Themenstarter
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- 09.02.18
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- 11
Hallo zusammen
Ich wage nun doch den Schritt und schreibe mein Leiden in ein Forum in der Hoffnung, endlich eine Lösung zu finden. Ich bin männlich, 25 Jahre alt und 159 cm gross.
Angefangen hat alles vor bald 3 Jahren:
Ich war beim Hausarzt, weil ich immer mal wieder an Bauchkrämpfen litt... :keineahnung: Er hörte sich die Beschwerden kurz an und gab mir probeweise Pantoprazol, einen Magensäureblocker, weil er vermutete, dass ich zu viel Magensäure habe. Ich nahm das Medikament brav ein, merkte aber keinerlei Besserung. Im Gegenteil. Plötzlich begannen starke Druckschmerzen in der Mitte des Brustkorbes. Ich setzte das Medikament schnell ab und besuchte den Arzt erneut. Er meinte, dass ich warscheindlich eine Magenschleimhautentzündung habe und wollte mir dafür wieder Magensäureblocker verschreiben. Ich lehnte ab, da die Beschwerden erst nach der Medikamenteneinnahme begonnen hatten. Es besserte sich einige Wochen nicht. Ich hatte auch ständig gelblichen Durchfall und vermutete Blut im Stuhl, was aber warscheindlich nur Nahrungsreste waren. Ich liess meinen Stuhl auf Blut und Probleme mit der Bauchspeicheldrüse sowie Zöliakie und anderes testen. Alle Blutwerte waren im Normalbereich. Danach liess ich eine Magen- sowie Darmspiegelung machen und es kam nur heraus, dass ich eben eine leichte Magenschleimhautentzündung habe.
Der Arzt diagnostizierte mir einen Reizmagen- und Reizdarm.
Nach etwa einem Monat liessen die Druckschmerzen langsam nach. Der Durchfall jedoch blieb. Immer gelber, weicher bis flüssiger Stuhl. Stuhlfrequenz 3-5 mal am Tag. Ich habe innerhalb von einem Monat 8 KG Gewicht verloren (vorher 60 kg, danach 52 kg).
Ausserdem wurde mir plötzlich merkwürdig schwindlig. Ich hatte das Gefühl, ich befinde mich ständig auf einem Bot, wackelig auf den Beinen und war öfter müde als sonst. Eigentlich ein Gefühl, wie ich es nach einer Freinacht jeweils hatte. Ich schlief auch sehr oft schlecht. Einschlafen war nie ein Problem, jedoch durchschlafen schon. Ausserdem plagten mich immer mehr Albträume. Dieses Schwindelgefühl hielt weiter an. Ich klärte mögliche Mängel ab, im Blut und Urin konnte man aber nichts feststellen. Ich liess mich auch neurologisch beim HNO und im Neurozentrum abklären, jedoch wurde nichts gefunden. Da meine Psyche stark unter der ganzen Durchfallthematik und der Angst vor einer schlimmen Krankheit gelitten hat, bekam ich die Diagnose "psychosomatischer Schwindel". Ich versuchte es vergeblich mit Psychotherapie über viele Monate. Auch Hypnose habe ich ausprobiert, jedoch ohne sichtlichen Erfolg.
Bei alternativen Ärzten liess ich meinen Stuhl ebenfalls untersuchen. Es wurde die Darmflora getestet und dabei kam heraus dass ich sehr wenig bis keine guten Darmbakterien habe und viele Candida. Ich bekam ein Pilzmittel und danach teure Probiotika, jedoch verbesserte sich am Durchfall nichts.
Ich forschte selbst weiter und liess auch meine Schilddrüse abklären, diese scheint aber völlig in Ordnung zu sein. Das einzige was man herausfand war, dass ich sehr wenig Testosteron habe. Ich versuchte es einige Wochen mit Testosteron-Gel und die Werte besserten sich, jedoch nicht mein Befinden. Ich setzte diese Medikamente also wieder ab und versuchte es lieber mit gezieltem Muskelaufbautraining.
