Marcels Liste: Schimmeltoxine, Mandeln, Trockenfrüchte

Kate

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Hallo zusammen,

zwei Fragen:

1. Auf der Liste von Marcel werden Schimmeltoxine als Grund angegeben, als HI-ler etwas nicht zu essen. Warum?

Beim Mais entsteht da auch ein Widerspruch in der Liste: Oben wird er als nicht empfehlenswert erwähnt - wegen Schimmeltoxinen - unten als histaminarm.

2. Wisst Ihr was über Mandeln (die gehören NICHT zu den Nüssen, sondern sind mit Pfirsichen, Aprikosen und Pflaumen etc. verwandt) und Trockenfrüchte?

Grüsse
Kate
 
Hallo Kate,
da Schimmel auch zur Reifung und Geschmacksentwicklung von z.B. Käse beitragen, könnte ich mir vorstellen, daß diese Käse dann bei HI nicht gesund sind, wie z.B. Camembert, Rocquefort und ähnliche Sorten. Da Schimmel ja auch einen Stoffwechsel haben, dürften zusätzlich die durch Schimmel gebildeten Toxine eine Belastung darstellen.

Bekannt sind ja auch die Aflatoxine bei Getreiden, um die man einen großen Bogen machen sollte.
Aflatoxine finden sich bevorzugt auf folgenden Lebensmitteln: Erdnüssen, Haselnüssen, Mandeln, Pistazien, Kokosflocken, Soja, Mais, Getreide. Das Bundesgesundheitsamt hat 1990 auf sehr hohe Aflatoxingehalte vor allem in Pistazien hingewiesen.
https://www.bayern.de/lfu/umwberat/data/archiv/aflatox_1993.htm
(womit wir bei den Nüssen und nussähnlichen Lebensmitteln und auch den Mandeln sind [denke ich wenigstens]).

Auch Trockenfrüchte sind nicht von Aflatoxinen verschont:
https://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/inhalt/20041122/b_1test.phtml

Beim Mais denke ich mir das so:
Wenn ich ihn frisch vom Feld mitnehme, besteht kaum Gefahr, daß sich Schimmelpilze gebildet haben. Allerdings weiß ich, daß auch dagegen gespritzt wird. Oder gleich genmanipulierter Mais ausgesät wird.
Wenn der Mais allerdings erstmal gelagert wird (sicher auch zur Verarbeitung) können sehr wohl Schimmel entstehen, die durch das Ein-Dosen nicht weggehen...

Wie gesagt: das reime ich mir so zusammen.

Gruss,
Uta:)
 
Wo ist da Histamin?

Hallo Uta :)

danke für Deine lange Antwort. Habe auch die Links kurz überflogen. Demnach sind aber Aflatoxine ein Problem der Lagerung und nicht der Lebensmittel selbst, oder? Es steht auch dort "Nicht betroffen von der Aflatoxinbildung sind Kulturschimmel von entsprechenden Käsesorten". Und die Bio-Trockenfrüchte waren alle einwandfrei im Test (gottseidank). Wie kann man denn bei einem fertig gekauften Brot noch feststellen, ob das Aflatoxine enthält? Da kann ich doch nur meinem Bäcker vertrauen oder ganz auf Getreideprodukte verzichten?

Aber meine eigentliche Frage war: Was haben Schimmelpilze mit HI zu tun?

Ich bin in einer Ernährungssituation, wo ich schon beinahe auf intravenös umsteigen kann (20 Typ-I-Allergien, LI, möglicherweise HI, Unverträglichkeiten kompletter Lebensmittelgruppen wie z.B. Zwiebel-/Lauchgewächse, Kohlsorten, Hülsenfrüchte), möchte also keine weiteren Einschränkungen machen, wenn nicht unbedingt nötig. Mandeln wären für mich wichtig, um an Mineralstoffe, Eiweiß und Kalorien (!wiege 50 kg bei 176 mit Tendenz nach unten!) zu kommen, da ich Nussallergikerin bin, kaum Milchprodukte, fast keinen Fisch und höchstens 2 mal pro Woche etwas (Frisch-)Fleisch esse.

