Bundeswehr, ein Diagnose-Risiko + 4 andere News vom Werner-Fuss-Zentrum
A) Absurder geht nimmer: nun hat die Realität des psychiatrischen Diagnonsens sogar unsere Witze eingeholt :
Hatten wir uns am 14.4.2005 im Dissidentenfunk :
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DISSIDENTENFUNK | Prinzhorn – "Entartete" Kunst – Biennale Meine Welt (Sendung vom 14.04.2005)
- noch mit frei erfundenen Diagnosen über den Diagnonsens lustig gemacht, darunter das:
Praetraumatisches Stress Syndrom
Die Störung die man schon vor dem Eintritt eines traumatischen Ereignisses hat,
ist diese "Geisteskrankheit" inzwischen zu einer Diagnose bei der Bundeswehr geworden!
Bericht darüber in der Tagesschau:
20 Prozent der Soldaten vor Auslandseinsatz krank | tagesschau.de
Wer sich bei der Bundeswehr verpflichtet, geht also ein erhebliches Risiko ein, geisteskrank diagnostiziert zu werden, sind dort doch 20 % Gestörte: ..der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hellmut Königshaus, fordert, dass nur psychisch gesunde Soldatinnen und Soldaten in Einsätze geschickt werden dürften. "Dass ein Fünftel der Soldatinnen und Soldaten bereits mit einer manifesten psychischen Störung in den Einsatz geht, muss ein Ende finden."
Im Video ist zu sehen, wie der Bundeswehr-Psychiater Dr. Peter Zimmermann sogar 1/3 der Bevölkerung zu Geistesgestörten erklärt und deswegen durch noch "sorgfältigeres Diagnostizieren" auch diese Geisteskranken "besser verbreitet" in den Kampfeinsatz schicken will.
Ist das nicht ein großartiger Erfolg der Anti-Stigma Kampagne, dass nun auch die Geisteskranken mit schießen dürfen und nicht als Gefahr angesehen werden, dass sie auf die "Kameraden" ballern, sog. "friendly fire"?
Ist das nun DIE "Emanzipation" der Geisteskranken wie damals, als die Frauen zur kämpfenden Truppe zugelassen wurden?
Oder soll mit dieser geänderten Taktik nur ein Schlupfloch für "Simulanten" mit schlechter Fassade geschlossen werden?
Für die perfekte Fassade als Geisteskranker mit einem schweren Praetraumatischen Stress Syndrom bietet das Werner-Fuss-Zentrum mit dem berühmten Trainer und Schirmherrn der Bundesarbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Erfahrener, Gert Postel, nun eine Simulationsschulung an.
Dieses Training ist auch geeignet für Wiederholungen des Rosenhan Experiments. (
Das Rosenhan-Experiment
)
Anmeldung siehe ganz unten.
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B Wir möchten auf die sog. Hannemann-Petition zur Abschaffung der Harz VI Sanktionen hinweisen, (
https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2013/_10/_23/Petition_46483.html
) -
die beim Bundestag unterzeichnet werden kann.
Diesen Hinweis machen wir, obwohl wir der Meinung sind, dass jede Nötigung zu arbeiten eine Verletzung der Grund- und Menschenrechte ist. Wenn dem so ist, dann darf um die Abschaffung der Sanktionen nicht gebettelt werden müssen (Petition - Bitte), aber wir wollen durch das Wissen um die Petition die Entscheidung den LeserInnen dieser Nachricht überlassen.
Text der Petition:
" Der Deutsche Bundestag möge beschließen, die Paragrafen im Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (Grundsicherung für Arbeitsuchende, § 31 bis § 32 SGB II) und im Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (Sozialhilfe, §39a SGB XII) ersatzlos zu streichen, die die Möglichkeit von Sanktionen bzw. Leistungseinschränkungen beinhalten.
Begründung:
Die Sanktionen (§ 31 und § 32 Zweites Buch Sozialgesetzbuch) und die Leistungseinschränkungen (§ 39 a Zwölftes Sozialgesetzbuch) verletzen das Recht auf die Absicherung des zwingend gesetzlich festgelegten soziokulturellen Existenzminimums. Wem ganz oder teilweise die Grundsicherungsleistung gestrichen wird, dessen Existenz und gesellschaftliche Teilhabe ist bedroht.
