Themenstarter
- Beitritt
- 27.06.08
- Beiträge
- 91
Ich bin wirklich ein Foren- und Chat-Legasteniker. Soll ich mich hier vorstellen? Na, ich tue es einfach!
Ich bin aus Hamburg, 45 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder und beim surfen unter dem Stichwort "Beziehungsprobleme" auf diese Seite gestoßen.
Was suche ich? Vielleicht nur eine Möglichkeit, ein paar Meinungen einzufangen und so selbst mit meiner Problemlösung weiterzukommen!
Eigentlich müsste es mir gut gehen: Mein Leben ist perfekt organisiert, ich bin selbständig, habe zwei wunderbare Kinder und eine tolle, attraktive Frau. Ich bin kreativ, erfolgreich und wirtschaftlich unabhängig. Ich habe Ideen und Hobbies, die für mindestens 40 weitere Jahre ausreichen, um mich zu beschäftigen und mir Freude zu bereiten.
Dennoch geht es mir nicht gut. Es geht mir schlecht! Warum? Meine Erwartungen und die meiner Frau, die wir an mich und an unser Zusammenleben stellen, driften auseinander!
Während meine Frau sehr sachlich, besitzstandwahrend und meinem Empfinden nach mit unserer Lebenssituation sehr zufrieden ist, bin ich träumerisch, gierig, abenteuer- und unternehmungslustig und erwarte noch viel mehr von meinem Leben.
Vor zwei Jahren musste ich lernen, dass ich meine Umwelt und Familie mit diesen Erwartungen sehr unter Druck setze (es gab eine Krise, die für meine Frau beendet ist, da ich mich ihrer Erwartungshaltung entsprechend verhalte). Da ich keineswegs die Erwartung hege, dass sich meine Umgebung an mich anpasst, habe ich gelernt, mich an die neue Situation anzupassen. Ich überlasse das Heft des Handelns meiner Frau. Das fällt mir schwer. Wir verbringen jetzt viel Zeit zu Hause (wenig Aktivitäten, Konzerte, Verabredungen) und - was besonders frustrierend ist - wenig Sex. Es lässt sich tatsächlich bis zu einem gewissen Grade ertragen (Mönche verzichten auch, es gibt auch noch wichtigere Dinge im Leben als Sex....), aber es ist hart. Sehr hart! Aber ich habe einfach keine Lust mehr, im Schlafzimmer weiterhin immer die Initiative zu ergreifen und finde, ich darf auch erwarten, dass sich meine Partnerin, jetzt wo ich mich grundsätzlich zurückhaltend verhalte, engagiert (muss der Mann immer die Unterwäsche kaufen oder der Frau aufs Bett legen?). Das würde mir gelegentlich das Gefühl geben, begeht zu sein (was auch einem Mann gelegentlich gut tut!). Leider passiert das nicht! Wenn etwas läuft, rückt sie nachts um 1.00 Uhr dicht an mich heran. Hm, ist ein Zeichen, aber nicht besonders aufregend.
Und wir werden beide nicht jünger. Ich arbeite mit viel Sport dagegen an und kompensiere damit. Meine Frau leider nicht! Wir werden nicht attraktiver und nach überschlägig 1000 mal Sex in 20 Jahren gibt es auch keinen unberührten Fleck mehr am Partner zu entdecken (an dieser Stelle würde der Therapeut warscheinlich sagen: Entdeckt Euch neu, findet zueinander, die Welt der Liebe und Erotik ist grenzenlos). Wir haben ein intensives Sexualleben geführt und gefühlsmäßig und technisch alles erlebt, was uns zusammen Spaß macht (es gibt noch ein paar Träume, die aber nicht zwingend ausgelebt werden müssen). Aber Neugierde und Leidenschaft kann man nun wirklich nicht mehr erwarten oder inzenieren. Und Initiative kann ich von meiner Frau auch nicht erwarten/erbitten: Das ist nicht unsere sexuelle Rollenverteilung und darüber zu sprechen geht wohl auch nicht oder ("könntest Du mich morgen mal so ganz von Dir aus verführen - auch möglichst nicht um 1.00 Uhr nachts inmitten meiner Tiefschlafphase -, so das ich ganz überrascht bin und mich begehrt fühle")?
Also wäre es doch das Beste, ich suche mir eine Geliebte, die Spaß am Sex hat und möglichst gebunden ist, um mit mir den schleichenden Verlust zu kompensieren, oder? Denn eine Trennung kommt für mich nicht in Frage: Meine Frau ist wirklich eine wunderbare Frau (Ehefrau, Mutter) und ich habe Verantwortung für meine Kinder, die mich (uns) sehr lieben und brauchen. Eine bessere Familie finde ich nicht! Und schließlich geht es nur um Sex!!
Ich darf mich nur nicht in die Geliebte verlieben oder sie in mich.
Oder nehme ich da lieber professionelle Hilfe in Anspruch?
Oder lässt der sexuelle Druck nach (vielleicht hat man mit 50 ja auch einfach mal genug und entwickelt leidenschaftlich andere Prioritäten) und lässt sich damit der Verzicht dauerhaft leichter ertragen oder führt dieser Weg ins Chaos?
Vielleicht gibt es ja den einen oder anderen (die eine oder andere), der/die mir ihre Erfahrungen mitteilen möchte. Vielleicht gibt es ja eine ganz einfache Lösung?
Was ich vorausgehend so locker und flockig beschrieben habe ist für mich natürlich existenziell wichtig und deshalb hoffe ich auf jede Art von ernstgemeinter Anregung.
Ich hoffe, diese Seite ist überhaupt das richtige Forum, aber ein Beitrag und das Stichwort "Depression" klingen danach.
