Liebe Chiqa!
Ich stecke gerade in der Haut deiner Mutter...
Wie ich schon geschrieben hatte, habe ich zwei Töchter in deinem Alter.
Ich kann dir sagen, das ist nicht ganz einfach für mich. Ich bin alleinerziehend und berufstätig und habe auch eigene Wünsche ans Leben.
Dadurch habe ich immer wieder das Gefühl, zu wenig Zeit für meine Töchter zu haben.
Wenn ich dann aber Zeit habe und diese bewusst für die Kids einsetzen will, haben sie keinen Bock dazu.
Sie sind schliesslich gross und haben viele Freunde und Interessen und sind selbständig.
ABER wenn dann irgendwo was nicht gut läuft, sei es am Arbeitsplatz, in der Schule, mit dem Freund etc., DANN ist Alarm angesagt und Mutti hat hundertprozentig da zu sein, denn man ist ja noch ein Kind....
Oft sind solche Krisen von längerem komischen Verhalten vorangekündigt, weil die Mädchen denken, sie kriegen das selber auf die Reihe, sie wollen mich nicht belasten. Auf die Frage, was denn los ist, kriegt man ein offensichtlich unwahres " Nichts " als Antwort.
Und plötzlich ist dann die Katastrophe da und Mutti hilft.
Meine Töchter sind im Zwischenstadium zwischen Mädchen und Frau, Kind und Erwachsener.
Sie versuchen, damit zurechtzukommen und ihr Befinden geht auf und ab.
Als Mutter ist es nicht einfach, diesen Prozess zu begleiten. Es ist sehr schwer die Balance zu finden zwischen Kontrolle und Loslassen.
Ich bin nicht der Rumschreityp, aber so einmal im Jahr platzt auch mir der Kragen

Vielleicht kannst du aus meiner Beschreibung ein wenig nachvollziehen, womit sich deine Mutter rumplagt.
Natürlich sind Gespräche und Offenheit wichtig und eine gewisse Kompromissbereitschaft beiderseits, wie überall im Zusammenleben.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
Sine :wave: