cddoc
Hallo Wupperweib, ich komme erst heute dazu Dir zu antworten.
Mir ist ein Zusammenhang zwischen (Kupfer-)Spirale und p.f. weder aus der Praxis noch aus der Fachliteratur bekannt, was aber nichts besagen muss.
Die von mir vermutete Ursache der p.f. (siehe meinen Beitrag vom 1.2.10) ist eine unspezifische Triggerung (Auslösung) eines Krampfgeschehens im Enddarmbereich (Darmmuskulatur und/oder Beckenbodenmuskulatur). Die Spirale wirkt, wie wir wissen, über eine chronische (leichte) Entzündung in der Gebärmutterschleimhaut. Die Gebärmutterhöhle steht über die Eileiter in direkter offener Verbindung mit dem Bauchraum des kleinen Beckens. Theoretisch wäre es denkbar, dass eine derartige Entzündung ausgerechnet bei Dir so abläuft, dass Krämpfe im Beckenbodenbereich ausgelöst wurden. Das ist aber wirklich nur eine vermutete Möglichkeit, die überhaupt nicht zutreffen muss und wenn, dann mit grosser Wahrscheinlichkeit weder bewiesen noch widerlegt werden kann.
Immerhin ist nach Deiner Schilderung offenbar gewiss: Die Krämpfe traten nur während der Spirale auf und verschwanden nach deren Entfernung.
Empfehlung:
1. Rücksprache mit Deinem Frauenarzt. Unter Berücksichtigung einer evtl. Thromboseneigung Verwendung einer anderen Spirale (kein Kupfer)
2. Falls nicht geschehen, Vorstellung bei einem HÄMOSTASIOLOGEN.
Nicht jede Thrombose zeugt von einer erhöhten Gerinngunsneigung. Nicht jede Störung der Blutgerinnung verbietet die Pilleneinnahme. Mitunter kann die Umstellung auf eine andere Pille mit anderen Wirkstoffen ausreichen.
Solltest Du ein Interesse haben abzuklären, ob Deine aufgetretenen Schmerzen tatsächlich einer p.f. zu verdanken waren, wäre es hilfreich, wenn Du versuchen könntest folgende Fragen zu beantworten:
Sind dieselben Schmerzen auch schon vor Einsetzen der Spirale und/oder nach Entfernung der Spirale aufgetreten?
Wenn ja wie oft?
Beschreibe bitte mit Deinen Worten, was Du gefühlt hast:
Schmerzart: gleichmäßig, krampfartig an- und abschwellend, klopfend/pochend, brennend, schneidend, ziehend, stechend oder anders.
Ähnlichkeit mit anderen Schmerzen: z.B. ähnlich Periodenschmerz oder anderem
Wo: im Enddarm, im After, anderswo, wo am ehesten
Wohin ausstrahlend: mehr nach vorn oder nach hinten, in die Blase, in den Mittelbauch, in die Beine (bis wohin), in den Rücken (dort wohin, in das Steissbein, das Kreuz) oder andere Körperregion
ausgelöst, verstärkt oder vermindert: durch Wärme, Kälte, Druck, Wasserlassen, Stuhlgang, Periode, Geschlechtsverkehr, Mahlzeiten, körperliche oder seelische Belastung, Stress
Auftreten: wie oft und wann, dann wie lange, auch nachts ?
Beginn: wie lange nach Einsetzen der Spirale
Ende: wie lange nach noch nach Entfernung der Spirale
Welche Massnahmen haben Erleichterung oder gar Schmerzbefreiung gebracht?
Welche Untersuchungen sind zur Abklärung der Schmerzen durchgeführt worden, gegebenenfalls mit welchen (Verdachts-)Diagnosen.
Nicht verzagen, wenn Du keine genaueren Angaben machen kannst, das ist Vielen von uns nicht möglich. Beschreibe bitte mit Deinen Worten nur Empfindungen, an die Du Dich erinnern kannst, diese aber so genau wie möglich.
Die Antworten kannst Du hier vorstellen oder z.B. mit Deinem Frauenarzt oder einem Gastroenterologen besprechen.