Alos vielen Dank im Voraus und ein schönes Wochenende an alle!
Fleming
Ich bin aus Hamburg, 45 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder und beim surfen unter dem Stichwort "Beziehungsprobleme" auf diese Seite gestoßen.
Was suche ich? Vielleicht nur eine Möglichkeit, ein paar Meinungen einzufangen und so selbst mit meiner Problemlösung weiterzukommen!
Eigentlich müsste es mir gut gehen: Mein Leben ist perfekt organisiert, ich bin selbständig, habe zwei wunderbare Kinder und eine tolle, attraktive Frau. Ich bin kreativ, erfolgreich und wirtschaftlich unabhängig. Ich habe Ideen und Hobbies, die für mindestens 40 weitere Jahre ausreichen, um mich zu beschäftigen und mir Freude zu bereiten.
Dennoch geht es mir nicht gut. Es geht mir schlecht! Warum? Meine Erwartungen und die meiner Frau, die wir an mich und an unser Zusammenleben stellen, driften auseinander!
Während meine Frau sehr sachlich, besitzstandwahrend und meinem Empfinden nach mit unserer Lebenssituation sehr zufrieden ist, bin ich träumerisch, gierig, abenteuer- und unternehmungslustig und erwarte noch viel mehr von meinem Leben.
Vor zwei Jahren musste ich lernen, dass ich meine Umwelt und Familie mit diesen Erwartungen sehr unter Druck setze (es gab eine Krise, die für meine Frau beendet ist, da ich mich ihrer Erwartungshaltung entsprechend verhalte). Da ich keineswegs die Erwartung hege, dass sich meine Umgebung an mich anpasst, habe ich gelernt, mich an die neue Situation anzupassen. Ich überlasse das Heft des Handelns meiner Frau. Das fällt mir schwer. Wir verbringen jetzt viel Zeit zu Hause (wenig Aktivitäten, Konzerte, Verabredungen) und - was besonders frustrierend ist - wenig Sex. Es lässt sich tatsächlich bis zu einem gewissen Grade ertragen (Mönche verzichten auch, es gibt auch noch wichtigere Dinge im Leben als Sex....), aber es ist hart. Sehr hart! Aber ich habe einfach keine Lust mehr, im Schlafzimmer weiterhin immer die Initiative zu ergreifen und finde, ich darf auch erwarten, dass sich meine Partnerin, jetzt wo ich mich grundsätzlich zurückhaltend verhalte, engagiert (muss der Mann immer die Unterwäsche kaufen oder der Frau aufs Bett legen?). Das würde mir gelegentlich das Gefühl geben, begeht zu sein (was auch einem Mann gelegentlich gut tut!). Leider passiert das nicht! Wenn etwas läuft, rückt sie nachts um 1.00 Uhr dicht an mich heran. Hm, ist ein Zeichen, aber nicht besonders aufregend.
Und wir werden beide nicht jünger. Ich arbeite mit viel Sport dagegen an und kompensiere damit. Meine Frau leider nicht! Wir werden nicht attraktiver und nach überschlägig 1000 mal Sex in 20 Jahren gibt es auch keinen unberührten Fleck mehr am Partner zu entdecken (an dieser Stelle würde der Therapeut warscheinlich sagen: Entdeckt Euch neu, findet zueinander, die Welt der Liebe und Erotik ist grenzenlos). Wir haben ein intensives Sexualleben geführt und gefühlsmäßig und technisch alles erlebt, was uns zusammen Spaß macht (es gibt noch ein paar Träume, die aber nicht zwingend ausgelebt werden müssen). Aber Neugierde und Leidenschaft kann man nun wirklich nicht mehr erwarten oder inzenieren. Und Initiative kann ich von meiner Frau auch nicht erwarten/erbitten: Das ist nicht unsere sexuelle Rollenverteilung und darüber zu sprechen geht wohl auch nicht oder ("könntest Du mich morgen mal so ganz von Dir aus verführen - auch möglichst nicht um 1.00 Uhr nachts inmitten meiner Tiefschlafphase -, so das ich ganz überrascht bin und mich begehrt fühle")?
Also wäre es doch das Beste, ich suche mir eine Geliebte, die Spaß am Sex hat und möglichst gebunden ist, um mit mir den schleichenden Verlust zu kompensieren, oder? Denn eine Trennung kommt für mich nicht in Frage: Meine Frau ist wirklich eine wunderbare Frau (Ehefrau, Mutter) und ich habe Verantwortung für meine Kinder, die mich (uns) sehr lieben und brauchen. Eine bessere Familie finde ich nicht! Und schließlich geht es nur um Sex!!
Ich darf mich nur nicht in die Geliebte verlieben oder sie in mich.
Oder nehme ich da lieber professionelle Hilfe in Anspruch?
Oder lässt der sexuelle Druck nach (vielleicht hat man mit 50 ja auch einfach mal genug und entwickelt leidenschaftlich andere Prioritäten) und lässt sich damit der Verzicht dauerhaft leichter ertragen oder führt dieser Weg ins Chaos?
Vielleicht gibt es ja den einen oder anderen (die eine oder andere), der/die mir ihre Erfahrungen mitteilen möchte. Vielleicht gibt es ja eine ganz einfache Lösung?
Was ich vorausgehend so locker und flockig beschrieben habe ist für mich natürlich existenziell wichtig und deshalb hoffe ich auf jede Art von ernstgemeinter Anregung.
Ich hoffe, diese Seite ist überhaupt das richtige Forum, aber ein Beitrag und das Stichwort "Depression" klingen danach.
Alos vielen Dank im Voraus und ein schönes Wochenende an alle!
Fleming