Nie genug Zeit!!

Hallo japanworm,

Du hast in mehreren Beiträgen vom frühen Tod Deiner Mutter geschrieben. - Wäre es möglich, daß Du für Dich die gleiche Lebenszeit ansetzt und nun möglichst viel erleben und erledigen möchtest für den Fall, daß auch Du früh sterben solltest? Pflichtgefühl? Selbstzweifel? Perfektionismus, um Risiken zu vermeiden ...?

Ich lese gerne den Herrn Kopp-Wichmann und finde, daß er immer wieder gute Gedankenansätze bringt, z.B.:
... Der Schlüssel ist die eigene Verletzlichkeit.

Bei der Suche nach Antworten auf diese Fragen stieß ich auf die Arbeiten von Brené Brown. In ihren Studien über Scham und Verletzlichkeit befragte sie Hunderte Menschen zu ihren Gefühlen. Sie wollte herausfinden, was jene, die durchweg glücklicher und zufrieden mit ihrem Leben waren, anders machten als jene, die immer wieder mit ihrem Leben haderten.

Ihr erstaunlichstes Ergebnis war:

Jene Menschen, die ein besonders erfülltes Leben führten, versuchten vor allem, nicht immer perfekt sein zu müssen, um geliebt zu werden. Sie hatten sich mit der Zeit damit angefreundet, dass sie verletzlich, weil nicht perfekt, waren. Und vor allem, sie konnten das zeigen.
Dabei ist Verletzlichkeit für diese Menschen wohl genauso unangenehm wie für andere. Aber sie wird eben nicht als etwas absolut Unerträgliches erlebt, das man auf alle Fälle vermeiden müsste.
Stattdessen sehen diese Menschen Verletzlichkeit einfach als einen normalen und notwendigen Bestandteil des Lebens an. Und sind aber auch davon überzeugt, dass das, weshalb sie sich verletzlich fühlen, letztendlich auch das ist, was sie als Mensch schön und wertvoll macht.
...
https://www.persoenlichkeits-blog.de/article/83987/verletzlichkeit

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

das ist eine interessante Theorie.
Direkt nach dem Tod meiner Mutter wurde mir - wie allen anderen auch - schmerzlich bewusst wie kurz das Leben doch ist. Das hat mich damals nur noch mehr darin bestärkt, direkt nach dem Studium nach Japan zu gehen, weil das mein Traum war - obwohl es mir viele ausgeredet hatten.

Allerdings habe ich dieses Gefühl, nie genug Zeit zu haben, schon viel länger.
Als Kind nicht, aber irgendwann im Jugendalter kam das auf. Man hatte nie genug Zeit zum Lernen auf die nächste Prüfung. Während Mitschüler sich abends getroffen haben, um was Nettes zu unternehmen, hab ich mich gefragt, wo die die Zeit hernehmen, während ich das Kaffeepulver mit Cola runtergespült hab, damit ich bis 3 Uhr nachts lernen konnte, nur um 5 Uhr morgens wieder aufzustehen .....

Total bescheuert aus heutiger Sicht, aber damals wurde einem halt eingebleut, dass man gute Noten schreiben muss usw. ......

Ich weiß nicht mal, warum ich so ehrgeizig bin. Ich bin die einzige in der Familie, die auf dem Gymnasium war. Meine Eltern haben mich nach der Grundschule sogar selber entscheiden lassen, auf welchen Schultyp ich gehen will .....

Auch mit der Psychotherapeutin konnte ich noch nicht erörtern, woher dieser Perfektionismus in vielen Lebensbereichen bei mir kommt. Ich muss niemandem was beweisen, nur mir selbst. Aber ich habe wohl die innere Einstellung, dass man immer überall sein Bestes geben muss. Da ich keinen Zugang zu meinem inneren Kind bekomme, ist aber schwer nachzuvollziehen, woher das kommt.

Danke für den Artikel. Der Blog an sich sieht sehr interessant aus. Kannte ich noch gar nicht. Werde ich mal bookmarken. :)
 
Ich habe auch den Eindruck, japanworm, dass du nicht unbedingt (nur) ein Zeitproblem hast, und dass der Stress nicht nur von außen kommt, z.B. durch gesundheitliche Probleme, sondern auch einiges dazu von innen heraus kommt, aus welcher Richtung oder "Tiefe" auch immer - ich denke mal, dass du ja vielleicht wegen solcher Probleme bei einer Therapeutin bist!? Sind das auch Gründe, wegen denen du aus Japan zurück gekommen bist bzw nicht mehr in einer Schule als Lehrerin arbeitest? (wenn ich das richtig erinnere) Das war ja doch ein ganz schön ungewöhnlicher Weg, sicher auch ein spannender Weg, mit einer für uns ganz fremden Sprache (oder hast du sie studiert?), in einer sehr alten und traditionsreichen Kultur!
Ich denke auch nicht, dass die Lösung für dich auf einem Laufband vor einem Monitor + Fersehbildschirm + noch was drittes und viertes sein kann - vielleicht sogar das ganze Gegenteil.
 
Sehr interessante Gedanken, Gleerndil. :)

Ich glaube auch, dass da von innen heraus einiges kommt. Das war aber nicht der Grund, warum ich zu einer Therapeutin bin. Von alleine wäre ich da nie auf die Idee gekommen.
Letztenendes haben mich meine körperlichen Symptome zu ihr geführt. Ganz am Anfang wurde mir vom Krankenhaus angeraten wegen meines ständigen Aufstoßens eine Verhaltenstherapie zu machen. So kam das ganze zustande.

