Die erreichte Blutdruckregulierung ist primär auf die Wirksamkeit der
Schlangenwurztinktur zurückzuführen. Vor der Einführung der
synthetischen (im Volksmund chemischen) blutdrucksenkenden Mittel war
die Schlangenwurztinktur eines der am meisten gebrauchten
blutdrucksenkenden Mittel. Einer der Inhaltsstoffe der Schlangenwurz,
das Reserpin, ein Alkaloid, wurde isoliert und als Reinstoff vorerst
erfolgreich in die Therapie eingeführt. Dies leitete eine Entwicklung
ein, die phytotherapeutische Massnahmen in den Hintergrund drängten.
Mittlerweile wird auch der Naturstoff Reserpin kaum mehr verwendet und
ist durch modernere Substanzen ersetzt worden.
Therapie positiv beurteilt
In der Phytotherapie ging allerdings die Schlangenwurz nie ganz
vergessen. Sie wurde sogar in Deutschland von einer Kommission
(Kommission E), die die Arzneipflanzen in den achtziger Jahren neu
begutachtete, positiv beurteilt, insbesondere für ?leichte, essentielle
Hypertonie“. In der Schweiz sind derzeit keine Präparate mit
Schlangenwurz mehr als Fertigarzneimittel bei der IKS registriert.
Einige Hersteller liefern Tinkturen her. Diese sind für die Rezeptur in
der Apotheke und beim phytotherapeutischen Hausarzt mit Praxisapotheke,
falls dazu ein regelmässiger Bedarf vorhanden ist, vorrätig. Andernfalls
können sie kurzfristig beschafft werden.
Schlangenwurz ist rezeptpflichtig
Die Blutdrucktherapie gehört in die Hände des Arztes. In der Apotheke
erhalten sie dementsprechend keine Schlangenwurztinktur ohne Rezept, in
der Drogerie darf die Schlangenwurztinktur deswegen nicht abgegeben
werden.