Themenstarter
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- 20.03.09
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Ich grüße Euch alle, besonders Dafi und Sonora.
Ich schreibe einen neuen Bericht und weis nicht warum.
Jennifer macht jetzt was, was nicht in Ordnung ist. Seit Tagen hat Jennifer wegen der hoffnungslosen Lage schwere Depressionen. Sie liegt fast nur noch im Bett und weint den ganzen Tag. Mit Tavor, Tilidin und Antidepressiva versucht sie dagegen anzugehen. Sie war beim Hausarzt, in der Notaufnahme und drei mal in der Psychiatrie vorstellig. Dabei ist Jennifer gerade mal drei Wochen aus der Psychiatrie raus.
Drei Monate war Jennifer in der geschlossenen Psychiatrie und dann fünf Wochen auf der Station für Schizophrenie. Es verging kein Tag, an dem Jennifer nicht geweint hat. Dann ist Jennifer entlassen worden. Jennifer wollte ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen. War sogar beim Arbeitgeber um ab 01.06.2012 wieder mit arbeiten anzufangen. Die Mundprobleme sind aber so hoch, dass ein Leben von Jennifer nicht möglich ist. Jetzt hat Jennifer noch kein Tavor eingenommen. Es kann sein, dass Jennifer vor Depressionen nicht mehr weis, was sie da eigentlich schreibt. Jennifer schreibt den Abschiedsbrief weil sie so ein Leben nicht mehr aushält. Sie hat Tötungspläne in ihrem Kopf. Weis wann, wo und wie sie das Leben beenden wird. Sie weis aber nicht mehr, was sie jetzt tut mit diesem Schreiben. Jennifer muss dringend das Tavor einnehmen.
Jennifer versucht jetzt zu Frühstücken und hofft dass das Tavor anschlägt. Seit Tagen weint Jennifer ununterbrochen und ihr ist ganz komisch.
Ich habe gesagt, dass ich Hilfe brauche, hier vor Ort. Ich habe hier vor Ort keine Hilfe bekommen und mich an Jemanden wenden, wenn’s mir so schlecht geht wie in den letzten Tagen, ist auch nicht möglich. Eine Betreuerin habe ich. Diese will mich in ein geschlossenes Heim für psychisch Kranke pressen. Wenn ich mir nicht das leben nehme, schafft sie das auch. Ich habe Erfahrungen in der geschlossenen Psychiatrie mit Heimen für psychisch Kranke und geschlossenen Heim für Psychisch Kranke gemacht. Einfach furchtbar für mich. In dem geschlossenen Heim waren sechs stark Schizophrene männliche Personen untergebracht. Ein Bett war noch frei. Für mich als Frau, als lesbische Frau, unzumutbar mit sechs männlichen Personen geschlossen bis zum Tode untergebracht zu sein. Ich fühl mich schon so nicht wohl, unter Männern gleich gar nicht. Ich kann die Männer nun mal nicht ab. Es gibt vereinzelte männliche Personen, welche für mich nicht so belastend sind und Freunde sein können. Aber untergebracht, mit Männern leben, das kann ich nicht.
In der Psychiatrie war ich immer auf Damenzimmern untergebracht, das war schon ganz hilfreich.
Ich leide neben den körperlichen Beschwerden an schlimmen Angstzuständen, Einsamkeitsängste, Zukunftsängste, Überlebensängste, Ängste mich umbringen zu müssen. Ängste, weil mir nicht mehr geholfen werden kann.
