Themenstarter
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- 13.05.14
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Hallo liebe Gemeinde,
hier bin ich - wie so viele Andere wohl auch - nun aus purer Verzweiflung angekommen. Mittlerweile weiß ich schon gar nicht mehr, welche Symptome eigentlich die ausschlaggebenden sind. Ich bin ein Wrack. Den Großteil meines Tages verbringe ich in meiner Wohnung im sitzen und recherchiere nach Krankheitsbildern. Aber da werden viele wohl gerade ein bisschen lächeln. Idealerweise aber liegend, auf Grund meiner Darm- und Bauchprobleme. Obwohl ich so viele Jahre ein sehr glücklicher und aktiver Mensch war, ist jetzt - nach fast 10 Jahren - mein soziales Umfeld ziemlich verkümmert. Mit mehreren Personen am Tisch zu sitzen und eine Konversation zu führen, ist kräftetechnisch kaum möglich. Arbeit ist die Hölle und meine Ehe leidet fürchterlich darunter. Natürlich überspiele ich das, aber ich bin nun an einem Punkt angekommen, an dem ich alles tun würde, um wenigstens wieder etwas mehr Lebensenergie zurück zu bekommen.
Ich bin männlich, 30 Jahre alt und arbeite im sozialen Bereich mit geistig und körperlich behinderten Menschen. Seit langem leide ich an einem unerträglichen Blähbauch, Verstopfung und Müdigkeit. Hier eine Liste aller Symptome ohne bestimmte Ordnung oder Chronologie:
- Unerträglicher Blähbauch
- Verstopfung
- Depression/Angst
- Unkontrollierte Wut & Gereiztheit
- Taubheit in der rechten Körperseite
- Finger und Zehen auf der rechten Seite sind teilweise taub.
- Dauerschnupfen
- Gefühl einer Entzündung im rechten Oberkiefer
- Kraftlosigkeit
- Schwere Lethargie
- Gedankerasen
- Gefühl von Klebstoff im Hirn (kein komplexes Denken möglich)
- Darm durchgehend angespannt
- Kreuzschmerzen
- Verwirrtheit und teilweise Paranoia
- Manische Phasen
- Emotionslosigkeit
- Geschwollener Bereich um die Schilddrüse
- Keine Kraft im rechten Bein
- Kurzatmig
- Beim lachen ist die rechte Seite des Gesichts emotionsloser
- Gerötete Eichel
- Rechter Hoden zieht sich beim Orgasmus nach innen
- Rötung und schrumplige "Knubbel" über den Fingernägeln
- Juckreiz am ganzen Körper / Rötung zwischen den Fingern
- Energie bis um 12 Uhr und dann völliger Crash
- Extrem trockene Lippen trotz literweise Wasser
- Leber geschwollen
- Gefühltes Drehen des Körpers nach rechts
*EDIT* 13.05.14 / 14:30 Uhr
- Muskel/Gelenkschmerzen bzw. Kraftlosigkeit
- Keine Feinmotorik in der rechten Hand möglich
- Sozialphobie
- Teilweise schlechtes Kurzzeitgedächtnis
- fast durchgehend negatives Denken
- Schmerzen im Bereich des Solar Plexus bei Druckausübung
- Fehlende Libido
- Kraftlosigkeit von zu viel Wasser
- Extreme Entgiftungserscheinungen nach der Einnahme von 3 Stk. Chlorella (heftiges und stoßartiges Erbrechen, weiße Haut und dunkle Augenringe, Kraftlosigkeit)
- Schwindel bei Kälte am Ohr, z. B. Zugwind
- Fingernägel brechen leicht
- Extrem trockene Hände
- Fisteln im Mund und Nase
- Sehr flache Atmung und manchmal das Gefühl das mein Körper nicht von selbst Atmet
- Trockene und eingefallene Augen / Augenringe
- Schluckbeschwerden
- Muskelschwäche
- Extremes Schwitzen
- Zuckende Augenlider
- Schlechtes Verstehen von gesprochenem / Dauerndes Nachfragen
- Extreme Konzentrationsschwierigkeiten
In meiner Kindheit war die Ernährung - für damalige Verhältnisse - vorbildlich. Vollkorn, frisches Obst und Gemüse, kein Junkfood etc. In meiner Jugend hat sich das geändert. Mit 15 das Rauchen angefangen und ein Freundeskreis, der sich von Fastfood und Marijuana ernährt hat. Dauerndes Kiffen und die gleichzeitige Scheidung meiner Eltern, oder besser gesagt, dass dauernde Geschrei meiner Mutter gegenüber meines Vaters, haben definitiv psychische Spuren hinterlassen. Meine Mutter hat eine ellenlange Vorgeschichte mit Depression und einer Myriade an Krankheitssymptomen, von Fibromyalgie bis Panikattacken und Schmerzen am ganzen Körper. Irgendwann bin ich dann (mehr