Das Problem ist, dass wir irgendwie nicht so richtig weiterkommen - und mich ärgert das, weil ich einfach auf ihre Fragen keine Antwort habe.
Was nährt mich? Was macht mir wirklich Spaß?
Wie würde sich die kleine japanworm jetzt fühlen?

Bei mir ist da nur ein schwarzer Bildschirm.

Ich weiß, dass ich was ändern will und muss, aber ich weiß ja nicht mal was genau.
Das ist schon verzwickt, aber wenigstens ist es mir bewusst und immerhin bin ich in Therapie .... trotzdem reicht das noch nicht.

Ich habe zuerst Lehramt studiert, nach 4 Semestern gewechselt, weil die Vorstellung für den Rest meines Lebens den gleichen Beruf zu haben, mir die Kehle zugedrückt hat. Dann hab ich Erwachsenenbildung / Erziehungswissenschaft studiert. Japan / Japanisch war immer nur ein Hobby, aber hat mich schon lange interessiert und fasziniert.
Nach einem kurzen Urlaub dort, war klar, dass ich länger dort leben möchte und nach dem Studium hatte ich nichts zu verlieren.

Mir hat es dann so gut dort gefallen, dass aus dem geplanten 1 Jahr insgesamt 7 Jahre wurde.

Der Grund für meine Rückkehr nach Deutschland hatte nichts mit Gesundheit zu tun. Ich hatte nicht wirklich gesundheitliche Probleme - zumindest keine massiven - als ich dort gelebt habe.

Ich wollte ja nicht für immer in Japan bleiben und zu dem Zeitpunkt war ich dann schon 33 und musste mich entscheiden, ob ich nach Dtld. zurück will oder nicht. Zumindest wollte ich mal für eine Weile eine "Japan-Pause", um mich neu zu orientieren. Ich hatte dann sehr mit Kulturschock in Deutschland zu kämpfen. Ich wäre am liebsten in den nächsten Flieger zurück nach Japan gestiegen. War nicht so leicht für mich.
Aber um das Leben in Japan mit dem in Deutschland vergleichen zu können, wollte ich auch erstmal in Vollzeit in Deutschland arbeiten und das Arbeitsleben hier kennenlernen.

Dann kamen die gesundheitlichen Probleme ... und so wie es mir momentan geht, macht es keinen Sinn, nach Japan zurückzuziehen. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob ich das noch will. :)
 
Hallo japanworm, vielleicht brauchst Du einfach Traumatherapie. EMDR wäre da eine Methode, die die Kasse bezahlt. Hypnose könnte da auch ein Weg sein. Die bekommst Du mit Glück auch auf Kasse, wenn die Verhaltenstherapeutin darin ausgebildet ist. Sie macht dann Hypnose und rechnet VT ab. Darf die Kasse natürlich nicht wissen.
Du könntest auch mit Dr. Joe Dispenza gehen. Der ist Hirnforscher und reist schon lange durch die ganze Welt für Workshops , Reden usw. Er entwickelt seine Methode ständig weiter und misst auch Hirnströme während der Therapie etc. Gearbeitet wird mit Büchern , wunderbaren geführten Meditationen . Es geht darum die Persönlichkeit zu verändern und damit auch gleichzeitig den Körper zu heilen. Das ist ARbeit und kostet Zeit, würde Dir aber mit Sicherheit sehr weiterhelfen und dann hättest Du auch wieder "Zeit auch wenn es erst mal Zeit kostet.
Ich bin seit 10 Wochen dabei und regelrecht süchtig und das ist mein Weg ganz eindeutig. Ich habe fast von Beginn schon Blut geleckt.

Wenn es Dich interessiert bei youtube findest Du jede Menge Vorträge von ihm. Zum Teil sehr kurze zum Reinschnuppern , zum Teil sehr lange.

Beste Wünsche!
Claudia

PS: Hypnose habe ich auch gerade angefangen... Werde da aber als Selbstzahler nur wenig machen und bin der Meinung, mit Dispenza würde ich das auch schaffen mit dem Durchschlafen aber so geht es etwas schneller mit Glück. .Sehr angenehm für mich.
 
Allerdings habe ich dieses Gefühl, nie genug Zeit zu haben, schon viel länger.
Als Kind nicht, aber irgendwann im Jugendalter kam das auf.
Man hatte nie genug Zeit zum Lernen auf die nächste Prüfung. Während Mitschüler sich abends getroffen haben, um was Nettes zu unternehmen, hab ich mich gefragt, wo die die Zeit hernehmen, während ich das Kaffeepulver mit Cola runtergespült hab, damit ich bis 3 Uhr nachts lernen konnte, nur um 5 Uhr morgens wieder aufzustehen .....
Das ist extrem, japanworm, ich denke, du weißt das!
Wie oft oder wieviele Tage hast du sowas durchgehalten, mit 2 Stunden Schlaf, Coffein-gedopt und vielleicht noch mit Prüfungsangst!? (nur Vermutung) Hast du jemals jemand anders kennen gelernt, der oder die das so ähnlich macht, gemacht hat?....und wie war das dann im Studium, da ging es ja weiter mit Lernen und Prüfungen?
D a s muss doch Stress pur gewesen sein! Also Prüfungszeit. Ich mein, ich hab mich auch nicht gerade gefreut auf Prüfungen, und ich habe bestimmt auch schonmal bis halb in die Nacht gelernt, oder versucht, dann noch etwas zu lernen :rolleyes: aber regelmäßig bis 3 Uhr morgens?...hat dich denn niemand gebremst dabei, oder deine Augenringe(?) am Morgen gezählt :cool: pardon!
Total bescheuert aus heutiger Sicht, aber damals wurde einem halt eingebleut, dass man gute Noten schreiben muss usw. ......

