Hallo Catlady,
sicher dürfte eine Blutverwechselung nicht häufig sein und wenn sie passiert, muss das nicht für alle Werte aus derselben Untersuchung so sein. Die Labore trennen das Blut nach der Entnahme und geben es zu den einzelnen Abteilungen, so dass es sein kann, dass die eine Abteilung Dein Blut untersucht und die andere Abteilung aus Versehen, das falsche Röhrchen aus dem Kühlschrank holt.
Ammoniak scheint bestimmungstechnisch ja wirklich nicht so unproblematisch zu sein, ich hoffe nur für die Allgemeinheit dass man es in Notaufnahmen schnell bestimmen kann,
Da ich schon öfters als Patient in Notaufnahmen war, weiß ich, dass Ammoniak dort nicht bestimmt wird.
Ammoniak wird in Krankenhäusern und von Ärzten extremst selten bestimmt. Ja, mir wurde gesagt, dass viele das schon gar nicht mehr versuchen, weil es nicht zu gewährleisten ist, dass alles beachtet wird.
Gerade in Krankenhäusern, d. h. wenn man stationär ist, gehen sogar Routineblutentnahmen oft schief.
Das fängt damit an, dass ein Arzt-"Lehrling", d. h. ein Medizinstudent die Blutentnahme macht und da werden schon so viele Fehler gemacht, die man als Laie schon bemerkt:
Stauzeit 10 Minuten und mehr - Empfohlen wird, die Stauzeit unter 1 Minute zu halten.
Man bemüht sich nicht mal darum, die Stauzeit kurz zu halten, denn oft wird schon gestaut, wenn der Arzt sein "Handwerkszeug" noch gar nicht ausgepackt hat, d. h. der Butterfly noch in der Verpackung ist, etc.
Eine zu lange Stauzeit verändert viele Blutwerte.
Beim Blutnehmen sollten die Blutröhrchen unmittelbar danach geschwenkt werden. Das wird auch oft nicht gemacht.
Die Blutröhrchen sollten so voll wie nur möglich gemacht werden, weil die Zusätze darin auf volle Blutröhrchen ausgelegt sind. Werden die Röhrchen nur zu 2 Drittel gefüllt, stimmt das Mischungsverhältnis nicht.
und, und, und.
Hinzu kommt, dass bei vielen empfindlichen Blutwerten das EDTA sofort nach der Entnahme zentrifugiert werden muss. Wenn im Krankenhaus ein Med. Student aber 10 Blutentnahmen morgens machen soll, sammelt er zunächst das Blut, d. h. da ist nichts mit der sofortigen Zentrifugation.
Da wird meist nicht mal das Serum innerhalb von einer Stunde zentrifugiert, denn so schnell kommt das Blut nicht im Labor an.
Und unter solchen Bedingungen kann eine Ammoniak-Blutentnahme nie zu korrekten Ergebnissen führen. Und das gilt auch für andere empfindliche Werte.
Ich habe so etwas in den vielen Krankenhausaufenthalten schon sehr oft erlebt und habe mir gesagt, dass die empfindlichen Blutwerte (z. B. Hormonwerte) man dann nicht für ernst nehmen kann.
Zur Cholinesterase:
Den Leberzustand allein danach zu beurteilen, ist sicher auch nicht ganz richtig. Wenn mir mal ein Leberarzt sagte, dass es keinen Leberwert geben würde, der über den Zustand der Leber wirklich gute Auskunft gibt, so muss das einen Grund haben. Würde man die Leber nach der Höhe der Cholinesterase beurteilen können, hätte er das nicht gesagt.
Ich habe gestern wieder meine Cholinsterasewerte von ca. 1995 mir angesehen.
Ich hatte damals Werte, die zwischen 3,3 und 3,8 lagen. Der Normwert lag damals bei ca. 3000 bis 11000, d. h. war etwas niedriger als heute definiert.
