Schadstoffbelastung in Lebensmitteln und NEMs

Und nun bin ich gespannt, wie lang es dauert, bis jemand hier zur Erkenntnis gelangt, daß es sich bei dem Handelsverbot von Natriumnitrit um eine Verschwörung der Pharmaindustrie handelt, die uns ein nicht patentierbares Heilmittel gegen Krebs vorenthalten will. :rolleyes:
 
Interessant, @Malvegil - das erste deiner beiden Postings meine ich. Danke dafür!

Ich dachte übrigens auch an Onkologisches, wenn auch in anderem Sinne. Denn meinst du nicht, dass das Natriumnitrit die Zellatmung behindert und onkologischen Fehlentwicklungen Vorschub leistet?! Ergo ein schädigendes Krebsmedikament als Wunschtraum alternativer Forenmitglieder??? Wo bleibt denn da deine Logik @Malvegil.

Oder wäre nicht vielmehr zu befürchten, dass das schädigende Natriumnitrit als potentielles Krebsmedikament überprüft/eingesetzt würde?

Also nochmal zurück, nämlich dass:
die Sauerstoffversorgung/Atmung durch diese bewusst nicht namentlich genannte Substanz auch bei legalem Einsatz (als Konservierungsmittel) bei Lebensmitteln (?) beeinträchtigt wird - was ich gegenüber Verbrauchern nicht fair fände.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu deiner letzten Frage: die Dosis macht das Gift; das gilt selbst für Zimt und Muskat. Es gibt unzählige Behörden, die sich über Grenzwerte in Lebensmitteln Gedanken machen, und dabei in aller Regel noch einen Sicherheitsspielraum einbauen, so daß z.B. manchmal nur ein Zehntel derjenigen Menge erlaubt ist, bei der in Versuchen erste schädliche Effekte beobachtet wurden.

Das Problem der Sauerstoffversorgung (google: Methämoglobin) ist auch relevant für die Frage, wie gesund oder ungesund Nitrat ist (Nitrat wird ja teils in Nitrit umgewandelt und wirkt dann exakt wie Pökelsalz-Nitrit):

Übrigens dachte ich, bei Bio-Lebensmitteln sei Nitritpökelsalz nicht zugelassen, aber das stimmt gar nicht:
Ein Verzicht auf die Verwendung von Pökelstoffen verursacht bei Bio-Fleischerzeugnissen Veränderungen hinsichtlich der sensorischen Qualität (Farbe und Aroma). Einerseits enthalten ohne Pökelstoffe hergestellte Fleischerzeugnisse mit Sicherheit keine potenziell krebserregenden Nitrosamine. Anderseits sind die Fleischerzeugnisse, die ohne antibakteriell und antioxidativ wirkende Pökelstoffe hergestellt werden, hygienisch und gesundheitlich bedenklicher als die konventionellen Produkte.
Die Verbände Bioland und Demeter haben sich gegen eine Zulassung von Pökelstoffen entschieden.
 
Zu deiner letzten Frage: die Dosis macht das Gift; das gilt selbst für Zimt und Muskat.

Nur eine Nebenbemerkung meinerseits:
Das ist zwar wahr, aber zwischen einer nicht-toxischen Menge Wasser und einer bebliebigen Menge Arsen z.B. empfinde ich einen substantiellen ;-) Unterschied.

Es gibt unzählige Behörden, die sich über Grenzwerte in Lebensmitteln Gedanken machen, und dabei in aller Regel noch einen Sicherheitsspielraum einbauen, so daß z.B. manchmal nur ein Zehntel derjenigen Menge erlaubt ist, bei der in Versuchen erste schädliche Effekte beobachtet wurden.

Diskrete Schädigungen werden ja aber nicht beobachtet, solange sie nicht akkumulieren (Problem: Beobachtungsdauer...) bzw. sich nicht "kaskadenartig" entwickeln (Problem: Kausalitätsklarheit...).
 
Das ist zwar wahr, aber zwischen einer nicht-toxischen Menge Wasser und einer bebliebigen Menge Arsen z.B. empfinde ich einen substantiellen ;-) Unterschied.
Ja, wer wird das nicht tun? Natriumnitrit liegt halt irgendwo dazwischen.