Ich weiß nicht mal, warum ich so ehrgeizig bin.
Mit dem "einbleuen" wäre man vielleicht bei sowas wie Glaubenssätzen...was gab es da für Sätze, Worte, wenn's um gute Noten, Schule und Lernen und Prüfungen ging? Von wem kam das vor allem? Das können natürlich auch Großeltern sein, Onkel oder Tante......
Na ja, und ich würde das schon noch unterscheiden, einen gesunden Ehrgeiz und einem eingebleuten "komm bloß nicht mit einer schlechten Note nach Hause, d a n n ......" Gab's das, so ein "dann aber...." ? Was auch immer "dann aber" gewesen sein mag - oder hast du's erlebt, was dann war, mit schlechten Noten?
Ich hoffe doch, dass du mit der Therapeutin auch so geredet hast, oder eben sie mit dir - und ihr beide zusammen!
Auch mit der Psychotherapeutin konnte ich noch nicht erörtern, woher dieser Perfektionismus in vielen Lebensbereichen bei mir kommt. Ich muss niemandem was beweisen, nur mir selbst. Aber ich habe wohl die innere Einstellung, dass man immer überall sein Bestes geben muss. Da ich keinen Zugang zu meinem inneren Kind bekomme, ist aber schwer nachzuvollziehen, woher das kommt.
Ich sag mal..Angst haben, nicht genug gelernt zu haben, und dafür den Schlaf zu opfern, den man auch braucht vor Prüfungen, das ist nicht "sein Bestes geben", das ist, meine ich, etwas ganz anderes - du hast dir vielleicht sogar etwas vom Besten geraubt in dem Moment, oder auch eine "Angst"(?) in dir hat es dir geraubt, nämlich den gesunden, erholsamen, Kraft gebenden Schlaf!
Letztenendes haben mich meine körperlichen Symptome zu ihr geführt. Ganz am Anfang wurde mir vom Krankenhaus angeraten wegen meines ständigen Aufstoßens eine Verhaltenstherapie zu machen. So kam das ganze zustande.
Hat sich daran denn etwas geändert durch Verhaltenstherapie?
Vielleicht bräuchtest du eine ganz andere Therapieart und Therapeutin?
Das Problem ist, dass wir irgendwie nicht so richtig weiterkommen - und mich ärgert das, weil ich einfach auf ihre Fragen keine Antwort habe.
Was nährt mich? Was macht mir wirklich Spaß?
Wie würde sich die kleine japanworm jetzt fühlen?

Bei mir ist da nur ein schwarzer Bildschirm.
ich mein, es gibt doch Dinge, die du magst, du schreibst sowas in deinem Profil..kommen dann keine inneren Bilder oder Begeisterung und Freude, wenn du davon erzählst?
Aber um das Leben in Japan mit dem in Deutschland vergleichen zu können, wollte ich auch erstmal in Vollzeit in Deutschland arbeiten und das Arbeitsleben hier kennenlernen.

Dann kamen die gesundheitlichen Probleme ...
Ich mein, mit 27 kanntest du ja auch schon einiges vom Leben in D'land, wenn auch nicht im Berufsleben.

Weißt du denn noch, wann die gesundheitlichen Probleme dann anfingen, wie das war, in welcher Situation für dich? Gab's da was besonderes? Das könnten auch (zahn)ärztliche Behandlungen, Operationen sein, Umzug oder Renovieren von Wohnungen z.B.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem kenne ich nur zu gut. Ich arbeite sogar nur 25 Stunden im Monat und habe dennoch zu wenig Zeit. Mein Tag ist einfach zu kurz.

Ich bin jetzt seit Kurzem in einer Beziehung und merke auch, dass mir dazu eigentlich die Zeit fehlt.

Keine Ahnung wie andere Menschen das hin bekommen.
 
Hallo Sternenbande,

einfach mal eine Weile lang aufschreiben, womit Du Deine Zeit verbringst (manches kann überraschend sein). Dann kann man im 2. Schritt schauen, was man reduzieren kann.

Viele Grüße
 
@bestnews und @Oregano: Vielen Dank. Über Hypnose habe ich schon nachgedacht, v.a. wegen meinem ständigen Luftaufstoßen ... ich glaube nur, dass ich nicht sehr zugänglich für Hypnose bin.

Das ist extrem, japanworm, ich denke, du weißt das!

Ist mir bewusst. Heute schüttel ich da auch nur noch den Kopf. ;)

Hast du jemals jemand anders kennen gelernt, der oder die das so ähnlich macht, gemacht hat?....und wie war das dann im Studium, da ging es ja weiter mit Lernen und Prüfungen?

