Themenstarter
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- 19.03.06
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Menschliche Kommunikation ist eine ganz einfache Sache. Eigentlich!
Es gibt einen Sender, der verschlüsselt das, was er übermitteln will und formt seine Nachricht. Dann gibt es den Empfänger, der entschlüsselt diese Nachricht. Bis hier her ist es genau wie beim Radio oder Fernsehen.
Wenn es gut läuft, stimmt auch in der menschlichen Kommunikation die empfangene Nachricht mit der gesendeten so einigermaßen überein. Dennoch treten immer wieder Probleme auf, denn die menschliche Kommunikation ist nun doch weitaus komplexer! Sie besteht eben nicht allein in der Weitergabe von sachbezogenen Informationen. Ein großer Teil des Austausches in einem Gespräch läuft über Gesten, Körperhaltung und Mimik, über die Lautstärke, die Betonung und die Sprachmelodie.
Nach Friedemann - Schulz von Thun
www.schulz-von-thun.de/mod-komquad.html
beinhaltet jede Nachricht vier Seiten:
Das heißt, jede Nachrich beinhaltet eine Sachinformation, eine Aussage über sich selbst, eine Aussage über die Beziehung und einen Appell, also eine (Auf)forderung.
Ein Beispiel:
Eine Frau sagt zu ihrem Mann:
"Das Essen ist fertig!"
1. Die Sachebene beinhaltet die Botschaft, in der wir etwas über den Zustand des Essens erfahren. Das ist fertig.
2. Die Selbstoffenbarungsebene lässt uns etwas über die Person erfahren. In diesem Fall können wir zum Beispiel wahrnehmen, dass sie deutschsprachig ist und gerade Essen warm zubereitet hat.
3. Auf der Beziehungsebene wird mitgeteilt, wie der Sender zum Empfänger steht. Hier spielt nicht nur die Wortwahl sondern auch der Tonfall, die Mimik, Gestik usw. eine ganz wichtige Rolle.
Möglicherweise fühlt sich der Mann gestört, fühlt sich "gegängelt, weil immer sie bestimmen muss, wann gegessen wird" , oder er fühlt sich gut versorgt und umhegt, weil die Frau ihm so nett bescheid sagt.
4. Appell: Fast alle "Nachrichten" haben eine Funktion. Der Sender möchte etwas vom Empfänger.
In diesem Beispiel will die Frau ihrem Mann vielleicht sagen: "Du kannst jetzt zum Essen kommen!"
Hier wird vielleicht deutlich dass sich mit ein und dem selben Appell unterschiedliche Beziehungsbotschaften verknüpfen können.
Wie die Nachricht eigentlich gemeint ist, erschließt sich oft nur durch eine genaue Analyse, um eben Missverständnisse bzw. Fehlinterpretationen und die - oft negativen - Konsequenzen zu vermeiden.
Herzliche Grüße von
Leòn
Es gibt einen Sender, der verschlüsselt das, was er übermitteln will und formt seine Nachricht. Dann gibt es den Empfänger, der entschlüsselt diese Nachricht. Bis hier her ist es genau wie beim Radio oder Fernsehen.
Wenn es gut läuft, stimmt auch in der menschlichen Kommunikation die empfangene Nachricht mit der gesendeten so einigermaßen überein. Dennoch treten immer wieder Probleme auf, denn die menschliche Kommunikation ist nun doch weitaus komplexer! Sie besteht eben nicht allein in der Weitergabe von sachbezogenen Informationen. Ein großer Teil des Austausches in einem Gespräch läuft über Gesten, Körperhaltung und Mimik, über die Lautstärke, die Betonung und die Sprachmelodie.
Nach Friedemann - Schulz von Thun
www.schulz-von-thun.de/mod-komquad.html
beinhaltet jede Nachricht vier Seiten:
Das heißt, jede Nachrich beinhaltet eine Sachinformation, eine Aussage über sich selbst, eine Aussage über die Beziehung und einen Appell, also eine (Auf)forderung.
Ein Beispiel:
Eine Frau sagt zu ihrem Mann:
"Das Essen ist fertig!"
1. Die Sachebene beinhaltet die Botschaft, in der wir etwas über den Zustand des Essens erfahren. Das ist fertig.
2. Die Selbstoffenbarungsebene lässt uns etwas über die Person erfahren. In diesem Fall können wir zum Beispiel wahrnehmen, dass sie deutschsprachig ist und gerade Essen warm zubereitet hat.
3. Auf der Beziehungsebene wird mitgeteilt, wie der Sender zum Empfänger steht. Hier spielt nicht nur die Wortwahl sondern auch der Tonfall, die Mimik, Gestik usw. eine ganz wichtige Rolle.
Möglicherweise fühlt sich der Mann gestört, fühlt sich "gegängelt, weil immer sie bestimmen muss, wann gegessen wird" , oder er fühlt sich gut versorgt und umhegt, weil die Frau ihm so nett bescheid sagt.
4. Appell: Fast alle "Nachrichten" haben eine Funktion. Der Sender möchte etwas vom Empfänger.
In diesem Beispiel will die Frau ihrem Mann vielleicht sagen: "Du kannst jetzt zum Essen kommen!"
Hier wird vielleicht deutlich dass sich mit ein und dem selben Appell unterschiedliche Beziehungsbotschaften verknüpfen können.
Wie die Nachricht eigentlich gemeint ist, erschließt sich oft nur durch eine genaue Analyse, um eben Missverständnisse bzw. Fehlinterpretationen und die - oft negativen - Konsequenzen zu vermeiden.
Herzliche Grüße von
Leòn
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