Neue Behandlung - neue Hoffnung für CFIDS-Patienten?

hallo manuela ,

wenn du den link bei "google eingibst" , erscheint eine möglichkeit einer deutschen übersetzung .

gruss,ory
 
interessant wie deutlich auch die wirkung von placebos zu sein scheint. offenbar kann der körper sich ohnehin selbst helfen, unabhängig von medikamenten.
 
Hier wird über die Studie aus Stanford berichtet (auf Deutsch):

... Klinische Studie zeigt erste Hinweise auf Wirksamkeit neuer Therapie von ME/CFS mit KPAX002

Jose Montoya und Kolleg:innen von der Stanford Universität und weiteren Universitäten in den USA führten eine randomisierte klinische Studie zur Behandlung von ME/CFS mit KPAX002 durch. Die Studie erschien im März 2018 im International Journal of Clinical and Experimental Medicine.

Die Symptome von ME/CFS werden mit einem gestörten Energiestoffwechsel in den Mitochondrien der Zellen in Verbindung gebracht. Ein möglicher Therapieansatz ist also die Unterstützung der Mitochondrien sowie eine gering dosierte Stimulation des zentralen Nervensystems zur Verbesserung der Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit. Die Autor:innen schlagen KPAX002 vor, das ein Stimulans (Methylphenidat-Hydrochlorid, auch bekannt als Ritalin) mit Nährstoffen (Vitamine, Antioxidantien, und Aminosäuren) zur Regulation der Mitochondrien kombiniert.

KPAX002 wurde bereits in einer Phase1-Studie getestet und konnte Fatigue und Konzentrationsstörungen von ME/CFS-Patient:innen reduzieren.
Die hier vorgestellte Phase2-Studie soll nun weiter testen, wie ungefährlich, verträglich und wirksam KPAX002 ist. Hierzu wurde eine randomisierte, doppelblinde, plazebokontrollierte, parallelisierte Studie durchgeführt. Es wurden 105 Patient:innen mit ME/CFS (nach CDC-Kriterien) an vier Standorten in den USA zufällig zu einer Behandlungs- und einer Plazeborgruppe zugeteilt und bekamen KPAX002 bzw. ein Plazebo über einen Zeitraum von drei Monaten.

Patient:innen in beiden Gruppen gaben nach drei Monaten weniger ME/CFS-Symptome in den Bereichen Fatigue, Konzentration, Motivation und körperliche Aktivität an als vor Beginn der Studie. Patient:innen, die KPAX002 erhalten hatten, unterschieden sich nicht bedeutsam von der Plazebo-Gruppe. Vergleicht man jedoch nur diejenigen Patient:innen, die zu Beginn der Studie besonders starke Symptome hatten (insbesondere Fatigue und Schmerzen), so zeigt sich eine statistisch Bedeutsame Wirkung von KPAX002. Zudem gab es keine schwerwiegenden Nebenwirkungen.

Die Studie ist ein erster Hinweis darauf, dass die kombinierte Behandlung mit Ritalin und Nährstoffen die Symptome von ME/CFS reduzieren könnte. Jedoch zeigte sich ein großer Plazebo-Effekt (Verbesserung der Symptome durch bloße Teilnahme an der Studie, obwohl kein Wirkstoff verabreicht wurde). Dies könnte dadurch erklärt werden, dass die Symptome nur per subjektivem Selbstbericht erfasst wurden. Es sind also noch weitere klinische Studien mit größeren Stichproben und objektiven Maßen (wie z. B. ein Schrittzähler) für die Wirksamkeit nötig. KPAX002 könnte Patient:innen mit einer schweren Form von ME/CFS in Zukunft jedoch helfen.
...
https://www.mecfs.de/me-cfs-science-update-04-2018/

https://www.ijcem.com/files/ijcem0065685.pdf

Grüsse,
Oregano
 
Ich will ja die Hoffnungen nicht zerstören. Aber bei allem, was ich hier bereits zu Ritalin geschrieben hatte, einschl. der Aussagen, dass man auch nach den vielen Jahrzehnten keine Aussage zu den Nebenwirkungen machen kann, kann ich nicht daran glauben, dass dieses Drogenderivat, dass unter das BTM fällt, das Mittel sein wird, das wirklich hilft. Höchstens die damit kombinierten NEMs.


Sie hätten der Placebogruppe die Pillen mit NEMs, nur ohne Ritalin geben sollen. Dann gäbe es auch einen echten Vergleich.
 