Nein, ich kannte da sonst keinen. Wieso?
Ja, im Studium und auch danach ging es so weiter.

Ich habe da heute auch mit meiner Therapeutin drüber geredet.
Ich kann ungefähr festmachen, wann das angefangen hat. Als Kind und junge Jugendliche hatte ich nämlich nie das Gefühl, zu wenig Zeit zu haben.

Ich hing mit der beliebtesten Clique ab. Meine Noten waren auch nicht so toll ... gab ja auch wichtigeres als Lernen .....
Aber als die Gruppe dann anfing mit Dingen, die mir nicht gefallen haben (z.B. Rauchen) und ich mich geweigert habe, dem Gruppendruck nachzugeben, wurde ich ins Exil geschickt und sie fingen an, mich zu mobben. Natürlich hat sich keiner in der Klasse getraut, mir zu helfen aus Angst vor dieser Clique.

Noch dazu sind wir damals aufs Land gezogen. Ich war also in der Pampa und auch von meinen Freunden, die ich außerhalb der Schule hatte, räumlich getrennt. Da war ich so 13-14 Jahre alt.

Also saß man dann daheim ... ausgeschlossen aus der Clique und in der Pampa ... dann hat man sich halt doch mal hingesetzt und gelernt. Und auf einmal kamen die guten Noten .... und so ging das damals wohl los und ist zu diesem großen Monster mutiert.

Das war im Studium genauso. Und selbst als ich in Japan war und anfangs einen Test bestehen musste für eine spezielle Lehrmethode ... hab ich wieder gelernt bis zum Anschlag. Dann natürlich auch als Beste abgeschnitten. Für mich gab es da GAR NIE eine andere Option. 100% ... nein 120% geben und auf das Beste hoffen. Oft reichten ja nicht mal die 120%, um das gewünscht Ergebnis zu erzielen.

Ich denke, in meinem jetzigen Alltag ist es nicht mehr ganz so offensichtlich wie bei den Prüfungen. Man hat ja keine klare Deadline mehr und wird nicht bewertet, aber ich fürchte ... die Struktur ist immer noch da.

Ich kann nicht einfach unvorbereitet mal schnell irgendwo spontan in den Urlaub. Ich kann mir nicht einfach mal 10 Minuten Laptops anschauen und mich dann für einen entscheiden. Ich steh ja oft sogar im Supermarkt ewig und vergleiche Dinge (gut, das ist bei meinen Eliminierungsdiäten leider auch unumgänglich) .... aber ich stehe mir damit oft selber im Weg, verbaue mir Chancen und nehme mir natürlich auch die Zeit für andere Dinge.

Aber ich weiß nicht, wie es anders gehen soll. Ist halt wirklich schwierig, von so einem "eingefahrenen Muster" wegzukommen. :(

Von wem kam das vor allem?

Da gab es niemanden.
Nach der Grundschule ließen mir meine Eltern die freie Wahl, ob ich aufs Gymnasium wollte oder Realschule etc. Und auch auf welches Gymnasium durfte ich frei wählen. Ich wurde nie unter Druck gesetzt .... ich war die einzige in der Familie, die es aufs Gymnasium geschafft hat, da war kein Druck. Den Druck hab ich mir immer selber gemacht.
Meine Mutter hat mich nachts noch ins Bett scheuchen wollen, weil sie es nicht prickelnd fand, dass ich bis in die frühen Morgenstunden gelernt hab. Meine Eltern hielten mich irgendwann für irre. ;)


Hat sich daran denn etwas geändert durch Verhaltenstherapie?
Vielleicht bräuchtest du eine ganz andere Therapieart und Therapeutin?
ich mein, es gibt doch Dinge, die du magst, du schreibst sowas in deinem Profil..kommen dann keine inneren Bilder oder Begeisterung und Freude, wenn du davon erzählst?

So schnell geht das ja nicht und es gibt mehrere Punkte, an denen wir arbeiten. Man kann sich ja leider nicht auf alles gleichzeitig konzentrieren. Zunächst war mal wichtig, dass ich vom kompletten Pessimismus wegkomme und mehr Selbstwertgefühl bekomme und das war das, worauf wir uns zuerst fokussierten.

Ja ... wenn ich z.B. von Japan erzähle und meinen Reisen dort. Aber das war es dann auch schon ..... ein bißchen wenig .... und selbst da hat die Begeisterung stark nachgelassen in den letzten Jahren.


Weißt du denn noch, wann die gesundheitlichen Probleme dann anfingen, wie das war, in welcher Situation für dich? Gab's da was besonderes? Das könnten auch (zahn)ärztliche Behandlungen, Operationen sein, Umzug oder Renovieren von Wohnungen z.B.

Die fingen ca. ein halbes Jahr nach meiner Rückkehr aus Japan an. Das hätte also theoretisch alles sein können: anderes Klima, anderes Essen, anderer Biorhytmus, anderes Trinkwasser, andere Kosmetik, andere Zeitzone ETC. ;)
Der Blähbauch kam z.B. schleichend. Zuerst nur 1-2 Mal die Woche, dann ging es auf normal zurück. Irgendwann war er dann immer da.

Das war sogar in einer Zeit, wo ich noch nicht Vollzeit gearbeitet habe, also eigentlich sehr stressfrei gelebt habe.

