Themenstarter
- Beitritt
- 17.10.09
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- 2
Realität und Unwirklichkeit vermischt sich, Depressionen, Halluzinationen?
Hallo,
Bevor ich anfange, stelle ich mich erst mal vor. Ich heiße Vivien und bin 13 Jahre alt - und leidenschaftliche Hobbyautorin. Damit fangen meine Probleme dann auch schon an.
Ich schreibe schon Geschichten seit ich schreiben kann. Anfangs zum Spaß, und heute einfach, weil es wundervoll ist, eine eigene Welt zu erschaffen, so, wie man es will. Alles läuft so ab wie man es sich vorstellt. Keine Regeln. Das ist eigentlich genau das richtige für mich, dachte ich. Denn ich brauche irgendetwas zum Ablenken [dazu komm ich später, will nicht alles durcheinanderwerfen].
Naja, aber mir fällt schon länger was auf. Schon ein Jahr, zwei vielleicht, weiß ich nicht. Die Charaktere, die ich erstelle, wachsen mir ans Herz, klar, jedem tun sie das irgendwie, oder nicht? Aber in letzter Zeit kann ich nicht mehr so handeln, wie ich will. Ich liebe es, alleine zu sein - keiner sieht mir zu, ich bin ganz für mich alleine. Jetzt bitte nicht das Bild vom traurigen, einzelgängerischen Mädchen vorstellen, das am liebsten den ganzen Tag alleine rumhocken möchte - ich mag es einfach, ab und zu mal Zeit für mich zu haben.
Aber irgendwie... Hm, ein Beispiel. Ich stehe jeden morgen um 5 Uhr auf, weil mein Schulweg so lange dauert - meistens beginne ich den Tag direkt optimistisch, damit er von Anfang an gut anfängt. Dann springe ich aus dem Bett, geh ins Bad, tanz herum, summe meine Lieblingslieder vor mich hin und mache halt ziemlich alberne und lächerliche Sachen - aber halt welche, die gute Laune machen. Aber in letzter Zeit bleib ich dann plötzlich stehen und benehme mich ganz normal, weil ich ständig dieses Gefühl habe, beobachtet zu werden, und immer wieder denke ich ganz automatisch: "Der und der aus deinen Geschichten, wenn der/die dich jetzt beobachten würde, wäre dir das nicht peinlich? Schämst du dich nicht?"
Okay, das ist noch lächerlicher. Aber ich kann nicht anders. Ständig sage ich mir "Ist doch egal. Die gibt es nicht. Die sind nicht da.", aber dieses Gefühl, sich abgrundtief für etwas zu schämen ist immer noch da. Ist verdammt schwer zu beschreiben.
Ich hab das mal ner Freundin von mir erzählt. Die hat erst ne Weile geschwiegen, und dann ganz vorsichtig mal das Thema "Psychische Probleme" angesprochen. Aber ich denke noch normal, ich bin nicht reif fürs Irrenhaus oder so, eigentlich bin ich ein ganz fröhlicher Mensch, sorglos, optimistisch...
So, wegen dem "Ablenkung" da oben. Meine Mutter hat Magenkrebs, meine beste Freundin liegt mit Magersucht im Krankenhaus und ein Freund von mir hat auch ziemliche Probleme. Mich macht das alles ziemlich fertig, und manchmal lieg ich echt nachts im Bett und kann nur noch heulen und denken "Wie scheiße ist mein Leben?". Ich bin ziemlich auf einzelne Personen fixiert - meine beste Freundin ist wirklich wichtig für mich, wir sind schon wie Schwestern, und ich hatte sie immer zum sprechen. Wenn ich was hatte, bin ich zu ihr gegangen, und sie hat mir geholfen. Aber jetzt ist sie selbst irgendwie im Krankenhaus, von 53 kg auf 38 runter und irgendwie... keine Ahnung. Ich darf nur 5 Minuten mit ihr telefonieren weils sie sonst zu sehr anstreng, besuchen nur eine halbe Stunde. Und in letzter Zeit bin ich deshalb echt immer schlecht drauf, und da ist die ganze Zeit ein unglaublicher Druck auf mir, ich kann überhaupt nichts mehr machen ohne ständig daran zu denken: "Es geht allen schlecht, nur dir gehts gut. Schäm dich, fühl dich schuldig und hilf gefälligst."
Und manchmal gehts mir dann wieder gut. Aber letztens bin ich von der Schule zurückgelaufen, hab die ganze Zeit an etwas gedacht und bin monoton den Weg abgelaufen - wie immer halt, ganz normal. Aber irgendwie sind meine Gedanken dann plötzlich umgesprungen auf die Realität. Ich hab an mein Pferd gedacht, mach ich öfters, klar. Und an den Hof. Und was ist? Ich geh unsere Strasse entlang und höre und sehe plötzlich ganz andere Sachen. Meistens merk ich das garnicht, erst nach ein paar Sekunden und wenn ich mich dann erschrecke ist alles wieder normal und ich fühl mich als wär ich gerade aufgewacht. Vielleicht kann man hier noch erwähnen, das ich sehr gerne tagträume. Als Hobbyautorin denke ich meine Geschichten vorher natürlich durch, und denk mir die verschiedensten Situationen aus, denke über die seltsamsten Dinge nach, träume vor mich hin, dann ist es unglaublich verwirrend wenn die Realität plötzlich in die Brüche geht und unechte Dinge plötzlich echt sind. Das verwirrt nur noch.
