Malaria: Frühere Erkennung durch Augendiagnostik

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Ich weiß gar nicht, ob Malaria hierher - zu den Parasiten gehört?
https://www.scinexx.de/dossierartikel/steckbrief-malaria/
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Ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlern ... haben die durch Malaria hervorgerufene Netzhautschädigung (Retinopathie) systematisch in einem Mausmodell untersucht. Diese Untersuchungen zeigten, dass die Symptomatik der Malaria in der Netzhaut der Maus der der menschlichen Retinopathie stark ähnelt. Neu dabei ist die Erkenntnis, dass die Krankheitserreger in der Lage sind, die Blut-Netzhaut-Schranke zu überwinden und in das neuronale Gewebe der Netzhaut einzudringen. Die dabei auftretenden degenerativen Gewebsveränderungen könnten auch die Symptomatik der Malaria im Gehirn erklären.

Nach Behandlung der Versuchstiere mit Medikamenten gegen Malaria wurden die Erreger im Blut innerhalb von drei Tagen vollständig abgetötet, in der Netzhaut hingegen waren die Erreger auch noch nach zwölftägiger medikamentöser Behandlung vorhanden. Die Wissenschaftler vermuten die Ursache darin, dass gängige Anti-Malaria Medikamente die Blut-Netzhaut-Schranke kaum überwinden können. Dies könnte erklären, warum es bei einem zu frühen Absetzen von Anti-Malaria Medikamenten zu Rückfällen mit häufig schwerwiegenden Folgen kommen kann.

Weiterhin konnten die Forscher zeigen, dass mit modernen, nicht-invasiven bildgebenden Verfahren, wie der Scanning-Laser-Ophthalmoskopie (SLO) und der Optischen-Cohärenz-Tomographie (OCT), die Infiltration der Erreger in die Netzhaut frühzeitig erkannt wird.

Den Wissenschaftlern ist es gelungen, im Tiermodell die Malaria-induzierte Retinopathie mehrere Tage vor Auftreten von anderen Krankheitssymptomen zu diagnostizieren. Damit ergibt sich bei der Verwendung von bildgebenden Verfahren für die Netzhaut ein erheblicher Zeitvorteil. „In Zukunft könnten durch eine frühere Diagnose die Heilungschancen bei der Behandlung von Malariapatienten erheblich verbessert werden“, erklärt Paquet-Durand. Die Hoffnung ist nun, dass dadurch die hohe Sterblichkeit bei Malaria-Infektionen gesenkt werden kann.
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https://www.bionity.com/de/news/116...ennen.html?pk_campaign=ca0264&WT.mc_id=ca0264

Malaria ist ja weiter eine "Geisel der Menschheit", und es wäre gut, wenn die Diagnostik und damit die Behandlung schon früher als bisher gemacht werden könnte.

Grüsse,
Oregano
 
Ich weiß gar nicht, ob Malaria hierher - zu den Parasiten gehört?

ja, Malaria ist ein Parasit, ein Einzeller, der über Insekten übertragen wird.
Plasmodium falciparum und Plasmodium vivax sind die gängigen, wobei der erste gefährlicher ist.
Früher sagte man über Malaria: "Bei Fieber immer auch an Malaria denken."
Malaria war lange in Europa heimisch, bis man versuchte, sie mit DDT und dem Trockenlegen der Sumpfgebiete auszurotten, was nicht ganz gelang.

Aber das Immunsystem wird mit wenigen Erregern inzwischen fertig, obwohl es keine Impfung dagegen gab. Würde es eine geben, könnte man heute behaupten : die Impfung hat Malaria besiegt.

Weidenrinde war neben Chinarinde ein Malariamittel, heute nimmt man Thrombo ASS "um das Blut zu verdünnen".
 
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