Liebe Grüße
Kate
 
Hallo Kate,
alles, was durch Reifung erst gut schmeckt (wie Sauerkraut, Camembert usw.) ist bei HI nicht zu empfehlen. Insofern sind die Milchsäurebakterien und Schimmel, die bei Lebensmitteln zugesetzt werden b zw. entstehen, für HI'ler nix "Gescheits".
Anders ist es bei den Aflatoxinen. Wenn wir Pech haben, erwischen wir die beim Kauf der Lebensmittel. Da man sie weder sieht noch schmeckt, ist das Risiko immer vorhanden. Ich glaube aber, daß in Deutschland die Kontrollen relativ gut sind. Also kann man halbwegs vertrauen.

Mit den Mandeln dürfte es mit dem Trockenobst sein: Wenn Du Glück hast, sind sie ok. Wenn Du sie verträgst: um so besser. Es gibt da die gute Mandelmilch :eek:) ...
Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

nochmal danke. Wenn ich Dich richtig verstehe, sind also die Mandeln und das Trockenobst selbst (sofern es sich nicht gerade um Ananas oder Bananen handelt) ok!? Das wäre ja schön. Nicht dass ich viel davon esse (Trockenobst ist nicht gerade leicht verdaulich), aber so'n paar Datteln oder Mandeln aus dem Bioladen schon gern mal.

Wo kaufst Du Mandelmilch? Habe im Bioladen keine gefunden. Die Herstellung aus Mandelmus (den Tipp fand ich hier irgendwo im Forum) ist für mich nicht angebracht, da Mandelmuse produktionsbedingt Spuren von Nüssen enthalten können und gegen die bin ich (Typ I-)allergisch, ist also riskant.

Hast Du zu meiner Frage weiter unten wegen der Untersuchung 'ne Idee?

Gruß
Kate
 
Hallo Kate,

die Mandel"milch" habe ich mir selbst hergestellt: Mandeln in einen Mixer füllen, ganz fein mahlen, dann mit Wasser (oder einer anderen verträglichen Flüssigkeit) auffüllen. Fertig! :eek:)
Welche "Untersuchung weiter unten" meinst Du?

Gruss,
Uta
 
"Test auf Histamintoleranz"!

Der läuft bei mir demnächst an, deshalb "drängel" ich so. Will nichts falsch machen.

Gruß
Kate

P.S. Beim Johanniskraut hatte ich die Zusammensetzung noch aufgeschrieben.
 
Hallo Kate,
es gibt keinen einheitlichen Test auf Histaminintoleranz.
Man kann testen:
- Aus einem 12-Stunden-Sammelurin das Methylhistamin. DAs ist ein Abbauprodukt
von Histamin, welches sehr schnell zerfällt und deshalb nicht gut zu testen ist.
- Die DAO - dieses Enzym, das Histamin im Körper abbauen soll und bei HI nicht oder
ungenügend vorhanden ist.
- Wenn bei dem Prick-Test die Quaddel für Histamin sehr stark anschwillt und sehr
lange nicht mehr weggeht, ist das auch ein Zeichen dafür, daß man auf Histamin
unnormal reagiert.
- Die Beobachtung, welche Lebensmittel man nicht verträgt, ist sehr, sehr wichtig,
ebenso wie die Medikamente, auf die man reagiert. - Mir ist erst Jahre später klar
geworden, warum es mir nach Acetylcystein immer so schlecht ging Es steht auf der
Liste der Medikamente, die man besser meidet bei HI.

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

könnte es sein, dass mein Beitrag im "Untersuchungs-Thread" irgendwie verschwunden ist? In meinem Browser wird er allerdings korrekt angezeigt!

Ich stelle also meine Fragen nochmal hier rein (aus denen kann man schon sehen, dass ich dieses ganze Forum hier schon durchgelesen hatte):

- Der Labordoc sagt, ich soll 24-Std. sammeln, gerade weil ich auch nachts pinkeln gehe. Ist dagegen Deiner Meinung nach was einzuwenden? (Einen entsprechenden Kanister krieg ich dort mit "Eisessig" oder so drin, gekühlt muss der Urin angeblich nicht werden.)

- Er sagt, ich müsse nichts weiter beachten bei Ernährung und Medikamenten, wie siehst Du das?

- Ich habe derzeit meine Regel, las, dass dann die DAO erniedrigt ist. Folglich müsste ja der Histaminspiegel entsprechend erhöht sein und ich frage mich, ob ich nicht besser bis nach der Regel warten sollte. Oder ist der Methylhistaminwert eh eher eine Art Langzeitwert, für den das keine Rolle spielt? Was meinst Du?