Das Aufstoßen fing dann nach einer Magen-Darm-Spiegelung an.

Keines der beiden Symptome ist nach einem Job- oder Wohnungswechsel aufgetreten und ich habe wirklich schon OFT darüber nachgedacht, was sich in meinem Leben zu den Zeitpunkten verändert hat, aber ich finde einfach keinen roten Faden.
 
Ich habe da heute auch mit meiner Therapeutin drüber geredet.
Ich kann ungefähr festmachen, wann das angefangen hat.
Als Kind und junge Jugendliche hatte ich nämlich nie das Gefühl, zu wenig Zeit zu haben.
Ich hing mit der beliebtesten Clique ab.
Meine Noten waren auch nicht so toll ... gab ja auch wichtigeres als Lernen .....
Interessant, da war "es" also auf jeden Fall nicht "da"!
Und es gab "wichtigeres" für dich als Nächte durchzulernen!
Aber als die Gruppe dann anfing mit Dingen, die mir nicht gefallen haben (z.B. Rauchen) und ich mich geweigert habe, dem Gruppendruck nachzugeben, wurde ich ins Exil geschickt und sie fingen an, mich zu mobben. Natürlich hat sich keiner in der Klasse getraut, mir zu helfen aus Angst vor dieser Clique.
ich gehe mal davon aus, dass Rauchen dann noch zu den harmloseren Dingen gehörte.....?
Noch dazu sind wir damals aufs Land gezogen.
Ich war also in der Pampa und auch von meinen Freunden, die ich außerhalb der Schule hatte, räumlich getrennt.
Da war ich so 13-14 Jahre alt.

Also saß man dann daheim ... ausgeschlossen aus der Clique und in der Pampa ... dann hat man sich halt doch mal hingesetzt und gelernt. Und auf einmal kamen die guten Noten .... und so ging das damals wohl los und ist zu diesem großen Monster mutiert.
Nun, bei manchen funktioniert sowas ja auch n i c h t, ob Internat im Grünen, oder (in ganz anderen Fällen) vielleicht auf einem Schiff, in der Gruppe, um auf "andere Gedanken" zu kommen, was Lernen, Leben usw angeht.
Klar, dass gute Noten auch motivieren können, wenn man sie dann erstmal bekommt, und vielleicht auch die Anerkennung von Lehrern, Eltern, oder auch ein paar(?) anderen Schülern (wer weiß :rolleyes:), oder einer Freundin, einem Freund usw
Also eigentlich aus Langeweile zum Lern-Monster geworden.....?
Gab's da wirklich keinen Bus? Und war die Pampa so tief und weit, dass Fahrrad nicht ging?
... in Japan ... Test für eine spezielle Lehrmethode ... 100% ... nein 120% geben ... Oft reichten ja nicht mal die 120%, um das gewünscht Ergebnis zu erzielen.

Ich denke, in meinem jetzigen Alltag ist es nicht mehr ganz so offensichtlich wie bei den Prüfungen.
Man hat ja keine klare Deadline mehr und wird nicht bewertet, aber ich fürchte ... die Struktur ist immer noch da.

Ich kann nicht einfach unvorbereitet mal schnell irgendwo spontan in den Urlaub.
Ich kann mir nicht einfach mal 10 Minuten Laptops anschauen und mich dann für einen entscheiden.
Ich steh ja oft sogar im Supermarkt ewig und vergleiche Dinge (gut, das ist bei meinen Eliminierungsdiäten leider auch unumgänglich) .... aber ich stehe mir damit oft selber im Weg, verbaue mir Chancen und nehme mir natürlich auch die Zeit für andere Dinge.

Aber ich weiß nicht, wie es anders gehen soll
Ist halt wirklich schwierig, von so einem "eingefahrenen Muster" wegzukommen. :(
Für mich die Frage, was steckt hinter diesem "Muster"? Gemobbt wirst du hoffentlich nicht mehr! Hat sich dieses lernen-müssen mit was ganz anderem verbunden? Keine Ahnung, was. Nur als Idee. Ehrgeiz, Erfolg, Anerkennung, Sicherheit (wenn du's dann geschafft hast), Selbstbewusstsein.....?! Deine Therapeutin müsste da besser die richtigen, passenden Fragen oder Stichworte finden, die dann vielleicht in dir weiter "arbeiten" könnten, ob in Form von Bildern, Gefühlen oder Sätzen.....wenn überhaupt was passiert. Ich hab das so erlebt, mit ganz anderen Themen und Problemen...kannst du teilweise hier irgendwo nachlesen.
... es gibt mehrere Punkte, an denen wir arbeiten.
Man kann sich ja leider nicht auf alles gleichzeitig konzentrieren.
Zunächst war mal wichtig, dass ich vom kompletten Pessimismus wegkomme und mehr Selbstwertgefühl bekomme und das war das, worauf wir uns zuerst fokussierten.
Hm, wie sieht d a s dann bei dir aus, "kompletter Pessimismus"?
Der Blähbauch kam z.B. schleichend.
Zuerst nur 1-2 Mal die Woche, dann ging es auf normal zurück. Irgendwann war er dann immer da.
Das war sogar in einer Zeit, wo ich noch nicht Vollzeit gearbeitet habe, also eigentlich sehr stressfrei gelebt habe.
Das Aufstoßen fing dann nach einer Magen-Darm-Spiegelung an.
Dass Stress auf Magen und Darm schlagen kann, das ist ja bekannt, nur hattest du diesen "inneren Stress" auch schon viele Jahre, aber irgendwann sagen Körper und Seele(?) vielleicht doch einfach mal (und spontan?), so nicht mehr, ich, dein Inneres, will nicht mehr, kann nicht mehr.....ich weiß es nicht :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Japanworm,

als ich dieses Zitat von Astrid Lindgren gelesen habe, mußte ich an Dich denken:

„Und dann müssen wir ja auch noch Zeit haben, einfach nur dazusitzen und vor uns hin zu schauen.“
(Astrid Lindgren)

Mir gefällt dieser Satz sehr gut, und ich komme zu dem Schluß, daß es demnach auch eine Art von Entscheidung ist, eben immer wieder Fünf gerade sein zu lassen und sich Zeit für sich und "Nichts" zu nehmen. Wobei eben "Nicht" viel sein kann, nur wird es von den meisten Menschen nicht als wichtig bewertet sondern als Nichtstun.

Mehr dazu hier:
https://konstanze-quirmbach.de/blog/newsletter/zeit-haben/

Noch eine Frage:
Du schreibst, daß Du in einem kleinen Apartment im Keller wohnst. Ist dort evtl. Schimmel zu finden?
... Gesundheitliche Gefahren duch Schimmelpilze
Die möglichen Gesundheitsrisiken sind äußerst vielfältig und sollten nicht unterschätzt werden! Die Sporen und Stoffwechselprodukte, wie Mykotoxine der Schimmelpilze befinden sich überall in der Luft und werden eingeatmet oder auch über die Haut aufgenommen. Sie können Atemwegserkrankungen, Allergien und Infektionen auslösen. Es kommt zu den typischen Symptomen allergischer Reaktionen wie Schnupfen, Niesen, gerötete Augen, Hautausschlag bis hin zu Asthma. Außerdem Haut-und Schleimhautreizungen, Entzündungen, grippeartige Symptome bishin zu Infektionen der Lunge bei besonders immungeschwächten Personen (Pulmonale Mykose).

Aber auch Konzentrationsstörungen, chronische Müdigkeit und Erschöpfungszustände sind Folgen. Es kommt zu einer stark erhöhten Infektanfälligkeit – Schimmelpilze sind extreme Immunsupressiva. Bestehende Infekte verlaufen unter Schimmelpilzbelastung um ein Vielfaches schlimmer – oft mit Komplikationen.

Typische folgen der Schimmelbelastung sind Muskelschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und Gefäßschäden, die sich als Rosaceae, oder Hautrötungen zeigen. Schimmelpilze und ihre Gifte sind ein fördernder Faktor für MS, Krebs und Rheuma. Aflatoxine werden als krebserregend eingestuft, schädigen Nieren und Leber und beeinträchtigen das Immunsystem. Typischerweise entsteht unter einer längeren Schimmelbelastung ein chronischer Eisenmangel. Durch die permanente Leberbelastung kann eine secundäre Fruktose- und Glutenintoleranz entstehen.
...
https://www.naturheilkunde-berlin.eu/praxis/umweltmedizin/schimmelpilz/

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
ich gehe mal davon aus, dass Rauchen dann noch zu den harmloseren Dingen gehörte.....?

Nö, eigentlich nicht.

Also eigentlich aus Langeweile zum Lern-Monster geworden.....?
Gab's da wirklich keinen Bus? Und war die Pampa so tief und weit, dass Fahrrad nicht ging?

Äh ... nein, also ganz so schnell und abrupt ging das natürlich nicht.
Ich hatte schon noch Freunde, die ich auch getroffen habe, bin halt mit dem Fahrrad dann 1h unterwegs gewesen usw.
Das kam eher schleichend und hat sich immer mehr manifestiert. :)

Hat sich dieses lernen-müssen mit was ganz anderem verbunden? Keine Ahnung, was. Nur als Idee. Ehrgeiz, Erfolg, Anerkennung, Sicherheit (wenn du's dann geschafft hast), Selbstbewusstsein.....?!

Nicht dass ich wüsste?
Es war wohl eher so: "Hey cool, wenn ich lerne, krieg ich gute Noten. Dann muss ich nicht vom Gymnasium runter, dann kann ich studieren." Und vielleicht war am Anfang auch noch ein Stück "Ich werde es euch dummen Schnepfen zeigen. Ihr fliegt irgendwann, wenn ihr so weiter macht." (Und so war es dann übrigens auch.)

