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Neurodermitis, chronisch erhöhte Allergiewerte und Lebensmittelunverträglichkeiten
Hallo zusammen!
Ich bin zufällig auf euer Forum gestoßen und während ich den Beitrag von Maggie las (hier mehr), hab ich mich nun dazu aufgerafft, auch mal Meinungen einzuholen.
Der Text ist recht lang geworden, meine eigentlichen Fragen kommen weiter unten, für diejenigen, die es interessiert erzähle ich zuerst etwas über meine bisherigen Erlebnisse.
Nun zu meiner eigentlichen Frage. Ich habe diese Meidung meiner Allergie-Nahrungsmittel und all die anderen Therapien mit der Erwartung begonnen, dass sich dann mein Immunsystem mit der Zeit wieder zurückfahren würde. Ich habe an meiner Haut gesehen, dass die Neurodermitis nie ganz verschwunden ist. Außerdem hat mein Immunsystem immernoch sehr deutlich reagiert, wenn ich mal was gegessen habe, was ich nicht sollte.
Mittlerweile vermute ich, dass die eigentliche Ursache nicht die Nahrungsmittelunverträglichkeit ist, sondern etwas anderes. Ich fühle mich seit einigen Jahren eignetlich immer sehr schlapp, mir ist chronisch kalt (föhnen der Haut), ständig Nachzahlungen bei der Heizrechnung (;-) ), ich bin oft müde, kann mich schlecht konzentrieren und fühle mich einfach insgesamt nicht so leistungsfähig, wie ich es sein könnte.
Deshalb habe ich vor zwei Wochen einen Bluttest machen lassen, um zu sehen ob meine Nieren-/Leber-/Schilddrüsenwerte in Ordnung sind. Laut Arzt alles im Normbereich, außer meinem Allergiewert (IgE=3296). Er meinte, damit hätte ich den Vogel abgeschossen Und ja, dieser Wert war genau das, was ich nicht erwartet hatte. Meine Allergiebereitschaft liegt also nachwievor sehr hoch, durch das dreiviertel Jahr Nahrungsmittelumstellung hat sich zwar meine Haut, aber nicht mein Immunsystem beruhigt.
Nachdem ich nun in einigen Foren (inklusive eurem) gestöbert habe (siehe auch Maggies Post), weiß ich, dass es Autoimmunkrankheiten der Schilddrüse gibt. Solche Schilddrüsen-Erkrankungen (vor allem Schilddrüsenunterfunktion) weisen einige meiner Symptome auf: chronische Müdigkeit, Schlappheit, trockene/schuppige Haut. Um auszuschließen, dass etwas mit meiner Schilddrüse nicht stimmt, habe ich dann nochmal angerufen bei meiner Arztpraxis und den genauen Wert meiner Schilddrüse erfragt. Er liegt bei 2,81. Laut ihr liegt das im Normbereich (zwischen 0,58 und 3,44). Hier habe ich jedoch gelesen, dass mittlerweile Werte > 2,5 schon als unnormal betrachtet werden.
Leider haben sie zusätzliche Schilddrüsen-Werte/Antikörperwerte nicht getestet, die für eine Diagnose von beispielsweise Hashimoto nötig sind. Sie meinte, diese Werte würden bei Hautärzten getestet.
Ist das so? Ich war etwas verwundert, dass Hautärzte Werte zur Schilddrüse testen.
Und was meint ihr generell zu meiner Theorie "Neurodermitis als Symptom" und nicht als eigentlicher Kern des Problems? Kennt jemand Fälle von Neurodermitis & Hashimoto oder anderen Schilddrüsenerkrankungen im Zusammenspiel?
Viele Dank für's Lesen und viele Grüße,
Christian
Hallo zusammen!
Ich bin zufällig auf euer Forum gestoßen und während ich den Beitrag von Maggie las (hier mehr), hab ich mich nun dazu aufgerafft, auch mal Meinungen einzuholen.
Der Text ist recht lang geworden, meine eigentlichen Fragen kommen weiter unten, für diejenigen, die es interessiert erzähle ich zuerst etwas über meine bisherigen Erlebnisse.
Ich leide seit meiner Geburt an Neurodermitis, bin mittlerweile 24 Jahre alt. Bis vor einem Jahr hatte ich meine Haut durch fast durchgängigen Cortison-Gebrauch im Griff. Das über mehrere Jahre hinweg, weil kein Arzt mir irgendwie anders weiterhelfen wollte/konnte und es wohl für die Ärzte einfach die bequemste Art ist, den Neurodermitis-Patienten "abzufertigen".