Mein Neuro hat mir auch das Ritalin angeboten, was ich abgelehnt habe. Die Dosierung ist allerdings deutlich niedriger als bei ADHS-Kindern (ich glaube 5 oder 10 mg am Tag). Trotz allem war mir das nicht geheuer (vor allem wegen den Auswirkungen auf das Herz). Zudem steigert es wahrscheinlich die Streßhormone, weil es nichts anderes als ein Aufputschmittel ist. Streßhormone supprimieren ihrereseits das Immunsystem. Sicher nicht gut, wenn chronische Infektionen im Spiel sind.

Ein BTM-Rezept war das übrigens nicht.
 
Sie hätten der Placebogruppe die Pillen mit NEMs, nur ohne Ritalin geben sollen. Dann gäbe es auch einen echten Vergleich.
Eine Placebogruppe braucht man immer. Aber eine "nur Ritalin" und "nur NEM" Gruppe zusätzlich wäre auch schön gewesen. Ist halt eine Frage der Kosten. Solche Studien sind teuer, und wer will die finanzieren? Gut, die Pharma hätte an der Stelle vielleicht ein Interesse, weil der Markt bei CFS schon da wäre. Allerdings ist das m.E. ein erheblicher Mangel, wenn eine Studie von der Pharma finanziert wurde.
 
Schon klar, dass es immer eine Placebogruppe geben sollte.
Nur, wenn schon lange bekannt ist, dass bestimmte NEMs helfen, dann finde ich es halt nicht so klar, welchen Anteil ein Dogenderivat an dem Befinden haben soll, wenn die Placebogruppe nichts bekommt.

Ein viel wichtigeres Ergebnis dieser Studie ist aber, dass der Placeboeffekt in beiden Gruppen als so überwältigend hoch beurteilt wurde, dass weitere Studien notwendig sind.
Und das heißt doch ganz klar, suche dir etwas raus, dass anderen mit deinen Symptomen geholfen hat und über das Du Erfolgsgeschichten gelesen hast. Dass dich selbst auch überzeugt. Und wenn Du daran glaubst, dann wird es dir auch helfen.

Mit dieser Einstellung fahre ich normalerweise sehr gut.
Selbst unser Sohn hat seine Warze erfolgreich besprochen, wie er mir letztens erzählt hat. Er hatte nämlich nicht daran geglaubt, dass es möglich ist, das der Körper genau das tut, was man ihm sagt. Also die Warze beseitigen. Der Placeboeffekt ist letztlich nichts anderes. Du beginnst Maßnahmen und sagst deinem Körper, dass ihm damit geholfen wird. Und in der Regel tut es das auch, wenn diese Maßnahmen nicht komplett falsch sind.

Und dann kommen wir zu dem Punkt, an dem Medizin in weiten Teilen ziemlich relativ wird.
 
Und dann kommen wir zu dem Punkt, an dem Medizin in weiten Teilen ziemlich relativ wird.
Das mag deine Sicht sein. Etwas zu "besprechen" ist übrigens eine okkulte Praktik und in den Bereich von Zauberei zu verorten.

Placebo-Effekte werden wahrscheinlich in der Medizin überbewertet. Siehe dazu J Intern Med. 2004 Aug;256(2):91-100:

CONCLUSION:

We found no evidence of a generally large effect of placebo interventions. A possible small effect on patient-reported continuous outcomes, especially pain, could not be clearly distinguished from bias.

Ich werde das mal zum Anlaß nehmen, mir auch das Paper anzuschauen. Von Peter Goetzsche habe ich eine sehr hohe Meinung.

Was die placebokontrollierte CFS-Studie anbelangt, konnte ich jetzt kein Paper dazu finden (lediglich einen Abstract). Weiß da jemand mehr? Es scheint, dass die Ergebnisse nicht statistisch signifikant waren:

Though statistical significance was not achieved in this Phase 2 trial, all analyses revealed an advantage to the treatment group. Further investigation is warranted.
 