Ach ja, dass "kein Arzt" den Zusammenhang zwischen Spirale und Deinen Schmerzen kennt, sollte Dich nicht mutlos machen. Wir Ärzte können in den allermeisten Fällen von konkreten individuellen Beschwerden und Krankheiten nur ganz persönliche eigene Vermutungen anstellen, was in und mit unseren Patienten geschieht.
Das reicht erstaunlicherweise in vielen Fällen aus, erfolgreich zu helfen. Die eigentlichen tieferen Ursachen kennen wir hingegen zumeist nicht.
Ein Wissenschaftler muss nach diesen Ursachen, die hinter den Beschwerden stehen, suchen, bis er mit ausreichender Sicherheit annehmen darf, sie gefunden zu haben. Er sucht das Allgemeine, das Gemeinsame einer Krankheit die vielleicht viele Patienten in sehr unterschiedlicher Weise teilen. Seine Ergebnisse helfen Deinem Arzt, Dir bei Deinen ganz speziellen individuellen Beschwerden und Krankheiten zu helfen.
Gelingt es ihm, so gelangt auch er nur zu einer Vorstellungen von den möglichen Ursachen, eher selten, wie z.B. bei einem Knochenbruch, zur Gewissheit. Und sind unsere Vorstellungen noch so sehr "wissenschaftlich gesichert", wir sind immer und immer wieder gezwungen sie zu korrigieren, weil wir neue "wissenschaftlich gesicherte" Erkenntnisse gewonnen haben. Das nennen wir dann, nicht zu Unrecht, den wissenschaftlichen Fortschritt. Für unsere Patienten ist aber wichtig, dass wir ihnen vielleicht haben helfen können. Dass wir dies auch können, wenn wir keine Ahnung über die wirklichen Zusammenhänge und Ursachen haben, verdanken wir zum grossen Teil wiederum den so wandelbaren und unsicheren "wissenschaftlich gesicherten" Erkenntnissen.
Allzu oft, das weiss ich aus eigener Erfahrung, sind wir dabei gezwungen ganz konkrete Beschwerden zu behandeln, deren tatsächlich Ursache wir nicht oder noch nicht kennen, wenngleich wir auch viele mögliche Ursachen benennen könnten.
Selbst wenn wir z.B. die Ursache der p.f. nicht wissen, nur vermuten können, so ist doch wichtig, dass wir sie behandeln können und dass wir wissen, dass sie keine für uns erkennbare Dauerschäden verursacht. Nur eben von Zeit zu Zeit (immer dann, wenn man es am wenigsten brauchen kann) höllische Schmerzen.
Als Patient fühle ich mich bei den Kollegen/innen am besten aufgehoben, die sich bemühen die Grenzen ihres Wissens und ihrer Möglichkeiten zu erkennen. Sie treffen ihrer Entscheidungen mutig, weil sie wissen, dass sie nie völlige Gewissheit besitzen können. Aus diesem Grund klären sie ihre Patienten über die Möglichkeiten ihres Scheiterns auf, nicht nur weil dies die Vorschriften verlangen. Sie lassen die Patienten entscheidend an ihren Handlungen teilhaben. Es sind die Ärzte, die erfolgreicher sind und damit eine Sicherheit gewinnen, die sich auf ihrer Patienten überträgt.
Als Patient fürchte ich die Ärzte/innen, die die Unfehlbarkeit ihres Wissens und ihrer Handlungen vor sich her tragen. Sicherheit gewinnen sie durch die Verweigerung, die Gültigkeit und die Reichweite ihres Wissens und ihrer Fähigkeiten zu hinterfragen. Ihr Schutzschild ist die Arroganz mit der sie sich unbequemer Fragen erwehren, ob es sich um die Fragen "unwissender" Patienten handelt, oder - eher schlimmer - um die eines "geschätzten" Kollegen.
Was will ich damit sagen?
Wenn Dir ein Arzt sagt, dass er keine Ahnung habe, was die Ursachen Deiner Beschwerden sind, so sollte Deine erste Vermutung sein, dass Du an der richtigen Stelle bist. Ob diese Vermutung haltbar ist, wird sich bald erweisen, wenn Du nachfragst was er/sie und Du gemeinsam machen könnt, einer Antwort näher zu kommen.
