Kostenerstattung KPU-Medikamente GKV und PKV?

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Hallo,
ich habe gerade die Ablehnung der Übernahme von Depyrrol von meiner privaten Zusatzversicherung erhalten, obwohl ich ein Attest einer Allgemeinmedizinerin beigelegt hatte.
Die berufen sich immer wieder auf "nicht medizinisch notwendige Arzneimittel", räumen aber immerhin ein, dass es mir mit der Einnahme von Mineralstoff- und Vitaminpräparaten sicher besser gehen wird!!
Insofern riecht das doch stark nach unterlassener Hilfeleistung oder wie man das bei KVs nennen soll.

Außerdem sei Depyrrol nicht gemäß Arzneimittelgesetz zugelassen. Das mag ja sein, aber auch deutsche zugelassene Produkte würden die ablehnen gemäß der obigen Klausel.

Bei Heck auf den Internetseiten habe ich gesehen, dass der auf Wunsch auch einen Schrieb rausgibt, welcher der KV verdeutlichen soll, dass die seine Produkte zahlen müssen.
Nun kommt sein Krytosan wegen der vielen zum Teil unverträglichen Inhaltsstoffe bei uns nicht in Frage, aber mich würde schon interessieren, ob einer von Euch diesen Zettel erfolgreich bei der KV durchbekommen hat.

Da war auch die Rede von einem Gerichtsurteil, aber das schien mir schon ein sehr spezieller Fall zu sein und nicht allgemein anwendbar.

Immerhin belaufen sich die Kosten bei lebenslanger Substitution auf Zehntausende Euro und die möchte ich, nachdem eindeutig KPU und Hashi diagnostiziert wurde, nicht selbst zahlen müssen, während z.B. Diabetiker und sonstig chronisch Kranke vieles oder alles bezahlt bekommen.

Mal davon abgesehen, dass das von der KV sehr kurzsichtig ist, weil sich Hashi und was sonst noch auf mich zu kommen kann, ja erst als Folge der Mangelernährung einstellen und zusätzliche Kosten verursachen werden, wenn ich z.B. aus Kostengründen die notwendigen Mittel nicht selbst zahlen kann und die Krankheit fortschreitet.

Bei der GKV hat man wohl gar keine Chance auf Erstattung oder?

Ich wollte bei meiner Ärztin eine Aminosäurenanalyse machen lassen, aber die zahlt die GKV nicht und privat kostet das um 100 Euro. Bei drei betroffenen Personen ist das eine ganze Menge.

Bin gespannt was ich zu hören bekomme, wenn ich nächste Woche wegen meiner seit vielen Jahren hohen Eisenwerte im Blut, die ja wohl gerade bei KPU ungewöhnlich sind, einen Test auf Serumferritin und Transferrinsättigung machen lassen möchte und einen Urin-Kupfertest, da ich in einer Haaranalyse extrem hohe Werte hatte, die aktuellen Blutwerte aber normal sind.
Was habt ihr da für Erfahrungen gemacht mit der KV?

LG und danke im voraus!
 
:welcome: Claudia!

So weit ich weiß, kriegt hier keiner seine KPU-Medikation von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet und nur wenige werden es überhaupt probiert haben. Gehört habe ich wie Du von Fa. Heck von einem Fall: Eine junge Frau, die nach der Einnahme von Kryptosan Ihr Studium fortsetzen konnte (oder wieder arbeiten konnte, das weiß ich nicht mehr genau), nachdem sie lange Zeit vollkommen arbeitsunfähig war. Sie hat durchgesetzt, dass die Kasse es erstattet.

Von einem Forumsmitglied weiß ich, dass die KV ein extra für sie zusammengestelltes Präparat, von Kuklinski verschrieben, erstattet. Da Kuklinski keine Kassenzulassung hat, wird es sich wohl um eine private Versicherung handeln. Bei extra angefertigten Sachen machen aber möglicherweise(?) auch die gesetzlichen Kassen Ausnahmen, ich hörte mal in einem anderen Zusammenhang von so einem Fall.

Meine Mutter bekommt das "Pyridoxin komplex forte" von Heck von ihrer Privaten erstattet und dahin geht auch meine Anregung an Dich: Dies ist als Basispräparat, das nur die notwendigsten Stoffe enthält, in etwa vergleichbar mit Depyrrol - mit dem Unterschied, dass es Pyridoxin als B6-Form enthält. Ich habe es besser vertragen als das Kryptosan.