Jetzt kommt noch 'ne neue Frage dazu:

Ich hatte Dich so verstanden, dass der Urintest auf Methylhistamin ZUVERLÄSSIGER ist als der Vollblut-Histamin-Test, weil das Blut-Histamin stark schwankt! Du schreibst

Aber ich habe gelesen, daß das Histamin im Körper sehr rasch zerfällt, und dass man deshalb eben nicht das Histamin mißt sondern das Methylhistamin, das im Urin erscheint

Habe ich das falsch verstanden???

Bitte antworte mir darauf nochmal, dann werde ich die Laborüberweisung nochmal ändern lassen!!! (Bin klamm und mein Arzt schreibt mir bestimmt nicht beides auf!!!)

Liebe Grüße
Kate

P.S. Die DAO lass' ich erstmal, die müsste ich eh selbst bezahlen und im Moment geht es mir hauptsächlich um den Histamin-SPIEGEL bzw. eine ggf. vorhandene Histadelie. Ein erhöhter Histamin-Spiegel baut sich nicht unbedingt durch die KPU-Medikation ab, ein DAO-Mangel würde sich dadurch wahrscheinlich schon verändern (da B6 Koenzym der DAO ist). - Mit der "Selbstbeobachtung" bin ich schon recht weit (auch N-Acetyl-Cystein!), aber da ich wie gesagt ca. 30 Allergien habe und eine LI, ist das alles sehr schwer auseinanderzuhalten und ich möchte mir keine unnötigen weiteren Einschränkungen antun, es bleiben eh nur noch wenige Sachen, die ich überhaupt essen kann. Deshalb möchte ich eine möglichst aussagefähige labormäßige Überprüfung.
 
Hallo Kate, - Patienten wie Du (und ich) lassen es mir immer verständlicher werden, daß Ärzte bei ihren Fragen resignieren. Wenn so ein Krankheitsbild wie HI oder KPU/HPU an sich schon meistens ziemlich unbekannt für sie ist, - wie sollen sie dann mit solchen Fragen fertig werden und dabei gleichzeitig Pharmavertreter empfangen, möglichst viele Patienten "abfertigen", sich weiterbilden (wie auch immer das aussieht), Notdienst machen usw. usw.? :confused: :mad:

- Ich denke, daß der 24-Std.Urin ok ist. Durch das Zeugs im Kanister bleibt er
so , daß er danach immer noch meßbar ist.
-
Labor

Die mittlere Serumkonzentration liegt zwischen 20 - 100 µg/l. Da Histamin im Blut in wenigen Minuten zu Methylhistamin metabolisiert wird, ist die Bestimmung von Methylhistamin im Urin besser geeignet, um die Histamin-Belastung zu evaluieren. Vor Blut- oder Urinabnahme müssen Nahrungsmittel mit hohem Histamingehalt vermieden werden.
https://flexicon.doccheck.com/Histamin Mir leuchtet das ein.

- Und damit ist auch die Frage nach der Ernährung beantwortet. Mit
Medikamenten vor dem Sammeln wäre ich sehr zurückhaltend.
Ich würde mit dem Urinsammeln warten, bis die Periode vorbei ist.

Ich habe den Test auf Methylhistamin im 2. Quartal des Jahres machen lassen. Bis jetzt habe ich keine Rechnung gesehen und hoffe, daß das so bleibt :eek:) .

Grüsse,
Uta
 
Danke!

Hej Uta, danke :) :) :)

Das hört sich für mich auch plausibel an, ich war gleich skeptisch, dass man auf nichts achten müsse... damit bin ich schonmal auf die Nase gefallen: 4 Pricktests gemacht (insgesamt 80 Lebensmittel) mit Stangyl intus, Frau Dr. sagte mir vorher, das macht nichts, ich habe hinterher von anderer Seite erfahren, dass Stangyl eine ANTIHISTAMINE Wirkung hat!!! Das gleiche würde ich von Benzodiazepinen auch befürchten, ohne die kann ich aber im Moment nicht schlafen, das heißt, ich werde mich wohl ein wenig quälen müssen.

Du hast recht in Bezug auf die Ärzte, die meisten sind merklich überfordert. Oder sie sind reiche Edel-Ärzte, die in aller Ruhe Privatpatienten empfangen, die unsereins sich aber meist nicht leisten kann. Und die Kassenärzte, die versuchen, auch eher ungewöhnliche Untersuchungen oder Medikamente "auf Kasse" zu verordnen, müssen mit existenzbedrohlichen Regressforderungen rechnen...

Viele Grüße
Kate
 
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