Vor etwa einem dreiviertel Jahr habe ich mir in den Kopf gesetzt, die Neurodermitis auch ohne Cortison in den Griff zu kriegen. Nun, das Vorhaben begann wie ein Horrortrip, weil meine Haut ohne Cortison absolut fürchterlich aussah und mich das ganze seelisch sehr runtergezogen hat, sodass ich mich wochenlang kaum vor die Tür getraut und auch nur von zu Hause arbeiten konnte. Nachts konnte ich vor Juckreiz nicht schlafen und war am Tag darauf nicht ausgeschlafen/leistungsfähig. Jeder Neurodermitis-Betroffene kennt das wahrscheinlich...
Weil es so nicht besser wurde und ich so nicht weitermachen wollte, habe ich angefangen mich nach alternativen Behandlungen umzusehen. Ich bin über Empfehlungen zu einem Heilpraktiker gekommen, mit dem ich einen Bluttest (IgG-Werte, Immunreaktion bei Zugabe diverser Nahrungsmittel) und eine Untersuchung meiner Darmflora gemacht habe und hinterher darüber bescheid wusste, dass ich auf so ziemlich jedes Nahrungsmittel auf der Erde allergisch reagiere. Er hätte also bisher selten jemanden erlebt, dessen Immunsystem so extrem auf viele Dinge anspringt. Nun, dazu zählen vor allem Milchprodukte, diverse Getreidesorten, alle Arten von getesteten Hefen, einiges Obst wie Bananen oder Zitrusfrüchte, Fleisch (Schweinefleisch, Hirsch, Pferd, Wildschwein, Gans, Huhn), Pilze und Algen, einige Fischsorten, Gemüse ebenso (zB Grünkohl) uuund so weiter und so fort. Also, es wurde interessant und das darauf folgende halbe Jahr habe ich damit verbracht, mich strikt an die Diät zu halten. Das hat nun zum Vorteil, dass ich mittlerweile sehr bewusst auf meine Ernährung achte und sehr genau darauf schaue, was in jeder Konserve enthalten ist. Selber kochen steht ebenfalls auf der Tagesordnung. Bei der Untersuchung der Darmflora wurde ein sehr leichter Pilzbefall (Candida) entdeckt, der laut ihm im Zusammenspiel mit meinem "leaky gut" die Unverträglichkeiten gegen Hefen und Pilze erklären könnte. Für alle die es nicht kennen: "Leaky gut" bedeutet, dass der Darm im Laufe der Zeit durch zum Beispiel chronische Entzündung (wie bei chronischer Reizung durch unverträgliche Nahrungsmittel) porös und durchlässig wird, sodass Nahrungsbestandteil direkt ins Blut gelangen, obwohl sie dies nicht sollten. Ich habe daraufhin ein paar Monate eine Darmsanierung mit Pro Symbioflor und Symbioflor1/2 gemacht. Geändert hat es nach meinem subjektiven Empfinden nichts. Nachdem ich mittlerweile bei meiner Ernährung ein dreiviertel Jahr konsequent auf jegliche Allergene verzichtet habe, würde ich erwarten, dass mein Darm mittlerweile wieder in Ordnung ist. Oder jemand Erfahrungen?
Durch die Meidung meiner Nahrungsmittelunverträglichkeiten wurde meine Haut also schonmal viel besser. Jedoch nicht perfekt. Ich kann seitdem zumindest meistens durchschlafen und kriege keine Wutanfälle mehr, weil mich der Juckreiz so in den Wahnsinn treibt. Ich brauche morgens jedoch nachwievor Ewigkeiten, um mich in meiner Haut wohl zu fühlen. Meistens ist meine Haut sehr schuppig und trocken und fühlt sich einfach nicht gut an.
Ich föhne mich oft, weil meine Haut sich kalt anfühlt. Ich habe bereits rausgefunden, dass ich mit dieser Praktik nicht alleine dastehe, ebenso wenig wie mit dem Heißduschen. Letzteres konnte ich mir mittlerweile gottseidank abgewöhnen, weil die Haut danach nur noch gereizter war, auch wenn der Juckreiz erstmal gestillt war. Mittlerweile dusche ich nur noch kalt, um die Cortisol-Produktion anzuregen. Das Föhnen konnte ich leider bis zum heutigen Tage nicht ablegen.
Weil die weiteren Behandlungspraktiken des Heilpraktikers mich irgendwann nicht mehr so wirklich überzeugt haben (Eigenbluttherapie), weil sich keine merkliche Besserung eingestellt hat, habe ich mich erneut nach alterantiven Behandlungen umgesehen.