Beim Durchfall liess ich mich ausserdem auf alle möglichen Bakterien und auch ausländische Parasiten testen. Alles war in bester Ordnung. Was jedoch etwas auffällig war, waren ebenfalls die vielen "harmlosen" aber doch nicht positiven Bakterien im Stuhl sowie viel Stärke. Dies passt zu den vielen unverdauten Nahrungsmitteln.
Ich machte mehrere Selbstversuche bezüglich Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Ich liess einen Monat alle Gluten aus meinem Speiseplan weg, es veränderte sich aber gar nichts. Das gleiche machte ich mit Laktose und Fruktose. Auch den Zucker liess ich länger weg, was aber zu einem erneuten Gewichtsverlust und auch zu körperlicher Schwäche führte.
Nach etwa einem Jahr wurde der Durchfall etwas besser. Der Stuhl war seltener flüssig, jedoch meistens flockig/bröcklig und fast immer gelbbraun bis senfgelb. Normalen braunen, festen Stuhl habe ich im Schnitt vielleicht einmal im Monat.
Das Schwindelgefühl hielt lange täglich an. Es führte zu einer enormen Lebensqualitätreduktion, da ich immer Angst hatte, ich klappe irgendwann zusammen. Das passierte aber dann doch nie.
Nach zwei Jahren wurde das Schwindelgefühl langsam besser. Auch Psychisch wurde ich stabiler. Ich hatte auch wieder zugenommen, sehr langsam, aber Anfang 2017 war ich wieder 60 kg.
Leider infizierte mich meine Freundin ende 2016 mit Krätze. Ich brauchte ganze 10 Behandlungen und es dauerte ein halbes Jahr, bis ich sie los wurde. Die Ärzte fanden das sehr merkwürdig, da normalerweise nur Menschen mit Immunschwäche solche Probleme haben. HIV wurde deshalb mehrfach getestet, war aber immer negativ.
Mitte 2017 bekam ich plötzlich sehr starken Durchfall. Ich ging zum Arzt, welcher gemäss den Bluttests auf Bakterien schloss und mir ein Antibiotika für 5 Tage gab. Der Durchfall wurde aber noch viel schlimmer und ich ging zu einem anderen Arzt, wo mein Stuhl positiv auf Clostridium Difficile getestet wurde, ein meist durch Antibiotika ausgelöstes Darmbakterium. Es ist gegen nahezu alle Antibiotika resistent, weshalb es sich durch die Ausrottung aller guten Darmbakterien unkontrollierbar verbreitet. Ich bekam das Antibiotika, dass gegen diese Clostridien wirkte, und es ging mir sofort besser. Ich hatte auch wieder ganz normalen braunen Stuhl, wie ich ihn seit 2015 nicht mehr hatte. Leider kamen die Clostridien aber eine Woche nach Absetzen des Antibiotikas zurück. Dies passiert relativ oft bei diesem Bakterium, da es Sporen bildet, welche fast unsterblich sind. Ich wiederholte die Antibiotikatherapie wieder und wieder und immer kamen die Clostridien mit dem starken, wässrigen Durchfall zurück. Auch hier wurde wieder HIV getestet, weil Immunschwäche ein Risikofaktor für einen Rückfall ist, war aber negativ. Ich fragte, ob nicht aus einem anderen Grund eine Immunschwäche vorliegen könnte, die Ärzte meinten jedoch das sei unwarscheindlich.
Schlussendlich entschied man sich für eine Stuhltransplantation, die effektivste Therapie gegen Clostridien. Dabei wird der Stuhl eines gesunden Menschen mittels Darmspiegelung in den Darm gespritzt, damit die guten Bakterien die Clostridien verdrängen. Leider konnte diese Therapie erst im Januar vollzogen werden, weshalb ich insgesamt über ein halbes Jahr Antibiotika nehmen musste.