Ich bitte Sie die Petition mit Ihrer Unterschrift zu unterstützen :
https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2013/_10/_23/Petition_46483.html
)
Für die Unterschrift ist eine Registrierung auf dem Portal „epetitionen.bundestag.de“ notwendig. Da mir bekannt ist, dass dies nicht alle mögen oder auch nicht allen möglich ist, hänge ich eine Unterschriftenliste an, (
Petition für die Abschaffung der Sanktionen nach dem Sozialgesetzbuch II und XII | altonabloggt
) die ebenso anerkannt wird – sofern sie rechtzeitig vor dem 17.12. bei mir eingeht.
Die Petition läuft einschließlich bis zum 18. Dezember 2013 und bis dahin muss ich die Listen eingereicht haben. Benötigt werden 50 000 Unterschriften!!!!
Weitere Infos hier:
Inge Hannemann - ingehannemann_Homepage!
"
Eine Unterschriftenliste für eine weitere ähnliche Petition auf europäischer Ebene findet man hier:
EBI Grundeinkommen
.
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C) Peter Bieri, er war Professor für Philosophie in Berlin, hat am 24.11. bei der "Sternstunde" im Schweizer Fernsehen ein unserer Ansicht nach besonders sehenswertes Interview zur menschlichen Würde gegeben. Es ist als Video hier abrufbar:
Peter Bieri über ein würdevolles Leben - Sternstunde Philosophie - Sendungen - Schweizer Radio und Fernsehen
oder hier:
youtube.com/watch?v=-DRRgXNRJ3Q
Insbesondere ab Minute 36:00 sagt er über Folterungen genau das, was wir in psychiatrischer Zwangsbehandlung erfahren und ihr immer vorgeworfen haben und warum sie so eine unerträgliche und schwere Verletzung menschlicher Würde ist.
D) Der Koalitionsvertrag von CSPDU (
tagesschau.de/inland/koalitionsvertrag136.pdf
) wurde am 27.11. veröffentlicht und darin findet sich auf Seite 145 folgende Stelle:
Zum Schutz der Bevölkerung vor höchstgefährlichen, psychisch gestörten Gewalt- und Sexualstraftätern, deren besondere Gefährlichkeit sich erst während der Strafhaft herausstellt, schaffen wir die Möglichkeit der nachträglichen Therapieunterbringung. Die längerfristige Observation von entlassenen Sicherungsverwahrten stellen wir auf eine gesetzliche Grundlage.
Seine Zweifel am deutschen Gesetz zur nachträglichen Unterbringung sog. "psychisch gestörter Straftäter" hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg angemeldet. Der Tagesspiegel berichtete darüber am 29.11.:
Gefängnis und Gewahrsam: Europas Zweifel an der Psycho-Haft - Politik - Tagesspiegel
Das Urteil ist ein Desaster, siehe z.B. den letzten Satz des Berichts:
Einen Verstoß gegen seine Rechte stellten sie aber vor allem fest, weil er in einem Gefängnistrakt ohne ausreichende medizinische Betreuung festgehalten wurde.
Bei einer zweiten nachträglichen Strafe mit mehr erzwungener Behandlung wäre demnach aber alles o.k.!
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E) Hinweis auf einen neuen Text von Thomas Foth, der im Canadian Bulletin of Medical History veröffentlicht wurde und der im Internet hier abrufbar ist:
https://www.cbmh.ca/index.php/cbmh/article/viewFile/1588/1580
(anbei als pdf).
Thomas Foth hat darin hervorragend die Kontinuitäten der psychiatrischen Gewalt herausgearbeitet. Entsprechend wurde sein Vortrag 'verrissen', den er bei einem 'Workshop' der DGPPN unter Leitung von Herrn Schmuhl gehalten hatte.
Bitte den Text lesen, zumindest das erste Drittel, auch wenn lesen in Englisch schwer fällt, denn dann wird klar, warum er als einer der wenigen auch nicht im Tagungsband aufgenommen wurde. Anschließend wollte Herr Foth seinen Vortrag als Artikel umgearbeitet veröffentlichen. Aber die TeilnehmerInnen des Workshops, die als potentielle 'Lektoren' angefragt wurden, weigerten sich allesamt seinen Artikel überhaupt zu lesen. Nach einigem hin- und her hat die Zeitschrift Canadian Bulletin of Medical History den Essay veröffentlichen.
Ein Interview (in Deutsch) vom 19. März 2013, das Thomas Foth “KooKoo” bei Radio Dreyeckland auch dazu gegeben hat, ist hier anzuhören:
https://www.rdl.de/images/stories/audio_mp3/20130319-quotkooko-18009.mp3
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Dies sind Nachrichten des Werner-Fuß-Zentrum
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