Nach den heutigen Normwerten habe ich Werte von 8000. Vor ca. 3 Jahren lagen diese aber oft noch unter 7000. Ich glaube aber nicht, dass meine Leber besser wird, sondern dass es vielleicht auch krankhafte Gründe bei mir gibt, die den Wert nach oben treiben. Wenn man 2 Ursachen hat, d. h. eine die die Cholinesterase nach unten zieht und eine, die sie nach oben treibt, was passiert dann? So stelle ich mir das bei mir vor.
Denn ich habe nun mal eine Fibrose im re. Leberlappen und nach den Bildern aus 1996 zu urteilen, eine Zirrhose im li. Leberlappen und beides soll ireversibel sein.
Bauchspiegelung:
Ich hatte bisher insgesamt 3 Bauchspiegelungen (gemacht von 3 Frauenärzten).
Die Bauchspeicheldrüse sieht man da nicht, weil die hinter dem Magen liegt. Was man sicher sieht ist die Leber.
Aber:
Wenn die Bauchspiegelung nicht von einem Leberarzt gemacht wird, d. h. von einem Arzt, der weiß, wie eine gesunde Leber aussieht, so muss aus der Spiegelung selbst keine neue Erkenntnis zur Leber kommen.
Meine Leber sieht vernarbt aus und 2 der 3 Frauenärzte schrieben, die Leber sehe normal aus. Der erste Arzt, der also zuerst eine solche Spiegelung machte (im Rahmen von anderen Operationen wurden sie gemacht), dem fiel meine Leber auf, weil sie für ihn nicht normal aussah und er machte Fotos davon. Das war 1996. Diese Fotos zeigte ich einem Hepatologen und der sagte, sie zeigen, dass ich eine Zirrhose habe.
Die beiden Frauenärzte, die danach Bauchspiegelungen machten, haben offenbar nicht so genau hingesehen. Von der letzten Spiegelung habe ich sogar einen Film. Wenn ich da die Leber ansehe, so sehe ich die kleinen Hügel im li. Leberlappen und die re. Leberhälfte sieht sehr vernarbt aus. Ich frage mich, wieso der Frauenarzt das für eine normale Leber gehalten hat? Er hat wohl nicht genau hingesehen ....
Außerdem sollte man immer eine Leberbiopsie machen bei so einer Bauchspiegelung. Die Leber kann äußerlich noch normal aussehen und innen drin kann schon eine Zirrhose sein.
Das sagte mir dieser Frauenarzt auch, der die Leber für normal aussehend hielt ...
Ich rate also dringend, wenn Du wissen willst, wie gut Deine Leber ist, dass Du die Bauchspiegelung nicht durch einen Gynäkologen machen lässt.
Ferritin:
Wenn Du bei der Untersuchung, wo der Wert über 90 lag, einen kleinen Infekt hattest, so wäre der Wert nicht verwunderlich.
Meine Ferritinwerte schwanken auch, aber mehr im Rahmen zwischen 30 und 60, wobei ich sehr oft Eisen einnehme, fast täglich derzeit, weil ich so viel Blut verliere über den Darm.
Um Verdacht auf eine Hämochromatose zu haben, sind natürlich Werte unter 100 eher unverdächtig.
Wenn Du starke Perioden hättest, dann könnte man das als Argument bringen.
Das ist schwer zu beurteilen, würde ich sagen. Genträger für Hämochromatose bist Du vielleicht, weil das viele sind. Aber ob es eine Hämochromatose sein kann?
Gut, es gibt sicher solche Krankheiten auch, die erst spät richtig ausbrechen, d. h. erst nach dem 40. Lebensjahr. Aber ob sie dann schon vorher lebertypische Probleme machen können?
Ja, es ist schwer anhand dieser Daten eine Vermutung abzugeben. Da wäre eine gründlichere Untersuchung sicher sinnvoll, um Genaues sagen zu können. Es passt halt einiges nicht zusammen.
LG
Margie