Im Dezember, weil ich ja sonst nicht schon genug Pech habe, bekam ich enorm starke Bauchschmerzen. Der Arzt machte einen Ultraschall und stellte fest, dass ich sehr viele relativ grosse Gallensteine habe. Die Gallenblase hatte sich wegen Bakterien entzündet und ich musste nochmal zusätzlich zum Clostridien-Antibiotika normale Antibiotika nehmen. Die Schmerzen der Gallenblase liessen nach, es wurde aber eine Operation absehbar.
In der Zwischenzeit Anfang Januar hatte ich die Stuhltransplantation und setzte alle Antibiotika ab, da diese ja die neue Darmflora wieder zerstören könnten. Der starke Durchfall kam gottseidank nicht mehr zurück, aber die alten Beschwerden mit dem gelben, schlecht verdautem Stuhl.
Mitte Januar wurde mir dann die Gallenblase entfernt, da sie wohl chronisch entzündet war. Nach der Operation hatte ich einige Tage wieder starken Durchfall und testete erneut auf Clostridien, der Test war aber negativ.
Auch waren weiterhin keine Mängel im Blut zu sehen. Ich nahm aber wieder rapide ab und wog eine Woche nach der OP gerade noch 48,5 kg. Ich konnte aber ja auch nicht so viel essen im Dezember wegen der Entzündung, musste einen Tag fasten wegen der Darmspiegelung und ebenfalls wegen der Operation. Trotzdem finde ich es viel, nur wegen ein paar Tagen weniger essen gleich 5 kg abzunehmen.
Ich fühlte mich schwach und ausgezehrt und hatte vor allem morgens ein extremes Hungergefühl. Meine Wangen sind leicht eingefallen und alle sprechen mich darauf an wie dünn ich geworden bin.
Der Gastroenterologe meinte aber, dass es sinnlos wäre, weitere Tests zu machen. Ich leide wohl einfach an einem Reizdarm und müsse lernen, damit zu leben. Mir wurde eine Ernährungsberatung verordnet und ich mache jetzt seit 2 Wochen eine FODMAP-Diät, es hat sich aber nichts gross gebessert.
Der Arzt gab mir ausserdem "Creon", ein Verdauungsentzym, dass evtl. helfen könnte weil jetzt ja weniger Gallensäure zur Verfügung steht. Auch nehme ich jetzt täglich einen "Ressource"-Proteinshake zu meinen 3 Malzeiten inkl. 3-4 Zwischenmalzeiten ein, um wieder zuzunehmen. Nach zwei Wochen damit bin ich jetzt von 48,5 auf 49 gestiegen.
Spannenderweise fühle ich mich zwar schwach, jedoch kann ich im Fitnesscenter immernoch gleichviel Gewicht heben, wie als ich noch 60 kg war.
Ich kann die ganze Reizdarmgeschichte so aber einfach nicht akzeptieren. Soweit ich weiss, ist ein Gewichtsverlust kein Reizdarmproblem. Und ich sehe ja im Stuhl, dass etwas nicht stimmt. So viel Unverdautes ist doch nicht normal. Ausserdem hat der Stuhl einen komischen Geruch und ist weiterhin immer gelb. Dazu kommt noch dass ich seit der Gallenblasenentfernung Alkohol gar nicht mehr vertrage. Ich bekomme davon schnell einen Rausch (nach einem Glas) und habe danach in der Nacht Schweissausbrüche und Schmerzen im Oberbauch. Ein leicht komisches Gefühl habe ich seit einigen Tagen ständig im Oberbauch. Keine richtigen Schmerzen, eher eine Art dumpfes unwohlsein. Essen kann ich ganz normal, ich habe eher mehr als weniger Apetitt und keine Schmerzen oder Übelkeit nach dem essen. Selbst wenn ich fettig esse, merke ich vorerst nichts. Nur der Durchfall, der kommt dann meistens gleich nach dem essen. Die Stuhlfrequenz ist momentan bei etwas 3-4 Stuhlgängen am Tag, am Morgen immer direkt nach dem Aufstehen und ein- bis zwei Stunden später erneut. Dann in der Regel nach dem Mittagessen und am späteren Abend/Nachmittag kein Stuhlgang oder Drang.