Unter anderem bin ich auf die TCM gestoßen, zu der ich einige Erfolgsberichte nach Einnahme von Dekokten bei Neurodermitis/Psoriasis gelesen habe. Mittlerweile bin ich bei einem TCMler in Behandlung, der mich mit einem Blaulaser behandelt. Er sagt, er habe damit noch jede Neurodermitis in den Griff gekriegt und wir sollen es erstmal ohne Dekokte versuchen. Auch hierzu habe ich bereits einige positive Berichte gelesen, ich bin allerdings noch nicht lange genug in Behandlung, um darüber eine Aussage treffen zu können. Kann da jemand etwas zu sagen? Die Therapie klingt recht überzeugend, ich kann jedoch nicht nachprüfen, ob die Bestrahlung mit blauem Laserlicht tatsächlich die "kranken" Mastzellen abtötet, und damit eine Rückmeldung ans Rückenmark sendet, diese nicht mehr zu produzieren... Es wäre interessant, hierzu Berichte von anderen zu lesen, die das schon ausprobiert haben.
Wie dem auch sei, auch diese Therapie würde nur meine Haut (das Symptom) therapieren und nicht das Ungleichgewicht meines Immunsystems.
Nun zu meiner eigentlichen Frage. Ich habe diese Meidung meiner Allergie-Nahrungsmittel und all die anderen Therapien mit der Erwartung begonnen, dass sich dann mein Immunsystem mit der Zeit wieder zurückfahren würde. Ich habe an meiner Haut gesehen, dass die Neurodermitis nie ganz verschwunden ist. Außerdem hat mein Immunsystem immernoch sehr deutlich reagiert, wenn ich mal was gegessen habe, was ich nicht sollte.
Mittlerweile vermute ich, dass die eigentliche Ursache nicht die Nahrungsmittelunverträglichkeit ist, sondern etwas anderes. Ich fühle mich seit einigen Jahren eignetlich immer sehr schlapp, mir ist chronisch kalt (föhnen der Haut), ständig Nachzahlungen bei der Heizrechnung (;-) ), ich bin oft müde, kann mich schlecht konzentrieren und fühle mich einfach insgesamt nicht so leistungsfähig, wie ich es sein könnte.
Deshalb habe ich vor zwei Wochen einen Bluttest machen lassen, um zu sehen ob meine Nieren-/Leber-/Schilddrüsenwerte in Ordnung sind. Laut Arzt alles im Normbereich, außer meinem Allergiewert (IgE=3296). Er meinte, damit hätte ich den Vogel abgeschossen Und ja, dieser Wert war genau das, was ich nicht erwartet hatte. Meine Allergiebereitschaft liegt also nachwievor sehr hoch, durch das dreiviertel Jahr Nahrungsmittelumstellung hat sich zwar meine Haut, aber nicht mein Immunsystem beruhigt.
Nachdem ich nun in einigen Foren (inklusive eurem) gestöbert habe (siehe auch Maggies Post), weiß ich, dass es Autoimmunkrankheiten der Schilddrüse gibt. Solche Schilddrüsen-Erkrankungen (vor allem Schilddrüsenunterfunktion) weisen einige meiner Symptome auf: chronische Müdigkeit, Schlappheit, trockene/schuppige Haut. Um auszuschließen, dass etwas mit meiner Schilddrüse nicht stimmt, habe ich dann nochmal angerufen bei meiner Arztpraxis und den genauen Wert meiner Schilddrüse erfragt. Er liegt bei 2,81. Laut ihr liegt das im Normbereich (zwischen 0,58 und 3,44). Hier habe ich jedoch gelesen, dass mittlerweile Werte > 2,5 schon als unnormal betrachtet werden.
Leider haben sie zusätzliche Schilddrüsen-Werte/Antikörperwerte nicht getestet, die für eine Diagnose von beispielsweise Hashimoto nötig sind. Sie meinte, diese Werte würden bei Hautärzten getestet.
Ist das so? Ich war etwas verwundert, dass Hautärzte Werte zur Schilddrüse testen.
Und was meint ihr generell zu meiner Theorie "Neurodermitis als Symptom" und nicht als eigentlicher Kern des Problems? Kennt jemand Fälle von Neurodermitis & Hashimoto oder anderen Schilddrüsenerkrankungen im Zusammenspiel?
Viele Dank für's Lesen und viele Grüße,
Christian
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