aus Rebellion) zum Vegetarier geworden. Im Nachhinein waren das 5 Jahre Mangelernährung, da ich so gut wie kein Fett zu mir genommen habe. Dafür aber tonnenweise Nudeln und andere Teigwaren. Mein Bauch war an manchen Tagen so aufgebläht, dass ich allein vom Reden Schweissausbrüche bekam. Ich ging nur noch gekrümmt. Meine Frohnatur hat damals aber noch immer die Oberhand gehabt. Irgendwann kam eine Depression dazu und ich bekam pauschal Citalopram verschrieben. Dieses Mittel zusammen mit Alkohol ergaben eine Zeit manischen Feierns und Komasaufens. Andere Drogen habe ich wohl auch komplett durch. Von Ecstasy bis LSD, Amphetaminen, Opioiden und Research Chemicals.Kurz vor dem Alkoholismus hab ich dann einen Schlussstrich gezogen. Ohnehin hat jedes Bier meinen Bauch noch mehr aufgebläht. Eigentlich hat alles meinen Bauch aufgebläht. Es gab Zeiten, da reichte ein Glas Wasser. Sogar LSD hat meinen Bauch in den Wahnsinn getrieben. Allerdings muss ich auch sagen, dass ein Abend mit LSD und Marijuana mir regelrecht die Augen geöffnet hat. Ich lag am Boden, habe meditiert und auf meinen Körper geachtet und plötzlich kam die Antwort: es hat mich konstant nach rechts gedreht. So sehr, dass ich nichtmal normal liegen konnte. Ich musste mich an mir selbst festhalten. Das kannte ich bereits seit Jahren vom liegen im Bette. Auch heute, wenn ich liege, ist die entspannteste Position, wenn ich auf der linken Seite liege und gleichzeitig meinen rechten Arm über der linken Schulter positioniere. Ein bisschen als würde ich mich selbst umarmen. Dann ist kurz Ruhe in der Anspannung des Körpers. Irgendwann habe ich dann das Fleischessen wieder angefangen. Leichte Besserung, aber nur in Hinsicht der Mangelernährung. Nach 4 verschiedenen Ärzten und einer Magenspiegelung ergab sich Folgendes:
Aussage des ersten Arztes nach dem Ultraschall: Da ist Luft im Bauch. Schlucken sie vielleicht falsch. Ansonsten ist alles in Ordnung. Aha. Gut, ich habe durch die konstant gekrümmte Haltung und einer Angst vor dem Essen und der Auswirkung wohl irgendwann wirklich falsch gegessen. Zumal ich eine Nasenverkrümmung hatte, welche mir nicht erlaubte, beim Essen richtig zu Atmen.
Aussage des zweiten Arztes nach einem kurzen Abtasten: Da ist Luft im Bauch. Trinken sie jeden Morgen Wasser, in das sie am Vortag Plaumen eingelegt haben. Aha. Hat nichts gebracht, ausser noch mehr Blähungen.
Aussage der dritten Ärztin nach dem Ultraschall: Da ist Luft im Bauch. Und ihre Leber ist geschwollen. Auf meine Frage, woran das liegt, kam Ratlosigkeit. Blutwerte/Leberwerte waren in Ordnung. Noch mehr Ratlosigkeit.
Daraufhin Aussage des vierten Arztes nach einer Magenspiegelung: Leichte Entzündung im Magen. 14 Tage Pantroprazol, eine morgens und eine abends. Lactose und Fructosetest waren in Ordnung. Tabletten genommen und zumindest kein Bachweh mehr gehabt. Dafür nach 10 Tagen Todesängste und schwere Depression. Abgesetzt, Angst weg, Magenschmerzen zurück.
Daraufhin habe ich die Ernährung komplett umgestellt. Paleo, glutenfrei, keinen Zucker und keinen anderen Mist, fett und eiweißreich und kaum Milchprodukt. Das ergab oft Momente puren Glücks und ich dachte jetzt hab ich es. Aber die Rückfälle kamen völlig sporadisch und ohne ersichtlichen Grund. Mittlerweile habe ich ca. 5000 Euro für Nahrungsergänzungsmittel ausgegeben und eine Myriade an Fachbüchern und Krankheitsbildern durchkämmt.
Die letzten 4 Monate habe ich fast 9 Kilo abgenommen und traue mich kaum noch etwas zu essen. Habe mich von diversen Shakes ernährt und kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass ich zumindest von einem ganz miesen Candidapilz heimgesucht werde. Ein Abstrich wurde gemacht und die lieben Leute beim Urologen haben das Ergebnis verschlampt. Nächster Termin steht an. Der Urologe meinte nur nach 5 Minuten Gespräch, dass wir wegen dem Hoden nichts machen können, ausser aufschneiden und den Muskel durchtrennen. Dann ist das vorbei.