Echt, ich weiß nicht mehr weiter. Meine Gedanken sind ganz anders als früher, alles ist irgendwie so abgegrenzt, als wäre alles um mich herum nicht real. *sfz*
Naja, so, ausgeheult. Was ist das? Kann ich auch was dagegen machen ohne Therapie oder mít meinen Eltern reden oder so?
lG
Hallo,
Bevor ich anfange, stelle ich mich erst mal vor. Ich heiße Vivien und bin 13 Jahre alt - und leidenschaftliche Hobbyautorin. Damit fangen meine Probleme dann auch schon an.
Ich schreibe schon Geschichten seit ich schreiben kann. Anfangs zum Spaß, und heute einfach, weil es wundervoll ist, eine eigene Welt zu erschaffen, so, wie man es will. Alles läuft so ab wie man es sich vorstellt. Keine Regeln. Das ist eigentlich genau das richtige für mich, dachte ich. Denn ich brauche irgendetwas zum Ablenken [dazu komm ich später, will nicht alles durcheinanderwerfen].
Naja, aber mir fällt schon länger was auf. Schon ein Jahr, zwei vielleicht, weiß ich nicht. Die Charaktere, die ich erstelle, wachsen mir ans Herz, klar, jedem tun sie das irgendwie, oder nicht? Aber in letzter Zeit kann ich nicht mehr so handeln, wie ich will. Ich liebe es, alleine zu sein - keiner sieht mir zu, ich bin ganz für mich alleine. Jetzt bitte nicht das Bild vom traurigen, einzelgängerischen Mädchen vorstellen, das am liebsten den ganzen Tag alleine rumhocken möchte - ich mag es einfach, ab und zu mal Zeit für mich zu haben.
Aber irgendwie... Hm, ein Beispiel. Ich stehe jeden morgen um 5 Uhr auf, weil mein Schulweg so lange dauert - meistens beginne ich den Tag direkt optimistisch, damit er von Anfang an gut anfängt. Dann springe ich aus dem Bett, geh ins Bad, tanz herum, summe meine Lieblingslieder vor mich hin und mache halt ziemlich alberne und lächerliche Sachen - aber halt welche, die gute Laune machen. Aber in letzter Zeit bleib ich dann plötzlich stehen und benehme mich ganz normal, weil ich ständig dieses Gefühl habe, beobachtet zu werden, und immer wieder denke ich ganz automatisch: "Der und der aus deinen Geschichten, wenn der/die dich jetzt beobachten würde, wäre dir das nicht peinlich? Schämst du dich nicht?"
Okay, das ist noch lächerlicher. Aber ich kann nicht anders. Ständig sage ich mir "Ist doch egal. Die gibt es nicht. Die sind nicht da.", aber dieses Gefühl, sich abgrundtief für etwas zu schämen ist immer noch da. Ist verdammt schwer zu beschreiben.
Ich hab das mal ner Freundin von mir erzählt. Die hat erst ne Weile geschwiegen, und dann ganz vorsichtig mal das Thema "Psychische Probleme" angesprochen. Aber ich denke noch normal, ich bin nicht reif fürs Irrenhaus oder so, eigentlich bin ich ein ganz fröhlicher Mensch, sorglos, optimistisch...
So, wegen dem "Ablenkung" da oben. Meine Mutter hat Magenkrebs, meine beste Freundin liegt mit Magersucht im Krankenhaus und ein Freund von mir hat auch ziemliche Probleme. Mich macht das alles ziemlich fertig, und manchmal lieg ich echt nachts im Bett und kann nur noch heulen und denken "Wie scheiße ist mein Leben?". Ich bin ziemlich auf einzelne Personen fixiert - meine beste Freundin ist wirklich wichtig für mich, wir sind schon wie Schwestern, und ich hatte sie immer zum sprechen. Wenn ich was hatte, bin ich zu ihr gegangen, und sie hat mir geholfen. Aber jetzt ist sie selbst irgendwie im Krankenhaus, von 53 kg auf 38 runter und irgendwie... keine Ahnung. Ich darf nur 5 Minuten mit ihr telefonieren weils sie sonst zu sehr anstreng, besuchen nur eine halbe Stunde. Und in letzter Zeit bin ich deshalb echt immer schlecht drauf, und da ist die ganze Zeit ein unglaublicher Druck auf mir, ich kann überhaupt nichts mehr machen ohne ständig daran zu denken: "Es geht allen schlecht, nur dir gehts gut. Schäm dich, fühl dich schuldig und hilf gefälligst."
Und manchmal gehts mir dann wieder gut. Aber letztens bin ich von der Schule zurückgelaufen, hab die ganze Zeit an etwas gedacht und bin monoton den Weg abgelaufen - wie immer halt, ganz normal. Aber irgendwie sind meine Gedanken dann plötzlich umgesprungen auf die Realität. Ich hab an mein Pferd gedacht, mach ich öfters, klar. Und an den Hof. Und was ist? Ich geh unsere Strasse entlang und höre und sehe plötzlich ganz andere Sachen. Meistens merk ich das garnicht, erst nach ein paar Sekunden und wenn ich mich dann erschrecke ist alles wieder normal und ich fühl mich als wär ich gerade aufgewacht. Vielleicht kann man hier noch erwähnen, das ich sehr gerne tagträume. Als Hobbyautorin denke ich meine Geschichten vorher natürlich durch, und denk mir die verschiedensten Situationen aus, denke über die seltsamsten Dinge nach, träume vor mich hin, dann ist es unglaublich verwirrend wenn die Realität plötzlich in die Brüche geht und unechte Dinge plötzlich echt sind. Das verwirrt nur noch.
Echt, ich weiß nicht mehr weiter. Meine Gedanken sind ganz anders als früher, alles ist irgendwie so abgegrenzt, als wäre alles um mich herum nicht real. *sfz*
Naja, so, ausgeheult. Was ist das? Kann ich auch was dagegen machen ohne Therapie oder mít meinen Eltern reden oder so?
lG