Was meint ihr zu der ganzen Geschichte?
Ich wage nun doch den Schritt und schreibe mein Leiden in ein Forum in der Hoffnung, endlich eine Lösung zu finden. Ich bin männlich, 25 Jahre alt und 159 cm gross.
Angefangen hat alles vor bald 3 Jahren:
Ich war beim Hausarzt, weil ich immer mal wieder an Bauchkrämpfen litt... :keineahnung: Er hörte sich die Beschwerden kurz an und gab mir probeweise Pantoprazol, einen Magensäureblocker, weil er vermutete, dass ich zu viel Magensäure habe. Ich nahm das Medikament brav ein, merkte aber keinerlei Besserung. Im Gegenteil. Plötzlich begannen starke Druckschmerzen in der Mitte des Brustkorbes. Ich setzte das Medikament schnell ab und besuchte den Arzt erneut. Er meinte, dass ich warscheindlich eine Magenschleimhautentzündung habe und wollte mir dafür wieder Magensäureblocker verschreiben. Ich lehnte ab, da die Beschwerden erst nach der Medikamenteneinnahme begonnen hatten. Es besserte sich einige Wochen nicht. Ich hatte auch ständig gelblichen Durchfall und vermutete Blut im Stuhl, was aber warscheindlich nur Nahrungsreste waren. Ich liess meinen Stuhl auf Blut und Probleme mit der Bauchspeicheldrüse sowie Zöliakie und anderes testen. Alle Blutwerte waren im Normalbereich. Danach liess ich eine Magen- sowie Darmspiegelung machen und es kam nur heraus, dass ich eben eine leichte Magenschleimhautentzündung habe.
Der Arzt diagnostizierte mir einen Reizmagen- und Reizdarm.
Nach etwa einem Monat liessen die Druckschmerzen langsam nach. Der Durchfall jedoch blieb. Immer gelber, weicher bis flüssiger Stuhl. Stuhlfrequenz 3-5 mal am Tag. Ich habe innerhalb von einem Monat 8 KG Gewicht verloren (vorher 60 kg, danach 52 kg).
Ausserdem wurde mir plötzlich merkwürdig schwindlig. Ich hatte das Gefühl, ich befinde mich ständig auf einem Bot, wackelig auf den Beinen und war öfter müde als sonst. Eigentlich ein Gefühl, wie ich es nach einer Freinacht jeweils hatte. Ich schlief auch sehr oft schlecht. Einschlafen war nie ein Problem, jedoch durchschlafen schon. Ausserdem plagten mich immer mehr Albträume. Dieses Schwindelgefühl hielt weiter an. Ich klärte mögliche Mängel ab, im Blut und Urin konnte man aber nichts feststellen. Ich liess mich auch neurologisch beim HNO und im Neurozentrum abklären, jedoch wurde nichts gefunden. Da meine Psyche stark unter der ganzen Durchfallthematik und der Angst vor einer schlimmen Krankheit gelitten hat, bekam ich die Diagnose "psychosomatischer Schwindel". Ich versuchte es vergeblich mit Psychotherapie über viele Monate. Auch Hypnose habe ich ausprobiert, jedoch ohne sichtlichen Erfolg.
Bei alternativen Ärzten liess ich meinen Stuhl ebenfalls untersuchen. Es wurde die Darmflora getestet und dabei kam heraus dass ich sehr wenig bis keine guten Darmbakterien habe und viele Candida. Ich bekam ein Pilzmittel und danach teure Probiotika, jedoch verbesserte sich am Durchfall nichts.
Ich forschte selbst weiter und liess auch meine Schilddrüse abklären, diese scheint aber völlig in Ordnung zu sein. Das einzige was man herausfand war, dass ich sehr wenig Testosteron habe. Ich versuchte es einige Wochen mit Testosteron-Gel und die Werte besserten sich, jedoch nicht mein Befinden. Ich setzte diese Medikamente also wieder ab und versuchte es lieber mit gezieltem Muskelaufbautraining.
