Hallo Beat!
Ich schrieb meinen Beitrag auf Grund der Erfahrungen aus meinen Alltag. Unsere Gruppen beherbergen 6-10 Kinder im Alter von 6-15 Jahren und über
einen Zeitraum von 6 Monaten bis ca. 2 Jahren. Von derzeit 7 Kindern sind
4 unter anderem mit der Diagnose ADS oder ADS-H zu uns gekommen. Dies
ist gleichzeitig ein repräsentativer Schnitt, denke ich, da dies mittlerweile
auf alle Gruppen zu trifft, die mehr oder weniger zur Hälfte Kinder aufnehmen, die ebenfalls u.a. eine solche Diagnose gestellt bekommen haben.
Dies nur noch mal vorweg.
Zu Deinen Aussagen im einzelnen:
1.da sie ja irgendwann mit der Diagnose ADS(H) auch entsprechend medikamentös
Genau diese absolut unnötige Verknüpfung ist ein Problem. ADS heisst nicht, dass man medikamentös eingestellt werden muss. es gibt Besseres
Richtig. Aber Alternativen stellen sich im Alltag leider nicht, oder selten und werden gerade von Medizinern und Psychiatern gar nicht erst angedacht. Dies ist nicht nur in einer Einrichtung wie unserer zu beobachten sondern leider im ganzen Kinder- und Jugendhilfebereich. Ergo ergibt sich daraus ein völlig einseitig betriebener Stigmatisierungsprozess - auffälliges Verhalten, Ursachenforschung, Hilfegesuche, letztlich Diagnoseverfahren und dann Medikamente. Das dies nicht immer so läuft, ist mir völlig klar. Aber versuche mal einem gestandenen Kinderpsychiater nahe zu bringen, dass es neben der Medikamente noch andere Möglichkeiten gäbe.
2. ... nur genügend Zeit vorhanden wäre, um bestimmte Fähigkeiten zu schulen, zu fördern und den Kindern selbst erst einmal ein Gefühl für ihre verschiedenen Stärken und Schwächen zu geben.
Das ist etwa so, wie man sagen würde, der Epileptiker braucht nur gewisse Zeit, dann wird alles gut. Man sollte in vielen Fällen etwas tun, aber Medikamente sind in den allermeisten Fällen nicht oder nur übergangsmässig nötig
Mag sein, dass meine Ausführungen kurzsichtig sind. Der Vergleich mit Epileptikern erschliesst sich mir jedoch nicht.
Einleuchtend und nachvollziehbar ist, dass Medikamente erst einmal bewirken können, grösseres Leid zu vermeiden. Darin gehe ich ohne weiteres konform.
Ich glaube daran, dass Kinder mit ernsthafter Wahrnehmungs-, Aufmerk- samkeitsstörung ohne weiteres auch OHNE Medikamente auskommen.
Einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit meiner Aussagen habe ich nicht.
3. "....."
Durch schlechtes Umfeld alleine wird man nicht ADS und den Rauum haben auch nicht alle. Wieso nicht eine ursächliche Behandlung anstreben undso den genzen Stoffwechsel normalisierebn, was auf die allgemeine gesundheit erst noch einen positiven Einfluss hat? Wenn eine Frau unerklärba
Tja, an diesem Punkt zeigt sich dann wohl, wie unterschiedlich wir die ADS(H)-Thematik sehen.
Ich habe mich in meiner Arbeit zur Genüge mit Pädagogen, Psychiatern usw. auseinander gesetzt und bin immer wieder gegen eine grosse Wand des Schweigens oder der Ablehnung gestossen. "Diese Kinder sind krank. Und ...".
Ich stelle das einfach in Zweifel und bin der Auffassung, dass sie einfach ein anderes "Rüstzeug" für ihren Anfangsweg bedürfen.
Yazz