Diskrete Schädigungen werden ja aber nicht beobachtet, solange sie nicht akkumulieren (Problem: Beobachtungsdauer...) bzw. sich nicht "kaskadenartig" entwickeln (Problem: Kausalitätsklarheit...).
Du kannst dir ja mal zum Vergleich anschauen, was diese Behörden wie BfR etc. über Arsen schreiben. Ich bezweifle, daß sie die Augen vor diesem Problem grundsätzlich verschließen. Und ich vermute mal, du hast dir nicht angeschaut, auf welcher Basis sie zu dieser Einschätzung in punkto Natriumnitrit gekommen sind. Meistens werden dafür Hunderte von Studien ausgewertet. In diesem Fall gibt es auch Langzeitbeobachtungen, weil es Bevölkerungsgruppen in Europa gibt, die lebenslang sehr viel Pökelfleisch gegessen haben, und früher hat man das Pökelsalz freizügiger verwendet als heute.
 
Du kannst dir ja mal zum Vergleich anschauen, was diese Behörden wie BfR etc. über Arsen schreiben.
Nein, Arsen ist einfach grad nicht das, was mich interessierte. Es war vielmehr die "bewusst namentlich nicht genannt[e]" Substanz, die im o.g. Artikel so spannend ins Interesse gerückt wurde.

Und ich vermute mal, du hast dir nicht angeschaut, auf welcher Basis sie zu dieser Einschätzung in punkto Natriumnitrit gekommen sind.
Ich kann ja schon froh sein, wenn mein informelles Netzwerk (nämlich dieses hier) mir in puncto Identifizierung einer "bewusst namentlich nicht genannt[en]" Substanz weiterhilft, deren Name eigentlich recht bekannt ist. (Danke dafür.)

In diesem Fall gibt es auch Langzeitbeobachtungen, weil es Bevölkerungsgruppen in Europa gibt, die lebenslang sehr viel Pökelfleisch gegessen haben, und früher hat man das Pökelsalz freizügiger verwendet als heute.
Und früher war die Lebenserwartung insgesamt niedriger als heute. Also? Haben wir hier evtl. einen von vielen Faktoren mit ungünstigem Beitrag dafür?
 
Nein, Arsen ist einfach grad nicht das, was mich interessierte. Es war vielmehr die "bewusst namentlich nicht genannt[e]" Substanz, die im o.g. Artikel so spannend ins Interesse gerückt wurde.
Ich meint das auch nicht wegen Arsen, sondern wegen der Methoden. Du hattest ja befürchtet, man könnte da was übersehen wegen Beobachtungsdauer und fehlender Kausalitätsklarheit. Ich denke, daß man in diesen Ämtern, die für Lebensmittelsicherheit zuständig sind, das schon im Blick hat, und am Beispiel Arsen könnte man sich davon überzeugen.

Nicht so gut funktioniert das natürlich mit neu entdeckten Schadstoffen. Aber weder Arsen noch Natriumnitrit sind neu entdeckte Schadstoffe im Essen.
 
Öko-Test hat Reis getestet.

... nicht jeder Reis ist empfehlenswert, wie ÖKO-TEST herausgefunden hat. Die Experten haben in der Ausgabe 10/2023 insgesamt 21 Packungen Reis getestet. Darunter befinden sich jeweils sieben Produkte der Sorten Natur, Basmati und Risotto.

Reis im Test: Das sind die Sieger & Verlierer

Beim Natur-Reis schneidet keines der sieben Produkte "sehr gut" ab. Eine Reispackung schneidet immerhin "gut" ab. Der Sieger dieser Sorte ist der K-Bio Langkorn Naturreis von Kaufland. ... Neben Arsen, Mineralöl und Cadmium weist das Labor in vielen Fällen auch Pestizidrückstände & Begasungsmittel nach. So fällt jeweils der Naturreis von Edeka, Norma, Rapunzel und Tegut durch.
...
Basmati-Sieger ist der Golden Sun Bio Basmati Reis von Lidl. Der Basmati-Reis von Aldi, dm, Rossmann, Netto, Penny und Alnatura schneidet "gut" ab.
...
Beim Risotto-Reis gibt es gleich drei Testsieger. Sie schneiden "sehr gut" ab:
  • Davert Echter Arborio Reis weiß von Midsona
  • Risotto Reis weiß von Dennree
  • Beste Wahl Risotto Reis von Rewe
Zwei weitere Basmati-Reis schneiden "gut" ab.
...

Laßt Euch den Appetit nicht verderben ;) .

Grüsse,
Oregano
 
Kinder sind besonders gefährdet durch Gifte in Lebensmitteln.

