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In Mittelbaden belasten umweltschädliche per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS oder PFC) seit Jahren Grundwasser und Ackerland. Der Landkreis Rastatt, der besonders betroffen ist, macht für die großflächige Belastung einen Komposthersteller verantwortlich. In der Region sind rund 1.100 Hektar Ackerland und circa 170 Millionen Kubikmeter Grundwasser verseucht. Der Anfang des Skandals reicht bis ins Jahr 1999 zurück.
Da begann eine Kompostfirma damit, sogenannte Papierschlämme zu verarbeiten. Das sind Abfälle aus der Papierindustrie. Sie sollen PFAS enthalten haben. Die Firma vermischte diese Abfälle mit Kompost und ließ sie auf Felder ausbringen - bis zu einer behördlichen Untersagung im Jahr 2008. Über Boden und Grundwasser sollen die PFAS schließlich auch ins Trinkwasser gelangt sein.
Chemikalien im Trinkwasser: PFAS-Verseuchung und die Folgen
Die Region Mittelbaden ist großflächig mit PFAS Chemikalien belastet. Teile der Bevölkerung haben hohe Konzentrationen davon im Blut.
www.zdf.de
Bluttests in mehrjährigen Abständen haben gezeigt, dass bis 2020 teilweise immer noch hohe Konzentrationen im Blut gefunden wurden. (Neueste Ergebnisse stehen noch aus). Wer im Landkreis Rastatt wohnt und in dieser Zeit erkrankte, könnte auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, sich auf PFAS testen zu lassen.
Das Problem hat sich aber noch mehr ausgeweitet als angenommen:
In 1500 Orten in Deutschland wurde eine starke Belastung nachgewiesen, in 300 eine sehr hohe. Alle Gewässer seien belastet, so dass man in Sachsen bereits vom Fischverzehr aus Binnengewässern abgeraten hat.
Leider gibt es noch keine zentrale Meldestelle, die die Daten über diese Schadstoffbelastung zusammenträgt.
20% der Jugendlichen haben bereits eine höhere Belastung im Blut, die sich weiter anreichert, eigentlich hat es aber fast jeder im Blut, da bereits in der Nahrungskette.
Hier ist auch eine interaktive Karte der PFAS -Belastung:
Jahrhundertgift PFAS: Wie verseucht ist Deutschland?
An mehr als 1.500 Orten lässt sich in Deutschland das Jahrhundertgift PFAS nachweisen. Das Problem ist damit viel größer, als bisher bekannt war. Auf einer interaktiven Karte sind die nachgewiesenen PFAS-Belastungen verzeichnet.
daserste.ndr.de
Über die Folgen gibt es noch keine eindeutigen Erkenntnisse, man geht von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Schwächung des Immunsystems, Unfruchtbarkeit und Autoimmunerkrankungen bisher aus.
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