Themenstarter
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- 25.05.09
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Bin mit AD(H)S geboren. Musste nachts herumgetragen werden, weil ich immer geschrien haben. War eher der verträumte Typ. Problemkind in der Schule. Unaufmerksam, vergesslich und konnte mich nicht zurückhalten Dinge zu tun, die mich in Schwierigkeiten brachten. Wurde oft täglich und manchmal stundenlang geschlagen. Mit 11 oder 12 Jahren konnte ich verschiedene Turnübungen nicht mehr bewältigen, weil die Lendenwirbelsäule steif war. War aber dennoch sportlich sehr aktiv und mit 18 recht erfolgreich. Wurde mit 18 erstmals in Wettkämpfen eingesetzt. Mein erstes Rennen war ein Streckenrekord auf der Staatsmeisterstrecke und in Folge habe ich jedes Rennen gewonnen. Gegen Ende der Saison hatte ich einen Fahrradunfall bei der Heimfahrt vom Training. Bin mit ca. 60 km/h unterwegs gewesen, als ich einen Gegenstand in die Speichen des Vorderrades bekam. Ich habe meine Reise dann ohne Fahrrad fliegend fortgesetzt und bin dann mit dem Gesicht auf der Fahrbahn aufgeschlagen. Ich saß auf der Straße und hielt schockiert meinen Schneidezahn in Händen. Beim Eintreffen der Rettung konnte ich über meinen Namen und Adresse keine Auskunft geben. Bald war ich aber wieder im Training aktiv und habe zweimal am Tag trainiert. Bemerkenswerterweise habe ich in diesem Jahr kein Rennen mehr gewonnen und im ganzen nächsten Jahr hatte ich nur mehr einen Sieg. Nach einem 22-stündigen Marathonwettkampf über ca. 180 km hatte ich einen Nervenzusammenbruch mit Weinkrämpfen. Dann war meine sportliche Laufbahn zu ende. Ich war ständig müde und hätte mich in der Arbeit am liebsten neben dem Schreibtisch zum Schlafen hingelegt. Einige Jahre später habe ich mit Freunden bei einem Spiel meine Halswirbeln so belastet, dass sie plötzlich krachten. Ich dachte: „Jetzt habe ich mir meinen Hals gebrochen“. Zu meinem Erstaunen konnte ich noch alles wie vorher bewegen, bin aber den Rest des Tages nur mehr herumgesessen. Später habe ich erfahren, dass mir eine Bandscheibe geplatzt ist. Seit diesem Tag konnte ich kaum noch schlafen. Im Bett wurde ich so nervös, dass ich nicht einmal liegen bleiben konnte. In besonders schlimmen Zeiten brachte ich im Durchschnitt pro Tag nur eine Stunde Schlaf zusammen. Das schaute so aus: Zwei Tage gar kein Schlaf, dann einen Ohnmacht ähnlichen Schlaf für ca. drei Stunden und dann das gleiche wieder von vorne. Zur gleichen Zeit gab es in der Firma extremen Stress, wegen einer aufwändigen Umstellung. In der Folge brannte ich aus und landete in der Nervenklinik und fast zwanzig Jahre später wurde ich mit 45 pensioniert. Jetzt leide ich schon über dreißig Jahre an dieser schweren Schlaflosigkeit. Ich kann nicht sagen wie vielen Ärzten ich schon diese Geschichte erzählt habe und was ich alles probiert habe. Die Diagnose lautete immer wieder „Depressionen“. Ich versuchte immer wieder zu erklären, dass ich nicht antriebslos bin. Im Gegenteil trotz Müdigkeit möchte ich ständig etwas tun und bin an unendlich vielen Dingen interessiert. Dennoch, die Diagnose bleibt. Ein Arzt sagte zu mir: „Ich kenn schon meine Pappenheimer“. Meine Blutbefunde sind ausgezeichnet!!! Die Wirbelsäule ist gut genug!!! Natürlich helfen mir Antidepressiva etwas beim Schlafen. Serotonin sei Dank. Ich nehme seit meinem 50sten Lebensjahr welche. Allerdings schlafe ich nicht in der Nacht. Ich weiß nie wann ich schlafe. Und ehrlich gesagt glaube ich immer noch nicht dass Depressionen mein eigentliches Problem sind. Ich habe alles probiert und viel Geld ausgegeben. Achte auf gesunde Ernährung. Habe oftmals eine Atlaskorrektur machen lassen. (Ich weiß nicht ob das richtig gemacht wurde.) Zur Zeit kann ich noch logisch denken, ab ich habe in letzter Zeit das Gefühl, dass ich jeden Moment überschnappen könnte. Links noch logische Gedanken und rechts ein Abgrund in den Wahnsinn. Das macht mir ein wenig Angst, denn an einem funktionierenden Gehirn liegt mir viel. Ärzte und Heilpraktiker will ich nicht mehr sehen, ich hoffe das könnt ihr verstehen. Ich habe mich bereits viele Jahrzehnte quälen lassen und mit einer Mindestpension kann man ohnehin keine großen Sprünge machen. Ich habe in diesem Forum schon viel Interessantes gelesen . Auch das Buch von Dr. Kuklinski habe ich gelesen und verstehe jetzt einiges besser, bzw. wurden meine Vermutungen bestätigt. Die Lösungen in diesem Buch sind mir aber zu langwierig, zu anstrengend und zu teuer. Ich will mich nicht mit Krankenkasse und vor Gericht streiten usw. Wenn man glaubt am Überschnappen zu sein, will man nur eine schnelle Lösung. Ich habe jetzt einige Produkte von LEFE bestellt und werde sie in den nächsten Tagen bekommen. Bei dieser Sache braucht man nicht sooo vieles berücksichtigen. Ich hoffe auf eine kleine Besserung.