... Kein spezieller Grenzwert für Arsen in Reiswaffeln für Kinder
Zwar hält das Produkt von Aldi Süd den gesetzlichen Höchstgehalt, der allgemein für anorganisches Arsen in Reiswaffeln gilt, ein. Mit Blick auf die kleinsten Konsumenten ist der darin festgestellte Arsengehalt aber nach unserer Auffassung zu hoch.

Zur Erklärung: Da es keinen speziellen Grenzwert für anorganisches Arsen in Reiswaffeln für Kinder gibt, haben wir uns in der Bewertung dieser Produkte an dem Grenzwert orientiert, der für Reis für die Herstellung von Lebensmitteln für Säuglinge und Kleinkinder gilt. Dieser Wert wird in den geprüften Aldi-Reiswaffeln, bezogen auf den Reisanteil, zu mehr als der Hälfte ausgeschöpft. Deswegen bewerten wir den Arsengehalt als "erhöht".

Zum Vergleich: Zu viel Arsen kritisieren wir im Test mehrfach. In zwei anderen Reiswaffeln für Kinder sind wir sogar auf Arsengehalte gestoßen, die wir als "stark erhöht" bewerten.
...
Giftiges Cadmium in Reiswaffeln von Aldi Süd
Kommen wir zu unserem zweiten Kritikpunkt: Cadmium. Genauer gesagt, haben die beauftragten Laborexperten in den getesteten Mamia Apfel Bio Mini Reiswaffeln einen Cadmiumgehalt festgestellt, den wir als "erhöht" einstufen. Cadmium ist giftig für die Nieren und steht im Verdacht, fortpflanzungsschädigend zu sein.

Das Schwermetall kommt wie Arsen in Böden vor und kann dadurch von Pflanzen aufgenommen werden. Wir orientieren uns in unserer Bewertung am Grenzwert für Cadmium in Getreidebeikost und anderer Beikost für Säuglinge und Kleinkinder. Dieser wird im Aldi-Produkt zu mehr als 50 Prozent ausgeschöpft.

Auffällig: Alle anderen speziell für Kinder ausgelobten Reiswaffeln im Test zeigen, dass es besser geht. Denn sie haben kein Problem mit Cadmium. In vier "normalen" Reiswaffeln haben wir aber Cadmiumgehalte gemessen, die wir als "erhöht" oder sogar "stark erhöht" bewerten. ...

... Verbraucher können sich derzeit darauf verlassen, dass Reisprodukte, die sie im Lebensmittelhandel in Europa beziehen, die festgelegten Grenzwerte an anorganischem Arsen nicht übersteigen. Vielen ist aber sicher nicht bewusst, dass es hinsichtlich des zulässigen Höchstgehalts an Arsen Unterschiede zwischen „normalen“ Reiswaffeln und solchen gibt, die als für Kleinkinder geeignet gekennzeichnet sind. Zusammen mit einer potenziellen zusätzlichen Gefahr ausgehend von DMMTA, das nun nach unseren Studien in Reiswaffeln in Konzentrationen auftreten kann, die teils sogar über dem anorganischen Arsen liegen, kann man hier aus unserer Sicht den Verbrauchern derzeit eigentlich nur raten, den Konsum von Reiswaffeln, speziell bei Kindern, eher einzuschränken. ...

:confused: :mad::confused:,
Oregano
 
Da mir DMMTA nicht bekannt war als Abkürzung und es anderen womöglich auch so geht (Universität Bayreuth, Pressemitteilung Nr. 164/2023 vom 27.11.2023):
Reis ist das Hauptnahrungsmittel für über 50% der Weltbevölkerung. Reis ist aber auch eine der Hauptquellen für den Menschen zur Aufnahme von Arsen. Anorganisches Arsen ist als krebserregend eingestuft, und es gibt Grenzwerte, die Reis und Reisprodukte einhalten müssen. Organisches Arsen wurde dagegen bisher als nur „möglicherweise krebserregend“ eingestuft und ist nicht reglementiert. Allerdings zeigten erste Studien von 2021 (https://doi.org/10.1021/acs.jafc.0c06853), bereits, dass sich unter organischem Arsen ein großer Anteil an sog. Dimethylmonothioarsenat (DMMTA) verstecken kann. Aus Zelltoxizitätsstudien ist bekannt, dass DMMTA deutlich toxischer als andere organische Arsen-Verbindungen ist und mindestens so toxisch wie oder gar toxischer als anorganisches Arsen.
 
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