Da aber so vieles eigenartig ist in der rechten Seite meines Körpers, möchte ich erst andere Wege versuchen. Ich habe ohnehin die Schnauze voll von diesen 5-Minuten Diagnosen. Man hört mir nicht zu, verschreibt mir Zombie-Tabletten und scheisst auf mich. Sorry. Die Wut ist mittlerweile groß.
Vor ein paar Tagen konnte ich plötzlich meinen rechten Arm kaum noch bewegen und dachte, ich bekomme einen Herzinfarkt. Da ich aber in der Türkei im Urlaub war, kam für mich ein Arztbesuch nicht in Frage. Wahrscheinlich dumm von mir, aber die Panik hat mich einfach ans Bett im Hotelzimmer geklebt. Gleichzeitig hatte ich nur rechtsseitig schnupfen und Muskelschmerzen am Rücken. Auch im Bereich der rechten Niere nach oben gehend fühlt es sich an wie ein starker Muskelkater. Nach ein wenig Massage an der rechten Schulter hat sich dann auch der Schnupfen gelöst und ich habe meinen Arm wieder gespürt. Am nächsten Tag war alles vorbei, bis auf unerträgliche Magenkrämpfe die folgten. Die Schmerzen im Bereich der rechten Niere (nicht direkt die Niere) sind immer noch da. Auch im Becken rechts habe ich schmerzen. Ich bin aber auch viel gesessen (Flug etc.) und war im örtlichen Fitnessstudio (schlechte Geräte). Ich konnte anschließend einen Haufen Luft schmerzhaft hin und her schieben. Aufstehen war nicht möglich. Am nächsten Tag auch wieder weg. Ich hab mich daraufhin nur von Salat ernährt und seit 3 Tagen nichts anderes gegessen. Nun fühle ich mich körperlich - bis auf einen leicht tauben rechten kleinen Finger ziemlich gut. Aber sobald ich wieder zu Kohlehydraten greife, kann ich garantieren das es wieder bergab geht. Ich nehme immer mehr ab, dafür aber unglaublich an Muskeln zu, Fitnessstudio sei dank. Aber ich würde gerne irgendwie wieder Masse aufbauen. Mein letzter Versuch waren Shakes mit Maltrodextrin. Die Krämpfe im Darm und der Juckreiz am ganzen Körper waren unerträglich. Mein Gehirn hat nicht mehr wirklich Funktioniert und ich war vollkommen desorientiert. Ich musste teilweise Gespräche abbrechen und gehen, um kurz auf der Toilette die Nerven zu bewahren.
Eine Menge deutet auf einen extremen Candida-Befall hin, der wohl schon seit Jahren wuchert und ich habe hier nun alles für eine extreme Entgiftung/Entpilzung: Nystatin, Kokosöl, Mutaflor mite, Darmflora Plus, Darmplus Probiotik Komplex, Candida Clear etc. Ein wenig Angst habe ich damit zu beginnen. Das letzte Mal als ich eine Menge Caprylsäure zu mir genommen habe (in Form von Kokosfett) hat das dem Pilz wohl gar nicht gefallen. Extreme Übelkeit und erbrechen. Am Fett kann es nicht liegen, ich trinke jeden Morgen meinen Kaffee mit organischer, grasgefütterter Butter und vertage mittlerweile 80 Gramm Fett ohne mit der Wimper zu zucken. Damals dachte ich allerdings ich sterbe vor Übelkeit. Ein massiver Juckreiz folgte und mein pH-Wert war im Nirvana. Allerdings habe ich gleichzeitig auch Chlorella zu mir genommen und das hat einen fast verworfenen Verdacht wieder aufleben lassen: Schwermetall / Parasiten im Körper. Diese Extremen Entgiftungserscheinungen werfen wieder große Fragezeichen auf. Auf was lasse ich testen? Wo? Bei wem?
