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Wer im Winter eine "Grippe" hatte und jetzt immer noch total schlapp ist, sollte auch mal an das Pfeiffersche Drüsenfieber denken.
Interessant auch, daß Ampicillin fast immer einen Hautausschlag hervorruft...
Interessant auch, daß Ampicillin fast immer einen Hautausschlag hervorruft...
- Pfeiffersches Drüsenfieber oder die Kusskrankheit
Das Pfeiffersche Drüsenfieber (infektiöse Mononukleose) ist eine gutartige, durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit, die durch Epstein-Barr-Viren (EBV) verursacht wird und vorwiegend das lymphatische System betrifft. Sie wird durch Speichelkontakt übertragen – zum Beispiel beim Küssen, daher auch der Name „kissing disease“. Die Erkrankung kann auch durch Tröpfcheninfektion, d.h. beim Husten oder Niesen oder beim Trinken aus demselben Gefäß übertragen werden. Die Zeit zwischen Ansteckung und Auftreten erster Krankheitssymptome (Inkubationszeit) beträgt circa 40 Tage.
Das Pfeiffersche Drüsenfieber tritt vor allem bei jungen Erwachsenen gehäuft auf, im Säuglings- und Kindesalter verläuft die Erkrankung meistens völlig unbemerkt. Die Erkrankten klagen zu Beginn oft über Hals- und Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Abgeschlagenheit. Im Verlauf der zwei bis dreiwöchigen Erkrankung kommt es zu Lymphknotenschwellungen, vor allem im Hals- und Nackenbereich, zu länger anhaltendem Fieber und eventuell zu einem Hautausschlag.
Die Krankheit hat eine gute Prognose und führt zu einer lebenslangen Immunität.
Folgende Symptome können vorkommen:
- Fieber in den ersten zwei Wochen
- Halsentzündung mit geschwollenen Mandeln, auf denen sich ein dicker weißer Belag bildet
- Die Lymphknoten schwellen schmerzhaft an (Hals, Nacken, selten Achselhöhlen)
- Müdigkeit (kann einige Monate anhalten)
- Muskelschmerzen
- Kopfschmerzen
- Selten: Übelkeit und Oberbauchbeschwerden, die ein Zeichen für eine Milzvergrößerung sein können (in etwa 50% der Fälle)
- Selten: Milzvergrößerung
- Selten: Lebervergrößerung oder Gelbsucht
Da die Beschwerden sehr denen einer Grippe oder einer Angina ähneln, wird das Pfeiffersche Drüsenfieber oft nicht erkannt.
Eine sichere Diagnose wird durch einen Bluttest gestellt, der eine typische Blutbildveränderung zeigt. (Nachweis der so genannten Pfeiffer-Zellen.) Ein spezieller Antikörper-Test gibt Sicherheit darüber, ob eine infektiöse Mononukleose vorliegt. Da die Antikörper besonders bei Krankheitsbeginn noch nicht bei allen Erkrankten nachweisbar sind, müssen die Tests möglicherweise wiederholt werden.
Therapie:
- Unbedingte körperliche Schonung
- Fiebersenkende Maßnahmen
- Schmerzlindernde Maßnahmen
- Warme Getränke gegen Halsschmerzen
- Viel trinken bei Fieber
- Ausgewogene Ernährung
- Antibiotika sind nicht notwendig
Nur bei ernsten Komplikationen kommen entzündungs- oder virenhemmende Medikamente zum Einsatz. Auf Sport sollte in den ersten Wochen verzichtet werden, um die Gefahr eines Milzrisses zu umgehen. Müssen Antibiotika aufgrund von Begleiterkrankungen eingesetzt werden, sollte auf Ampicillin verzichtet werden. Dieses ruft beim Pfeifferschen Drüsenfieber fast immer einen Hautausschlag hervor.
Wissenswertes über das Pfeiffersche Drüsenfieber erfahren Sie hier:
https://www.kind.qualimedic.de/Pfeiffersches_druesenfieber.html
Bei persönlichen Fragen helfen Ihnen unsere Experten gerne weiter:
https://www.gesundheitsberatung.de/Forum_4100.html
https://www.hausarzt.qualimedic.de/Forum-10002.html