Heute am Nachmittag keine Gereiztheit, sondern alles locker. Ich hatte einen klaren Kopf und kam konzentriert zum Arbeiten. Das ist mein Ziel, darum dreht sich für mich alles. Allerdings habe ich zwischendurch Sport getrieben: Fahrrad, Schwimmen, Trampolin, Gymnastik. Und ich war viel an der Sonne. Das sind natürlich Dinge, die sehr helfen.
Eine kleine Beobachtung nicht ganz am Rande und ein Beispiel dafür, warum ich im Grunde ein strikter Gegner von Begriffs-Diäten bin. Ich esse ja schon seit Jahren täglich frische Brennnesseln, meist als Smoothie, oft abends noch einmal als so eine Art rohen "Spinat" mit viel Knoblauch usw. Es ist bekannt, wie gesund Brennnesseln aus den verschiedensten Gründen sind. Und dass es mir oft sehr gut geht, schiebe ich zum Teil eben auf diese Ernährungsangewohnheit. (Ich könnte das natürlich eine "Brennnesseldiät" nennen

- das ist es aber - wie sich gleich zeigen wird, nicht.)
Immer fühle ich mich aber mit den Brennnesseln nicht wohl. Manchmal fühle ich mich geschwächt nach dem Smoothie, und manchmal kann ich drei Tage lang nicht einmal das Wort Brennnessel hören. Ich zwinge mich nicht.
Wo ich heute schwimmen war, wachsen auch viele Brennnesseln in bester Qualität. Und ich wollte gerade ans Pflücken gehen, da hatte ich so ein ulkiges Gefühl... Also habe ich getestet: Arme vor. Das Ergebnis: Stress! Auch beim dritten Mal noch. Dann habe ich gefragt: Und für heute abend? Wieder Stress. Und für morgen früh? Noch einmal Stress. - Ich habe es zunächst sein lassen und bin noch einmal ins Wasser gegangen. Später aber habe ich - wie aus Gewohnheit - doch eine Tüte voll gepflückt und sie mit nach Hause genommen.
Zu Hause, weil ich den Smoothie doch zubereiten wollte, habe ich noch einmal getestet: Alles super! Auch mit den zahlreichen Zutaten (Ananas, Apfel, Banane, Zimt, Sonnenblumenkerne, eingeweichte Trockenpflaumen...): Perfekt! Und so habe ich mich dann auch gefühlt.
Man muss sich das ganz klar machen: Es gibt gewissermaßen keine "Sowieso-Intoleranz", auch keine "Sowieso-Allergie". Das sind nur sehr bequeme Vorstellungen, die mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun haben. Was es gibt, das ist ein sehr lebendiger Körper, der sich ständig umbaut und in bestimmten Situationen mit bestimmten Lebensmittelkombinationen nichts anfangen kann, sie deshalb abwehrt, wenn man sie ihm trotzdem aufdrängt, während er zu einem anderen Zeitpunkt mit einer ähnlichen Kombination sehr gut klar kommt, wenn zugleich auch die Quantität stimmt. Und der Punkt ist, dass wir verlernt haben, darauf zu achten, dass wir die oft eindeutigen Signale des Körpers meist sträflich ignorieren. und genau davon werden wir dann "krank" - weil wir nämlich ständig im Namen irgendwelcher Ideologien oder Gewohnheiten dem Körper etwas aufdrängen, ohne ihn zu fragen, ob er das überhaupt will. Meist funktioniert das ja trotzdem eine ganze Weile...
Warum sind Tiere in freier Wildbahn nicht krank? Warum haben sie zum Beispiel keine HIT? Weil sie diesen Begriff gar nicht kennen, aber im Grunde in jeder Situation neu entscheiden, was für sie gut ist und was nicht.
Und wie wird man gesund? Indem man die eine Ideologie gegen die andere stellt? HIT gegen "Auslassdiät" usw.? Nie im Leben! Man wird nur gesund, wenn man gesund lebt, das heißt, nur wenig anders als die gesunden und bis zu ihrem Tode im Grunde (zellmäßig) jungen Tiere in freier Wildbahn. Indem man sein Körpergefühl zurückgewinnt und wieder lernt (kleine Kinder können das natürlich auch noch), in jeder Situation für das eigene Wohl zu entscheiden.
"Diagnosen", die man gar noch andern freundlich überhilft, braucht man dafür nicht. Man braucht sie nicht nur nicht, sie schaden sogar. Und zwar - ob das nun gleich klar wird oder nicht - sehr. Das sind alles nur Trugbilder, die Abhängigkeiten erzeugen.
Bei dieser Geschichte mit den Brennnesseln wurde mir selbst übrigens auch wieder klar, dass man nie für die Zukunft testen sollte. Da kommt nichts dabei raus. Das kann der Körper nicht wissen. Man kann Ahnungen haben und testen, ob man sie hat. Ob sie aber zutreffen, das steht in den Sternen. Kann sein, muss aber nicht. Und um das an sich sichere Instrument des Tests nicht unnötig zu verwässern, sollte man von Zukunftsfragen lieber die Finger lassen.
Keine Ahnung, sondern mein Plan: Morgen ohne ALA, dafür wieder 50 mg Pregnenolon, heute noch 5-htp, über die Menge entscheide ich bei der Einnahme.
Viele Grüße:
Reinhard