Hm, wie sieht d a s dann bei dir aus, "kompletter Pessimismus"?
Dass Stress auf Magen und Darm schlagen kann, das ist ja bekannt, nur hattest du diesen "inneren Stress" auch schon viele Jahre, aber irgendwann sagen Körper und Seele(?) vielleicht doch einfach mal (und spontan?), so nicht mehr, ich, dein Inneres, will nicht mehr, kann nicht mehr.....ich weiß es nicht :)

Man weiß ja, wie manifestierte Gedanken die Realität beeinflussen und self-fulfilling prophecy usw.
Ich hatte viel Scheiße in meinem Leben erlebt und ein Unglück kommt ja selten allein. Das hat sich immer mehr hochgeschaukelt. Da wäre jeder normale Mensch vermutlich irgendwann zusammengebrochen. Und nach dieser Zeit hat sich der Pessimismus dann komplett manifestiert.
"Na toll, jetzt hat der Flug ne Stunde Verspätung. Sowas passiert ja auch nur mir. Wenn der jetzt ne Stunde Verspätung hat, dann geht dies und jenes nicht und oh wie schrecklich etc. bla."
Man rennt halt als einziger mit einer Regenwolke über dem Kopf rum - zumindest scheint es so. Total in der Opferrolle.
Durch die Therapeutin ist das schon wesentlich besser geworden. Ich bin mir dessen schon länger bewusst, auch vor der Therapeutin, aber das ist ja leider nur der erste Schritt. :)

Wie gesagt, ich glaube nicht, dass meine jetzigen Symptome stressinduziert sind. Das würde keinen Sinn machen. Nach ein paar Jahren, ok, nach einem Jahrzehnt? Äh ... nö.

Du schreibst, daß Du in einem kleinen Apartment im Keller wohnst. Ist dort evtl. Schimmel zu finden?

Gut kombiniert, aber es gibt hier keinen Schimmel und ich hatte meine gesundheitlichen Probleme schon bevor ich in die Wohnung gezogen bin.
 
Man weiß ja, wie manifestierte Gedanken die Realität beeinflussen und self-fulfilling prophecy usw.
Ja, sowas gibt es...nur bei "deiner Zeit", japanworm, die du nicht hast, aber doch gerne hättest, scheint sich das nicht so ganz zu bestätigen - und das, wie du schreibst, schon seit einigen Jahren! Da ist auf jeden Fall irgendwas anders.... :confused:
Ich hatte viel Scheiße in meinem Leben erlebt und ein Unglück kommt ja selten allein. Das hat sich immer mehr hochgeschaukelt.
Da wäre jeder normale Mensch vermutlich irgendwann zusammengebrochen.
Und nach dieser Zeit hat sich der Pessimismus dann komplett manifestiert.
Hm, was meinst du damit?...und wann war das?...hört sich auf jeden Fall nach v i e l an!
Wie gesagt, ich glaube nicht, dass meine jetzigen Symptome stressinduziert sind. Das würde keinen Sinn machen. Nach ein paar Jahren, ok, nach einem Jahrzehnt? Äh ... nö.
....wäre noch die Frage, ob die Rubrik hier im Forum "Umgang mit Stress" eigentlich die passende ist? Das ist zwar nur eine Äußerlichkeit, aber das Thema steht ja eben doch allgemein oben drüber......
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ist auf jeden Fall irgendwas anders....:confused:

Was meinst du damit?

Hm, was meinst du damit?...und wann war das?...hört sich auf jeden Fall nach v i e l an!

Das war 2004/2005.
Naja andere hatten schon eine Krise wegen Prüfungsstress und hatten z.B. allein dadurch Magen-Darm-Probleme.
Aber neben dem Prüfungsstress, kam das mit meiner Mutter dazu.
Ich hatte damals mit dem Geld zu kämpfen, dann ist auch noch das Einkommen meiner Mutter weggefallen. Ich hatte nach einem Studienwechsel kein Bafög mehr bekommen und hab neben dem Studium gearbeitet .... hatte nur Geld für das Nötigste, was damals Bücher für die Uni und die Miete war. Essen blieb oft auf der Strecke. Ging halt nicht anders. Bzw. ganz ungesund und nur das allerbilligste.

Mein damaliger Chef ist irgendwann verhaftet worden wegen Steuerhinterziehung, also hab ich von meinem letzten Gehalt, das ich dringend gebräucht hätte, nichts mehr gesehen.

Gleichzeitig hat man sich "spontan" dazu entschieden, Studiengebühren einzuführen, das hätte mir dann fast das Genick gebrochen.

Dann hat die Feuerwehr eines morgens meine Wohnungstür eingetreten, weil ich so tief geschlafen habe und nicht mitbekommen, dass die Wohnung unter mir brennt. Der Typ hatte die Wohnung von der Kirche und nächtlich gesoffen und geraucht. Eine dieser Zigaretten hatte wohl den Brand ausgelöst.

Dann wurde viel renoviert mit Sondergenehmigung so dass schon ab 7 Uhr morgens höllischer Lärm war und ich viel zu wenig Schlaf bekommen hatte.

USW.

2005-2006 gingen damals meine ersten gesundheitlichen Probleme los. Ausgelöst von dem ganzen Stress und durch das mit meiner Mutter bin ich auch zum Hypochonder mutiert. 2006 dann die Diagnose Morbus Crohn.

Kurz darauf hatte ich mich aber entschieden nach Japan zu ziehen, der Stress ließ immer mehr nach und meine gesundheitlichen Probleme sind auch verschwunden und ich hab einfach mein Leben gelebt und genossen.

Fast Forward zu 2015 und plötzlich ging das mit dem aufgedunsenen Bauch und später das mit dem ständigen Luftaufstoßen los.

2019 trotz starker Bemühungen und keinerlei Stress hab ich die gesundheitlichen Probleme immer noch.

Ich glaube nicht, dass mich das von über 10 Jahren heute auf einmal heimsucht. Das macht für mich keinen Sinn.

