Metformin und Histaminintoleranz

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Auch das häufig bei Typ-2-Diabetes verordnete Biguanid Metformin löst oft Durchfälle aus. Warum dem so ist, ist nicht ganz klar. Eventuell liegt es an serotonergen Effekten von Metformin oder an der Beeinflussung des Serotonin-Transports. Wird Serotonin verstärkt im Darm freigesetzt, kann das zu Diarrhö führen. Einer anderen Hypothese zufolge wirkt sich Metformin dagegen auf den Histamin-Spiegel aus, indem es das Enzym Diaminoxidase hemmt, welches für den Histamin-Abbau benötigt wird. Ein Zuviel an Histamin erhöht die Darmmotilität und das Durchfallrisiko.
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Histaminüberschuss durch Medikamente

Ähnlich wie bei der Nahrung gibt es bei Medikamenten auch Histaminliberatoren und Histaminabbaublocker. Nachfolgend finden Sie die diesbezüglich stark wirksamen Medikamente.

Histaminliberatoren:

  • Schmerzmittel, z.B. Acetylsalicylsäure, Morphin, Codein, Indometazin, Diclofenac, Metamizol, Novaminsulfon
  • Lokalanästhetika, z.B. Lidocain, Tetracain
  • Narkosemittel, z.B. Ketamin, Propofol
  • Muskelrelaxantien, z.B. Pancuronium, Tubucurarin
  • Kreislaufmittel, z.B. Atropin
  • Kontrastmittel, alle, sowohl für Röntgen als auch für Magnetresonanztomografie
Histaminabbaublocker:
  • Metformin (Antidiabetikum)
  • Dihydralazin, Clonidin (Bluthochdruckmittel)
  • Chloroquine (Malariamittel)
  • Clavulansäure (Zusatz bei Antibiotika)
  • Pancuronium, Tubucurarin (Muskelrelaxantien)
Sollten Sie an einer Histaminerkrankung leiden, dann weisen Sie Ihren Arzt darauf hin. Gerade vor operativen Eingriffen sollten der Operateur und der Anästhesist hier Bescheid wissen.
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