Wie man sieht ist das völlig planlos. Trotz allem Misstrauen gegenüber Ärzten steht demnächst folgendes an:
- Darmspiegelung
- Großes Blutbild
- Atlasprofilax
- Ostheopathie
- Erneutes Detox
- Pilzkur
- Suche nach einem Heilpraktiker
- Ergänzungsmittel Optimierung
- Weitere Ernährungsoptimierung
- Neurologe
- Zahnarzt/Kieferchirurg (evtl. Weisheitszähe, die völlig Schief sitzen)
- Test nach Glutenunverträglichkeit
- Schildrüsentest
- Arbeitsplatzwechsel (der Stress und Druck in diesem Bereich der Arbeit ist für mich unerträglich geworden. Streit im Team und der ständige Lärm der Kinder - beim Abendessen gute 95 dB - halte ich nicht mehr aus)
Mehr fällt mir nicht ein. Aber das liegt daran, dass ich einfach nicht mehr weiter weiss. All das ergibt einfach keinen Sinn für mich. Vor allem dieses Ding mit der rechten Körperseite. Psychisch? Atlas? Muskel eingeklemmt?Interessant wäre vielleicht noch die Selbstmedikation, mit der ich mittlerweile nach viel Trial and Error gute Erfolge habe:
Täglich:
Vitamin D3 - 2.000 - 20.000 UI (Teilweise Stoßtherapie)
Vitamin K2 MK7 - 90 ug
Vitamin C - 3 gr
MSM - 6 gr
Modafinil - 200 mg
Mariendistel - 800 mg
Multivitamin von Kirkland
Diverse Probiotika
Zink - 50 mg
Magnesium - 500 mg
Calcium - 200 mg
Lithium - 10 mg
Potassium - 500 mg
Candida Clear - 800 mg
Phasenweise / mit Unterbrechung:
LLLT - Lasertherapie am Abend
L-Theanin - 100 mg zum Kaffee
Creatin - 5 gr
Noopept - 30 mg
Piracetam - 12 gr (3x 3,6 gr) wirkt Wunder in depressiven Phasen
Vitamin C - 12 gr
*EDIT* 13.05.14 / 14:55 Uhr
Und hier noch eine Zusammenfassung von Ernährung und Lebensstil:
Ernährung:
- Fast nur biologisch
- Wenig Fleisch
- Viel Gemüse
- Weniger Obst
- Kein Zucker
- Kein Alkohol
- Kein Gluten
- Keine Fertigprodukte
- Keine Süßstoffe
- Viel Kurkuma
- Zimt mit Honig am Abend
- Keinen Kaffee nach 15 Uhr
- Öfter Grünen Tee statt Kaffee
- Viel "gutes Fett": MCT Öl, Kokosöl, Butter von Grasgefütterten Kühen
- Intermittet Fasting: mind. 12 Std. Pause nach dem letzten Essen vom Vortag
- Paleo Ernährung: sehr wenig bis keine Milchprodukte, kein Käse, kein starkes Erhitzen, viele Nüsse, grünes Gemüse.
Lebensweise:
- Krafttraining: 2 x Woche Fitnessstudio,
- Zigarettenkonsum auf ca. 3 Stk/Woche reduziert
- Keinen Alkohol
- Akkupressurmatte: 40 Min./abends
Dazu Binaurale Töne, viel Wasser und Ruhepausen. Allerdings ging es mir in letzter Zeit oft so, dass ich von zu viel Wasser plötzlich Kreislaufprobleme bekam und völlige Kraftlosigkeit auftrat. Und Ruhepausen gibt es bei uns in der Arbeit nicht.
Puh, jetzt ist irgendwie die Luft rauserzählt. Obwohl ich finde, dass es ein ziemlicher Wirrwarr ist. Aber mein kleiner Finger gibt auf und will nicht mehr. Vielen lieben Dank an jeden, der es zumindest durchliest. Ich bin um jeden Brocken dankbar, der mir helfen könnte. Demnächst werde ich die Symptome noch genauer nach Dauer, Zeitpunkt und Intensität ordnen und miteinander gegebenenfalls Verknüpfen. Leider geht mir gerade die Kraft aus und ich muss eine Pause machen. Offene Frage wären z. B.:
Wie finde ich einen guten Arzt? Soll ich mich - ohne faulen Hintergedanken - krankschreiben lassen? Ich würde gerne ein paar Wochen in Ruhe mit mir und meinem Körper und einer Menge Arztbesuche verbringen. Ich habe keine Kraft mehr. Was sage ich dem Arzt. Wie lange schreibt er mich wohl krank. Interessant wäre vielleicht, dass ich seit 6 Jahren keine Mittagspause gemacht habe. Das klingt vielleicht irre, aber irgendwie wurde das von Anfang von allen so hingenommen und ich hatte nie die Kraft, der erste zu sein, der sich deswegen beschwert... Wahnsinn eigentlich. Im Nachhinein hätte mein ganzes Leben in den letzten Jahre so viel besser sein können. Die Tage an denen es mir gut geht - vielleicht 3 im Monat - genieße ich so sehr. Dann liege ich einfach nur da, lache und genieße das pure sein mit entspannten Körpergefühl, weil ich weiß, es ist jeden Moment wieder vorbei. Ich weiß nicht mehr, was Lebensfreude bedeutet. Ich bin wirklich am Ende.
