dieser bringt den Unterkiefer in eine optimale Position und führt zu einer totalen Lockerung der Kau- und Nackenmuskulatur und Wiederherstellung der natürlichen Lage usw., evt. mal googeln.
Das mit dem Ohr (Symptom Nr. 4) habe ich erst seit Anfang August, seitdem mir mein damaliger (jetzt nicht mehr!) Hausarzt trotz einer akuten riesigen Herpes-Infektion, von der sogar meine komplette Nase befallen war und meine Lymphknoten am Kinn schmerzhaft geschwollen waren, eine Tetanus-Diphtherie-Impfung (!) verpasst hat: Genau 5 Tage nach dieser Impfung spürte ich erstmals einen seltsamen Druck tief innen im linken Ohr, und seither habe ich mein o.g. Ohr-Symptom! Ich kam erst vor einem Monat auf diesen möglichen kausalen Zusammenhang und nehme seither jede Woche 4-5 Globuli Thuja C 1000 zur Ausleitung (nach Anleitung meines Heilpraktikers), hat aber bisher nichts gebracht.
Die Nahrungsmittelunverträglichkeiten wurden erst vor 2-3 Wochen festgestellt. Die für mich unverträglichen Nahrungsmittel sind genau die, die ich besonders während der „Bodycur“-Diät, mit der ich Mitte Juni 2009 angefangen habe, also praktisch 3-4 Monate lang und sogar bis zum Tag, an jeden Tag, an dem der Laborbefund kam, in großen Mengen gegessen habe, und zwar: Soja, Weizen, Dinkel, Gerste, Milch, Kasein, Erdnuss, Haselnuss usw.
Sofort nach Bekanntwerden dieser Diagnose stellte ich meine Ernährung radikal um und begann, nur noch diejenigen Lebensmittel zu essen, die in „Gruppe 1“ in der Liste des Labors stehen, das sind all die Nahrungsmittel, die beim Antikörper-Test nicht reagiert haben. Genau 48 Stunden nach dieser radikalen Ernährungsumstellung wachte ich morgens auf und fühlte mich wie neugeboren: Meine seit langem verlorengeglaubte Vitalität war zurück und meine obigen Beschwerden waren zu 80-90% verschwunden! Dieser Zustand hielt aber leider nur 10 Tage an... Montag vor einer Woche waren meine Beschwerden dann leider wieder zurück und sie sind jetzt weiterhin da. Aber warum??? Selbst wenn ich auf irgendeiner Lebensmittelverpackung irgendeinen Zusatzstoff (z.B. Sojalezithin) übersehen und so etwas gegessen haben sollte, kann doch so ein kleiner Ausrutscher – im Vergleich zu den Riesenmengen, die ich sonst so gegessen habe – niemals so folgenschwer sein, oder?
Oder kann es etwa sein, dass die Beschwerden deshalb zurückgekommen sind, weil sich die IgG4-Antikörper ja noch weiterhin in hoher Konzentration in meinem Blut befinden (laut Laborbefund noch für mindestens 3 Monate) und der Körper nach einer ersten “Entlastungsreaktion“, die halt eben 10 Tage gedauert hat, weiterkämpft und die Beschwerden deshalb zurückgekommen sind? Oder ist diese 10-tägige Verbesserung etwa nur psychisch/plazebomäßig eingetreten, so nach dem Motto: „Jetzt ist endlich die wahre Ursache gefunden, jetzt halte ich einfach nur eine Diät ein und es wird mir bald besser gehen!“???