Vielleicht kennt ja der, der es nicht weiss, jemanden, der es wissen könnte?
Mir ist ein Zusammenhang zwischen (Kupfer-)Spirale und p.f. weder aus der Praxis noch aus der Fachliteratur bekannt, was aber nichts besagen muss.
Die von mir vermutete Ursache der p.f. (siehe meinen Beitrag vom 1.2.10) ist eine unspezifische Triggerung (Auslösung) eines Krampfgeschehens im Enddarmbereich (Darmmuskulatur und/oder Beckenbodenmuskulatur). Die Spirale wirkt, wie wir wissen, über eine chronische (leichte) Entzündung in der Gebärmutterschleimhaut. Die Gebärmutterhöhle steht über die Eileiter in direkter offener Verbindung mit dem Bauchraum des kleinen Beckens. Theoretisch wäre es denkbar, dass eine derartige Entzündung ausgerechnet bei Dir so abläuft, dass Krämpfe im Beckenbodenbereich ausgelöst wurden. Das ist aber wirklich nur eine vermutete Möglichkeit, die überhaupt nicht zutreffen muss und wenn, dann mit grosser Wahrscheinlichkeit weder bewiesen noch widerlegt werden kann.
Immerhin ist nach Deiner Schilderung offenbar gewiss: Die Krämpfe traten nur während der Spirale auf und verschwanden nach deren Entfernung.
Empfehlung:
1. Rücksprache mit Deinem Frauenarzt. Unter Berücksichtigung einer evtl. Thromboseneigung Verwendung einer anderen Spirale (kein Kupfer)
2. Falls nicht geschehen, Vorstellung bei einem HÄMOSTASIOLOGEN.
Nicht jede Thrombose zeugt von einer erhöhten Gerinngunsneigung. Nicht jede Störung der Blutgerinnung verbietet die Pilleneinnahme. Mitunter kann die Umstellung auf eine andere Pille mit anderen Wirkstoffen ausreichen.
Solltest Du ein Interesse haben abzuklären, ob Deine aufgetretenen Schmerzen tatsächlich einer p.f. zu verdanken waren, wäre es hilfreich, wenn Du versuchen könntest folgende Fragen zu beantworten:
Sind dieselben Schmerzen auch schon vor Einsetzen der Spirale und/oder nach Entfernung der Spirale aufgetreten?
Wenn ja wie oft?
Beschreibe bitte mit Deinen Worten, was Du gefühlt hast:
Schmerzart: gleichmäßig, krampfartig an- und abschwellend, klopfend/pochend, brennend, schneidend, ziehend, stechend oder anders.
Ähnlichkeit mit anderen Schmerzen: z.B. ähnlich Periodenschmerz oder anderem
Wo: im Enddarm, im After, anderswo, wo am ehesten
Wohin ausstrahlend: mehr nach vorn oder nach hinten, in die Blase, in den Mittelbauch, in die Beine (bis wohin), in den Rücken (dort wohin, in das Steissbein, das Kreuz) oder andere Körperregion
ausgelöst, verstärkt oder vermindert: durch Wärme, Kälte, Druck, Wasserlassen, Stuhlgang, Periode, Geschlechtsverkehr, Mahlzeiten, körperliche oder seelische Belastung, Stress
Auftreten: wie oft und wann, dann wie lange, auch nachts ?
Beginn: wie lange nach Einsetzen der Spirale
Ende: wie lange nach noch nach Entfernung der Spirale
Welche Massnahmen haben Erleichterung oder gar Schmerzbefreiung gebracht?
Welche Untersuchungen sind zur Abklärung der Schmerzen durchgeführt worden, gegebenenfalls mit welchen (Verdachts-)Diagnosen.
Nicht verzagen, wenn Du keine genaueren Angaben machen kannst, das ist Vielen von uns nicht möglich. Beschreibe bitte mit Deinen Worten nur Empfindungen, an die Du Dich erinnern kannst, diese aber so genau wie möglich.
Die Antworten kannst Du hier vorstellen oder z.B. mit Deinem Frauenarzt oder einem Gastroenterologen besprechen.