Danke euch noch einmal fürs zuhören!!!
hier bin ich - wie so viele Andere wohl auch - nun aus purer Verzweiflung angekommen. Mittlerweile weiß ich schon gar nicht mehr, welche Symptome eigentlich die ausschlaggebenden sind. Ich bin ein Wrack. Den Großteil meines Tages verbringe ich in meiner Wohnung im sitzen und recherchiere nach Krankheitsbildern. Aber da werden viele wohl gerade ein bisschen lächeln. Idealerweise aber liegend, auf Grund meiner Darm- und Bauchprobleme. Obwohl ich so viele Jahre ein sehr glücklicher und aktiver Mensch war, ist jetzt - nach fast 10 Jahren - mein soziales Umfeld ziemlich verkümmert. Mit mehreren Personen am Tisch zu sitzen und eine Konversation zu führen, ist kräftetechnisch kaum möglich. Arbeit ist die Hölle und meine Ehe leidet fürchterlich darunter. Natürlich überspiele ich das, aber ich bin nun an einem Punkt angekommen, an dem ich alles tun würde, um wenigstens wieder etwas mehr Lebensenergie zurück zu bekommen.
Ich bin männlich, 30 Jahre alt und arbeite im sozialen Bereich mit geistig und körperlich behinderten Menschen. Seit langem leide ich an einem unerträglichen Blähbauch, Verstopfung und Müdigkeit. Hier eine Liste aller Symptome ohne bestimmte Ordnung oder Chronologie:
- Unerträglicher Blähbauch
- Verstopfung
- Depression/Angst
- Unkontrollierte Wut & Gereiztheit
- Taubheit in der rechten Körperseite
- Finger und Zehen auf der rechten Seite sind teilweise taub.
- Dauerschnupfen
- Gefühl einer Entzündung im rechten Oberkiefer
- Kraftlosigkeit
- Schwere Lethargie
- Gedankerasen
- Gefühl von Klebstoff im Hirn (kein komplexes Denken möglich)
- Darm durchgehend angespannt
- Kreuzschmerzen
- Verwirrtheit und teilweise Paranoia
- Manische Phasen
- Emotionslosigkeit
- Geschwollener Bereich um die Schilddrüse
- Keine Kraft im rechten Bein
- Kurzatmig
- Beim lachen ist die rechte Seite des Gesichts emotionsloser
- Gerötete Eichel
- Rechter Hoden zieht sich beim Orgasmus nach innen
- Rötung und schrumplige "Knubbel" über den Fingernägeln
- Juckreiz am ganzen Körper / Rötung zwischen den Fingern
- Energie bis um 12 Uhr und dann völliger Crash
- Extrem trockene Lippen trotz literweise Wasser
- Leber geschwollen
- Gefühltes Drehen des Körpers nach rechts
*EDIT* 13.05.14 / 14:30 Uhr
- Muskel/Gelenkschmerzen bzw. Kraftlosigkeit
- Keine Feinmotorik in der rechten Hand möglich
- Sozialphobie
- Teilweise schlechtes Kurzzeitgedächtnis
- fast durchgehend negatives Denken
- Schmerzen im Bereich des Solar Plexus bei Druckausübung
- Fehlende Libido
- Kraftlosigkeit von zu viel Wasser
- Extreme Entgiftungserscheinungen nach der Einnahme von 3 Stk. Chlorella (heftiges und stoßartiges Erbrechen, weiße Haut und dunkle Augenringe, Kraftlosigkeit)
- Schwindel bei Kälte am Ohr, z. B. Zugwind
- Fingernägel brechen leicht
- Extrem trockene Hände
- Fisteln im Mund und Nase
- Sehr flache Atmung und manchmal das Gefühl das mein Körper nicht von selbst Atmet
- Trockene und eingefallene Augen / Augenringe
- Schluckbeschwerden
- Muskelschwäche
- Extremes Schwitzen
- Zuckende Augenlider
- Schlechtes Verstehen von gesprochenem / Dauerndes Nachfragen
- Extreme Konzentrationsschwierigkeiten
In meiner Kindheit war die Ernährung - für damalige Verhältnisse - vorbildlich. Vollkorn, frisches Obst und Gemüse, kein Junkfood etc. In meiner Jugend hat sich das geändert. Mit 15 das Rauchen angefangen und ein Freundeskreis, der sich von Fastfood und Marijuana ernährt hat. Dauerndes Kiffen und die gleichzeitige Scheidung meiner Eltern, oder besser gesagt, dass dauernde Geschrei meiner Mutter gegenüber meines Vaters, haben definitiv psychische Spuren hinterlassen. Meine Mutter hat eine ellenlange Vorgeschichte mit Depression und einer Myriade an Krankheitssymptomen, von Fibromyalgie bis Panikattacken und Schmerzen am ganzen Körper. Irgendwann bin ich dann (mehr aus Rebellion) zum Vegetarier geworden. Im Nachhinein waren