Habe jetzt mit dem teuren Colon Guard und dem ebenso teuren Gluthation angefangen und nehme diese Sachen zusätzlich zu den zahlreichen Stärkungsmitteln (z.B. Gingko, Ginseng...) und Mikronährstoffen nach Kuklinski. Es bringt zwar wie immer alles nichts, aber ich hör damit jetzt nicht auf, denn ich habe das Gefühl, mein Körper ist derart geschwächt und labil, dass er diese Stärkung braucht. Als nach der radikalen Ernährungsumstellung die Beschwerden plötzlich verschwanden, dachte ich erst: „Hey, dann ist mein Körper also doch nicht so schwach wie ich dachte, denn er hat innerhalb von nur anderthalb Tagen darauf reagiert, dass ich die für mich unverträglichen Nahrungsmittel weglasse!“ Doch seitdem die Beschwerden vor einer Woche zurückkamen, denke ich wieder, dass all die Euphorie mal wieder nur ein Trugschluss war und ich noch einen weiten Weg vor mir habe, bis Heilung in Sicht ist, bzw. dass das mit den Unverträglichkeiten wieder mal nur ein einzelnes Puzzleteilchen ist und nicht DIE Ursache für alle.
Ich habe übrigens im Oktober mit dem strengen Vegetarismus aufgehört, aus Angst vor einer Mangelversorgung, also dass meine 13 Jahre als Veganer mich so krankgemacht haben könnten, und esse seither so ausgewogen und „gesund“ wie möglich, inklusive Fisch und Geflügel (rotes Fleisch kommt für mich jedoch nicht in Frage), und seit Vorliegen des Nahrungsmittelunverträglichkeitstests esse ich nur noch die für mich verträglichen Sachen. Auswärts esse ich jetzt gar nicht mehr, ist mir seit der Rückkehr meiner Symptome vor einer Woche viel zu riskant. Ich habe halt noch Hoffnung, dass die Rückkehr der Symptome allein auf vereinzelte kleine Ausrutscher bei der Essensauswahl zurückzuführen ist, obwohl mir das jetzt zu unwahrscheinlich erscheint, nachdem die zurückgekehrten Symptome ja jetzt wieder seit 8 vollen Tagen andauern.
Meine laienhafte Vermutung ist, dass durch meine Unverträglichkeiten und irgendwelche chemischen Prozesse, die mit der Antikörperkonzentration oder der Darmschleimhautdurchlässigkeit zusammenhängen, irgendwelche Entzündungsstoffe an meine Schwachstellen (HWS, Nacken, Nebenhöhlen usw.) ausgesendet werden und dort diese ausstrahlenden, sich abwechselnden Symptome erzeugt werden.
Es tut mir sehr leid, dass mein Beitrag so lang geworden ist.
Vielleicht weiß ja jemand, was mit mir los sein könnte.
Viele liebe Grüße an alle
Donovan
Ich hab bis zum heutigen Tag ca. 6 Monate gebraucht, um mich dazu durchzuringen, in diesem Forum um Hilfe zu bitten. Und das war vielleicht auch gut so, weil erst vor wenigen Wochen mal wieder neue wichtige Erkenntnisse über meine Krankheit - wie immer leider nur Puzzlestücke des Ganzen - ans Tageslicht gekommen sind. Also gut, dann fang ich jetzt mal an.
Ich lebe in Deutschland und bin gerade 40 geworden. Ich leide seit Jahren an einer anscheinend sehr komplexen und immer noch nicht richtig diagnostizierten Erkrankung, von der offensichtlich fast alle Organe bzw. Systeme betroffen sind, die sich ungefähr auf Höhe des Hals-Nacken-Bereiches befinden (dies ergibt sich nicht nur aus meiner Symptomliste, sondern auch aus der Liste der vorliegenden Diagnosen!). Bis Oktober 2008 trat diese „Erkrankung“ nur in Form von wochenlangen Krankheitsphasen mit anschließenden monatelangen Gutfühl-Phasen auf, doch seit November 2009 begleiten mich diese Symptome tagtäglich und unaufhörlich, und es sind in der Zwischenzeit leider auch neue Symptome hinzugekommen.
Hier aber nun die Beschreibung, was für Symptome ich seit rund einem Jahr habe:
1. Fast täglich: Dumpfes Druckgefühl, das vom Hinterkopf her zur Kopfmitte (bis zur Stirn) hin zieht, meist zusammen mit dem in Nr. 2 beschriebenen Kribbeln; dieser Druck macht mich benommen, träge und müde. Es sind keine Kopfschmerzen im üblichen Sinne, sondern wirklich eher ein dumpfer Druck.
