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Ein Grund für Schizophrenie kann Blei sein. US-Forscher konnten einen Zusammenhang zwischen dem Umweltgift und der Geisteskrankheit ermitteln.
Forscher der Columbia Universität in New York haben Hinweise dafür gefunden, dass Bleibelastungen zu Schizophrenie führen können. Die Daten beziehen sich auf Untersuchungen von schwangeren Frauen in den 60-er Jahren.
Ezra Susser von der University of Columbia hat zwischen 1959 und 1966 Aufzeichnungen von mehr als 20.000 Schwangeren in Kalifornien untersucht. Damals waren in den USA ebenso wie in den meisten anderen Staaten der Welt bleihaltige Treibstoffe üblich.
Bei Menschen, deren Mütter höheren Bleibelastungen ausgesetzt waren, entwickelten sich doppelt so oft die Geisteskrankheit wie bei anderen Erwachsene. "Es ist das erste Mal, dass irgendein Umweltgift und die Belastung damit mit Schizophrenie in Verbindung gebracht wird", betont Susser, der davon ausgeht, dass in Zukunft auch anderen Umweltgifte auf eventuelle Auslöser von Geisteskrankheiten untersucht werden.
Der Experte nimmt an, dass das Blei das Wachstum der Nervenzellen in einer bestimmten Entwicklungsphase, der so genannten Synaptogenese, im Gehirn der Ungeborenen stört. Susser meint, dass Blei ähnlich auf das Ungeborene wirkt wie etwa der erhöhte Alkoholgenuss von Schwangeren. "Auch dabei wird das Gehirn des Ungeborenen durch Alkohol geschädigt", so der Experte. Die Entstehung von Schizophrenie, einer der gefährlichsten Geisteskrankheiten, die häufig mit Selbstmord endet, ist noch immer nicht von der Wissenschaft vollständig entschlüsselt worden.
WANC 11.01.04
www.medizinauskunft.de/artikel/diagnose/krankheiten/11_01_schizophren.php
Kommentar:
Wie bereits aufgezählt gehört Blei wohl zu den Umweltgiften denen sich niemand entziehen kann. Sei es das verbleite Benzin bis spät in die 80er des letzten Jahrtausends oder einfach nur die Bleirohre die immer noch in diversen Altbauten schlummern und langsam in den oxidativen Prozess von mehreren Jahrzehnten Wasserdurchfluss aufgehen. Sei es das Bleimennige das als orange Grundierung bis in die 60er benutzt wurde oder einfach nur die ausdampfenden Elektrogeräte die als "billiges" Lot für Platinen bleihaltiges "Lot-Zinn" bekommen haben. Viele Stellen an denen wir einen hohen Bleigehalt garnicht vermuten wie folgender Artikel verdeutlichen sollte:
Blei im Trinkwasser?
Blei und andere Schwermetalle gelangen nicht nur aus alten Leitungen in Altbauten ins Trinkwasser, sondern auch aus modernen Küchenarmaturen, warnt die Arbeiterkammer. Ein AK Test von 13 Küchen- und Badezimmerarmaturen zeigt: Mit einer Ausnahme wurde bei allen untersuchten Produkten Blei im Wasser nachgewiesen, wenn das Wasser 24 Stunden unbewegt in der Armatur stand.
• Bis zu 200 Prozent der empfohlenen Maximalbelastung
Würde ein Kind dieses "erste" Wasser aus der Leitung regelmäßig trinken, könnte es sogar bei den, laut Testergebnis am wenigsten belasteten Armaturen immerhin bis zu 14 Prozent der Bleibelastung aufnehmen, die nicht überschritten werden sollte, warnt die AK. Bei der am höchsten belasteten Armatur wären es sogar 200 Prozent.
• Zusätzlich zu Blei-Leitungen
Dass Altbau-Haushalte durch die alten Blei-Wasserleitungen oft ein Problem mit erhöhtem Bleigehalt im Trinkwasser haben können, ist bekannt. Aber dass auch moderne Armaturen Blei oder andere Schwermetalle wie Cadmium, Nickel oder Kupfer ans Wasser abgeben können, sei Konsumenten bisher unbekannt, erklären die AK-Experten. Sie haben daher im Juni 13 Badezimmer- und Küchenarmaturen in Wiener Baumärkten um zehn bis 75 Euro eingekauft. Die Untersuchung führte das Labor des Vereins für Konsumenteninformation in Wien durch. Die Armaturen wurden mit destilliertem Wasser aufgefüllt und nach 24 bzw. 72 Stunden wurde dann der Schwermetallgehalt im Wasser bestimmt.
• Verordnete und empfohlene Grenzwerte
Laut Trinkwasserverordnung dürfen derzeit im Wochenschnitt maximal 25 Mikrogramm Blei pro Liter Trinkwasser enthalten sein. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt sogar einen Höchstwert von 10 Mikrogramm pro Liter, der ab 2013 auch in Österreich gelten soll. Bei drei der jetzt getesteten 13 Armaturen wurden zehn bis 15 Mikrogramm Blei pro Liter Wasser festgestellt. Wird diese Menge täglich über das Wasser aufgenommen, so bedeute das laut AK, dass beispielsweise Kinder damit 30 bis 40 Prozent der empfohlenen wöchentlichen maximalen Bleiaufnahme erreichen würden.
• Dreifach überschritten
Bei einer der getesteten Armaturen wurde mit 76,8 Mikrogramm der geltende Grenzwert sogar deutlich überschritten. Würde dieses "erste" Wasser regelmäßig konsumiert, würden Kinder bereits auf die doppelte maximale wöchentliche Bleiaufnahme allein aus der Armatur kommen.
Bei den restlichen neun untersuchten Armaturen lagen die nachgewiesenen Bleiwerte im Wasser zumindest bei einem Wert unter fünf Mikrogramm pro Liter. Bei Nickel, Cadmium und Kupfer wurden die Grenzwerte für Trinkwasser zumeist weit unterschritten, wenn das Wasser einen oder drei Tage lang unbewegt in der Armatur stand.
• Höchst bedenkliches Schwermetall
"Blei ist giftig und kann bei chronischer Belastung zu Magenerkrankungen, Nierenstörungen, Kopfschmerzen, Anämie oder Müdigkeit führen", sagt AK-Lebensmittelexperte Heinz Schöffl. "Die Hersteller sollen daher die Armaturen vor dem Verkauf auf eine Bleibelastung testen und die Konsumenten auf diese Problematik bereits beim Kauf von Armaturen entsprechend hinweisen."
• Empfohlene Gegenmassnahmen
Die Bleiwerte im Trinkwasser sind allerdings reduzierbar: Bevor Trinkwasser entnommen wird, sollte man zumindest einen Liter abrinnen lassen. Gibt es eine zusätzliche Bleibelastung durch vorhandene Bleirohre in Altbauten, müssten zusätzlich weitere Liter abgelassen werden.
Auch wenn man keine alten bleihältigen Leitungsrohre im Haus hat, sollte man auf Grund der möglichen Belastung durch die Armatur das in der Früh oder nach dem Urlaub zuerst entnommene Trinkwasser vorsorglich nicht trinken, sondern zu anderen Zwecken verwenden.
Quelle:
www.gruene-badischl.at/energiesparen.html
Weiterführende Informationen:
https://www.global2000.at/index3.htm?/pages/twasser_bleikarten.htm