Etwas zu "besprechen" ist übrigens eine okkulte Praktik und in den Bereich von Zauberei zu verorten.
:hexe:
Dann ist der Placeboeffekt leider auch Zauberei, da der Betreffende dabei auch davon ausgeht, dass ihm etwas hilft, obwohl es nur Zucker oder Stärke ist. Und trotzdem hilft es, weil er glaubt.
Placebo-Effekte werden wahrscheinlich in der Medizin überbewertet. Siehe dazu J Intern Med. 2004 Aug;256(2):91-100:
Oder auch nicht.:D
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=4096
IMABE: Placebo und Placeboeffekt
Auch sehr schön:
Das Ausmaß der Placebohypoalgesie ist bei Kindern stärker als bei Erwachsenen. Die Nutzung des Placeboeffekts zur Verstärkung der Wirksamkeit von Therapien scheint daher bei Kindern besonders vielversprechend.
https://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2016/12385/pdf/LeifheitSilke_2016_12_05.pdf
Meiner Ansicht nach viel wichtiger: https://de.wikipedia.org/wiki/Salutogenese
 
also tatsächlich finde ich die grafiken der studie sehr spannend was den placebo-effekt angeht. unglaublich wie so ein pacebo wirkt. das ist ja auch den forschern selbst aufgefallen:

Patient:innen in beiden Gruppen gaben nach drei Monaten weniger ME/CFS-Symptome in den Bereichen Fatigue, Konzentration, Motivation und körperliche Aktivität an als vor Beginn der Studie. Patient:innen, die KPAX002 erhalten hatten, unterschieden sich nicht bedeutsam von der Plazebo-Gruppe. Vergleicht man jedoch nur diejenigen Patient:innen, die zu Beginn der Studie besonders starke Symptome hatten (insbesondere Fatigue und Schmerzen), so zeigt sich eine statistisch Bedeutsame Wirkung von KPAX002....

...Jedoch zeigte sich ein großer Plazebo-Effekt (Verbesserung der Symptome durch bloße Teilnahme an der Studie, obwohl kein Wirkstoff verabreicht wurde).
...KPAX002 könnte Patient:innen mit einer schweren Form von ME/CFS in Zukunft jedoch helfen.


was es mit dem ritalin auf sich hat, versteh ich nicht. ritalin gibt man doch ADHS - kindern, damit sie ruhiger werden. wie kommen die auf ritalin?
 
ergänzung: o.k. es war eine kleine studie. der große placebo-effekt könnte zufall gewesen sein......

im übrigen halte ich wenig von statistiken. jeder mensch ist einmalig und spricht auf was anderes an: der eine zaubert halt lieber seine krankheit weg, der andere bringt lieber alles toxische und nicht-toxische im körper um, und meint, das helfe ihm, der nächste schwört auf ketogene ernährung, und wieder einer heilt sich mit hormongaben....... derjenige wird eher gewinnen, der seiner intuition folgt und noch dazu das glück hat auf das richtige zu stoßen..... offenbar weiß der körper mehr als unser ach so kluger verstand, immerhin brauchts bei manchen nur eine kleine pille, in der nix drin ist......
 
Zuletzt bearbeitet:
[...]Und wenn Du daran glaubst, dann wird es dir auch helfen.
[...]Selbst unser Sohn hat seine Warze erfolgreich besprochen
[...]Der Placeboeffekt ist letztlich nichts anderes. Du beginnst Maßnahmen und sagst deinem Körper, dass ihm damit geholfen wird. Und in der Regel tut es das auch, wenn diese Maßnahmen nicht komplett falsch sind.

Provokante Frage: Funktioniert das "Besprechen" auch bei HIV?
Die schwerstkranken MEler (also 0 Bellpunkte oder weniger) können ihren Körper leider nicht mehr "besprechen", denn diese können schon bei Gedanken PENE bekommen.
Healing Code geht auch in diese Richtung und hat hier außer Verschlechterung nichts gebracht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Provokante Frage: Funktioniert das "Besprechen" auch bei HIV?
Die schwerstkranken MEler (also 0 Bellpunkte oder weniger) können ihren Körper leider nicht mehr "besprechen", denn diese können schon bei Gedanken PENE bekommen.
Healing Code geht auch in diese Richtung und hat hier außer Verschlechterung nichts gebracht.
Hab mir das schnell mal angeschaut. Healing Code ist aktiv. Etwa, wie sich täglich ein Mantra vorzusagen. Nur, dass man dabei noch bestimmte Haltungen einnehmen und Körperpartien stimulieren soll. Scheint bei euch nicht geklappt zu haben, während das https://www.symptome.ch/threads/erfahrungen-mit-gupta-amygdala-retraining-bei-cfs.70933/ bei einigen ganz gut zu funktionieren scheint.

Glaube an Heilung, Salutogenese, Placeboheilung ist da nochmal was ganz anderes und sehr viel passiver. Man tut ja selbst nichts dabei, sondern glaubt eben nur, dass es hilft. Glaube versetzt Berge. Aber dann muss man als Betreuer auch daran glauben. Siehe Dissertation Uni Giessen. So wie die Wissenschaftler sicher auch daran geglaubt haben. Es wird einen Grund geben, warum sie diese beiden Dinge kombiniert haben. Sie gingen davon aus, es hilft.