2. Fast täglich: Kribbeln am Hinterkopf, das von der Hinterkopf-Kopfhaut bis zum Oberkopf reicht; manchmal sind von diesem Kribbeln auch die Schläfen betroffen
3. Fast täglich: Kitzeliges Druckgefühl auf der Nasenwurzel. Dieses Gefühl kann ich übrigens mit dem Dusch-Wasserstrahl jederzeit auslösen, wenn ich den Wasserstrahl konzentriere und direkt den Bereich zwischen den Augen bestrahle. Es fühlt sich wie gesagt „kitzelig“ und sehr unangenehm an. Und es scheint irgendwie mit Nr. 4 (= nächster Punkt) zusammenzuhängen.
4. Fast täglich (dieses Symptom - und ich glaube, auch Symptom Nr. 4 - habe ich erst seit Anfang August, aber dazu später mehr): Vom linken Ohr zur Kopfmitte hin ausstrahlender Ohrdruck (man könnte es recht unpräzise auch als Ohrenschmerzen bezeichnen) sowie starke Geräuschempfindlichkeit links, vor allem beim Klicken der Computertastatur, Geschirr- und Besteck-Klappern und lauten Gesprächen. Da ist aber nicht nur ein durch jedes solche Geräusch verursachter Sekundenschmerz im linken Ohr, sondern es äußert sich leider auch noch in Form von schmerzhaftem "Nachklopfen" all dieser Geräusche in meinem linken Innenohr! Möglicherweise eine seltene Form von Tinnitus, ich weiß es nicht. Dieses Nachklopfen hab ich schon seit Jahren, aber erst seit August (mögliche Ursache siehe weiter unten!) ist es sehr penetrant und schränkt mich – zusammen mit dem besagten Ohr-Kopf-Druck - in meinem gesamten Leben ein.
5. Ca. 2-3 Mal pro Woche, jeweils den ganzen Tag dauernd: Zusätzlich zu den obigen Symptomen ein pulsierendes Druck- und Spannungsgefühl im Bereich Oberkiefer/Wangen/Stirn; oft zusammen mit Kribbeln in den Schläfen. Dazu noch ein stundenlanges "Ziehen" in den unteren Schneide- und Eckzähnen. Manchmal spüre ich auch meinen Herzschlag in der Stirn pochen; dies dauert dann auch den ganzen Tag. Mein Blutdruck ist übrigens stets völlig normal (115/75 mmHg).
6. Ungefähr alle 1-2 Wochen: Einen ganzen Tag lang bohrende Stirnkopfschmerzen über dem rechten Auge, mit denen ich bereits morgens aufwache (sie beginnen aber in der Regel schon mitten in der Nacht) und die dann meist bis zum Abend dauern. Sobald diese Stirnkopfschmerzen rechts irgendwann nachlassen, spüre ich die übliche Benommenheit von Symptom Nr. 1 umso mehr.
Hinweis: Die Symptome Nr. 1 bis 5 beginnen meist schon kurz nach dem morgendlichen Aufstehen, manchmal aber auch erst nach einer halben bis ganzen Stunde. Was jedoch praktisch IMMER da ist und einen müden, kraftlosen alten Mann aus mir ehemaliger Sportskanone gemacht hat, ist Symptom Nr. 1.
Es braucht kaum erwähnt zu werden, dass diese Symptome mich depressiv, aber auch wütend machen. Ich erlebe immer wieder Tage, an denen ich das Ganze nicht mehr ertrage. Da ich selbstständig bin und von zu Hause aus arbeite, habe ich mir seit Beginn meiner Symptome keinen einzigen Tag freigenommen, sondern ich beiße mich regelrecht durch und kämpfe mich durch den Alltag. Ein normal arbeitender Angestellter oder Arbeiter würde bei solch massiven Beschwerden definitiv zu Hause bleiben und sich letztendlich für erwerbsunfähig erklären lassen. Ich war im Laufe dieses Jahres bei so vielen Fachärzten und Heilpraktikern, dass man damit ein ganzes Adressbuch füllen könnte.