das 5 Jahre Mangelernährung, da ich so gut wie kein Fett zu mir genommen habe. Dafür aber tonnenweise Nudeln und andere Teigwaren. Mein Bauch war an manchen Tagen so aufgebläht, dass ich allein vom Reden Schweissausbrüche bekam. Ich ging nur noch gekrümmt. Meine Frohnatur hat damals aber noch immer die Oberhand gehabt. Irgendwann kam eine Depression dazu und ich bekam pauschal Citalopram verschrieben. Dieses Mittel zusammen mit Alkohol ergaben eine Zeit manischen Feierns und Komasaufens. Andere Drogen habe ich wohl auch komplett durch. Von Ecstasy bis LSD, Amphetaminen, Opioiden und Research Chemicals.Kurz vor dem Alkoholismus hab ich dann einen Schlussstrich gezogen. Ohnehin hat jedes Bier meinen Bauch noch mehr aufgebläht. Eigentlich hat alles meinen Bauch aufgebläht. Es gab Zeiten, da reichte ein Glas Wasser. Sogar LSD hat meinen Bauch in den Wahnsinn getrieben. Allerdings muss ich auch sagen, dass ein Abend mit LSD und Marijuana mir regelrecht die Augen geöffnet hat. Ich lag am Boden, habe meditiert und auf meinen Körper geachtet und plötzlich kam die Antwort: es hat mich konstant nach rechts gedreht. So sehr, dass ich nichtmal normal liegen konnte. Ich musste mich an mir selbst festhalten. Das kannte ich bereits seit Jahren vom liegen im Bette. Auch heute, wenn ich liege, ist die entspannteste Position, wenn ich auf der linken Seite liege und gleichzeitig meinen rechten Arm über der linken Schulter positioniere. Ein bisschen als würde ich mich selbst umarmen. Dann ist kurz Ruhe in der Anspannung des Körpers. Irgendwann habe ich dann das Fleischessen wieder angefangen. Leichte Besserung, aber nur in Hinsicht der Mangelernährung. Nach 4 verschiedenen Ärzten und einer Magenspiegelung ergab sich Folgendes:
Aussage des ersten Arztes nach dem Ultraschall: Da ist Luft im Bauch. Schlucken sie vielleicht falsch. Ansonsten ist alles in Ordnung. Aha. Gut, ich habe durch die konstant gekrümmte Haltung und einer Angst vor dem Essen und der Auswirkung wohl irgendwann wirklich falsch gegessen. Zumal ich eine Nasenverkrümmung hatte, welche mir nicht erlaubte, beim Essen richtig zu Atmen.
Aussage des zweiten Arztes nach einem kurzen Abtasten: Da ist Luft im Bauch. Trinken sie jeden Morgen Wasser, in das sie am Vortag Plaumen eingelegt haben. Aha. Hat nichts gebracht, ausser noch mehr Blähungen.
Aussage der dritten Ärztin nach dem Ultraschall: Da ist Luft im Bauch. Und ihre Leber ist geschwollen. Auf meine Frage, woran das liegt, kam Ratlosigkeit. Blutwerte/Leberwerte waren in Ordnung. Noch mehr Ratlosigkeit.
Daraufhin Aussage des vierten Arztes nach einer Magenspiegelung: Leichte Entzündung im Magen. 14 Tage Pantroprazol, eine morgens und eine abends. Lactose und Fructosetest waren in Ordnung. Tabletten genommen und zumindest kein Bachweh mehr gehabt. Dafür nach 10 Tagen Todesängste und schwere Depression. Abgesetzt, Angst weg, Magenschmerzen zurück.
Daraufhin habe ich die Ernährung komplett umgestellt. Paleo, glutenfrei, keinen Zucker und keinen anderen Mist, fett und eiweißreich und kaum Milchprodukt. Das ergab oft Momente puren Glücks und ich dachte jetzt hab ich es. Aber die Rückfälle kamen völlig sporadisch und ohne ersichtlichen Grund. Mittlerweile habe ich ca. 5000 Euro für Nahrungsergänzungsmittel ausgegeben und eine Myriade an Fachbüchern und Krankheitsbildern durchkämmt.
Die letzten 4 Monate habe ich fast 9 Kilo abgenommen und traue mich kaum noch etwas zu essen. Habe mich von diversen Shakes ernährt und kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass ich zumindest von einem ganz miesen Candidapilz heimgesucht werde. Ein Abstrich wurde gemacht und die lieben Leute beim Urologen haben das Ergebnis verschlampt. Nächster Termin steht an. Der Urologe meinte nur nach 5 Minuten Gespräch, dass wir wegen dem Hoden nichts machen können, ausser aufschneiden und den Muskel durchtrennen. Dann ist das vorbei.