Claudia S. schrieb:
Bei Heck auf den Internetseiten habe ich gesehen, dass der auf Wunsch auch einen Schrieb rausgibt, welcher der KV verdeutlichen soll, dass die seine Produkte zahlen müssen.
(...)
Da war auch die Rede von einem Gerichtsurteil, aber das schien mir schon ein sehr spezieller Fall zu sein und nicht allgemein anwendbar.
Sehr interessant, hast Du einen Link dazu? - Diesen Schrieb und den Verweis auf das Gerichtsurteil würde ich auf jeden Fall verwenden an Deiner Stelle. Und berichte uns mal... das interessiert bestimmt Viele!

Richtig viel Hoffnung will ich Dir nicht machen, die Gesundheitspolitik wird immer härter und teils auch absurder, und nicht verschreibungspflichtige Medikamente werden ja generell (bis auf wenige klar definierte Ausnahmen) nicht mehr erstattet.

Es grüßt
Kate
 
Hallo zusammen,

nachdem ich zunächst zwei Ablehnungen meiner priv. Ergänzungsversicherung erhalten hatte mit der Begründung, dass Nahrungsergänzungen nicht erstattungsfähig seien, habe ich die Aktenzeichen der Gerichtsurteile (s.o.) hingeschickt und darauf hingewiesen, dass ich das als Therapie und nicht als Ausgleich irgendwelcher Fastfood-Ernährung benötige.

Nach mehr als zwei Wochen kam dann die Nachricht, dass " KPU ein hochgradig strittiges Krankheitskonzept sei, für dessen Existenz noch kein naturwissenschaftlicher Nachweis bestehe."

Ehrlich gesagt hatte ich mit diesem Einwand gerechnet. Wäre auch zu einfach gewesen, ein paar Aktenzeichen zu schicken.
Da wir alle unsere größtenteils ineffektive, teils altertümliche und fortschritthemmende Medizinpolitik kennen, wird KPU wohl noch lange Zeit umstritten bleiben, obwohl sie schon seit vielen Jahrzehnten bekannt ist und nachweislich Erfolge erzielt werden in der Behandlung mit Nahrungsergänzungen.
Schließlich sind Dr. Kamsteeg, Pfeiffer und Kuklinski keine Hottentotten, die irgendwo etwas ausgebrütet haben. Im Gegenteil, sie sind Vorreiter und die normale Medizin hinkt dem wirklichen Fortschritt durch verkrustete Ausbildung und Lobbies um Längen hinterher.

Trotzdem gebe ich noch nicht auf, habe noch andere Ideen, aber die Wahrscheinlichkeit eines Erfolges ist sicher unter 50% einzuschätzen.

Vielleicht hat sonst jemand von Euch Erfahrungen damit oder Ideen. Bin für jeden Tip dankbar ;) .

So long
Claudia
 
Hallo Claudia,

danke für Dein Engagament und Deinen Bericht!

Alles Gute
Kate
 
Hallo Kate und Co.,

werde die weitere Diskussion hier führen, da das Titelthema den Interessenten den Weg zeigt.

Antwort von KV ist da, dieses Mal anders als vorausgesagt, aber für mich/uns umso besser. Die KV verstrickt sich immer mehr in Widersprüche.

"... Die Vorerkrankung KPU stellt aus Sicht des VR eine Risikoerhöhung dar, daher Zuschlag.
Dagegen fehlt der von Ihnen gewählten Form der Behandlung die medizinische Notwendigkeit, so dass hierfür keine Leistungen erbracht werden. Hierzu wurden Sie in diversen Schriftwechseln informiert."

Noch einmal in Kurzform die bisherigen Ergebnisse: Keine Erstattung von NEMS, obwohl Aktenzeichen zur Erstattungspflicht bei Fällen, wo NEMs nötig durch Krankheit und nicht durch schlechte Essgewohnheiten, aus Webauftritt von Heck-Biopharma mitgeschickt. Außerdem sei KPU "ein hoch umstrittenes Krankheitskonzept, dessen Existenz naturwissenschaftlich nicht bewiesen sei."