....wäre noch die Frage, ob die Rubrik hier im Forum "Umgang mit Stress" eigentlich die passende ist? Das ist zwar nur eine Äußerlichkeit, aber das Thema steht ja eben doch allgemein oben drüber......

Nein, wieso? Mein Problem ist ja nicht Stress. Ich fühle mich nicht gestresst. Ich habe lediglich nie genug Zeit, das zu erledigen, was ich zu tun habe und tun will. Das stresst mich nicht, es frustiert mich nur.

Auch an diesem langen Wochenende habe ich zwar viel geschafft, aber es ist noch so viel liegengeblieben .... ich weiß echt nicht, wann ich das jemals alles fertig kriegen soll. Aber man soll ja immer auf das schauen, was man geschafft hat und nicht auf das, was noch zu tun ist .................... :(

Als was siehst du dich denn, wenn nicht als "normalen Menschen"?

Vielleicht war das etwas unpassend formuliert.
Ich weiß nur, dass Mitstudentinnen schon allein durch den Prüfungsstress total ausgerastet sind und krank geworden sind.
Bei mir war der Prüfungsstress ja nur ein kleiner Bruchteil von dem, was in sehr kurzer Zeit geballt passiert ist. Viele haben mir damals gesagt, dass sie das nicht so geschafft hätten bzw. hätte durchziehen können.
Ich war z.B. tränenüberströmt bei einer Hauptprüfung erschienen. Die wollten mich heimschicken, aber ich hatte ja monatelang drauf gelernt, also wollte ich es durchziehen und hab es dann auch getan. An dem Tag hatte ich hohes Fieber, vermutlich durch den ganzen Stress. War damals auch hin- und hergerissen, weil meine Mutter 150 km entfernt im Krankenhaus im Sterben lag und ich aber meine ganzen Abschlussprüfungen an der Uni gleichzeitig hatte .... und dann gab es noch weitere Probleme (siehe oben).

Ich gehe davon aus, dass nicht jeder an dieser Stelle das Studium weiter durchgezogen hätte und es ohne Zusammenbrechen geschafft hätte.
 
Hallo japanwarm,

Ich gehe davon aus, dass nicht jeder an dieser Stelle das Studium weiter durchgezogen hätte und es ohne Zusammenbrechen geschafft hätte.
Ja, das sehe ich ebenso.
Ich könnte mir aber sehr gut vorstellen, daß Du zwar Prüfungen + Situation mit der kranken Mutter durchgezogen und irgendwie bewältigt hast, trotzdem aber Schäden an Deiner Seele entstanden sind. Die haben sich nur nicht gleich gezeigt sondern sind weg gedrückt worden und haben sich erst später dann gezeigt.

Du kannst sicher stolz sein, daß Du all diese wüsten Belastungen ganz gut überstanden hast. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, sie auch aufzuarbeiten?

Grüsse,
Oregano
 
Man weiß ja, wie manifestierte Gedanken die Realität beeinflussen und self-fulfilling prophecy usw.
Ja, sowas gibt es...nur bei "deiner Zeit", japanworm, die du nicht hast, aber doch gerne hättest, scheint sich das nicht so ganz zu bestätigen - und das, wie du schreibst, schon seit einigen Jahren! Da ist auf jeden Fall irgendwas anders....
Was meinst du damit?
Nun, ich dachte, dass du dich doch schon lange mit der "fehlenden Zeit" beschäftigst, und dir mehr Zeit wünschst - aber dieser Wunsch erfüllt sich nicht (von selber), der Wunsch nach mehr Zeit "manifestiert" sich nicht in der Realität.
 
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2006 dann die Diagnose Morbus Crohn.

OT: MSM hatte ich dir vor einer Weile zum Ausprobieren empfohlen, es hilft bei vielen Autoimmunkrankheiten. Eine Suche nach MSM und Morbus Crohn bringt über 30.000 Ergebnisse, z. B.:

Zu weiteren guten Aussichten in Bezug auf ernsthaftere Magen-Darm-Erkrankungen zitiere ich Dr. Liebke: „Der Erfahrungsaustausch mit anderen Kollegen bestätigt meine Vermutung, dass MSM auch bei Patienten mit Magen- oder Zwölffingerdarm-Geschwüren, Colitis ulcerosa und Morbus Crohn zusätzlich genommen werden kann und gute Ergebnisse erzielt.“

Quelle: https://www.naturepower.de/vitalstoff-journal/aus-der-forschung/vitamine/msm-organischer-schwefel/
 
Hallo,

nicht ganz passend zum Thema, aber bei Morbus Crohn würde ich schon AIP machen (aber langsam einsteigen, um sich nicht zu überfordern - das sagen alle AIP-Experten, da solltest Du Deinen Perfektionismus echt außen vor lassen). Falls Du damit loslegst: Ich hab eine Liste von (englischsprachigen) Rezepten, meiste aus USA, sortiert nach Art des Gerichts. Und halt etwas mehr darauf zugeschnitten, was man hier an Zutaten bekommt (und durch die Vorauswahl von mir halt ein bisschen "europäischer" im Geschmack). Bei Interesse kann ich sie Dir gerne geben.
Und weil Du sowohl "AIP" als auch "Paleo" auf Deiner Liste hast: AIP ist eine strenge Form von Paleo, musst Du also nicht beides extra probieren.

Viele Grüße
 
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