Da aber so vieles eigenartig ist in der rechten Seite meines Körpers, möchte ich erst andere Wege versuchen. Ich habe ohnehin die Schnauze voll von diesen 5-Minuten Diagnosen. Man hört mir nicht zu, verschreibt mir Zombie-Tabletten und scheisst auf mich. Sorry. Die Wut ist mittlerweile groß.
Vor ein paar Tagen konnte ich plötzlich meinen rechten Arm kaum noch bewegen und dachte, ich bekomme einen Herzinfarkt. Da ich aber in der Türkei im Urlaub war, kam für mich ein Arztbesuch nicht in Frage. Wahrscheinlich dumm von mir, aber die Panik hat mich einfach ans Bett im Hotelzimmer geklebt. Gleichzeitig hatte ich nur rechtsseitig schnupfen und Muskelschmerzen am Rücken. Auch im Bereich der rechten Niere nach oben gehend fühlt es sich an wie ein starker Muskelkater. Nach ein wenig Massage an der rechten Schulter hat sich dann auch der Schnupfen gelöst und ich habe meinen Arm wieder gespürt. Am nächsten Tag war alles vorbei, bis auf unerträgliche Magenkrämpfe die folgten. Die Schmerzen im Bereich der rechten Niere (nicht direkt die Niere) sind immer noch da. Auch im Becken rechts habe ich schmerzen. Ich bin aber auch viel gesessen (Flug etc.) und war im örtlichen Fitnessstudio (schlechte Geräte). Ich konnte anschließend einen Haufen Luft schmerzhaft hin und her schieben. Aufstehen war nicht möglich. Am nächsten Tag auch wieder weg. Ich hab mich daraufhin nur von Salat ernährt und seit 3 Tagen nichts anderes gegessen. Nun fühle ich mich körperlich - bis auf einen leicht tauben rechten kleinen Finger ziemlich gut. Aber sobald ich wieder zu Kohlehydraten greife, kann ich garantieren das es wieder bergab geht. Ich nehme immer mehr ab, dafür aber unglaublich an Muskeln zu, Fitnessstudio sei dank. Aber ich würde gerne irgendwie wieder Masse aufbauen. Mein letzter Versuch waren Shakes mit Maltrodextrin. Die Krämpfe im Darm und der Juckreiz am ganzen Körper waren unerträglich. Mein Gehirn hat nicht mehr wirklich Funktioniert und ich war vollkommen desorientiert. Ich musste teilweise Gespräche abbrechen und gehen, um kurz auf der Toilette die Nerven zu bewahren.
Eine Menge deutet auf einen extremen Candida-Befall hin, der wohl schon seit Jahren wuchert und ich habe hier nun alles für eine extreme Entgiftung/Entpilzung: Nystatin, Kokosöl, Mutaflor mite, Darmflora Plus, Darmplus Probiotik Komplex, Candida Clear etc. Ein wenig Angst habe ich damit zu beginnen. Das letzte Mal als ich eine Menge Caprylsäure zu mir genommen habe (in Form von Kokosfett) hat das dem Pilz wohl gar nicht gefallen. Extreme Übelkeit und erbrechen. Am Fett kann es nicht liegen, ich trinke jeden Morgen meinen Kaffee mit organischer, grasgefütterter Butter und vertage mittlerweile 80 Gramm Fett ohne mit der Wimper zu zucken. Damals dachte ich allerdings ich sterbe vor Übelkeit. Ein massiver Juckreiz folgte und mein pH-Wert war im Nirvana. Allerdings habe ich gleichzeitig auch Chlorella zu mir genommen und das hat einen fast verworfenen Verdacht wieder aufleben lassen: Schwermetall / Parasiten im Körper. Diese Extremen Entgiftungserscheinungen werfen wieder große Fragezeichen auf. Auf was lasse ich testen? Wo? Bei wem?