Klartext: Die Stoffwechselstörung KPU existiert offiziell nicht für die KV, da nicht im ICD-10-Katalog, daher keine Erstattung von NEMs.
Auf der anderen Seite ist KPU aber eine Risikoerhöhung für die, obwohl die Krankheit doch offiziell für sie gar nicht existiert!!!
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine solche Politik von der Rechtsprechung akzeptiert werden kann. Damit könnte man zum Versicherungsaufsichtsamt gehen, dazu habe ich aber keinen Nerv. Mir nützt es nichts, wenn der Zuschlag rausgenommen wird, (das wäre vermutlich die Konsequenz, weil billiger für die als die Erstattungen) mir geht es um Erstattung.

Ich werde als nächstes fragen, welche Form der Behandlung denn in ihren Augen "medizinisch notwendig" und angebracht wäre und bin sehr gespannt auf die Antwort. Damit geben sie ja zu, dass die Krankheit existiert, behandelbar und behandlungsbedürftig ist.
Vielleicht verraten die mir, was sie erstatten würden. Vermutlich gar nichts, aber warum schreiben sie dann so einen Schwachsinn.

Für mich sind das alles widersprüche Aussagen, eindeutig kein klares Konzept, klammern sich an irgendwelche uralten Erstattungsregeln.
Warum soll ich für etwas mehr als 200% Zuschlag zahlen jeden Monat, das ohnehin von der Erstattung ausgeschlossen ist, das ist doch pervers.

Ich schätze meine Chancen auf Erstattung nur auf 10%, daher rege ich mich auch nicht auf, wenn Post kommt. Im Gegenteil: Die Briefwechsel sind es wert, jedes Mal eine Lachnummer und ein weiterer Beweis, wie schwachsinnig unser KV-System ist.
Schade, dass es "wie bitte" nicht mehr gibt.

Viele Grüße
Claudia
 
Es ist anzunehmen, das sich "Risikoerhöhung" auf das Risiko der Krankenversicherung bezieht, Leistungen erbringen zu müssen - nicht auf Ihr spezifisches Krankheitsrisiko.

Da für die Existenz von KPU tatsächlich kein wissenschaftlicher Beweis vorliegt, sind Leistungen im Zusammenhang mit KPU nicht erstattungsfähig und insofern kein Risiko für die KV. Es ist aber anzunehmen, dass Sie im Vergleich zum Otto-Normalversicherten - da sie Krankheitssymptome vermuten - auch anderweitig mehr Leistungen in Anspruch nehmen werden (z.B. mehr Arztbesuche). Darunter Leistungen, die abrechnungstechnisch nicht in Zusammenhang mit KPU gebracht werden und daher erstattungsfähig sind - und folglich das Risiko der KV erhöhen.
 
Hallo Einwurf,
Es ist anzunehmen, das sich "Risikoerhöhung" auf das Risiko der Krankenversicherung bezieht, Leistungen erbringen zu müssen - nicht auf Ihr spezifisches Krankheitsrisiko.

Ich weiß, ich habe früher selbst PKVs verkauft und kenne mich einigermaßen aus:
Eine Krankheit führt bei PKV normalerweise zu einem Risikozuschlag, da die KV ein erhöhtes Risiko eingeht, wenn sie einen versichert. Schließlich müssen Arztbesuche und Medis für diese Erkrankung etc. erstattet werden. Das ist auch okay, sonst müssten Gesunde zu sehr für die Kranken mitbezahlen.

Bei großen Risiken lehnt meine PKV die Anträge ab, manche andere schließen auch nur bestimmte Risiken von der Erstattung aus. Das ist aber problematisch und man sollte nicht darauf eingehen, weil die Abgrenzung oft schwierig ist, was die Folge von welcher Erkranung ist. Prozesse können die Folge sein.

Da für die Existenz von KPU tatsächlich kein wissenschaftlicher Beweis vorliegt, sind Leistungen im Zusammenhang mit KPU nicht erstattungsfähig und insofern kein Risiko für die KV. Es ist aber anzunehmen, dass Sie im Vergleich zum Otto-Normalversicherten - da sie Krankheitssymptome vermuten - auch anderweitig mehr Leistungen in Anspruch nehmen werden (z.B. mehr Arztbesuche). Darunter Leistungen, die abrechnungstechnisch nicht in Zusammenhang mit KPU gebracht werden und daher erstattungsfähig sind - und folglich das Risiko der KV erhöhen.