Beim Durchfall liess ich mich ausserdem auf alle möglichen Bakterien und auch ausländische Parasiten testen. Alles war in bester Ordnung. Was jedoch etwas auffällig war, waren ebenfalls die vielen "harmlosen" aber doch nicht positiven Bakterien im Stuhl sowie viel Stärke. Dies passt zu den vielen unverdauten Nahrungsmitteln.
Ich machte mehrere Selbstversuche bezüglich Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Ich liess einen Monat alle Gluten aus meinem Speiseplan weg, es veränderte sich aber gar nichts. Das gleiche machte ich mit Laktose und Fruktose. Auch den Zucker liess ich länger weg, was aber zu einem erneuten Gewichtsverlust und auch zu körperlicher Schwäche führte.
Nach etwa einem Jahr wurde der Durchfall etwas besser. Der Stuhl war seltener flüssig, jedoch meistens flockig/bröcklig und fast immer gelbbraun bis senfgelb. Normalen braunen, festen Stuhl habe ich im Schnitt vielleicht einmal im Monat.
Das Schwindelgefühl hielt lange täglich an. Es führte zu einer enormen Lebensqualitätreduktion, da ich immer Angst hatte, ich klappe irgendwann zusammen. Das passierte aber dann doch nie.
Nach zwei Jahren wurde das Schwindelgefühl langsam besser. Auch Psychisch wurde ich stabiler. Ich hatte auch wieder zugenommen, sehr langsam, aber Anfang 2017 war ich wieder 60 kg.
Leider infizierte mich meine Freundin ende 2016 mit Krätze. Ich brauchte ganze 10 Behandlungen und es dauerte ein halbes Jahr, bis ich sie los wurde. Die Ärzte fanden das sehr merkwürdig, da normalerweise nur Menschen mit Immunschwäche solche Probleme haben. HIV wurde deshalb mehrfach getestet, war aber immer negativ.
Mitte 2017 bekam ich plötzlich sehr starken Durchfall. Ich ging zum Arzt, welcher gemäss den Bluttests auf Bakterien schloss und mir ein Antibiotika für 5 Tage gab. Der Durchfall wurde aber noch viel schlimmer und ich ging zu einem anderen Arzt, wo mein Stuhl positiv auf Clostridium Difficile getestet wurde, ein meist durch Antibiotika ausgelöstes Darmbakterium. Es ist gegen nahezu alle Antibiotika resistent, weshalb es sich durch die Ausrottung aller guten Darmbakterien unkontrollierbar verbreitet. Ich bekam das Antibiotika, dass gegen diese Clostridien wirkte, und es ging mir sofort besser. Ich hatte auch wieder ganz normalen braunen Stuhl, wie ich ihn seit 2015 nicht mehr hatte. Leider kamen die Clostridien aber eine Woche nach Absetzen des Antibiotikas zurück. Dies passiert relativ oft bei diesem Bakterium, da es Sporen bildet, welche fast unsterblich sind. Ich wiederholte die Antibiotikatherapie wieder und wieder und immer kamen die Clostridien mit dem starken, wässrigen Durchfall zurück. Auch hier wurde wieder HIV getestet, weil Immunschwäche ein Risikofaktor für einen Rückfall ist, war aber negativ. Ich fragte, ob nicht aus einem anderen Grund eine Immunschwäche vorliegen könnte, die Ärzte meinten jedoch das sei unwarscheindlich.
Schlussendlich entschied man sich für eine Stuhltransplantation, die effektivste Therapie gegen Clostridien. Dabei wird der Stuhl eines gesunden Menschen mittels Darmspiegelung in den Darm gespritzt, damit die guten Bakterien die Clostridien verdrängen. Leider konnte diese Therapie erst im Januar vollzogen werden, weshalb ich insgesamt über ein halbes Jahr Antibiotika nehmen musste.