Hier noch was über mich:
- Von 1996 bis ca. September 2009 vegetarisch/vegan
- Nichtraucher, fast nie Alkohol
- Rein sitzende Tätigkeit
- Früher sehr sportlich, die letzten 7-8 Jahre jedoch ca. 25 kg Übergewicht angefuttert (jahrelang knapp über 100 kg bei 171 cm Größe). Seit Sommer 2009 mit der „Bodycur“-Methode ca. 15 kg abgenommen, was sich jedoch leider – zu meinem Erstaunen – überhaupt nicht positiv auf meine Krankheit ausgewirkt hat.
- Um 2000 herum einige Schläge auf den Oberkopf (Haushaltsunfälle, beim Aufstehen mit dem Kopf gegen Bücherregale gedonnert).
- Um 2002 monatelanges Beziehungs-Trennungstrauma
Vorliegende Diagnosen:
MRT:
- Bandscheibenprotrusion in der Halswirbelsäule bei C4/5
- Leichte Skoliose/Streckfehlhaltung der HWS
- Schilddrüse rechts vergrößert (jedoch laut bisherigen Blutbefunden KEINE Unter- oder Überfunktion)
Orthopäde:
- Neurovegetative Dystonie mit stark erhöhtem Sympathikotonus
- Starke Muskelüberspannung im Hals-Nacken-Bereich sowie funktionelle Störungen und eingeschränkte Beweglichkeit entlang der gesamten Wirbelsäule
- Ganz leichter Linksschiefstand des Atlaswirbels
Schmerztherapeutin/Akupunkteurin:
- Starke Muskelverspannungen am Hals, Nacken, Kaumuskeln
- Verdacht auf Mischform aus Spannungskopfschmerz und Migräne
Zahnärztin und Osteopath:
- Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD); die von ihr angefertigte Nachtschiene, die mich am Zähne-Zusammenpressen hindern (ich knirsche nicht, ich presse) hat sich jedoch überhaupt nicht auf meine Symptome ausgewirkt.
Kieferorthopäde:
- Okklusionsstörung
- CMD
- Verhärtung der Kau- und Nackenmuskeln
Erster Hals-Nasen-Ohren-Arzt:
- Nebenhöhlenschleimhäute geschwollen
- Starke Schleimproduktion (laut Labor hohe Zahl von Staphylokken und Acinetobacter)
- Tubenkatarrh links
- Unterdruck im linken Ohr
Zweiter HNO-Arzt:
- Amalgamvergiftung (laut Urintests vor und nach DMPS-Injektion) und hoher Kupferwert
Augenarzt:
- Erhöhter Augeninnendruck
Kardiologe:
- Normalbefund
Urologe:
- Prostata minimal vergrößert. Sonst Normalbefund.
- Niedriger Testosteronwert (dazu mehr siehe unten)
Neurologe:
- Normalbefund (EEG, Doppler/Duplex usw., also das komplette Programm)
Bereits erfolgte bzw. noch laufende Therapien:
- 15 kg Gewichtsabnahme innerhalb von 3-4 Monaten nach der „Bodycur“-Methode
- 6x Atlastherapie nach Arlen (beendet)
- Atlasprofilax nach Schümperli
- 8x Craniosacraltherapie (läuft aktuell weiter)
- 8x Osteopathie, davon 5x durch einen reinen Osteopathen, die letzten 3x durch einen sehr kompetenten, ganzheitlich denkenden Orthopäden (läuft aktuell weiter)
- 8x Akupunktur und Myoreflextherapie (beendet)
- 10x Physiotherapie (je 40 Min. Massage; beendet)
- Eigenbehandlung mit Vitaminpräparaten sowie sämtlichen Mikronährstoffen, die im Buch „Schwachstelle Genick“ von Bodo Kuklinski empfohlen werden
- Sämtliche Amalgamfüllungen wurden im Frühjahr/Frühsommer entfernt, danach zwei Monate lang Quecksilberausleitung mit Nux vomica, Solidago, Chlorella und Coriandrum.