Von der geschlossenen Station bin ich auf die Station für Schizophrenie gekommen. Die Psycholeute wussten nicht wo hin mit mir. Auf die allgemeine offene Station konnte ich nicht, wegen der schlimmen Vorfälle im Sommer/Herbst 2011. Auf die Station für Angststörungen durfte ich nicht, da ich dafür zu krank bin. Auf die Station für Psychosomatik durfte ich nicht, weil ich dafür zu krank bin und die anderen Patienten stören würde. Auf die Depressionsstation durfte ich auch nicht, da ich zu depressiv und schmerzbehaftet bin. So war ich vier Monate in der Psychiatrie untergebracht, größtenteils in Sicherheitsverwahrung. Einen Behandlungsplan gab es nicht. Praktisch war ich nur da, damit ich nicht ganz so allein bin. Die körperlichen Untersuchungen wurden nur halbherzig gemacht und verliefen dann im Sand. So richtig wollte kein Psychiater was mit mir zu tun haben. Umsetzungsversuche in andere Psychokliniken wurden wegen meines schlechten Zustandes abgelehnt.
Die Diagnosen lauten: schwere somatoforme Störung und mittelgradige depressive Episode.
Für mich ist das keine mittelgradige depressive Episode. Für mich ist es eine schwere anhaltende ausgewachsene Depression.
Ich versuche selbst aus den Depressionen zu kommen. Raffe mich manchmal auf. So wie am Freitagabend. Da bin ich von Angst und Depressionen getrieben, und von einem innigen Verlangen nach Menschen, nach weiblichen Personen, zur Selbsthilfegruppe für lesbische Frauen gefahren. Die Gruppe ist für Junge lesbische Frauen gedacht. Ich wurde aber herzlichst in die Gruppe aufgenommen trotz meines eher fortgeschrittenen Alters.
Mir hat es auch dort gefallen, die Frauen waren alle richtig nett. Leider musste ich mit erhöhter Kraft gegen die Mundbeschwerden und der körperlichen Erschöpfung ankämpfen, so dass ich nicht ganz ich selbst sein konnte. Richtig gut ist, dass ich in erster Linie als Frau wahrgenommen werde und nicht als transsexuelle Frau. Bin ich überhaupt eine Transsexuelle? Oder doch eine Frau! Die Geschlechtsangleichende Op hat wohl dazu beigetragen, mich selbst besser als Frau wahrzunehmen. Es ist schön, eine Frau zu sein, und es ist schön, eine lesbische Frau zu sein.
Die Fahrt nach Leipzig und zurück hat mich sehr viel Kraft gekostet. Sonnabend um vier Uhr am Morgen bin ich vor unerträglichen Mundbeschwerden und weiteren körperlichen Beschwerden aufgewacht und kurz darauf in einen schlimmen Angst und Panikzustand geraten. Ich konnte mich nur noch mit Tavor zu knallen und ins Bett legen. Ich habe mich gewunden vor der körperlichen Belastung und der psychischen Belastung. Das stehe ich nicht durch. Deshalb bin ich des Lebens einfach Müde. So überlebe ich nicht.
In den nächsten Tagen habe ich viele Termine, wichtige Termine. Ein Grund gegen den drückenden Selbstmord anzugehen. Aber bei diesen körperlichen und psychischen Belastungen ist das ein Kampf den ich verlieren werde.
Manchmal gehe ich in die Sauna, in die Damensauna. Da fühle ich mich etwas geborgen. Da bin ich unter meines Gleichen. Da bin ich Frau unter Frauen und das ist schön. Durch die Sauna gehen auch die körperlichen Beschwerden runter und meine Seele erhohlt sich ein wenig. Das Glücksgefühl hält aber nicht an. Am nächsten Morgen werde ich wieder durch die Mundbeschwerden aus dem Schlaf gerissen und dann folgt die psychische Überlastung. Jetzt habe ich sogar Probleme in die gemischte Sauna zu gehen. Ich ziehe die Damensauna vor. Kontakte konnte ich zu den anderen Frauen nicht herstellen. Ich bin zu sehr mit meiner Krankheit beschäftigt und durch die Sauna die Beschwerden zu lindern. Mit einer Frau bin ich öfters ins Gespräch gekommen. Die Richtung in die die Gespräche gehen, ist nicht gut. Immer wieder drückt die körperliche und seelische Belastung durch.
Jetzt gehe ich wieder ins Bett, ich muss mich hin legen. Alles kommt zum Erliegen.