Im Attest und in meinen Briefen stand aber deutlich, dass bei KPU lediglich eine Zufuhr bestimmter Vitalstoffe nötig ist, die einzig mögliche Behandlungsmethode. Das steht auch in der Literatur immer wieder. Arztbesuche sind zum Glück nicht erforderlich!!!
Selbst wenn das einkalkuliert wurde, ist die Höhe des Zuschlages unangemessen. So bekommt z.B. jemand, der desensibilisiert wurde, nur 30% Zuschlag (so war es bei mir vor vielen Jahren), obwohl die Allergien oft später in Form von Asthma etc. wieder kommen und Allergiker die potentiellen Autoimmunkranken und Krebskranken von morgen sind.

Es ging auch nur um eine Zusatzversicherung für den Heilpraktiker und dessen Medies. Der darf richtig teure Sachen ohnehin nicht verschreiben und die Vitalstoffe, die er aufschreiben könnte, werden ohnehin nicht erstattet.

Wenn die die Vitalstoffe erstatten, besteht doch eine Chance, dass all die teuren Darmmittel etc., die wir seit vielen Jahren nehmen und die vielen teuren HPbesuche endlich aufhören. Das ist eher kurzsichtig von denen!!!

Besonders konfus sind bei der KV auch immer die Begründungen. Sätze wie "es wird ihnen sicher mit den NEMS besser gehen" sind ein Unverschämtheit, wenn dann die Erstattung verweigert wird. Anscheinend wollen die gar nicht, dass es mir besser geht.
Und Sätze wie "dagegen fehlt der von ihnen gewählten Behandlungsform die medizinische Notwendigkeit". Was für eine Behandlung schlagen die denn vor? Gar keine?

Kate meinte ja, ich solle mir ein Attest beschaffen, auf dem nur steht, dass ich Vitamin- und Mineralstoffdefizite habe, KPU gar nicht erwähnen. Das hätte vermutlich größere Chancen oder hast du eine bessere Idee?

Diese schwachsinnige KV-Politik führt jetzt dazu, dass ich den Gentest auf Eisenspeicherkrankheit (die bei mir im Sommer nachgewiesen wurde) bei meinen Kindern nicht machen lasse.
Wenn man die von Jugend an mit Aderlässen behandelt, hat man eine ganz normale Lebenserwartung, keine Medis, nur die paar Euro für die Aderlässe2-3 mal im Jahr.
Aber ganz bestimmt bekommt jemand mit der Diagnose einen ordentlichen Zuschlag. Bei mir ist das egal, mich nimmt ohnehin keine PKV mehr und meinen Sohn vermutlich auch nicht, aber meiner Tochter werde ich das nicht verbauen.
Sie hat auch nie einen KPU-Test gemacht, weil es bei jungen Mädchen ohnehin keine eindeutigen Ergebnisse gibt und sie auf jeden Fall von KPU betroffen ist. Werde regelmäßig das Ferritin untersuchen lassen und rechtzeitig einschreiten.

Viele Grüße
Claudia
 
Hallo,
ich weiß seit Anfang des Jahres, dass ich auch KPU-Betroffener bin. Beihilfe und private Krankenkasse lehnen die Kostenübernahme für P-5-P B6, Mangan, Zink etc. ab. Ich habe deshalb mit Interesse diesen Thread gelesen, aber festgestellt, dass sich offenbar hier seit 2007 nichts mehr getan hat. Gibt es was Erstattung angeht neue Entwicklungen, z.B. Gerichtsurteile o.ä.?
Gruß, tealc
 
Das Problem wird sein, dass die von Euch notwendigen Produkte keine Zulassung nach dem AMG bekommen haben und somit dann als Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt erscheinen. Laut AMG gehören aber Nahrungsergänzungsmittel nicht zu den Arzneimitteln sondern zu den Lebensmitteln. Und darauf werden sich alle privaten Krankenversicherungen und GKV´s berufen.

Vielleicht findet aber einer von Euch www.krebsinformationsdienst.de/themen/behandlung/nahrungsergaenzungsmittel.php ein Lücke. Ist eine Seite für Krebspatienten aber denen gehts ja nicht anders wenn es um andere Präparate geht die nichts mit Chemo zu tun haben.
 
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