- Anfang August zusätzlich Schwermetallausleitung mit DMPS-Injektion; der zweite Termin wäre im Dezember (falls mir nicht jemand dringend davon abrät).
- Progressive Muskelentspannung und Autogenes Training – fällt mir jedoch schwer, weil ich sofort nach dem Augenschließen meine Symptome im Kopf noch viel stärker spüre.
Bluttests:
- Blutuntersuchungen bei meinem Hausarzt ohne Befund.
- Laut „Kompaktscreen“ (bei diesem werden die 90 häufigsten Allergene aus dem Nahrungsmittelbereich getestet) keine klassischen Nahrungsmittelallergien (IgE-Antikörper), dafür jedoch zahlreiche Nahrungsmittelunverträglichkeiten (IgG4-Antikörper, dazu mehr siehe unten).
- Niedriger Testosteronwert. Fragen zur Ursache: Ist das vielleicht, weil ich zum Zeitpunkt der Blutabnahme seit 13 Jahren Veganer war? Oder etwa psychisch bedingt, also wegen der ständigen psychischen Niedergeschlagenheit wegen meiner körperlichen Symptome? (Ständige Niedergeschlagenheit und das Gefühl von Misserfolg senkt laut aktuellen US-Studien den Testosteronspiegel.)
Beim Umweltmediziner war ich noch nicht. Evt. Elektrosensibilität? Kommen meine Beschwerden evt. doch von einem Mobilfunk-Sendemasts, der ca. 800 Meter von unserem Haus entfernt steht und direkt auf unser Haus schaut (es liegen keinerlei Hindernisse dazwischen!)? Evt. Allergien gegen irgendwas in der Wohnung?
Vom Kieferorthopäden werde ich den sogenannten „Bionator“ bekommen, kann aber noch dauern. Dieser bringt den Unterkiefer in eine optimale Position und führt zu einer totalen Lockerung der Kau- und Nackenmuskulatur und Wiederherstellung der natürlichen Lage usw., evt. mal googeln.
Das mit dem Ohr (Symptom Nr. 4) habe ich erst seit Anfang August, seitdem mir mein damaliger (jetzt nicht mehr!) Hausarzt trotz einer akuten riesigen Herpes-Infektion, von der sogar meine komplette Nase befallen war und meine Lymphknoten am Kinn schmerzhaft geschwollen waren, eine Tetanus-Diphtherie-Impfung (!) verpasst hat: Genau 5 Tage nach dieser Impfung spürte ich erstmals einen seltsamen Druck tief innen im linken Ohr, und seither habe ich mein o.g. Ohr-Symptom! Ich kam erst vor einem Monat auf diesen möglichen kausalen Zusammenhang und nehme seither jede Woche 4-5 Globuli Thuja C 1000 zur Ausleitung (nach Anleitung meines Heilpraktikers), hat aber bisher nichts gebracht.
Die Nahrungsmittelunverträglichkeiten wurden erst vor 2-3 Wochen festgestellt. Die für mich unverträglichen Nahrungsmittel sind genau die, die ich besonders während der „Bodycur“-Diät, mit der ich Mitte Juni 2009 angefangen habe, also praktisch 3-4 Monate lang und sogar bis zum Tag, an jeden Tag, an dem der Laborbefund kam, in großen Mengen gegessen habe, und zwar: Soja, Weizen, Dinkel, Gerste, Milch, Kasein, Erdnuss, Haselnuss usw.
Sofort nach Bekanntwerden dieser Diagnose stellte ich meine Ernährung radikal um und begann, nur noch diejenigen Lebensmittel zu essen, die in „Gruppe 1“ in der Liste des Labors stehen, das sind all die Nahrungsmittel, die beim Antikörper-Test nicht reagiert haben. Genau 48 Stunden nach dieser radikalen Ernährungsumstellung wachte ich morgens auf und fühlte mich wie neugeboren: Meine seit langem verlorengeglaubte Vitalität war zurück und meine obigen Beschwerden waren zu 80-90% verschwunden! Dieser Zustand hielt aber leider nur 10 Tage an... Montag vor einer Woche waren meine Beschwerden dann leider wieder zurück und sie sind jetzt weiterhin da. Aber warum??? Selbst wenn ich auf irgendeiner Lebensmittelverpackung irgendeinen Zusatzstoff (z.B. Sojalezithin) übersehen und so etwas gegessen haben sollte, kann doch so ein kleiner Ausrutscher – im Vergleich zu den Riesenmengen, die ich sonst so gegessen habe – niemals so folgenschwer sein, oder?