Ich habe einmal im Leben einem kleinen Nachbars-Mädchen, dass mir sehr leid tat, weil sie eine Hand voller Warzen hatte, die Warzen besprochen (was im Prinzip nicht mehr ist, als verschwindet zu sagen) und ihr gesagt, dass sie jetzt weggehen würden und bei mir auch so weggegangen sind. Ich habe das nie hinterfragt.
Vor einiger Zeit habe ich sie, sie dürfte jetzt 16 sein, gefragt ob die Warzen damals weggegangen sind und sie hat ja gesagt. Das freut mich.
Die gingen aber ganz sicher nur weg, weil sie daran geglaubt hat, dass sie weggehen würden und nicht weil ich zaubern kann.:D

Würde mich jedenfalls sehr wundern, denn dann würde ich mir mehrere Millionen herzaubern und nach meinem ausgedehnten Urlaub eine richtige Patienteninitiative gründen.;)
 
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Die gingen aber ganz sicher nur weg, weil sie daran geglaubt hat, dass sie weggehen würden und nicht weil ich zaubern kann.:D
Du solltest nicht über Dinge spotten, von denen du nichts verstehst. Selbst wenn es nur am Dranglauben liegen sollte, dann bedarf es des "Besprechens" auch nicht. Anyway, Warzen können sich auch "verwachsen", darum belegt diese Anekdote nichts.

Aufgrund der besagten Studie zu schließen, dass das Placebo eine "Wirksamkeit" hätte, ist übrigens nicht zulässig. Denn dazu müsste man Placebobehandlung mit gar keiner Behandlung vergleichen. Es kann nämlich auch sein, dass sowohl Behandlung als auch Placebo keinen Einfluß auf die Erkrankung hatten. Die Evaluation wurde wahrscheinlich mit Fragebögen gemacht, ist also subjektiv. Das könnte eine Erklärung sein, neben anderen auch. Zudem muss man bei Unterschieden immer den p-Wert anschauen, also ob und wie statistisch signifikant das ist.

Wenn man Studien, die Placebo mit gar keiner Behandlung verglichen haben, systematisch auswertet, findet sich kein relevanter Effekt, so zumindest die Cochrane Wissenschaftler:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20091554 schrieb:
We did not find that placebo interventions have important clinical effects in general. However, in certain settings placebo interventions can influence patient-reported outcomes, especially pain and nausea, though it is difficult to distinguish patient-reported effects of placebo from biased reporting. The effect on pain varied, even among trials with low risk of bias, from negligible to clinically important. Variations in the effect of placebo were partly explained by variations in how trials were conducted and how patients were informed.

Wir haben nicht festgestellt, dass Placebo-Interventionen im Allgemeinen wichtige klinische Effekte haben. In bestimmten Situationen können Placebo-Interventionen jedoch die vom Patienten berichteten Ergebnisse, insbesondere Schmerzen und Übelkeit, beeinflussen, obwohl es schwierig ist, die vom Patienten berichteten Effekte des Placebos von der voreingenommenen Berichterstattung zu unterscheiden. Die Wirkung auf die Schmerzen variierte, selbst bei Studien mit geringem Risiko einer Verzerrung, von vernachlässigbar bis klinisch wichtig. Variationen in der Wirkung von Placebo wurden teilweise durch Variationen in der Art und Weise, wie Studien durchgeführt wurden und wie Patienten informiert wurden, erklärt.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator
 
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Ich weiß nicht, was Du mit deiner Posterei zum Placeboeffekt erreichen willst. Mich kann das nicht beeindrucken. Wir kennen den alle. Die Medizin arbeitet auch damit seit Jahrzehnten.

Ansonsten. Ich spotte nicht. Ich habe die Narben von den vom Arzt vereisten Warzen seit Jahrzehnten. Und von wegen verwachsen- Die nicht vereisten Warzen gingen erst mit der Schwangerschaft weg. Die neuen eben anders.

Ob die Behandlung mit Ritalin bei CFS jetzt wirklich ein neuer Ansatz ist, da habe ich meine Zweifel, nachdem ich gerade das gelesen habe: Februar08_1
Oder das: https://www.fatigatio.de/fileadmin/user_upload/07/shopdocs_schriftenreihe/schrift22.pdf
Oder das: https://books.google.de/books?id=ko...CAkQAQ#v=onepage&q=cfs studie ritalin&f=false


Also zu Ritalin alleine solltest Du Etliches finden.
 
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