Im Dezember, weil ich ja sonst nicht schon genug Pech habe, bekam ich enorm starke Bauchschmerzen. Der Arzt machte einen Ultraschall und stellte fest, dass ich sehr viele relativ grosse Gallensteine habe. Die Gallenblase hatte sich wegen Bakterien entzündet und ich musste nochmal zusätzlich zum Clostridien-Antibiotika normale Antibiotika nehmen. Die Schmerzen der Gallenblase liessen nach, es wurde aber eine Operation absehbar.
In der Zwischenzeit Anfang Januar hatte ich die Stuhltransplantation und setzte alle Antibiotika ab, da diese ja die neue Darmflora wieder zerstören könnten. Der starke Durchfall kam gottseidank nicht mehr zurück, aber die alten Beschwerden mit dem gelben, schlecht verdautem Stuhl.
Mitte Januar wurde mir dann die Gallenblase entfernt, da sie wohl chronisch entzündet war. Nach der Operation hatte ich einige Tage wieder starken Durchfall und testete erneut auf Clostridien, der Test war aber negativ.
Auch waren weiterhin keine Mängel im Blut zu sehen. Ich nahm aber wieder rapide ab und wog eine Woche nach der OP gerade noch 48,5 kg. Ich konnte aber ja auch nicht so viel essen im Dezember wegen der Entzündung, musste einen Tag fasten wegen der Darmspiegelung und ebenfalls wegen der Operation. Trotzdem finde ich es viel, nur wegen ein paar Tagen weniger essen gleich 5 kg abzunehmen.
Ich fühlte mich schwach und ausgezehrt und hatte vor allem morgens ein extremes Hungergefühl. Meine Wangen sind leicht eingefallen und alle sprechen mich darauf an wie dünn ich geworden bin.
Der Gastroenterologe meinte aber, dass es sinnlos wäre, weitere Tests zu machen. Ich leide wohl einfach an einem Reizdarm und müsse lernen, damit zu leben. Mir wurde eine Ernährungsberatung verordnet und ich mache jetzt seit 2 Wochen eine FODMAP-Diät, es hat sich aber nichts gross gebessert.
Der Arzt gab mir ausserdem "Creon", ein Verdauungsentzym, dass evtl. helfen könnte weil jetzt ja weniger Gallensäure zur Verfügung steht. Auch nehme ich jetzt täglich einen "Ressource"-Proteinshake zu meinen 3 Malzeiten inkl. 3-4 Zwischenmalzeiten ein, um wieder zuzunehmen. Nach zwei Wochen damit bin ich jetzt von 48,5 auf 49 gestiegen.
Spannenderweise fühle ich mich zwar schwach, jedoch kann ich im Fitnesscenter immernoch gleichviel Gewicht heben, wie als ich noch 60 kg war.
Ich kann die ganze Reizdarmgeschichte so aber einfach nicht akzeptieren. Soweit ich weiss, ist ein Gewichtsverlust kein Reizdarmproblem. Und ich sehe ja im Stuhl, dass etwas nicht stimmt. So viel Unverdautes ist doch nicht normal. Ausserdem hat der Stuhl einen komischen Geruch und ist weiterhin immer gelb. Dazu kommt noch dass ich seit der Gallenblasenentfernung Alkohol gar nicht mehr vertrage. Ich bekomme davon schnell einen Rausch (nach einem Glas) und habe danach in der Nacht Schweissausbrüche und Schmerzen im Oberbauch. Ein leicht komisches Gefühl habe ich seit einigen Tagen ständig im Oberbauch. Keine richtigen Schmerzen, eher eine Art dumpfes unwohlsein. Essen kann ich ganz normal, ich habe eher mehr als weniger Apetitt und keine Schmerzen oder Übelkeit nach dem essen. Selbst wenn ich fettig esse, merke ich vorerst nichts. Nur der Durchfall, der kommt dann meistens gleich nach dem essen. Die Stuhlfrequenz ist momentan bei etwas 3-4 Stuhlgängen am Tag, am Morgen immer direkt nach dem Aufstehen und ein- bis zwei Stunden später erneut. Dann in der Regel nach dem Mittagessen und am späteren Abend/Nachmittag kein Stuhlgang oder Drang.
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