Wie man sieht ist das völlig planlos. Trotz allem Misstrauen gegenüber Ärzten steht demnächst folgendes an:
- Darmspiegelung
- Großes Blutbild
- Atlasprofilax
- Ostheopathie
- Erneutes Detox
- Pilzkur
- Suche nach einem Heilpraktiker
- Ergänzungsmittel Optimierung
- Weitere Ernährungsoptimierung
- Neurologe
- Zahnarzt/Kieferchirurg (evtl. Weisheitszähe, die völlig Schief sitzen)
- Test nach Glutenunverträglichkeit
- Schildrüsentest
- Arbeitsplatzwechsel (der Stress und Druck in diesem Bereich der Arbeit ist für mich unerträglich geworden. Streit im Team und der ständige Lärm der Kinder - beim Abendessen gute 95 dB - halte ich nicht mehr aus)
Mehr fällt mir nicht ein. Aber das liegt daran, dass ich einfach nicht mehr weiter weiss. All das ergibt einfach keinen Sinn für mich. Vor allem dieses Ding mit der rechten Körperseite. Psychisch? Atlas? Muskel eingeklemmt?Interessant wäre vielleicht noch die Selbstmedikation, mit der ich mittlerweile nach viel Trial and Error gute Erfolge habe:
Täglich:
Vitamin D3 - 2.000 - 20.000 UI (Teilweise Stoßtherapie)
Vitamin K2 MK7 - 90 ug
Vitamin C - 3 gr
MSM - 6 gr
Modafinil - 200 mg
Mariendistel - 800 mg
Multivitamin von Kirkland
Diverse Probiotika
Zink - 50 mg
Magnesium - 500 mg
Calcium - 200 mg
Lithium - 10 mg
Potassium - 500 mg
Candida Clear - 800 mg
Phasenweise / mit Unterbrechung:
LLLT - Lasertherapie am Abend
L-Theanin - 100 mg zum Kaffee
Creatin - 5 gr
Noopept - 30 mg
Piracetam - 12 gr (3x 3,6 gr) wirkt Wunder in depressiven Phasen
Vitamin C - 12 gr
*EDIT* 13.05.14 / 14:55 Uhr
Und hier noch eine Zusammenfassung von Ernährung und Lebensstil:
Ernährung:
- Fast nur biologisch
- Wenig Fleisch
- Viel Gemüse
- Weniger Obst
- Kein Zucker
- Kein Alkohol
- Kein Gluten
- Keine Fertigprodukte
- Keine Süßstoffe
- Viel Kurkuma
- Zimt mit Honig am Abend
- Keinen Kaffee nach 15 Uhr
- Öfter Grünen Tee statt Kaffee
- Viel "gutes Fett": MCT Öl, Kokosöl, Butter von Grasgefütterten Kühen
- Intermittet Fasting: mind. 12 Std. Pause nach dem letzten Essen vom Vortag
- Paleo Ernährung: sehr wenig bis keine Milchprodukte, kein Käse, kein starkes Erhitzen, viele Nüsse, grünes Gemüse.
Lebensweise:
- Krafttraining: 2 x Woche Fitnessstudio,
- Zigarettenkonsum auf ca. 3 Stk/Woche reduziert
- Keinen Alkohol
- Akkupressurmatte: 40 Min./abends
Dazu Binaurale Töne, viel Wasser und Ruhepausen. Allerdings ging es mir in letzter Zeit oft so, dass ich von zu viel Wasser plötzlich Kreislaufprobleme bekam und völlige Kraftlosigkeit auftrat. Und Ruhepausen gibt es bei uns in der Arbeit nicht.
Puh, jetzt ist irgendwie die Luft rauserzählt. Obwohl ich finde, dass es ein ziemlicher Wirrwarr ist. Aber mein kleiner Finger gibt auf und will nicht mehr. Vielen lieben Dank an jeden, der es zumindest durchliest. Ich bin um jeden Brocken dankbar, der mir helfen könnte. Demnächst werde ich die Symptome noch genauer nach Dauer, Zeitpunkt und Intensität ordnen und miteinander gegebenenfalls Verknüpfen. Leider geht mir gerade die Kraft aus und ich muss eine Pause machen. Offene Frage wären z. B.:
Wie finde ich einen guten Arzt? Soll ich mich - ohne faulen Hintergedanken - krankschreiben lassen? Ich würde gerne ein paar Wochen in Ruhe mit mir und meinem Körper und einer Menge Arztbesuche verbringen. Ich habe keine Kraft mehr. Was sage ich dem Arzt. Wie lange schreibt er mich wohl krank. Interessant wäre vielleicht, dass ich seit 6 Jahren keine Mittagspause gemacht habe. Das klingt vielleicht irre, aber irgendwie wurde das von Anfang von allen so hingenommen und ich hatte nie die Kraft, der erste zu sein, der sich deswegen beschwert... Wahnsinn eigentlich. Im Nachhinein hätte mein ganzes Leben in den letzten Jahre so viel besser sein können. Die Tage an denen es mir gut geht - vielleicht 3 im Monat - genieße ich so sehr. Dann liege ich einfach nur da, lache und genieße das pure sein mit entspannten Körpergefühl, weil ich weiß, es ist jeden Moment wieder vorbei. Ich weiß nicht mehr, was Lebensfreude bedeutet. Ich bin wirklich am Ende.
Danke euch noch einmal fürs zuhören!!!
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