Jennifer Sonnenstrahl
Ich schreibe einen neuen Bericht und weis nicht warum.
Jennifer macht jetzt was, was nicht in Ordnung ist. Seit Tagen hat Jennifer wegen der hoffnungslosen Lage schwere Depressionen. Sie liegt fast nur noch im Bett und weint den ganzen Tag. Mit Tavor, Tilidin und Antidepressiva versucht sie dagegen anzugehen. Sie war beim Hausarzt, in der Notaufnahme und drei mal in der Psychiatrie vorstellig. Dabei ist Jennifer gerade mal drei Wochen aus der Psychiatrie raus.
Drei Monate war Jennifer in der geschlossenen Psychiatrie und dann fünf Wochen auf der Station für Schizophrenie. Es verging kein Tag, an dem Jennifer nicht geweint hat. Dann ist Jennifer entlassen worden. Jennifer wollte ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen. War sogar beim Arbeitgeber um ab 01.06.2012 wieder mit arbeiten anzufangen. Die Mundprobleme sind aber so hoch, dass ein Leben von Jennifer nicht möglich ist. Jetzt hat Jennifer noch kein Tavor eingenommen. Es kann sein, dass Jennifer vor Depressionen nicht mehr weis, was sie da eigentlich schreibt. Jennifer schreibt den Abschiedsbrief weil sie so ein Leben nicht mehr aushält. Sie hat Tötungspläne in ihrem Kopf. Weis wann, wo und wie sie das Leben beenden wird. Sie weis aber nicht mehr, was sie jetzt tut mit diesem Schreiben. Jennifer muss dringend das Tavor einnehmen.
Jennifer versucht jetzt zu Frühstücken und hofft dass das Tavor anschlägt. Seit Tagen weint Jennifer ununterbrochen und ihr ist ganz komisch.
Ich habe gesagt, dass ich Hilfe brauche, hier vor Ort. Ich habe hier vor Ort keine Hilfe bekommen und mich an Jemanden wenden, wenn’s mir so schlecht geht wie in den letzten Tagen, ist auch nicht möglich. Eine Betreuerin habe ich. Diese will mich in ein geschlossenes Heim für psychisch Kranke pressen. Wenn ich mir nicht das leben nehme, schafft sie das auch. Ich habe Erfahrungen in der geschlossenen Psychiatrie mit Heimen für psychisch Kranke und geschlossenen Heim für Psychisch Kranke gemacht. Einfach furchtbar für mich. In dem geschlossenen Heim waren sechs stark Schizophrene männliche Personen untergebracht. Ein Bett war noch frei. Für mich als Frau, als lesbische Frau, unzumutbar mit sechs männlichen Personen geschlossen bis zum Tode untergebracht zu sein. Ich fühl mich schon so nicht wohl, unter Männern gleich gar nicht. Ich kann die Männer nun mal nicht ab. Es gibt vereinzelte männliche Personen, welche für mich nicht so belastend sind und Freunde sein können. Aber untergebracht, mit Männern leben, das kann ich nicht.
In der Psychiatrie war ich immer auf Damenzimmern untergebracht, das war schon ganz hilfreich.
Ich leide neben den körperlichen Beschwerden an schlimmen Angstzuständen, Einsamkeitsängste, Zukunftsängste, Überlebensängste, Ängste mich umbringen zu müssen. Ängste, weil mir nicht mehr geholfen werden kann.
Von der geschlossenen Station bin ich auf die Station für Schizophrenie gekommen. Die Psycholeute wussten nicht wo hin mit mir. Auf die allgemeine offene Station konnte ich nicht, wegen der schlimmen Vorfälle im Sommer/Herbst 2011. Auf die Station für Angststörungen durfte ich nicht, da ich dafür zu krank bin. Auf die Station für Psychosomatik durfte ich nicht, weil ich dafür zu krank bin und die anderen Patienten stören würde. Auf die Depressionsstation durfte ich auch nicht, da ich zu depressiv und schmerzbehaftet bin. So war ich vier Monate in der Psychiatrie untergebracht, größtenteils in Sicherheitsverwahrung. Einen Behandlungsplan gab es nicht. Praktisch war ich nur da, damit ich nicht ganz so allein bin. Die körperlichen Untersuchungen wurden nur halbherzig gemacht und verliefen dann im Sand. So richtig wollte kein Psychiater was mit mir zu tun haben. Umsetzungsversuche in andere Psychokliniken wurden wegen meines schlechten Zustandes abgelehnt.