Ach ja, dass "kein Arzt" den Zusammenhang zwischen Spirale und Deinen Schmerzen kennt, sollte Dich nicht mutlos machen. Wir Ärzte können in den allermeisten Fällen von konkreten individuellen Beschwerden und Krankheiten nur ganz persönliche eigene Vermutungen anstellen, was in und mit unseren Patienten geschieht.
Das reicht erstaunlicherweise in vielen Fällen aus, erfolgreich zu helfen. Die eigentlichen tieferen Ursachen kennen wir hingegen zumeist nicht.
Ein Wissenschaftler muss nach diesen Ursachen, die hinter den Beschwerden stehen, suchen, bis er mit ausreichender Sicherheit annehmen darf, sie gefunden zu haben. Er sucht das Allgemeine, das Gemeinsame einer Krankheit die vielleicht viele Patienten in sehr unterschiedlicher Weise teilen. Seine Ergebnisse helfen Deinem Arzt, Dir bei Deinen ganz speziellen individuellen Beschwerden und Krankheiten zu helfen.
Gelingt es ihm, so gelangt auch er nur zu einer Vorstellungen von den möglichen Ursachen, eher selten, wie z.B. bei einem Knochenbruch, zur Gewissheit. Und sind unsere Vorstellungen noch so sehr "wissenschaftlich gesichert", wir sind immer und immer wieder gezwungen sie zu korrigieren, weil wir neue "wissenschaftlich gesicherte" Erkenntnisse gewonnen haben. Das nennen wir dann, nicht zu Unrecht, den wissenschaftlichen Fortschritt. Für unsere Patienten ist aber wichtig, dass wir ihnen vielleicht haben helfen können. Dass wir dies auch können, wenn wir keine Ahnung über die wirklichen Zusammenhänge und Ursachen haben, verdanken wir zum grossen Teil wiederum den so wandelbaren und unsicheren "wissenschaftlich gesicherten" Erkenntnissen.
Allzu oft, das weiss ich aus eigener Erfahrung, sind wir dabei gezwungen ganz konkrete Beschwerden zu behandeln, deren tatsächlich Ursache wir nicht oder noch nicht kennen, wenngleich wir auch viele mögliche Ursachen benennen könnten.
Selbst wenn wir z.B. die Ursache der p.f. nicht wissen, nur vermuten können, so ist doch wichtig, dass wir sie behandeln können und dass wir wissen, dass sie keine für uns erkennbare Dauerschäden verursacht. Nur eben von Zeit zu Zeit (immer dann, wenn man es am wenigsten brauchen kann) höllische Schmerzen.
Als Patient fühle ich mich bei den Kollegen/innen am besten aufgehoben, die sich bemühen die Grenzen ihres Wissens und ihrer Möglichkeiten zu erkennen. Sie treffen ihrer Entscheidungen mutig, weil sie wissen, dass sie nie völlige Gewissheit besitzen können. Aus diesem Grund klären sie ihre Patienten über die Möglichkeiten ihres Scheiterns auf, nicht nur weil dies die Vorschriften verlangen. Sie lassen die Patienten entscheidend an ihren Handlungen teilhaben. Es sind die Ärzte, die erfolgreicher sind und damit eine Sicherheit gewinnen, die sich auf ihrer Patienten überträgt.
Als Patient fürchte ich die Ärzte/innen, die die Unfehlbarkeit ihres Wissens und ihrer Handlungen vor sich her tragen. Sicherheit gewinnen sie durch die Verweigerung, die Gültigkeit und die Reichweite ihres Wissens und ihrer Fähigkeiten zu hinterfragen. Ihr Schutzschild ist die Arroganz mit der sie sich unbequemer Fragen erwehren, ob es sich um die Fragen "unwissender" Patienten handelt, oder - eher schlimmer - um die eines "geschätzten" Kollegen.
Was will ich damit sagen?
Wenn Dir ein Arzt sagt, dass er keine Ahnung habe, was die Ursachen Deiner Beschwerden sind, so sollte Deine erste Vermutung sein, dass Du an der richtigen Stelle bist. Ob diese Vermutung haltbar ist, wird sich bald erweisen, wenn Du nachfragst was er/sie und Du gemeinsam machen könnt, einer Antwort näher zu kommen.
Vielleicht kennt ja der, der es nicht weiss, jemanden, der es wissen könnte?
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