Oder kann es etwa sein, dass die Beschwerden deshalb zurückgekommen sind, weil sich die IgG4-Antikörper ja noch weiterhin in hoher Konzentration in meinem Blut befinden (laut Laborbefund noch für mindestens 3 Monate) und der Körper nach einer ersten “Entlastungsreaktion“, die halt eben 10 Tage gedauert hat, weiterkämpft und die Beschwerden deshalb zurückgekommen sind? Oder ist diese 10-tägige Verbesserung etwa nur psychisch/plazebomäßig eingetreten, so nach dem Motto: „Jetzt ist endlich die wahre Ursache gefunden, jetzt halte ich einfach nur eine Diät ein und es wird mir bald besser gehen!“???
Habe jetzt mit dem teuren Colon Guard und dem ebenso teuren Gluthation angefangen und nehme diese Sachen zusätzlich zu den zahlreichen Stärkungsmitteln (z.B. Gingko, Ginseng...) und Mikronährstoffen nach Kuklinski. Es bringt zwar wie immer alles nichts, aber ich hör damit jetzt nicht auf, denn ich habe das Gefühl, mein Körper ist derart geschwächt und labil, dass er diese Stärkung braucht. Als nach der radikalen Ernährungsumstellung die Beschwerden plötzlich verschwanden, dachte ich erst: „Hey, dann ist mein Körper also doch nicht so schwach wie ich dachte, denn er hat innerhalb von nur anderthalb Tagen darauf reagiert, dass ich die für mich unverträglichen Nahrungsmittel weglasse!“ Doch seitdem die Beschwerden vor einer Woche zurückkamen, denke ich wieder, dass all die Euphorie mal wieder nur ein Trugschluss war und ich noch einen weiten Weg vor mir habe, bis Heilung in Sicht ist, bzw. dass das mit den Unverträglichkeiten wieder mal nur ein einzelnes Puzzleteilchen ist und nicht DIE Ursache für alle.
Ich habe übrigens im Oktober mit dem strengen Vegetarismus aufgehört, aus Angst vor einer Mangelversorgung, also dass meine 13 Jahre als Veganer mich so krankgemacht haben könnten, und esse seither so ausgewogen und „gesund“ wie möglich, inklusive Fisch und Geflügel (rotes Fleisch kommt für mich jedoch nicht in Frage), und seit Vorliegen des Nahrungsmittelunverträglichkeitstests esse ich nur noch die für mich verträglichen Sachen. Auswärts esse ich jetzt gar nicht mehr, ist mir seit der Rückkehr meiner Symptome vor einer Woche viel zu riskant. Ich habe halt noch Hoffnung, dass die Rückkehr der Symptome allein auf vereinzelte kleine Ausrutscher bei der Essensauswahl zurückzuführen ist, obwohl mir das jetzt zu unwahrscheinlich erscheint, nachdem die zurückgekehrten Symptome ja jetzt wieder seit 8 vollen Tagen andauern.
Meine laienhafte Vermutung ist, dass durch meine Unverträglichkeiten und irgendwelche chemischen Prozesse, die mit der Antikörperkonzentration oder der Darmschleimhautdurchlässigkeit zusammenhängen, irgendwelche Entzündungsstoffe an meine Schwachstellen (HWS, Nacken, Nebenhöhlen usw.) ausgesendet werden und dort diese ausstrahlenden, sich abwechselnden Symptome erzeugt werden.
Es tut mir sehr leid, dass mein Beitrag so lang geworden ist.
Vielleicht weiß ja jemand, was mit mir los sein könnte.
Viele liebe Grüße an alle
Donovan