Die Diagnosen lauten: schwere somatoforme Störung und mittelgradige depressive Episode.
Für mich ist das keine mittelgradige depressive Episode. Für mich ist es eine schwere anhaltende ausgewachsene Depression.
Ich versuche selbst aus den Depressionen zu kommen. Raffe mich manchmal auf. So wie am Freitagabend. Da bin ich von Angst und Depressionen getrieben, und von einem innigen Verlangen nach Menschen, nach weiblichen Personen, zur Selbsthilfegruppe für lesbische Frauen gefahren. Die Gruppe ist für Junge lesbische Frauen gedacht. Ich wurde aber herzlichst in die Gruppe aufgenommen trotz meines eher fortgeschrittenen Alters.
Mir hat es auch dort gefallen, die Frauen waren alle richtig nett. Leider musste ich mit erhöhter Kraft gegen die Mundbeschwerden und der körperlichen Erschöpfung ankämpfen, so dass ich nicht ganz ich selbst sein konnte. Richtig gut ist, dass ich in erster Linie als Frau wahrgenommen werde und nicht als transsexuelle Frau. Bin ich überhaupt eine Transsexuelle? Oder doch eine Frau! Die Geschlechtsangleichende Op hat wohl dazu beigetragen, mich selbst besser als Frau wahrzunehmen. Es ist schön, eine Frau zu sein, und es ist schön, eine lesbische Frau zu sein.
Die Fahrt nach Leipzig und zurück hat mich sehr viel Kraft gekostet. Sonnabend um vier Uhr am Morgen bin ich vor unerträglichen Mundbeschwerden und weiteren körperlichen Beschwerden aufgewacht und kurz darauf in einen schlimmen Angst und Panikzustand geraten. Ich konnte mich nur noch mit Tavor zu knallen und ins Bett legen. Ich habe mich gewunden vor der körperlichen Belastung und der psychischen Belastung. Das stehe ich nicht durch. Deshalb bin ich des Lebens einfach Müde. So überlebe ich nicht.
In den nächsten Tagen habe ich viele Termine, wichtige Termine. Ein Grund gegen den drückenden Selbstmord anzugehen. Aber bei diesen körperlichen und psychischen Belastungen ist das ein Kampf den ich verlieren werde.
Manchmal gehe ich in die Sauna, in die Damensauna. Da fühle ich mich etwas geborgen. Da bin ich unter meines Gleichen. Da bin ich Frau unter Frauen und das ist schön. Durch die Sauna gehen auch die körperlichen Beschwerden runter und meine Seele erhohlt sich ein wenig. Das Glücksgefühl hält aber nicht an. Am nächsten Morgen werde ich wieder durch die Mundbeschwerden aus dem Schlaf gerissen und dann folgt die psychische Überlastung. Jetzt habe ich sogar Probleme in die gemischte Sauna zu gehen. Ich ziehe die Damensauna vor. Kontakte konnte ich zu den anderen Frauen nicht herstellen. Ich bin zu sehr mit meiner Krankheit beschäftigt und durch die Sauna die Beschwerden zu lindern. Mit einer Frau bin ich öfters ins Gespräch gekommen. Die Richtung in die die Gespräche gehen, ist nicht gut. Immer wieder drückt die körperliche und seelische Belastung durch.
Jetzt gehe ich wieder ins Bett, ich muss mich hin legen. Alles kommt zum Erliegen.
Jennifer Sonnenstrahl
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